Amseln: Brutzeit, Besonderheiten & Gesang in unserem Steckbrief

Hannah
Hannah
Hannah
Hannah

Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wann brüten Amseln, auch Schwarzdrosseln genannt? Wie unterscheiden sich Männchen und Weibchen? Alles, was man über die Amsel wissen sollte, erfahren Sie in unserem Steckbrief.

Amsel mit Beere im Schnabel
Die Amsel ist ein häufiger Besucher in heimischen Gärten

Trotz ihrer schlichten Erscheinung ist die Amsel (Turdus merula), auch Schwarzdrossel genannt, bekannt wie ein bunter Hund. Sie zählt zu unseren häufigsten heimischen Vogelarten und kommt als Kulturfolger in fast allen menschengemachten Lebensräumen vor. Auch geografisch ist sie weit verbreitet und gilt als Brutvogel in allen europäischen Ländern – außer in Island.

Steckbrief der Amsel

GrößeEtwa 24 cm
GewichtEtwa 100 g
BrutzeitApril – Mai
LebensdauerEtwa 5 Jahre
LebensraumWälder, Parks und Gärten
FutterpräferenzWürmer, Schnecken, Insekten, Beeren und Früchte (echte „Allesfresser“)
BedrohungenRückgang an natürlichem Lebensraum und Nahrungsangebot, Usutu-Virus

So erkennt man die Amsel

Die Amsel ist sehr leicht an ihrem tiefschwarzen Gefieder zu erkennen, welches sie von anderen heimischen Vögeln klar unterscheidet. Lediglich der leuchtend gelbe Schnabel und die farblich passenden Lidringe, die durch einen unbefiederten Bereich um das Auge entstehen, bringen kleine Farbtupfer in ihr Erscheinungsbild. Ein ungeübtes Auge könnte die Amsel höchstens mit dem Star verwechseln, der eine ähnliche Gestalt und Färbung aufweist. Doch schon auf den zweiten Blick hebt sich der Star durch sein weißes Perlmuster und das blau-grüne Schillern seines Gefieders ab.

All dies gilt allerdings nur für die männlichen Amseln – die Weibchen sind deutlich schlichter gefärbt. Eine genauere Beschreibung finden Sie weiter unten im Abschnitt „Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Amseln?“

Amsel Männchen auf Ast
An ihrem schwarzen Gefieder und dem gelben Schnabel sind männliche Amseln besonders gut zu erkennen [Foto: Petr Student/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Gesang der Amsel?

Der Gesang der Amsel besteht aus sehr klaren und lauten Tönen, die eine melodische Strophe bilden. Die Männchen sitzen dabei in der Regel recht exponiert und singen von einer hohen Warte aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten hat man hier also gute Chancen, den Vogel auf der nächstgelegenen Baumspitze oder dem nächsten Hausdach zu erspähen, sobald man den durchdringenden Gesang hört.

Hier können Sie sich den Gesang der Amsel anhören:

Wie erkennt man die Jungvögel?

Die jungen Amseln haben eine recht schlichte Erscheinung. Sie besitzen ein bräunliches Gefieder mit helleren Flecken an Rücken, Brust und Bauch. Ihr Schnabel ist eher gelblich orange mit dunklen Flecken und auch die gelben Lidringe sind nur angedeutet.

Amsel Jungvogel auf Zaun
Junge Amseln sind noch recht unscheinbar [Foto: Puhlmann Photography/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man die Eier der Amsel?

Amseln legen recht auffällige Eier. Diese sind etwa drei Zentimeter groß, blaugrün gefärbt und mit braunen Flecken übersehen. Die Weibchen legen zwischen drei und sechs Eier pro Gelege.

Amsel Eier im Nest
Die blaugrünen, gesprenkelten Eier der Amseln sind echte Hingucker [Foto: lorenza62/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Amseln?

Die Amselweibchen sehen ihren Jungen recht ähnlich und sind genauso unauffällig. Sie besitzen das gleiche bräunliche Gefieder und eine etwas hellere, dunkel gestrichelte Brust. Das Gelb von Schnabel und Lidring ist etwas deutlicher ausgeprägt als bei den jungen Amseln, aber nicht so intensiv wie bei den Männchen.

Amsel Weibchen auf Stein
Weibliche Amseln sind etwas unauffälliger als ihre Partner [Foto: Menno Schaefer/ Shutterstock.com]

Wie sieht der perfekte Lebensraum für Amseln aus?

Ursprünglich besiedelten Amseln dichte und unterholzreiche Wälder. Aufgrund des zunehmenden Rückgangs dieses natürlichen Lebensraumes besiedeln sie heute auch weitaus offenere Gebiete. Sie haben sich als recht anpassungsfähig erwiesen und bevölkern im großen Stil Parks, Gärten und sogar Großstädte. Wichtig ist dabei ein Anteil an freiem Boden oder kurzem Rasen, wo sie nach Würmern und Insekten suchen können.

Wo bauen sie ihr Nest?

Amseln sind nicht sehr wählerisch, wenn es um den Standort ihres Nestes geht. Sie nutzen Bäume, Sträucher und Hecken, aber auch Kletterpflanzen an Gebäudewänden, oder brüten auf dem Balkon im Blumenkasten. Dabei bauen sie ein Nest aus Zweigen, das mit feuchter Erde verstärkt und mit Federn ausgepolstert wird.

Jungvogel im Amselnest
Der Standort eines Amselnestes ist sehr variabel [Foto: Stefan_Sutka/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit von Amseln?

