Heckenbraunelle: Gesang, Jungvögel, Eier & mehr

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Sie möchten erfahren, wie Sie eine Heckenbraunelle erkennen können und wie die Heckenbraunellen-Eier aussehen? Wir liefern diese und weitere interessante Informationen sowie Bilder zur Heckenbraunelle.

singende Heckenbraunelle
Heckenbraunellen haben einen lieblichen Gesang [Foto: Vogelfotograf/ Shutterstock.com]

Die Heckenbraunelle (Prunella modularis) ist ein recht unscheinbarer Singvogel. Sie hält sich meist in dichter Vegetation versteckt und ist dort durch ihr unscheinbares Äußeres perfekt getarnt. Wenn jedoch ihr lieblicher Gesang aus Hecken oder Bäumen ertönt, zieht der kleine Vogel sofort jede Aufmerksamkeit auf sich. Auch in unseren Gärten ist die Heckenbraunelle immer öfter zu beobachten und vor allem zu hören – es lohnt sich daher, nach dem talentierten Sänger Ausschau zu halten. Wie Sie eine Heckenbraunelle eindeutig bestimmen und wie Sie dem Gartenvogel ein Zuhause geben können, erfahren Sie in unserem großen Steckbrief.

So erkennt man die Heckenbraunelle

Heckenbraunellen sind mittelgroße Singvögel mit braun-schwarz gestreiftem Gefieder. Sie ähneln auf den ersten Blick einem Haussperling, aber sie besitzen – im Gegensatz zu den typischen kräftigen Schnäbeln der Spatzen – einen kleinen, schmalen Schnabel. Ein eindeutiges Bestimmungsmerkmal der Heckenbraunellen ist außerdem die blau-graue Färbung der Halsseiten und der Kehle.

Heckenbraunelle auf Ast
Heckenbraunellen erkennt man an den blaugrauen Federn an Hals und Kehle [Foto: John Navajo/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Heckenbraunellen-Weibchen und -Männchen?

Männliche und weibliche Heckenbraunellen sind nur sehr schwer zu unterscheiden. Im Durchschnitt haben die Männchen einen stärker ausgeprägten Anteil an blau-grauer Färbung und sind deshalb etwas auffälliger als die Weibchen. Dieses Unterscheidungsmerkmal ist jedoch sehr variabel und daher nur schwer anwendbar.

Wie klingt der Heckenbraunellen-Gesang?

Der Gesang der Heckenbraunelle ist hoch und klar. Er besteht aus einer lieblichen Strophe, die gerne von hohen Warten aus vorgetragen wird: „Tütellitidü-tütellitidü-tüdellüdi“. Da die kleinen Vögel so selten zu sehen sind, ist dieser eindeutige Gesang ein gutes Bestimmungsmerkmal.

Hier können Sie sich den Gesang der Heckenbraunelle anhören:

Die Rufe der Singvögel sind genau so hell und klar, aber weniger einfach zu erkennen. Der Warnruf der Heckenbraunelle klingt wie ein scharfes Pfeifen: „Tiih!“.

Heckenbraunelle beim Singen
Heckenbraunellen singen gerne von hohen Warten aus [Foto: SanderMeertinsPhotography/ Shutterstock.com]

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Wie erkennt man einen Heckenbraunellen-Jungvogel?

Jungen Heckenbraunellen fehlt noch die blau-graue Färbung der Kehle und der Halsseiten, die die adulten Tiere auszeichnet. Ihr gesamtes Gefieder ist kräftig schwarz-braun gestreift. Außerdem zeichnet sich ihr jugendlicher Schnabel durch eine helle, orangefarbene Basis aus.

junge Heckenbraunelle
Junge Heckenbraunellen besitzen noch keine blau-graue Färbung [Foto: bearacreative/ Shutterstock.com]

Wie sehen Heckenbraunellen-Eier aus?

