Hummeln: 5 Fakten über die pelzigen Brummer im Garten

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Die gestreiften Blütenliebhaber sind gern gesehene Gäste im Garten. Wir haben die fünf wichtigsten Fakten und Fragen über Hummeln für Sie zusammengefasst.

Hummel an rosa Blüte
Hummeln schweben, indem sie mit ihren Flügeln einen Unterdruck erzeugen [Foto: Ariel Bravy/ Shutterstock.com]

Hummeln sind an ihrem manchmal etwas schwerfälligen Flug durch den Garten leicht zu erkennen. Indem sie durch sehr schnelle, kreisförmige Flügelbewegungen einen Unterdruck erzeugen, heben die schweren Insekten ab.

Was Sie über die friedlichen Bestäuber in Ihrem Garten sonst wissen sollten, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengetragen.

Hummelarten: So kann man Hummeln bestimmen und erkennen

Obwohl die Hummeln mit den Honigbienen verwandt sind, haben sie nicht nur eine andere Lebensweise, sondern sind auch gut von Bienen zu unterscheiden. Hummeln sind wesentlich fülliger als die schlanken Bienen und zudem üppig behaart. Alle 41 in Deutschland heimischen Hummelarten zu unterscheiden ist jedoch wesentlich schwieriger. Nicht nur, dass viele Arten sich sehr ähnlich sehen, als Blütenbesucher verweilen Hummeln meist nicht lang genug auf der Blüte, um sich ausführlich bestimmen zu lassen.

So können Sie die häufigsten sechs deutschen Hummelarten unterscheiden:

  • Erdhummel (Bombus terrestris): Weißer Hinterleib, Vorderleib schwarz mit zwei gelben Streifen; es gibt mehrere Arten an Erdhummeln, die sich schwer unterscheiden lassen. Sie bilden große Kolonien und werden auch zu Bestäubungszwecken verkauft.
  • Gartenhummel (Bombus hortorum): Weißer Hinterleib, Vorderleib schwarz mit drei gelben Streifen; die Gartenhummel kommt, wie ihr Name schon sagt, häufig in Gärten vor. Sie ist recht groß und hat sich mit ihrem langen Rüssel auf langröhrige Blüten wie die von Lippen- und Schmetterlingsblütlern spezialisiert.
  • Baumhummel (Bombus hypnorum): Weißer Hinterleib, rotbraune Brust; Baumhummeln leben in Wäldern und Gärten und nisten in alten Baumstämmen und Vogelhäusern.
Hummel auf gelber Blüte
Hummeln sind am ganzen Körper stark behaart [Foto: Mariola Anna S/ Shutterstock.com]
  • Wiesenhummel (Bombus pratorum): Oranger Hinterleib, ein bis zwei gelbe Streifen auf der Brust; Wiesenhummeln sind relativ klein und fliegen vor allem in offenem Gelände.
  • Steinhummel (Bombus lapidarius): Oranger Hinterleib, Vorderleib schwarz; männliche Steinhummeln haben eine abweichende Färbung mit gelben Haaren auf dem Vorderleib, was die Unterscheidung von Wiesenhummeln schwierig macht.
  • Ackerhummel (Bombus pascuorum): Grau-schwarz bis rötlichbrauner Hinterleib; die Farbe der Brust der Ackerhummel variiert mit der Region. Im Norden ist sie oft dunkel, im Süden eher rötlich. Generell haben die häufig vorkommenden Ackerhummeln verschiedenste Farbvariationen. Ackerhummeln leben deutschlandweit in sehr vielen verschiedenen Lebensräumen.

Hummelnester: So erkennt man sie

Hummeln nisten je nach Art gerne in leeren Hohlräumen, seien es verlassene Vogelnistkästen, hohle Baumstämme oder Erdlöcher. Hin und wieder kann man im Sommer an solchen Orten ein Hummelnest entdecken. Zu erkennen sind sie an den kugeligen Waben. Die Königin bleibt, sobald die ersten Arbeiterinnen ausfliegen, in ihrem Nest. Hummelnester stehen unter strengem Schutz und dürfen nicht entfernt werden. Da den Winter nur eine Königin überlebt, wird das Nest sowieso im Herbst verlassen. Im darauffolgenden Frühling wird die Hummelkönigin ein neues Nest besiedeln.

Hummelnest
Hummelnester sind streng geschützt [Foto: Krasowit/ Shutterstock.com]

Hummeln können auch in Hummelnistkästen angesiedelt werden. Näheres dazu erfahren Sie hier.

Können Hummeln stechen?

