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Blumen trocknen: Einfache Anleitung & Tipps

Jelka
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Ich studiere Biologie und lebe in einem kleinen Dschungel in meiner Wohnung in Köln. In meiner Freizeit liebe ich es, mit meinem Hund lange Spaziergänge in der Natur zu machen und dabei verschiedene Pflanzen zu finden und zu bestimmen. Im Frühjahr wird dann auf dem Balkon alles angepflanzt, was essbar ist, sodass ich beim Kochen frische Zutaten verwenden kann.

Lieblingsobst: Jede Art von Beeren
Lieblingsgemüse: Gurken, Tomaten

Immer mehr Menschen kaufen wieder Trockenblumen – dabei ist es gar nicht schwer, einen Blumenstrauß oder einzelne Blumen selber zu trocknen.

Blumensträuße trocknen lassen
Nicht nur einzelne Blumen, sondern auch ganze Blumensträuße lassen sich trocknen [Foto: Chamille White/ Shutterstock.com]

Sie haben rote Rosen bekommen und möchten den schönen Blumenstrauß haltbar machen? Oder ist die Blumenwiese im Garten dieses Jahr besonders schön und Sie möchten diese Blumenpracht auch im Winter genießen? Für beides gibt es eine Lösung: Lernen Sie hier, welche Blumen sich zum Trocknen eignen, wann der beste Zeitpunkt zum Trocknen ist und was die schnellste und einfachste Methode ist, um Blumen zu konservieren.

Welche Blumen kann man trocknen?

Die Frage ist nicht, welche Blumen sich zum Trocknen eignen, sondern welche sich am einfachsten trocknen lassen. Prinzipiell lassen sich nämlich alle Blumen trocknen. Bei den Blumenarten, die von Natur aus wenig Feuchtigkeit enthalten, geht das Ganze nur schneller und ist etwas einfacher. Dazu zählen unter anderem:

Rosen trocknen
Am besten eignet sich ein dunkler, trockener und luftiger Raum, um Pflanzen zu trocknen [Foto: Marie Shark/ Shutterstock.com]

Tipp: Nicht nur Blüten lassen sich trocknen – auch dekorative Samenstände, Früchte, Laub und sogar skurrile, schön gewachsene Zweige sind lohnende Objekte zum Trocknen.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Trocknen?

Egal, welche Methode zum Trocknen der Blumen verwendet wird – sie sollten immer möglichst frisch getrocknet werden. Hierfür wartet man am besten den Zeitpunkt ab, an dem sich die Blüten gerade vollständig geöffnet haben. Wer einen gekauften Blumenstrauß trocknen möchte, sollte dies auch tun, wenn die Blumen noch bunt und frisch sind. Am nachhaltigsten und umweltfreundlichsten ist es natürlich, sie frisch aus dem Garten zu pflücken und dann zu trocknen – manche Pflanzen lassen sich sogar „naturtrocknen“. Die Blume trocknet also selbst und lässt sich schon trocken pflücken. Das gilt zum Beispiel für dekorative Samenkapseln. Wenn man die Blumen an der Luft trocknen möchte, ist die beste Zeit dafür der Sommer, weil die warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann und so der Trocknungsprozess schneller geht.

Getrocknete Blumen
Getrocknete Blumen können eine schöne und nachhaltige Dekoration sein [Foto: Africa Studio/ Shutterstock.com]

Material zum Trocknen sammeln

Schon das Sammeln des Pflanzenmaterials zum Trocknen hat einen Einfluss darauf, wie gut das Trocknen gelingt. Deshalb sind hier ein paar Dinge zu beachten:

  1. Ein scharfes Messer oder eine Gartenschere ist zum Schneiden am besten geeignet, um das Zerdrücken der Pflanze zu vermeiden.
  2. Es ist hilfreich, eine mit Wasser gefüllte Vase mit zum Sammeln zu nehmen, um die Stiele gleich in Wasser stellen zu können. So hält man das Pflanzenmaterial zunächst frisch.
  3. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht noch feucht vom Tau sind, sie keine Krankheiten haben und sich keine Insekten daran befinden.
  4. Beginnen Sie den Trocknungsprozess so bald wie möglich nach dem Schneiden.
Getrocknete Blumensträuße
Getrockneter Lavendel ist dekorativ und verströmt einen angenehmen Duft

Tipp: Achten Sie darauf, welche und wie viele Pflanzen einer Art Sie sammeln. Gerade, wenn man nicht im eigenen Garten, sondern in der freien Natur sammelt, sollte man keine gefährdeten Arten pflücken. Außerdem ist immer darauf zu achten, genügend Pflanzen übrig zu lassen, sodass sich die Population von dem Rückschnitt erholen kann.