Die Eier der Heckenbraunelle sind etwa 1,7 Zentimeter groß und von einem strahlenden Türkisblau. Sie werden in ein napfförmiges Nest aus Halmen, Wurzeln und anderen Pflanzenfasern gelegt, das mit weichen Materialien, wie Federn oder Tierhaaren, ausgepolstert wurde.

Heckenbraunelle-Eier im Nest
Heckenbraunellen legen leuchtend türkisblaue Eier [Foto: Coatesy/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt die Heckenbraunelle?

Idealerweise bewohnen Heckenbraunellen unterholzreiche Wälder. Nadelwälder werden von den kleinen Singvögeln bevorzugt, aber sie besiedeln auch Laub- und Mischwälder. Da sich in unseren Forstwäldern jedoch nur noch wenig Unterholz finden lässt, kommen Heckenbraunellen immer häufiger auch in Parks, Gärten oder anderen Grünanlagen vor.

Heckenbraunelle in Busch
Heckenbraunellen bevorzugen dichte Vegetation [Foto: Sandra Standbridge/ Shutterstock.com]

Wo baut die Heckenbraunelle ihr Nest?

Heckenbraunellen bauen ihr Nest in dichter Vegetation: in Hecken, Sträuchern oder kleinen Bäumen. Das Nest wird zwar gut versteckt, aber relativ bodennah angebracht. Die nur wenige Meter hoch liegenden Brutstätten fallen deshalb oft Nesträubern wie Mardern, Füchsen oder Katzen zum Opfer.

Heckenbraunelle mit Nistmaterial
Eine Heckenbraunelle mit Nistmaterial [Foto: ChristianRogersPhotograph/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit der Heckenbraunelle?

Die Brutzeit der Heckenbraunellen beginnt im April. Die Eier werden etwa zwei Wochen – hauptsächlich vom Weibchen – bebrütet, bevor die Jungvögel schlüpfen. Die Kleinen werden anschließend weitere 14 Tage im Nest mit Nahrung versorgt, ehe sie groß genug sind, um erste Erkundungen zu machen. Da besonders am Anfang des Jahres die Vegetation noch nicht so dicht ist und die auffälligen Eier für Räuber gut zu sehen sind, geht die erste Brut oft verloren. Deshalb schließt sich bei Heckenbraunellen meist eine zweite oder sogar eine dritte Brut an.

Wo verbringen die Heckenbraunellen den Winter?

Heckenbraunelle sind Teilzieher. Das bedeutet, dass nicht alle Populationen ihre Brutstätten im Winter aufgeben, um in den Süden zu ziehen. In milden Regionen kommt es auch immer wieder vor, dass die kleinen Vögel in der kalten Jahreszeit in ihren Revieren ausharren. Auch bei uns können gelegentlich Heckenbraunellen im Winter an Futterstellen beobachtet werden, wo sie feine Sämereien aufnehmen. Die meisten Individuen – insbesondere Populationen aus nördlicheren Regionen – überwintern jedoch in Südeuropa oder Nordafrika.

Heckenbraunelle im Winter
Nur wenige Heckenbraunellen verbringen den Winter bei uns [Foto: PJ photography/ Shutterstock.com]

Die Heckenbraunelle im Garten unterstützen: So geht´s

Durch den fortschreitenden Rückgang an natürlichem Lebensraum kommen Heckenbraunellen seit Jahren vermehrt in Menschennähe vor. Auch in Ihrem Garten können sich die begnadeten Sänger wohlfühlen. Wie Sie für die Heckenbraunelle ein einladendes Zuhause schaffen, erfahren Sie hier.

Was fressen Heckenbraunellen?

Je nach Jahreszeit haben Heckenbraunellen einen unterschiedlichen Speiseplan. Im Frühjahr und im Sommer ernähren sie sich hauptsächlich von Kleintieren, wie Insekten, Spinnen, Würmern oder Schnecken. Diese proteinreiche Nahrung ist besonders während der Aufzucht der Jungvögel wichtig. Im Winter nutzen sie dagegen feine Sämereien von Stauden und Wildkräutern.

