So isst Deutschland: 5 Trends aus der aktuellsten Ernährungsstudie

Melissa
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Ich bin Journalistin und Autorin mit großer Begeisterung für grüne Themen. Das schließt für mich eine regionale und tierfreie Ernährung genauso ein, wie Bemühungen um eine schonende und nachhaltige Landwirtschaft. Ökologische Verantwortung sehe ich vor allem auch im globalen Kontext.

Lieblingsobst: Himbeeren und Blaubeeren
Lieblingsgemüse: Feldsalat, Tomate und Aubergine

Die aktuelle Ernährungsstudie “So isst Deutschland” der Techniker Krankenkasse offenbart 5 große Trends in den Essgewohnheiten und im Einkaufsverhalten für Lebensmittel.

Gemüse wird auf einem Teller präsentiert
Gesunde Ernährung liegt klar im Trend [Foto: Yulia Grigoryeva/ Shutterstock.com]
Ernährung hat sich in den letzten Jahren zum Dauerthema gewandelt, was sich in den unzähligen Kochshows im Fernsehen und der Flut an Ratgebern widerspiegelt. Auch die stetig steigenden Zahlen an Menschen, die unter Übergewicht und damit in Verbindung gebrachten Krankheiten, wie Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen leiden, fördern, dass sich auch die Krankenkassen vermehrt dem Ernährungsthema widmen. Die Techniker Krankenkasse hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt, einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Bevölkerung zu ihrem Ernährungsverhalten zu befragen. Heraus kam eine Analyse über unser Essverhalten mit der einen oder anderen Überraschung.

Gesund ist wichtig, fällt aber noch schwer

Das erste Mal war den Deutschen der Studie nach wichtiger, dass Essen „hauptsächlich gesund“ ist und nicht „hauptsächlich lecker“. Gesunde Ernährung liegt also klar im Trend. Obwohl die Relevanz von gesundem Essen den Meisten bewusst ist, fällt es trotzdem vielen schwer, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen und neue, gesündere Lebensmittel fest auf dem Speiseplan zu etablieren. Zeitmangel ist ein Grund, warum es für viele dann doch das oftmals ungesunde Fertiggericht wird und nicht was Selbstgekochtes.

Flexie statt Veggie

Manchmal mag es einem so vorkommen, als würden in Deutschland besonders viele Menschen vegetarisch oder gar vegan leben. Der aktuellen Studie nach, sind beide Gruppen aber immer noch klare Minderheiten. Nur ein Prozent der Befragten ernähren sich vegan und verwunderlich wenige zwei Prozent vegetarisch. Jedoch gaben ganze 13 Prozent an, sie seien Flexitarier, sprich sie verzichten zum Großteil auf Fleisch und Wurst, machen aber auch mal eine Ausnahme. Auch in diesem Aspekt zeichnet sich ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein ab, mit einer vermehrten Zuwendung zu Obst und Gemüse. Jeder zweite Befragte gab aber an, jeden Tag Fleisch oder Wurst zu essen. Angst, bald nur noch Veggie-Schnitzel zu bekommen, braucht also erst mal keiner haben.

Bio boomt

Der Konsum von Bioprodukten ist stark auf dem Vormarsch und nicht mehr nur was für Ökos und Alt-Hippies. Statistisch gesehen würden vier von zehn Befragten wann immer es möglich ist, die Bio-Ware kaufen. Im Vergleich mit den Studien aus den Vorjahren zeichnet sich ein klarer Bio-Boom ab.

Biogemüse auf einem Holztisch
Bio-Ware wird immer häufiger gekauft [Foto: marcin jucha/ Shutterstock.com]
Vermutlich liegt der Anstieg des Bio-Konsums nicht nur in einem erhöhten Gesundheitsbewusstsein, sondern auch schlichtweg im verstärkten Angebot: in den meisten deutschen Discountern und Supermärkten sind Bio-Produkte mittlerweile in den Regalen zu finden – vom Obst und Gemüse bis zur Fair-Trade Schokolade.

Für die Tonne

Zwar klingt die Zuwendung zu gesunden Ernährung, weniger Fleischkonsum und mehr Bio erst mal gut, jedoch ist es in Deutschland leider gang und gäbe, dass viele Lebensmittel weggeworfen werden. Etwa ein Drittel der Befragten gab an, regelmäßig Essen wegzuwerfen, ganze acht Prozent sogar häufig bis sehr häufig. Besonders unter jüngeren Leuten gibt es der Studie nach eine Art Wegwerfmentalität. Ob es an der schieren Flut in den Supermarktregalen liegt oder an schlecht-kalkulierten Speiseplänen lässt die Studie offen. Trotzdem ist klar, dass dieser Trend nicht wirklich erfreulich ist.

Keine Erdbeeren im Winter

Aber ein erfreulicher Trend zum Schluss: Vielen Deutschen ist es wichtig, regional und saisonal einzukaufen. Ganze 79 Prozent gaben an, bei ihren Einkäufen auf Herkunft und Jahreszeit zu achten. Dass Erdbeeren im Winter vermutlich von recht weit her kommen und auch nicht so schmecken, wie die Heimischen im Sommer, scheint für die Mehrheit Grund genug zu sein, um sie in den Regalen stehen zu lassen. Ob auch der Anbau von eigenem Obst und Gemüse im heimischen Garten gestiegen ist, lässt sich aus der Studie nicht sagen.

Wem jedoch gesund, hohe Qualität, regional und saisonal wichtig ist, der kann sich selbst als Obst- und Gemüseanbauer probieren. Der Frühling steht langsam vor der Tür und lädt ein, seine eigenen Lebensmittel zu produzieren. 

Die Plantura Garten-Post