Kleiber: Gesang, Nahrung & Lebensraum in unserem Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sieht der Kleiber aus? Wann brütet er und was frisst er? In unserem Steckbrief erfahren Sie alles, was Sie über den Kleiber wissen sollten.

kopfüber kletternder Kleiber-Vogel
Der Kleiber kann auch kopfüber klettern [Foto: Hajakely/ Shutterstock.com]

Der Kleiber (Sitta europaea) ist ein sehr interessanter Zeitgenosse mit vielen besonderen Eigenschaften. Daher ist es auch kein Wunder, dass er 2006 zum „Vogel des Jahres“ gekürt wurde. Der Kleiber ist häufig an Baumstämmen und Ästen zu sehen, an denen er sich flink entlangbewegt, um Insekten aus Rindenspalten zu picken. Er ähnelt in diesem Verhalten dem Baumläufer, aber im Gegensatz zu diesem – und zu vielen anderen Vögeln – kann der Kleiber nicht nur den Baum hinauf, sondern auch kopfüber wieder nach unten klettern. Er vereint außerdem noch weitere Eigenschaften anderer Arten: Dank der Kombination aus meisenartiger Gestalt und kräftigem Schnabel, der unter lautem, spechtartigem Klopfen zum Öffnen von Samen und Nüssen genutzt wird, ist der Kleiber auch unter dem Spitznamen „Spechtmeise“ bekannt. Weitere Informationen zu Größe, Gesang und Lebensraum erfahren Sie hier in unserem Kleiber-Steckbrief.

Steckbrief des Kleibers

GrößeBis 14 cm
GewichtBis 20 g
BrutzeitApril - Mai
LebensdauerBis zu 7 Jahre
LebensraumWälder, Parks, Gehölze, große und wilde Gärten
FutterpräferenzInsekten, Spinnen, Nüsse und Samen
BedrohungenSchwindendes Nist- und Nahrungsangebot

So erkennt man den Kleiber

Ein Kleiber ist etwa so groß wie eine Kohlmeise und von ähnlicher Statur – bis auf den langen, spitzen Schnabel. Sein Rücken und die Flügeldecken sind blau-grau gefärbt und stehen in Kontrast zu seinem hellen, braunroten Bauch. Wie eine Verlängerung des dunklen Schnabels zieht sich außerdem ein schwarzer Augenstreif, der durch weiße Wangen untermalt wird, bis zum Flügelansatz.

Kleiber auf Mauer
Das auffälligste Merkmal des Kleibers ist der schwarze Augenstreif

Wie klingt der Gesang des Kleibers?

Einen Kleiber zu überhören ist fast unmöglich. Seine durchdringende Vogelstimme schallt laut durch den Wald. Neben zahlreichen Rufen, die von scharfen Pfiffen bis hin zu einem Trillern reichen, besitzt der Kleiber einen Gesang, der aus einer Strophe von ansteigenden oder abfallenden, klaren Lauten besteht: „wih-wih-wih“.

Der Gesang des Kleibers klingt folgendermaßen:

Vogel der Vogelart Kleiber
Der Kleiber verfügt neben dem Gesang über verschiedene Rufe

Wie erkennt man die Jungvögel?

Die Jungvögel der Kleiber sind unschwer zu erkennen, da sie den erwachsenen Tieren bereits sehr ähnlich sehen. Der Augenstreif ist noch nicht ganz so dunkel und der Bauch weniger rötlich, aber insgesamt lässt sich ein junger Kleiber bereits zweifelsfrei zuordnen.

Kleiber-Jungvogel auf Mauer
Junge Kleiber sehen ihren Eltern bereits sehr ähnlich [Foto: Simun Ascic/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man die Eier des Kleibers?

Der Kleiber legt sechs oder sieben Eier pro Nest. Diese sind etwa zwei Zentimeter groß, weiß und mit rötlichen Flecken übersäht. Die Eier werden in der Bruthöhle auf eine Unterlage aus Rindenstückchen, Gras und Federn gebettet. Häufig werden dafür die Rindenplättchen der Waldkiefer verwendet, obwohl diese selten in der Nähe des Nistplatzes vorkommt.

Wie unterscheidet man Kleiber-Weibchen und -Männchen?

Kleiber-Weibchen unterscheiden sich nur geringfügig von ihren männlichen Artgenossen. Das typische Unterscheidungsmerkmal sind hierbei die für die Männchen typischen kastanienbraunen Flanken, die bei den Weibchen lediglich im gleichen hellen Braunrot wie der Bauch gefärbt sind.

Was ist der ideale Lebensraum des Kleibers?

Für den Kleiber besteht der ideale Lebensraum aus einem Laub- oder Mischwald. Der Singvogel fühlt sich aber auch in menschlicher Umgebung zuhause – solange ausreichend alter Baumbestand verfügbar ist. Dazu zählen Parks, Alleen und auch große, wilde Gärten.

Wo baut der Kleiber sein Nest?