Zwar haben Hummeln auch einen Stachel, sind jedoch sehr stechfaul. Im Gegensatz zu Wespen und einigen Honigbienenvölkern, die schnell aggressiv werden, sind Hummeln nicht angriffslustig. Hummeln stechen nur im absoluten Verteidigungsfall, wenn sie Todesangst haben. Vor dem Stich drohen Hummeln. Dies geschieht durch das Heben eines mittleren Beines. Noch dringlicher wird die Drohung durch Rückenlage und Emporstrecken des Stachels. Im Normalfall sind Hummeln jedoch friedlich. Nähert man sich ihnen ganz vorsichtig, während sie auf einer Blüte sitzen, kann man sie sogar am Hinterleib streicheln.

Kann man Hummeln kaufen?

Hummeln sind wichtige Bestäuber und erhöhen den Ernteertrag. Aus diesem Grund werden sie gerne in landwirtschaftlichen Gewächshäusern ausgesetzt, um fehlende Bestäuber zu ersetzen. Außerdem fliegen sie, wie andere Wildbienen auch, schon bei kühleren Temperaturen als die Honigbienen. Deshalb sind einige Hummelarten im Handel erwerblich. Besonders gut lassen sich Dunkle Erdhummeln züchten und verkaufen, da sie künstliche Nisthilfen annehmen und Völker mit bis zu 600 Individuen bilden. Auch für den eigenen Garten können Hummeln erworben werden, allerdings sind diese für Privatpersonen oft sehr teuer. Lieber sollte man auf eine geeignete Umwelt achten, um mehr Hummeln im Garten begrüßen zu können. Ist die Umgebung für Hummeln passend, siedeln sie sich von selbst an.

Hummelhotel in einem Gewächshaus
In Gewächshäusern werden Hummeln gern zur Bestäubung eingesetzt [Foto: Aleksandr Ivasenko/ Shutterstock.com]

Wie kann man Hummeln füttern?

Bei ausreichendem Blütenangebot ist eine Fütterung von Hummeln nicht nötig. Da Hummeln Generalisten sind, also unzählige verschiedene Blütenarten bestäuben, ist einzig die Vielfalt an Blüten in ihrem Garten entscheidend. Sind das ganze Jahr über Blüten vorhanden, sollten Hummeln keinen Futtermangel haben. Mit einer insektenfreundlichen Saatgutmischung wie der Plantura Bienenweide ist das kein Problem. Sie enthält verschiedenste Kräuter- und Blumensorten, damit die Hummeln und Bienen in Ihrem Garten über Monate hinweg optimal versorgt werden.

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Zudem nehmen Hummeln beim Blütenbesuch auch von Pflanzen produzierte Verbindungen wie die p-Hydroxy-Zimtsäure auf, die die Widerstandsfähigkeit der Hummeln stärkt. Höchstens eine kühle Witterung im Frühjahr kann kritisch sein. Dennoch ist eine Zufütterung möglich und zumindest für gekaufte oder in Nistkästen angesiedelte Hummelvölker einfach umzusetzen. Als Futter werden zwei Teile Fructose (Fruchtzucker) mit zwei Teilen herkömmlichem Zucker und drei Teilen Wasser vermischt – also in einem Verhältnis 2:2:3. Die Lösung kann beispielsweise in einen umgedrehten Legostein gefüllt werden, damit die Hummeln trinken können. Die Tränke wird dann im Vorbau des Hummelnestes platziert.

Übrigens: Ebenso wie Bienen produzieren Hummeln Honig. Warum man diesen nicht kaufen kann, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Hummel von hinten
Hummeln haben, ebenso wie andere Bienen, einen Stachel [Foto: Maksimilian/ Shutterstock.com]

Das Wichtigste zu Hummeln in Kürze:

  • In Deutschland sind sechs der 41 heimischen Hummeln noch recht häufig anzutreffen
  • Hummelnester befinden sich vorzugsweise in verlassenen Erd- und Baumhöhlen, sowie Nistkästen
  • Hummeln können theoretisch stechen, sind jedoch ausgenommen friedlich
  • Zu Bestäubungszwecken werden Hummeln großindustriell vermehrt und ausgebracht; ein Kauf ist demnach möglich, jedoch nicht die beste Möglichkeit zum Hummelschutz
  • Mit einer Mischung aus zwei Teilen Fructose, zwei Teilen Zucker und drei Teilen Wasser können Hummeln gefüttert werden

Wollen Sie Hummeln in Ihrem Garten ansiedeln, kann ein Hummelnistkasten helfen. Näheres dazu erfahren Sie hier.

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