Kräuter in der Schwangerschaft: Welche sind erlaubt & welche schädlich?

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Das Thema Kräuter in der Schwangerschaft verunsichert viele werdende Mütter – in unserem Artikel klären wir auf, welche Kräuter erlaubt sind und welche Kräuter sie eher meiden sollten.

schwangere Frau mit Blumen
Kräuter in der Schwangerschaft – hilfreich oder gefährlich? [Foto: Virales/ Shutterstock.com]

Die Schwangerschaft ist für viele Frauen eine der schönsten Zeiten in ihrem Leben. Doch häufig erleben schwangere Frauen auch große Unsicherheiten in dieser Zeit – insbesondere, wenn es um den Verzehr bestimmter Lebensmittel – vor allem Kräuter – geht, gibt es viele Zweifel. Tatsächlich kursieren zahlreiche Gerüchte, die besagen, dass man während der Schwangerschaft Kräuter meiden sollte. Andere wiederum sagen, dass Kräuter während der Schwangerschaft sogar eine wohltuende Wirkung haben. Doch welche Kräuter und welche Kräutertees sollte man in der Schwangerschaft genießen und welche sollte man besser meiden? Wir haben die für die Schwangerschaft gesündesten, aber auch gefährlichsten Kräuter für Sie zusammengefasst.

Hinweis: Alle diese Kräuter sollten dennoch nur nach Absprache mit einem Arzt konsumiert werden.

Welche Kräuter helfen während der Schwangerschaft?

Viele Kräuter gelten bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanzen aus dem Garten. Kein Wunder also, dass auch heute noch einige bei kleineren Beschwerden auf die wohltuende Kraft der Kräuter vertrauen. Auch in der Schwangerschaft können Kräuter eine heilsame Wirkung auf den Körper entfalten und bei leichten Beschwerden helfen.

Achtung: Bei dauerhaften Beschwerden oder Unsicherheit hinsichtlich der Anwendung und Menge der Pflanzen empfehlen wir, einen Arzt aufzusuchen und sich beraten zu lassen.

1. Kamille: Die Kamille (Matricaria chamomilla) ist als Haushaltsmittel wohlbekannt und hilft gleichermaßen bei Erkältungssymptomen, aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden. Die heilende Kraft der Kamille kann ebenfalls in der Schwangerschaft wohltuend wirken: Kamillentee vermag, bei Schwangerschaftsübelkeit beruhigend zu wirken und auch bei Sodbrennen und Blähungen Linderung zu verschaffen. Zudem kann Kamillentee in der Schwangerschaft beruhigend auf die Nerven wirken und zu einem besseren Schlaf verhelfen.

Kamillentee und -Blüten
Kamillentee ist hervorragend bei Magen-Darm-Beschwerden in der Schwangerschaft geeignet [Foto: Nikolaeva Galina/ Shutterstock.com]

2. Fenchel: Auch Fenchel (Foeniculum vulgare) ist ein beliebtes Hausmittel, vor allem wenn es um Magen-Darm-Beschwerden geht. Tatsächlich kann Fencheltee auch in der Schwangerschaft hilfreich sein: Seine verdauungsanregende Wirkung lindert Blähungen, an welchen vielen Schwangere leiden. Zudem gilt Fencheltee während der Schwangerschaft als bewährtes Hausmittel bei Morgenübelkeit.
Bei Fenchelöl, Fenchelsirup und Fenchelhonig während der Schwangerschaft ist jedoch Vorsicht geboten: Zu hoch konzentriert können die Wirkstoffe des Fenchels wehenfördernd wirken und einen Abort auslösen. Die Nutzung solcher konzentrierten Wirkstoffe sollte deshalb immer mit dem Arzt oder der Hebamme abgesprochen werden.

3. Pfefferminze: Der frische Geschmack der Pfefferminze (Mentha × piperita) weckt bei vielen die Lebensgeister. Auch werdende Mütter möchten auf das Kraut nicht verzichten, schließlich gilt Pfefferminztee in der Schwangerschaft als bewährtes Hausmittel gegen Morgenübelkeit. Er kann aber auch bei Einschlafproblemen und Magen-Darm-Erkrankungen helfen. Tatsächlich können ein bis zwei Tassen Pfefferminztee am Tag gefahrenlos getrunken werden – von übermäßigem Konsum oder der Einnahme von konzentriertem Pfefferminzöl sollten Sie dagegen absehen, da dies Wehen stimulieren kann. Nur gegen Ende der Schwangerschaft und in der Stillzeit wird von Pfefferminztee abgeraten, da dieser eine abstillende Wirkung hat und so die Milchproduktion verringern könnte.

