Blaumeise: Ausführlicher Steckbrief & Bilder

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sehen Blaumeisen aus, wann brüten sie und was fressen sie? Wir beantworten in diesem Artikel sämtliche Fragen rund um die heimische Blaumeise.

Vogel der Art Blaumeise
Die Blaumeise ist unsere bunteste Meisenart

Die Blaumeise (Cyanistes caeruleus) ist gleichzeitig einer unserer kleinsten und häufigsten Gäste in heimischen Gärten. Mit gerade einmal 11 Gramm wiegt sie weniger als ein Päckchen Backpulver und ist doch alles andere als unscheinbar. Tatsächlich ist die Blaumeise mit ihrem farbenfrohen Gefieder und lebhaften Verhalten eine unserer auffälligsten Vogelarten. Sie kann im Grunde nie still sitzen und hangelt sich sogar kopfüber an dünnen Zweigen durch die Baumkronen.

Blaumeisen: Ein ausführlicher Steckbrief

GrößeEtwa 12 cm
GewichtCirca 11 g
BrutzeitApril - Mai
LebensdauerBis zu 5 Jahre
LebensraumWälder, Parks und Gärten
FutterpräferenzInsekten und deren Larven, Samen, Beeren (echte „Allesfresser”)
BedrohungenRückgang an natürlichem Lebensraum und Nahrungsangebot

So erkennt man die Blaumeise

Die Blaumeise ist leicht an ihrem blau-grünen Rücken und der gelben Unterseite zu erkennen. Über Brust und Bauch verläuft ein dunkler, senkrechter Strich, das weiße Gesicht wird von einem schmalen, schwarzen Augenstreif durchzogen und der Scheitel formt ein blaues „Käppchen“. Verwechseln kann man die Blaumeise eigentlich nur mit der Kohlmeise, die sich durch ihre etwas größere Gestalt und den schwarz gefärbten Kopf von ihrer kleinen Schwester unterscheidet. Da junge Blaumeisen und Kohlmeisen ihren Eltern schon recht ähnlich sehen, lassen sich auch diese schon früh an den genannten Merkmalen unterscheiden.

Blaumeise auf Ast
An ihrem blauen Käppchen und der gelben Brust ist die Blaumeise leicht zu erkennen [Foto: Fexel/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Gesang der Blaumeise?

Der Gesang der Blaumeise beginnt mit zwei hohen, klaren Elementen und endet in einer trillernden Strophe: „Tsi-tsi-tsürrrr“. Insgesamt klingt die Vogelstimme sehr hell und lieblich.

Der Blaumeisen-Gesang klingt wie folgt:

Wie erkennt man die Jungvögel?

Junge Blaumeisen sind noch nicht so intensiv gefärbt wie ihre Eltern. Sie zeichnen sich durch eine unscheinbar blau-graue Oberseite und eine weißlich-gelbe Unterseite aus. Der Augenstreif und das – am Anfang noch gräuliche – Käppchen sind bereits früh ausgebildet, woran man die Kleinen doch schon recht deutlich erkennen kann.

junge Blaumeise
Die jungen Blaumeisen sind noch nicht so farbenfroh wie ihre Eltern [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man die Eier der Blaumeise?

Ein Weibchen legt im Schnitt etwa 7 bis 13 Eier pro Brut, wobei auch schon Gelege mit bis zu 19 Eiern nachgewiesen wurden. Die Eier sind etwa fingernagelgroß, cremefarben und rötlich gesprenkelt. Sie werden nacheinander gelegt und erst bebrütet, wenn das Gelege komplett ist.

Blaumeise-Eier im Nest
Die rötlich gesprenkelten Eier der Blaumeise sind nur etwa so groß wie ein Fingernagel [Foto: YK/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich weibliche und männliche Blaumeisen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten sind bei Blaumeisen Männchen und Weibchen gleich gefärbt, weshalb es sehr schwierig ist, das Geschlecht eines Individuums eindeutig zu bestimmen. Als gängige Merkmale gelten der blaue Scheitel, der bei den Männchen in der Regel intensiver blau gefärbt ist als bei den Weibchen, und das schwarze Halsband, das bei den Männchen etwas breiter und dunkler ausfällt. Diese Merkmale variieren allerdings zwischen den einzelnen Individuen und sind besonders für das ungeübte Auge nicht immer eindeutig.

Welchen Lebensraum bevorzugen Blaumeisen? 

Natürlicherweise bevorzugen Blaumeisen alte Laubwälder, in denen sie reichlich Nahrung in Form von Insekten und Spinnen sowie Nistmöglichkeiten vorfinden. Trotz des heutigen Mangels an diesem Lebensraum gilt die Blaumeise als eine der häufigsten Vogelarten in Deutschland. Die kleinen Vögel haben sich als äußerst anpassungsfähig erwiesen und besiedeln heute im großen Stil menschengemachte Strukturen wie Parks und Gärten.

Wo bauen sie ihr Nest?

Blaumeisen sind Höhlenbrüter und nutzen natürliche Baumhöhlen und -spalten als Brutstätten, in denen sie Nester aus Moos und kleinen Zweigen bauen und diese anschließend mit Tierhaaren und Federn auspolstern. In Ermangelung geeigneter Baumhöhlen zeigen sich Blaumeisen sehr kreativ und finden Zuflucht in Mauerritzen, löchrigen Fassaden oder sogar alten Briefkästen.

