Moosarten: Diese 5 sollten Sie kennen

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Ohne Moos nix los – auch im Garten kann Moos eine echte Bereicherung sein. Welche Arten besonders dekorativ sind, erfahren Sie hier.

Verschiedene Moosarten im Wald
Moos kann zu einem richtigen Hingucker werden [Foto: TTphoto/ Shutterstock.com]

Moose haben in der Gartenwelt keinen guten Ruf: Oft gilt die Pflanzengruppe als Unkraut, das besonders im Rasen für Ärger sorgt und aufwendig entfernt werden muss. Tatsächlich lassen sich die vielfältigen Pflanzen aber auch dekorativ im Garten einsetzen und bestechen dort vor allem mit ihrer pflegeleichten Art. Auch die Vielfalt der Pflanzengruppe, die alleine in Deutschland mehr als 1.000 Arten zählen soll, macht sie zu einer schönen Ergänzung im Garten. In den traditionellen japanischen Zen-Gärten geht man sogar so weit, dass Moos als einzige Pflanze eingesetzt wird. Welche Moosarten besonders dekorativ und damit für den Garten geeignet sind, erfahren Sie hier.

1. Goldenes Frauenhaarmoos

Viele denken bei Moosen an kleine, krautige Pflanzen. Das Goldene Frauenhaarmoos (Polytrichum commune) passt aber so gar nicht in dieses Bild: Bis zu einem halben Meter Höhe kann die Pflanze erreichen – sie zählt damit zu den Riesen unter den hier anzutreffenden Moosen. Das Goldene Frauenhaarmoos bevorzugt einen feuchten und leicht sauren Untergrund, weshalb es sich wunderbar für Moorbeete eignet. Mit seinen rotorangen Sporenbehältern und seinen sternförmig angeordneten Blättern erweist sich die Pflanze dabei schnell als wahrer Blickfang und stellt zusätzlich eine optimale Unterlage für viele weitere Moorpflanzen dar.

Goldenes Frauenhaarmoos blühend
Das Goldene Frauenhaarmoos ist ein Riese unter den Moosen [Foto: Anest/ Shutterstock.com]

2. Silbermoos

Auch wenn sein Name nicht besonders bekannt ist – gesehen hat das Silbermoos (Bryum argenteum) beinahe jeder schon einmal. Die kleine Pflanze zeichnet sich durch ihre besondere Härte und Anpassungsfähigkeit aus, sodass sie zu den häufigsten Moosen in Innenstädten gehört und bevorzugt in den Ritzen von Asphalt oder auf Gestein wächst. Im Garten eignet sich das silbrig-grüne Moos besonders für die Fugenbegrünung und sieht besonders in Verbindung mit Naturstein äußerst dekorativ aus. Dabei erweist sich die kleine Pflanze als besonders trittfest und übersteht auch längere Trockenzeiten problemlos.

Silbermoos
Das Silbermoos zeichnet sich durch seine besondere Anpassungsfähigkeit aus [Foto: Dark Egg/ Shutterstock.com]

3. Brunnenlebermoos

Kaum ein Moos ist so weit verbreitet wie das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha). Die Art kommt von den arktischen Regionen bis in den Regenwald beinahe überall vor und gilt als überaus flexibel. So braucht das Brunnenlebermoos weder bestimmte Boden- und Lichtverhältnisse, noch reagiert es auf Luftverschmutzung oder Schwermetalle. Alleine eine gewisse Grundfeuchte muss für die Kultivierung des Lebermooses vorhanden sein. Im Garten zeichnet sich die Art besonders durch ihre fleischigen, grünen Blätter und ihre kleinen Brutbecher aus, welche die Pflanze zu einer echten Zier werden lassen. Ihren ungewöhnlichen Namen verdankt die Pflanze allerdings ihren Heilfähigkeiten: Früher wurde sie gegen allerlei Leberbeschwerden angewandt, heute dagegen wird sie aufgrund ihrer stark fungiziden Wirkung zur Behandlung von Pilzerkrankungen eingesetzt.

Brunnenlebermoos
Kaum eine Moosart ist so weit verbreitet wie das Brunnenlebermoos [Foto: ANGHI/ Shutterstock.com]

4. Weißmoos

Ob in Weihnachtskrippen oder Blumengestecken – das Weißmoos (Leucobryum glaucum) ist eine der meistgenutzten Moosarten, wenn es um dekorative Zwecke geht. Aber nicht nur zum Basteln ist die Moosart gut geeignet: Mit ihrem halbkugeligen, polsterförmigen Wuchs und ihrer hellgrünen Farbe ist die Pflanze auch im Garten besonders dekorativ. Dabei überzeugt sie besonders durch ihre pflegeleichte Art. Da das Weißmoos zu den wechselfeuchten Pflanzen gehört, kann es auch lange Trockenzeiten unbeschadet überstehen, wobei es sich weiß färbt. Sobald sie wieder mit Wasser in Berührung kommt, regeneriert sich die Pflanze und nimmt wieder ein frisches Grün an. Das Sammeln des Weißmooses in der Natur ist mittlerweile jedoch untersagt, denn die Pflanze ist selten geworden und steht deshalb unter Naturschutz.

Weißmoos
Weißmoos ist eines der beliebtesten Moose zum Dekorieren [Foto: Kuttelvaserova Stuchelova/ Shutterstock.com]

5. Sparriges Kranzmoos

Das Sparrige Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus), auch Sparriger Runzelpeter genannt, hat schon viele Gärtner zur Verzweiflung getrieben, denn die Moosart tritt besonders gerne in Rasenflächen auf. Der Grund dafür liegt in der besonders robusten Art, mit welcher das Sparrige Kranzmoos regelmäßiges Rasenmähen ohne Probleme übersteht. Zusätzlich gehört das interessante Moos zu den wenigen Moosarten, die sowohl auf mageren als auch auf nährstoffreichen Böden gedeiht. Man braucht sich aber nicht immer über die kleine Pflanze im Rasen ärgern – wer einen pflegeleichten Rasenersatz sucht, findet mit dem Sparrigen Kranzmoos nicht nur eine schöne, sondern auch eine besonders robuste und trittfeste Alternative.

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