4. Melisse: Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist nicht nur wegen ihres guten Geschmacks, sondern insbesondere wegen ihrer entspannenden Wirkungen bekannt. Auch werdende Mütter können vom Melissen-Tee in der Schwangerschaft profitieren, denn er wirkt beruhigend und hilft somit vor allem bei Schlafstörrungen und Unruhe. Auch bei Verdauungsbeschwerden kann Zitronenmelissentee in der Schwangerschaft beruhigend und entspannend auf die Muskulatur des Darmes wirken und somit Blähungen und Völlegefühl lindern.

5. Lavendel: Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit für die Eltern – da können schon einmal die Nerven blankliegen. Lavendel (Lavandula angustifolia) ist in diesem Fall ein bewährtes Hausmittel, denn die Pflanze wirkt beruhigend und schlaffördernd.

Lavendel und Tee
Lavendel hilft bei Schlafstörungen in der Schwangerschaft [Foto: Chamille White/ Shutterstock.com]

Natürlich darf Lavendel auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden: Lavendelöl vermag, als Aromatherapie bei Schlafproblemen und Nervosität zu helfen. Auch Lavendeltee wirkt sich positiv auf das Gemüt aus und kann zusätzlich bei Verdauungsbeschwerden helfen.

6. Schnittlauch: Die Frage, ob man Schnittlauch (Allium schoenoprasum) in der Schwangerschaft essen sollte, taucht immer wieder auf. Tatsächlich ist sie aber relativ leicht zu beantworten: Dank seines hohen Gehaltes an Vitamin C, Magnesium und Eisen ist Schnittlauch eine ideale Ergänzung von Mahlzeiten während der Schwangerschaft. Zudem haben die enthaltenen Senföle einen positiven Effekt auf die Verdauung.

Tipp: Wer in der Schwangerschaft auf Kräuter zurückgreifen will, sollte auf eine Bioqualität achten oder die Kräuter bestenfalls sogar selber anbauen. Tatsächlich ist der Anbau von Kräutern gar nicht so schwer – mit unserem Plantura Kräuter-Anzuchtset können auch Gartenanfänger spielend leicht ihre ersten Kräuter im Garten oder auf der Fensterbank anpflanzen und sich über eine gesunde Ergänzung ihres Speiseplans freuen.

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Welche Kräuter helfen während der Geburt?

Manche Kräuter haben eine wehenfördernde Wirkung und sollten deshalb während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Kurz vor der Geburt (etwa ab der 35. Woche) aber können diese Kräutertees durchaus förderlich sein: Ihre wehenfördernde Wirkung kann den Geburtsvorgang erleichtern. Grundsätzlich sollte die Verwendung solcher Kräutertees während der Schwangerschaft aber im Vorhinein mit dem Arzt oder der Hebamme besprochen werden, um die genaue Dosierung zu erläutern und zu klären, ob eine Überwachung während der Einnahme erforderlich ist. Zu den wehenfördernden Kräutern gehören beispielsweise:

  • Himbeerblätter (Rubus idaeus)
  • Schafgarbe (Achillea)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Brombeerblätter (Rubus sect. Rubus)
Frauenmanteltee und -Blüten
Frauenmantel wird häufig zur Geburtsvorbereitung eingesetzt [Foto: Bankiras/ Shutterstock.com]

Tipp: In der Schwangerschaft ist es ratsam, besonders auf die Qualität der verwendeten Kräuter zu achten. Wer seine Kräuter selber anbaut, sollte deshalb nicht nur auf den Einsatz von chemischem Pflanzenschutz und mineralischem Dünger verzichten, sondern auch genaues Augenmerk auf die verwendete Erde legen: Unsere Plantura Bio-Kräuter- und Aussaaterde für Kräuter mit geringem Nährstoffbedarf und unsere Plantura Bio-Universalerde für die etwas nährstoffhungrigeren Kräuter bestehen zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen und sind dadurch absolut unbedenklich für Mensch und Tier.