Füttern des Blaumeise-Jungvogels
Natürlicherweise brüten Blaumeisen in Baumhöhlen [Foto: Kletr/ Shutterstock.com]

Wann brüten Blaumeisen?

Die Brutzeit der Blaumeise beginnt Mitte April. Die Eier werden etwa zwei Wochen bebrütet, die Jungvögel werden nach dem Schlüpfen 16 bis 18 Tage im Nest gefüttert. Danach fliegen die Jungen aus, aber bleiben als sogenannte Ästlinge, die noch nicht erfahren genug sind, um sich selbst zu versorgen, noch einige Zeit von ihren Eltern abhängig. Nach der erfolgreichen Aufzucht der ersten Brut schließt sich gelegentlich eine zweite an, was den Brutzeitraum insgesamt bis Anfang August verlängern kann.

Wo verbringen Blaumeisen den Winter?

Die Blaumeise ist in Deutschland ein Standvogel, das heißt, sie verbringt den Winter bei uns und zieht nicht in den Süden. Aufgrund des geringeren Nahrungsangebotes kann es allerdings vorkommen, dass Blaumeisen sich in Schilfgebiete zurückziehen und sich von den dort überwinternden Insektenlarven ernähren. Auch kommt es im Winter häufig zur Bildung kleinerer Gruppen, in denen die Blaumeisen sogar Seite an Seite mit anderen Arten, wie Kohlmeise oder Goldhähnchen, jagen.

Blaumeisen unterstützen: So geht´s

Aufgrund des fortschreitenden Verlustes an natürlichem Lebensraum ist die Blaumeise, wie viele andere Vogelarten auch, auf menschengemachte Habitate angewiesen. Dort fehlen allerdings häufig wichtige Strukturen wie alte Bäume mit Höhlen und Spalten, in denen die Blaumeisen ihre Nester bauen können. Auch das Nahrungsangebot wird vor allem im Winter schnell knapp. Durch das Anbieten von Futter und künstlichen Nistmöglichkeiten kann man die kleinen Vögel jedoch leicht unterstützen.

Blaumeise an Futterstelle
Wie alle Meisen bevorzugen auch Blaumeisen hängende Futterstellen [Foto: taviphoto/ Shutterstock.com]

Was fressen Blaumeisen?

Vor der Fütterung der Vögel stellt sich die Frage: Was fressen Blaumeisen? Die Nahrung der Blaumeise besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven – besonders bei der Aufzucht der Nestlinge machen Raupen einen Hauptbestandteil der Nahrung aus. Sie nutzen aber auch eine Vielzahl an Samen, Nüssen und Beeren und sind somit richtige Allesfresser. Wer zusätzlich gekauftes oder selbstgemachtes Vogelfutter anbieten möchte, sollte zu Sonnenblumenkernen und Erdnussbruch greifen. Auch Fettkuchen oder Meisenknödel werden gerne angenommen. Unsere Plantura Meisenknödel sind dafür eine ideale Wahl, denn sie bestehen aus natürlichen, nährstoffreichen Zutaten und kommen ohne Plastiknetze aus, die Müll verursachen und in denen sich die kleinen Meisen verheddern und verletzen könnten. Eine Besonderheit, die alle Meisen gemein haben, ist hierbei, dass sie hängende Futterstellen bevorzugen.

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Welche Nistkästen eignen sich für Blaumeisen?

Da es sich bei Blaumeisen um Höhlenbrüter handelt, sollte ein angebotener Nistkasten bis auf ein rundes Einflugloch rundherum abgeschlossen sein (ein Öffnen zum gelegentlichen Säubern sollte allerdings möglich sein). Ein gewöhnlicher Meisenkasten, der für alle Arten geeignet ist, hat dabei ein Einflugloch von 32 mm. Wer gezielt Blaumeisen unterstützen und eine Konkurrenz mit der etwas größeren Kohlmeise ausschließen möchte, sollte allerdings ein Einflugloch von 26 – 28 mm wählen.

Wie kann man Blaumeisen zusätzlich unterstützen?

Wer seine im Nistkasten brütenden Blaumeisen zusätzlich unterstützen möchte, kann für ein ausreichendes natürliches Nahrungsangebot sorgen. Tatsächlich sind in Gärten oft nicht genug Raupen für die Aufzucht der Jungen vorhanden. Abhilfe schaffen kann hier die Förderung von beliebten Nahrungspflanzen für die Raupen, wie Brennnessel, Brombeere, Sal-Weide oder Schlehe. Weiter sollte auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden, da diese sich sowohl negativ auf das Raupenangebot auswirken als auch über die Nahrungskette toxische Effekte auf die Vögel haben können. 

Neben zusätzlichem Futter kann auch eine Vogeltränke im Garten angebracht werden, was besonders bei heißen Temperaturen sinnvoll ist. Diese sollte flach genug sein, dass die Vögel darin stehen können und – da die Schalen auch gerne als Bad verwendet werden – regelmäßig gereinigt werden.

Darüber hinaus sind natürlich alle insektenfördernden Maßnahmen auch gut für die Blaumeise – wie zum Beispiel das Anlegen einer Nützlingswiese. Unser Plantura Nützlingsmagnet bietet hierbei ein breites Spektrum an Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insektenarten.

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Weitere Tipps für die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens finden Sie hier. Dieser kommt natürlich auch noch weiteren Vogelarten zugute, wie zum Beispiel der Kohlmeise.

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