Pflanzen im Schlafzimmer: Vorteile, Nachteile und geeignete Arten
Pflanzen im Schlafzimmer sind heiß umstritten. Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile Pflanzen im Schlafzimmer haben und welche dafür geeignet sind.

In keinem Raum sind Zimmerpflanzen so umstritten wie im Schlafzimmer [Foto: Photographee.eu/ Shutterstock.com]
Pflanzen im Schlafzimmer: Die Nachteile
Das Gerücht „Man soll sich keine Pflanzen ins Schlafzimmer stellen“ hält sich immer noch hartnäckig und beruht auf der Befürchtung, dass die Pflanzen uns über Nacht den Sauferstoff „stehlen“. Was im ersten Moment kurios klingt, beruht aber tatsächlich auf einem Fünkchen Wahrheit: Auch wenn Pflanzen durch die Photosynthese Sauerstoff freisetzen, atmen sie ihn gleichzeitig ebenfalls ein. Am Tag stößt die Pflanze jedoch viel mehr Sauerstoff aus, als sie einatmet, und sorgt somit für frische Luft. In der Nacht kann die Pflanze aufgrund des fehlenden Lichts jedoch keine Photosynthese betreiben und die Pflanze nimmt deshalb vermehrt Sauerstoff auf. Das ist zweifelsohne ein Nachteil, aber noch kein Grund, die Pflanze aus dem Zimmer zu verbannen. Im Vergleich zum Menschen wird nämlich schnell klar, dass es sich hierbei um einen zu vernachlässigenden Bruchteil handelt: Ein Quadratmeter Blattfläche stößt pro Stunde nur 125 Milliliter Kohlenstoffdioxid aus, ein Mensch mit 15 bis 30 Liter pro Stunde dagegen mehr als das Hundertfache. Eine einzelne Topfblume ist also mehr als ungefährlich für das Schlafzimmer. Erst wenn man seinen Schlafraum in einen Dschungel verwandelt, könnte die Luftqualität in der Nacht darunter leiden.

Angst vor Sauerstoffmangel oder Keimen braucht man nicht haben – ein paar Zimmerpflanzen bringen auch im Schlafzimmer kaum Nachteile [Foto: Anna Vershynina/ Shutterstock.com]
Pflanzen im Schlafzimmer: Die Vorteile
Pflanzen im Schlafzimmer bringen natürlich nicht nur Nachteile mit sich, sondern auch gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Am offensichtlichsten ist natürlich ihr schönes Aussehen. Pflanzen können wahre Hingucker im Raum sein und ihm eine einzigartige Heimeligkeit verleihen. Und das schmeichelt nicht nur dem Auge: Wer sich in seinem Schlafzimmer wohlfühlt, kann viel schneller abschalten und sich entspannen – das sorgt für einen guten Schlaf.
Gleichzeitig sorgen Pflanzen für ein besseres Raumklima. Denn auch wenn die Pflanzen etwas vom Sauerstoff abzweigen, sorgen sie tagsüber für neuen Sauerstoff und damit für frische Luft. Eine ganze Reihe von luftreinigenden Pflanzen nimmt sogar Schadstoffe wie Formaldehyd oder Zigarettenqualm auf und kann sich damit sogar positiv auf die Gesundheit auswirken. Zuletzt gibt es noch einige Pflanzen, die sich durch eine ganz besondere Fähigkeit auszeichnen: Sogenannte CAM-Pflanzen produzieren beispielsweise Sauerstoff nicht etwa am Tag, sondern in der Nacht. Somit sorgen sie auch in den dunklen Stunden für gute Luft und sind perfekt für das Schlafzimmer geeignet. Pflanzen wie die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) sind dagegen mit ihrem angenehmen Geruch ein echter Geheimtipp gegen Mücken.Pflanzen im Schlafzimmer: Die besten Sorten
Im Grunde genommen kann man alle Pflanzen bedenkenlos in seinem Schlafzimmer halten. Wer aber nicht nur von dem hübschen Aussehen der Pflanzen profitieren, sondern auch seine Raumluft verbessern will, sollte die folgenden Pflanzen für das Schlafzimmer nicht verpassen.
1. Einblatt
Pflegeleicht und robust – das Einblatt (Spathiphyllum) gehört zu den kaum zu tötenden Zimmerpflanzen und ist deshalb auch für Menschen ohne grünen Daumen bestens geeignet. Im Schlafzimmer zeichnet sich die Pflanze vor allem durch zwei Eigenschaften aus: Zum einen filtert das Einblatt Giftstoffe wie Formaldehyd aus der Luft, zum anderen kann es die Luftfeuchtigkeit im Raum um bis zu fünf Prozent steigern, was besonders trockenen Schleimhäuten zugutekommt.

Das Einblatt sorgt für ein gutes Raumklima und ist auch noch sehr pflegeleicht [Foto: Andrejs Marcenko/ Shutterstock.com]
Der Bogenhanf (Sansevieria) gehört schon lange zu den beliebtesten Zimmerpflanzen, doch im Schlafzimmer trifft man ihn nur selten an – das sollte sich aber ändern. Als CAM-Pflanze produziert der Bogenhanf in der Nacht Sauerstoff und befreit den Raum tagsüber von Kohlenstoffdioxid. Gleichzeitig filtert der Bogenhanf auch noch Giftstoffe aus der Luft und soll das Immunsystem stärken – ein echter Alleskönner.
3. Aloe VeraDen meisten als Heilpflanze bekannt, hat die Aloe Vera (Aloe vera) in den letzten Jahren ebenfalls als Zimmerpflanze immer mehr an Bedeutung gewonnen. Auch im Schlafzimmer sollte die Aloe Vera nicht fehlen, denn sie gibt im Dunklen Sauerstoff ab und versorgt uns so mit frischer Luft.

Aloe Vera macht nicht nur als Heilpflanze eine gute Figur, sondern eignet sich auch für das Schlafzimmer [Foto: New Africa/ Shutterstock.com]
Lavendelöl ist schon lange als Helfer bei schlaflosen Nächten bekannt, aber auch als Pflanze im Schlafzimmer kann man von der Pflanze profitieren: Der sanfte Geruch von Lavendel (Lavandula angustifolia) beruhigt und sorgt so für einen besseren Schlaf. Gleichzeitig ist er aber auch ein echter Insektenschreck – der Duft, den wir als so angenehm empfinden, hilft, unliebsame Insekten wie Motten oder Mücken aus dem Schlafzimmer fernzuhalten.
5. GoldfruchtpalmeDie Goldfruchtpalme (Chrysalidocarpus lutescens), auch als Goldblattpalme bekannt, gehört zwar zu den unbekannteren Zimmerpflanzen, kann sich aber mit ihren großen Wedeln durchaus sehen lassen. Besonders für das Schlafzimmer ist die Goldblattpalme ein wahrer Segen: So reinigt sie nicht nur die Luft, sondern sorgt darüber hinaus für eine angenehme Luftfeuchtigkeit.