Blumen trocknen: Anleitung

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Blumen getrocknet und damit haltbar gemacht werden. Dabei ist das klassische Lufttrocknen die wohl langsamste, aber auch einfachste Methode. Blumen im Backofen zu trocknen, geht hingegen sehr schnell – die Qualität der Trockenblume leidet allerdings darunter. Wenn dem Material langsam die Feuchtigkeit entzogen wird, geht weniger Volumen verloren und die Struktur sowie die Farbe der Pflanze bleiben besser erhalten. Bei zu schnellem Trocknen kann das Material ausbleichen und seine Struktur verlieren. Hier finden Sie eine Auflistung und Anleitung der verschiedenen Möglichkeiten, sortiert nach der Geschwindigkeit des Trocknens.

Blumen lufttrocknen

Diese klassische Methode ist sowohl für einzelne Blumen als auch für Blumensträuße geeignet. Hierbei gilt: Je dunkler der Raum ist, in dem die Blumen getrocknet werden, desto weniger Farbe der Pflanze geht verloren. Ein wenig Luftzirkulation verhindert Schimmelbildung an der trocknenden Pflanze.

Zeit: Bei wenigen Blumen bis zu 2 Wochen und bei Blumensträußen 4 bis 6 Wochen

  1. Feuchte Stellen der Blumen sollten vorsichtig abgetrocknet und welke Blätter oder Blütenteile entfernt werden.
  2. Die Stiele werden mit einer breiten Schnur zusammengebunden.
  3. An einem dunklen, luftigen und trockenen Ort kann man sie kopfüber aufhängen.
  4. Damit die Blumen länger stabil bleiben, können sie jetzt noch mit Haarspray eingesprüht werden.
  5. Die Pflanzen verlieren während dem Trocknen an Volumen. Überprüfen Sie deshalb alle paar Tage, ob die Schnur zu locker sitzt, und bringen Sie gegebenenfalls eine neue an.

Tipp: Wenn Sie Blumensträuße trocknen wollen, sind eine gute Luftzirkulation und das Aussortieren zu dichter oder zu feuchter Straußteile besonders wichtig. Denn sonst kommt es im Inneren des dicht gebundenen Straußes zu Schimmel, anstatt dass eine gleichmäßige Trocknung erreicht wird. Am besten lassen sich Pflanzen einzeln trocknen. Man kann sie auch später noch zu einem Trockenstrauß zusammenfassen.

Getrocknete Kräuter
Je dunkler der Trocknungsraum ist, desto mehr Farbe der Pflanze bleibt erhalten [Foto: Jakub Rutkiewicz/ Shutterstock.com]

Blumen trocknen mit Waschpulver oder Trockensalz

Diese Methode ist eher für einzelne Blumen geeignet – es sei denn, man verwendet eine große Menge an Waschpulver oder Trockensalz. Außerdem sollten die Blüten hier nicht zu sensibel sein, sonst könnten sie von dem Salz oder Waschpulver zerdrückt werden. Das Trockensalz ist in vielen Blumenläden erhältlich.

Zeit: 1 bis 2 Wochen

  1. Auch hier sollten Sie feuchte Stellen der Blumen vorsichtig abtrocknen und welke Pflanzenteile entfernen.
  2. Nun kann ein verschließbarer Behälter mit Trockensalz oder Waschpulver gefüllt und luftdicht verschlossen werden.
  3. Legen Sie die Blumen in den Behälter und bedecken Sie sie vollständig mit Salz oder Waschpulver.
  4. Nach 1 bis 2 Wochen kann man sie vorsichtig aus dem Behälter nehmen und Reste des Salzes oder Waschpulvers mit einem weichen Pinsel entfernen.
  5. Trockensalz darf nun im Ofen oder in der Mikrowelle getrocknet und wiederverwendet werden. Hierfür reicht eine Temperatur von ungefähr 120 °C. Das Salz zeigt meist über seine Farbe an, ob es bereits mit Feuchtigkeit gesättigt ist.