Wenn Sie in der kalten Jahreszeit zusätzliches Futter für die kleinen Vögel anbieten wollen, sollten sie daher nicht zu großen Körnern, sondern zu einem eher weicheren Futter greifen. Unser Plantura Streufutter zum Beispiel enthält neben den klassischen Körnern wie Sonnenblume oder Erdnuss auch kleine, reichhaltige Sämereien, Haferflocken und Rosinen. Es bietet deshalb sowohl für die Heckenbraunelle als auch für eine ganze Reihe weiterer Gartenvögel Nahrung in der kalten Winterzeit.

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Eine natürliche Ergänzung stellen außerdem heimische Stauden und Sträucher dar – wie Disteln, Holunder, Brennnesseln oder Ampfer, die die Vögel mit kleinen Samen versorgen. Auch heimische, vogelfreundliche Wildkräuter bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage.

Heckenbraunelle mit Insekt als Futter
Heckenbraunelle mit erbeutetem Insekt [Foto: Simon P Lewis/ Shutterstock.com]

Hinweis: Damit Stauden nicht nur im Spätjahr, sondern auch über den Winter eine Nahrungsgrundlage bieten, sollten Sie diese erst im Frühjahr schneiden. So können die Vögel die verbliebenen Samen aus den Fruchtständen picken.

Welche Nisthilfen eignen sich für Heckenbraunellen?

Da Heckenbraunellen keine Höhlenbrüter sind, kommen für sie keine klassischen geschlossenen Nistkästen in Frage. Die Freibrüter bevorzugen es, ihr Nest im Dickicht selbst zu bauen. Unterstützen kann man die Vögel daher mit dichten Sträuchern und Hecken, die keinesfalls zu stark ausgedünnt werden dürfen. Aber auch ein großer Reisighaufen kann Schutz und Lebensraum bieten.

Hinweis: Eine Extraportion Schutz bieten dornige Sträucher, wie zum Beispiel heimische Wildrosen. In deren Inneren können die Vögel ungestört brüten und sind sicher vor Nesträubern.

Dornen-Schutz für Heckenbraunelle
Mit Stacheln bewehrte Vegetation bietet eine sichere Brutstätte [Foto: patjo/ Shutterstock.com]

Wie kann man die Heckenbraunelle zusätzlich unterstützen?

Auch wenn es eine tolle Sache ist, Vögel im eigenen Garten zu unterstützen, ist natürlicher Lebensraum für die Erhaltung unseres Vogelbestandes unglaublich wichtig. Auch hier können Sie helfen: Setzen Sie sich etwa für eine nachhaltige und ökologische Land- und Fortwirtschaft ein, die strukturreiche Elemente fördert, Vögeln und anderen Tierarten ein Zuhause bietet und ohne schädliche Pestizide auskommt.

In der Zwischenzeit können Sie aber noch mehr für die Vögel in Ihrem eigenen Garten tun. Maßnahmen für einen insektenfreundlichen Garten bringen zum Beispiel nicht nur Bestäuber und andere kleine Nützlinge in Ihren Garten, sondern sorgen auch für einen reich gedeckten Tisch für zahlreiche Gartenvögel. Passend dazu können Sie außerdem eine Wasserstelle für Vögel anbieten. Besonders an heißen Tagen wird diese dankend angenommen. Aber Achtung: Bei hohen Temperaturen können sich Wasserschalen auch schnell in Brutherde für Infektionskrankheiten entwickeln. Reinigen Sie Ihre Wasserstelle deshalb regelmäßig und in besonders heißen Phasen am besten täglich.

Über die Gestaltung eines vogelfreundlichen Gartens freuen sich übrigens auch noch zahlreiche andere Vogelarten. Wie die Heckenbraunelle ist zum Beispiel auch der Hausrotschwanz oder die Bachstelze auf ein reiches Insektenangebot angewiesen.

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