Als Höhlenbrüter ist der Kleiber auf alte Bäume mit natürlichen Baumhöhlen angewiesen. Sehr oft werden auch alte Spechthöhlen verwendet und „renoviert“, denn aus Schutz vor Nesträubern verschließt der Kleiber seinen Höhleneingang so weit, dass er gerade noch durchpasst, mithilfe von Lehm und kleinen Erdklümpchen, die er rund um die Öffnung festklopft. Dieser Vorgang wird auch als „Kleiben“ bezeichnet, was so viel wie „Kleben“ bedeutet und dem Kleiber seinen Namen gab.

Kleiber vor Höhle
Der Kleiber verkleinert die Öffnung seiner Höhle mit Lehm und Erde zum Schutz vor Feinden [Foto: Petr Simon/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit des Kleibers?

Kleiber-Weibchen legen ihre Eier zwischen Mitte und Ende April. Die Jungvögel schlüpfen nach etwa zwei Wochen Brutzeit und werden anschließend von beiden Elternteilen mit jeder Menge Insekten gefüttert. Nach etwa 24 Tagen verlassen sie das Nest und unternehmen erste Flugversuche. In diesem Stadium sind sie besonders anfällig für Fressfeinde wie Rabenvögel oder Greifvögel. Eine zweite Brut schließt sich nur sehr selten an.

Was machen Kleiber im Winter?

Kleiber sind das ganze Jahr über in Deutschland zu beobachten und die Brutpaare verbleiben auch im Winter gemeinsam in ihren Revieren. Dort legen sie im Spätjahr eine Vielzahl von Verstecken an, in denen sie Nüsse, Eicheln und Bucheckern sammeln, sodass sie ihre Versorgung in den kalten Wintermonaten sichern. Die Vorräte werden in Baumritzen versteckt, mit Flechten oder Moos getarnt und vehement verteidigt.

So kann man den Kleiber unterstützen

Obwohl Kleiber durchaus in der Lage sind, auch im Winter für sich selbst zu sorgen, kann man den heimischen Vögeln das Leben mit vielen kleinen Maßnahmen erleichtern. Kleiber haben zwar noch einen stabilen Bestand in Deutschland, aber durch den geringen Anteil an Laub- und Mischwäldern fehlt es ihnen an natürlichem Lebensraum. Durch das Anbieten von zusätzlichem Futter oder Nistkästen kann man die Tiere daher unterstützen und im eigenen Garten eine neue Heimat ermöglichen.

Was fressen Kleiber?

Kleiber ernähren sich im Sommer hauptsächlich von Insekten und Spinnen, die sie entlang von Baumstämmen und Ästen mit ihrem spitzen Schnabel aus der Rinde picken. Im Winter leben sie dagegen vegetarisch und setzen auf Nüsse und Samen. Wer im Winter zufüttern möchte, sollte daher zu Fettfutter oder reinen Nüssen greifen, beispielsweise zu Erdnüssen. Aber auch Sonnenblumenkerne sind für Kleiber eine energiereiche Leckerei. Unsere Plantura Sonnenblumenkerne für Wildvögel sind beispielsweise ideal für eine Winterfütterung geeignet – sie kommen ohne Schale und sind somit leicht für die Vögel aufnehmbar. Außerdem reduziert sich so der Müll an der Futterstelle, im Garten oder auf dem Balkon.

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Tipp: Wertvolle Hinweise zu Gestaltung, Reinigung und Positionierung einer geeigneten Futterstelle erfahren Sie in unserem Artikel „Vogelfutterhaus selber bauen“.

Welche Nistkästen eignen sich für Kleiber?

Als Höhlenbrüter bevorzugen Kleiber rundum geschlossene Nistkästen, deren Einflugloch einen Durchmesser von 32 Millimetern aufweisen sollte. Da Kleiber allerdings die Angewohnheit haben, ihre Höhlenöffnungen zu verkleinern, kann es auch sein, dass sie Nistkästen besetzen, die eigentlich für größere Vögel gedacht sind.

Tipp: In unserem Spezialartikel zum Thema haben wir eine Reihe von wichtigen Hinweisen zusammengetragen, die man beim Kauf oder Bau eines Nistkastens sowie bei dessen Anbringung und Wartung beachten sollte.

Kleiber am Nistkasten
Nistkästen werden von Kleibern gerne angenommen, aber häufig noch angepasst [Foto: karegg/ Shutterstock.com]

Wie kann man Kleiber zusätzlich unterstützen?

Wer sich für den Schutz von Eichen- und Buchenwäldern einsetzt, sichert somit auch den natürlichen Lebensraum des Kleibers. Leider zeigt sich ein fortlaufender Schwund dieser alten Baumbestände, der auch viele weitere Tierarten bedroht. Neben den Nistmöglichkeiten schwindet auch das Nahrungsangebot aufgrund des Insektensterbens. Daher ist es ratsam, so weit wie möglich auf chemische Spritzmittel zu verzichten, die einen Teil dieses Rückgangs verschulden. Wer außerdem wieder etwas mehr Leben in seinen Garten bringen möchte, kann mit Hilfe unseres Plantura Nützlingsmagnets ein Paradies für eine große Menge an Insekten schaffen, was natürlich auch den gefiederten Gartenbesuchern zugutekommt.

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Weitere Tipps für die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens, über die sich nicht nur der Kleiber, sondern auch Rotkehlchen, Eichelhäher und Co. freuen, finden Sie hier.

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