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Welche Kräuter sollte man in der Schwangerschaft meiden?

Nicht alle getrockneten Kräuter haben in der Schwangerschaft eine positive Wirkung – aus diesem Grund sind nicht alle Kräutertees für Schwangere zu empfehlen. Zwar gilt auch hier das Sprichwort „Die Dosis macht das Gift“, allerdings gibt es einige Kräuter, von welchen Schwangeren generell abgeraten wird. Doch auch hier gilt: Bei Fragen oder Beschwerden suchen Sie im Zweifelsfall bitte immer Ihren Arzt auf.

1. Salbei: Salbeitee wird oft zur Linderung von Erkältungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt und wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. In der Schwangerschaft sollte man den Genuss von Salbei jedoch vermeiden: Die im Salbei enthaltenen Tannine haben eine zusammenziehende Wirkung. Bei Schwangeren kann der Kräutertee deshalb vorzeitige Wehen und im schlimmsten Fall sogar Früh- und Fehlgeburten auslösen. Auch von der Einnahme anderer salbeihaltiger Nahrungsmittel oder Öle wird während der Schwangerschaft abgeraten.

Salbei-Blätter
Salbei sollte in der Schwangerschaft gemieden werden [Foto: Jiri Hera/ Shutterstock.com]

2. Eisenkraut: Eisenkraut (Verbena officinalis) findet in der Naturmedizin oft Verwendung und soll vor allem gegen Magenbeschwerden helfen. Von der Einnahme von Eisenkraut-Präparaten oder Eisenkraut-Tee in der Schwangerschaft sollte man jedoch absehen: Die Pflanze enthält wehenanregende Inhaltstoffe, die eine Fehlgeburt herbeiführen können.

3. Zitronengras: Besonders im asiatischen Raum wird Zitronengras (Cymbopogon citratus) gerne als Gewürz benutzt. In der Schwangerschaft sollten Sie die Kräuter aber lieber meiden – Tierversuche weisen darauf hin, dass die Einnahme von Zitronengras während der Schwangerschaft zu Komplikationen führen kann. Auch wenn die Pflanze sonst als sehr gesund gilt, sollte man Zitronengrastee während der Schwangerschaft sicherheitshalber meiden oder den Verzehr vorher mit einem Arzt abstimmen.

4. Brennnessel: Da die Brennnessel (Urtica) stark entwässernd wirkt, erhoffen sich viele werdende Mütter, mit dem Heilkraut schmerzhaften Wasserödemen vorbeugen zu können. Tatsächlich sollte man aber während der Schwangerschaft Brennnesseltee meiden. Dieser hat zwar tatsächlich eine entwässernde Wirkung, allerdings regt er vor allem die Nierenfunktion an, sodass in erster Linie Wasser aus dem Blut entzogen wird. Dies kann die Nährstoffversorgung des Kindes behindern und bei der Mutter zu Mattigkeit und Muskelbeschwerden führen. Aus diesem Grund sollte Brennnesseltee in der Schwangerschaft nach Möglichkeit gemieden werden.

5. Petersilie: Petersilie (Petroselinum crispum) ist wegen seines leckeren Geschmacks und seiner gesundheitsfördernden Wirkung bei Verdauungsbeschwerden sehr beliebt. Während der Schwangerschaft sollte Petersilie aber nicht in zu reichlichen Mengen serviert werden: In größeren Mengen verzehrt kann Petersilie während der Schwangerschaft Wehen auslösen und verstärken. Kleine Mengen, beispielsweise als Gewürz, sind für Schwangere im Regelfall zwar unproblematisch, Tinkturen oder ätherische Öle der Petersilie sollte man allerdings wegen der erhöhten Wirkstoffkonzentration meiden, da sie abstillend wirken können.

Petersilie auf Küchenbrett
Petersilie ist in der Schwangerschaft nur noch als Gewürz erlaubt [Foto: Brent Hofacker/ Shutterstock.com]

Besonders in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung mit Eisen sehr wichtig. Welche Pflanzen Ihnen dabei helfen können, erfahren Sie in unserem Artikel über Gemüse mit viel Eisen.

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