Blumen mit Kieselgel trocknen

Wer seine Blumen schnell trocknen will, kann Silicatgel verwendet. Man kennt die Körnchen aus kleinen Beuteln, die oft in Verpackungen zu finden sind. Sie saugen Feuchtigkeit auf und eignen sich damit perfekt zum Trocknen von Blumen. Je feiner die Körnchen des Kieselgels sind, desto schneller trocken die Blumen. Hierbei bleibt die Farbe der Pflanze meist gut erhalten.

Zeit: 2 bis 6 Tage

  1. Feuchte Stellen der Pflanze werden vorsichtig abgetrocknet und welke Pflanzenteile entfernt.
  2. Befüllen Sie einen verschließbaren Behälter mit Kieselgel.
  3. Nun können die Blumen dazugelegt und alles luftdicht verschlossen werden.
  4. Wenn das Gel Wasser aufgenommen hat, wird es bläulich-grau und muss dann vor dem nächsten Verwenden wieder getrocknet werden. Im Ofen trocknen die Kügelchen bei ungefähr 120 bis 135 °C mit Umluft-Einstellung. Dort sollten sie ab und zu gerührt werden, bis sie zu ihrer ursprünglichen, blauen Farbe zurückkehren.
Getrocknete Kräuter
Abgesehen von Blumen lassen sich auch Kräuter trocknen [Foto: Janis Blums/ Shutterstock.com]

Blumen im Backofen oder der Mikrowelle trocknen

Diese Methode ist die wohl schnellste, aber auch die schwierigste. Zu hohe Temperaturen lassen die Pflanzenteile zu schnell trocknen, sie schrumpfen oder verbrennen sogar. Eine Alternative zum Backofen stellt ein Dörrautomat dar, der speziell für das schonende Trocknen von Pflanzenmaterial gedacht ist. In der Mikrowelle muss unbedingt auf eine niedrige Wattzahl geachtet werden.

Zeit: Einige Stunden im Ofen, ein paar Minuten in der Mikrowelle (sehr abhängig von der Pflanzenart)

In Vorbereitung sollten Sie feuchte Stellen der Pflanze vorsichtig abtrocknen und welke Pflanzenteile entfernen. Nun müssen die Pflanzenteile locker befestigt werden, damit sie nicht in einer zerdrückten Form trocknen.

  • Im Ofen eignet sich für die Befestigung zum Beispiel ein feinmaschiger Drahtzaun. Die Stiele werden zweimal durch den Zaun geschoben, sodass die Blüte auf den Maschen liegt.
  • Um das Trocknen zu verlangsamen und so mehr Struktur zu erhalten, kann ein Glas Wasser mit in den Ofen gestellt werden.
  • Im Ofen bei Umluft und einer Temperatur von ungefähr 35 °C kann man die Blumen so lange trocknen lassen, bis sich keine Feuchtigkeit mehr in der Pflanze befindet.
  • Bevor die Blumen aus dem Draht gefädelt werden, muss man sie abkühlen lassen.
Rosenblüten trocknen
Rosenblüten kann man gut im Ofen trocknen [Foto: mariakray/ Shutterstock.com]
  • In der Mikrowelle darf man kein Metall verwenden, hier sollten Sie die Pflanzen in Kieselgel legen.
  • In der Mikrowelle reichen einige Minuten bei niedriger Wattzahl zum Trocknen von Blumen.

Tipp: Anstatt die Blumen in ihrer ursprünglichen Form zu trocknen, können Sie die Blumen auch pressen. Dafür reichen ein schweres Buchexemplar und ein paar Blatt Papier. Um die Blumen im Buch zu trocknen, legt man diese einfach zwischen zwei Seiten und schließt es. Die Blume kann alternativ zwischen zwei Blätter Papier gelegt und mit einem Buch beschwert werden – so werden die Buchseiten nicht beschädigt. Um die Blume ohne Farbverlust zu pressen, sollte das Papier ungefähr 2 Wochen lang alle 2 Tage ausgewechselt werden. So entstehen keine braunen Stellen an der Pflanze und die Blumen sind richtig getrocknet.

Blumenpresse zum Trocknen von Blüten
Eine Blumenpresse ist die professionelle Alternative zum Pressen in einem Buch [Foto: Rawpixel.com/ Shutterstock.com]

Kräuter wie Salbei (Salvia), Basilikum (Ocimum basilicum) oder Kapuzinerkresse (Tropaeolum) lassen sich ebenfalls trocknen. Wenn Sie Kräuter trocknen, können diese nicht nur als Deko, sondern auch in der Küche verwendet werden.