Die Brutzeit der Amseln reicht von März bis Juli. In dieser Zeit können bis zu fünf Bruten möglich sein. Die Brutdauer eines Geleges beträgt etwa 14 Tage; anschließend werden die geschlüpften Jungen noch weitere zwei Wochen im Nest gefüttert. Danach fliegen die Amseljungen aus, bleiben aber noch weitere 14 Tage von der Fürsorge ihrer Eltern abhängig, bevor sie auf sich allein gestellt sind.

Wo verbringen Amseln den Winter?

Amseln gelten in Europa als Teilzieher. Das bedeutet, dass nur manche Populationen im Winter ihr Brutgebiet verlassen, andere nicht. Ausschlaggebend ist dafür, wie streng die Winter in den jeweiligen Gebieten sind. Während unsere Amseln in der Regel das ganze Jahr in Deutschland verbringen, ziehen ihre Artgenossen aus Nordeuropa häufiger in den Süden und sind dann teilweise auch bei uns zu Gast.

Amseln unterstützen: So geht´s

Auch wenn Amseln sich sehr gut an menschliche Lebensräume angepasst haben, mangelt es ihnen – wie fast allen Vögeln – aufgrund des zurückgehenden Baum- und Insektenbestandes an natürlichen Nistmöglichkeiten und Nahrungsangeboten. Wer die Amseln daher in ihrem Kampf um Ressourcen unterstützen möchte, kann damit im eigenen Garten anfangen. Praktische Tipps dazu finden Sie in den folgenden Abschnitten.

Was fressen Amseln?

Natürlicherweise ernähren sich Amseln von Würmern, Schnecken und allerlei Insekten. Ihre Spezialität sind Regenwürmer, die sie aus der Erde ziehen. Deshalb sieht man Amseln auch sehr häufig auf dem Boden sitzen und mit dem Schnabel auf der Erde herumpicken. Sie nutzen aber auch Beeren, Früchte und Sämereien. Wer zusätzliches Futter anbieten möchte, um die Vögel besonders im Winter zu unterstützen, sollte zu Weichfutter greifen, beispielsweise Haferflocken, Rosinen oder Äpfel. Dafür gibt es fertig gemischte Produkte zu kaufen, allerdings kann man auch sein Vogelfutter selber machen. Als besonderen Leckerbissen können Sie Mehlwürmer verfüttern.

Amsel an Futterhaeuschen im Winter
Besonders im Winter freuen sich Amseln über zusätzliches Futter [Foto: TTphoto/ Shutterstock.com]

Mit unserem Plantura Ganzjahresfutter für Wildvögel können Sie Amseln außerdem das ganze Jahr über unterstützen – denn es enthält neben energiereichen Zutaten für den Winter auch wertvolle Proteine und extra Futterkalk für werdende Vogeleltern im Frühjahr.

Ganzjahresfutter aus besonderen Sämereien 5 kg
Ganzjahresfutter aus besonderen Sämereien 5 kg
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Hochwertige & energiereiche Mischung für eine gesunde & aktive Wildvogelpopulation
  • Ideal für die ganzjährige Wildvogelfütterung
  • Ohne lästige Schalen, Ambrosia kontrolliert & plastikfrei verpackt
26,99 €

Tipp: Neben dem Futter kann man auch das Futterhäuschen selber bauen. Auch wenn Amseln bei diesen nicht sonderlich wählerisch sind, finden Sie hier praktische Tipps für die Umsetzung.

Welche Nistkästen eignen sich für Amseln?

Amseln bevorzugen sogenannte Halbhöhlenkästen. Diese sind zwar durch ein Dach vor der Witterung geschützt, besitzen aber statt eines kleinen Einfluglochs eine größere Öffnung, die für die gezielte Amselförderung eine Höhe von sechs Zentimetern aufweisen sollte.

Tipp: Auch hier kann man selbst Hand anlegen und mit Hilfe unserer praktischen Anleitung ganz einfach einen Nistkasten selber bauen.

Wie kann man Amseln zusätzlich unterstützen?

Wer neben den künstlichen Nist- und Nahrungsangeboten seinen Garten vogelfreundlich gestalten möchte, kann dies durch eine Reihe von nützlichen Pflanzen erreichen. Auch die Förderung des Insektenangebots kommt der Amsel zugute – zum Beispiel durch unseren Plantura Nützlingsmagneten, der Lebensraum für ein breites Artenspektrum bietet.

Nützlingsmagnet 150 g
Nützlingsmagnet 150 g
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Pflegeleichte Blumenmischung aus über 20 ein- & mehrjährigen Arten
  • Bietet Bienen, Schmetterlingen & Co. ein reiches Nahrungsangebot
  • Premium-Nützlingsmagnet mit Experten entwickelt
9,99 €
Grundpreis: 66,60 €/kg

Wer im Winter außerdem das Laub in seinem Garten nicht entfernt, sorgt dafür, dass darin viele Insekten Schutz vor den kalten Temperaturen finden können. Darüber freut sich natürlich auch die Amsel, die man im Spätjahr oft durch die Laubstreu rascheln und nach Nahrung suchen hört.

In Kombination mit einem Futterhäuschen bietet sich auch stets das Anbringen einer Vogeltränke im Garten an. Diese kann aus einer einfachen, flachen Schale bestehen, in der die Vögel im Sommer auch gerne Abkühlung finden – eine echte Abgrenzung zwischen Vogelbad und Vogeltränke gibt es nämlich nicht. Dies freut zudem auch alle weiteren Gartenvögel, zum Beispiel die Blaumeise.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden