Rabenkrähe: Brutzeit, Jungvogel, Aussehen & mehr im Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sieht eine Rabenkrähe aus? Wie unterscheiden sich Saatkrähe und Rabenkrähe? Und was können Sie tun, um die Vögel in Ihrem Garten zu unterstützen? Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, sollten Sie unseren Steckbrief lesen.

Rabenkrähe
Rabenkrähen sind unsere ‚klassischsten‘ Krähen [Foto: Rudmer Zwerver/ Shutterstock.com]

Die Rabenkrähe (Corvus corone) ist die wohl bekannteste Krähenverwandte. Ihr tiefschwarzes Gefieder und ihr heiseres Rufen lassen Sie in den Augen vieler Menschen als ‚unheilvoll‘ erscheinen. Dabei sind Rabenkrähen überaus intelligente Tiere, die ihre Artgenossen individuell unterscheiden und sich sogar verschiedene menschliche Gesichter merken können. Alles, was Sie sonst noch über die imposanten Vögel wissen müssen, wie Sie die Art von anderen Krähenverwandten unterscheiden und wie Sie sie im eigenen Garten unterstützen können, erfahren Sie in unserem großen Rabenkrähen-Steckbrief.

Rabenkrähe: Steckbrief

GrößeCirca 44 - 51 cm
GewichtUngefähr 400 - 700 g
BrutzeitApril - Mai
LebensdauerEtwa 15 Jahre
LebensraumOffene und halboffene Landschaften, Parks und Gärten
NahrungAllesfresser: Insekten und andere Kleintiere, Aas, Samen, Nüsse, etc.
BedrohungenRückgang an natürlichem Lebensraum, Vertreibung durch den Menschen

So erkennt man die Rabenkrähe

Die Rabenkrähe ist ein sehr imposanter Vogel. Mit einer Länge von etwa 50 Zentimetern und einem tiefschwarzen, glänzenden Gefieder wirkt sie aus nächster Nähe sehr eindrucksvoll. Und da Rabenkrähen als Kulturfolger gelten und sich viel in Menschennähe aufhalten, scheuen sie sich auch nicht, sich bis auf wenige Meter anzunähern. Häufig beobachten sie Menschen dann sehr aufmerksam durch ihre intelligenten Augen.

Männliche und weibliche Rabenkrähen sind gleich gefärbt und lassen sich rein optisch nicht unterscheiden.

Rabenkrähe auf Baum
Rabenkrähen sind einheitlich schwarz gefärbt

Wie klingt der Rabenkrähen-Gesang?

Der Gesang der Rabenkrähe ist nur selten zu hören. Er besteht aus einem unruhigen, geschwätzigen Pfeifen. Sehr viel häufiger und charakteristischer dagegen ist der Ruf der Rabenkrähe, der wie ein tiefes ‚Graaah‘ durch die Landschaft dröhnt.

Der Ruf der Rabenkrähe klingt folgendermaßen:

Wie erkennt man einen Rabenkrähen-Jungvogel?

Jungen Rabenkrähen fehlt noch etwas die Eleganz ihrer Eltern. Ihr Gefieder ist etwas bräunlich und matt – es fehlt der schillernde Glanz der erwachsenen Tiere. Außerdem besitzen die Jungtiere strahlend blaue Augen, die im Kontrast zu ihrem dunklen Gefieder stehen und erst mit der Zeit ins Braune wechseln.

Wie sehen Rabenkrähen-Eier aus?

Rabenkrähen-Weibchen legen zwischen drei und sechs grünliche bis bläuliche, dunkel gesprenkelte Eier, die etwa 4 Zentimeter groß sind. Die Eier werden in ein sehr kunstvolles, becherförmiges Nest gebettet, das aus mehreren Lagen kleiner Zweige, Halme und Lehm geformt wird. Die Nestmulde wird sorgsam mit Haaren und Federn ausgepolstert.

Eier der Rabenkrähe
Rabenkrähen legen grünliche bis bläuliche Eier [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Rabenkrähe und Saatkrähe?

Rabenkrähen und Saatkrähen werden manchmal nicht unterschieden und ganz einfach unter dem Begriff ‚Krähe‘ zusammengefasst. Dabei handelt es sich hier um zwei völlig unterschiedliche Arten. Wenn Sie also das nächste Mal eine Krähe sehen, schauen Sie sich den Schnabel einmal ganz genau an. Saatkrähen besitzen nämlich eine unbefiederte Schnabelbasis, was den Schnabel selbst hell und ungemein groß wirken lässt. Rabenkrähen dagegen haben eine schwarz befiederte Schnabelbasis.

Saatkrähe
Der Schnabel von Saatkrähen ist an der Basis unbefiedert [Foto: CezaryKorkosz/ Shutterstock.com]

Hinweis: Neben der Saatkrähe gibt es noch zwei weitere Arten, die der Rabenkrähe recht ähnlich sind. Dazu zählt einmal die Nebelkrähe, die sich in ihrer Verbreitung jedoch kaum mit der Rabenkrähe deckt, sondern in Osteuropa und Teilen Nord- und Südeuropas beheimatet ist. Die Nebelkrähe zeichnet sich außerdem durch ein kontrastreiches, grau-schwarzes Gefieder aus.

Nebelkrähe
Nebelkrähen haben ein kontrastreiches Gefieder [Foto: R. Maximiliane/ Shutterstock.com]

Hohe Verwechslungsgefahr besteht außerdem mit dem Kolkraben, welcher ebenfalls komplett schwarz befiedert ist, jedoch sehr viel seltener ist als die Rabenkrähe und sich durch seine größere Gestalt und einen kräftigen, gebogenen Schnabel auszeichnet.

Kolkrabe
Kolkraben sind unsere größten heimischen Krähenverwandten [Foto: WildlifeWorld/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt die Rabenkrähe?

Rabenkrähen sind sehr breit aufgestellt, was die Wahl ihres Lebensraumes angeht. Sie nutzen bevorzugt offene und halboffene Landschaften mit einzelnen Strukturen, wie Baumgruppen, Hecken oder kleineren Waldstücken. Und auch in menschlichen Siedlungen, in Parks und Gärten und auch in größeren Städten fühlen sich die intelligenten Vögel zuhause. Dichte Wälder werden dagegen gemieden.

Wo baut die Rabenkrähe ihr Nest?

Rabenkrähen sind Freibrüter und bauen ein offenes Nest in hohen Bäumen. Das Nest wird mit sehr viel Sorgfalt angelegt und ist äußerst stabil. Trotzdem werden alte Nester nur selten wiederverwendet und die Vögel bauen im nächsten Jahr ein neues Nest. Die verlassenen Nester werden jedoch gerne von anderen Vogelarten übernommen, wie zum Beispiel von Waldohreulen oder Turmfalken.

Nest der Rabenkrähe
Rabenkrähen bauen ein freistehendes Nest [Foto: David James Chatterton/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit der Rabenkrähe?

Die Brutzeit der Rabenkrähe ist recht kurz und reicht von April bis Mai. In dieser Zeit schaffen die Vögel meist nur eine einzige Brut. Das Weibchen bebrütet die Eier etwa 20 Tage lang und wird in dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt und gegen Eindringlinge verteidigt. Nach dem Schlüpfen verbleiben die Jungvögel im Nest und werden bis zu 30 Tage lang von ihren Eltern mit Nahrung versorgt, bevor sie erste Flugversuche unternehmen.

Hinweis: Junge Rabenkrähen aus dem Vorjahr können manchmal dabei beobachtet werden, wie sie ihren Eltern bei der Aufzucht ihrer jüngeren Geschwister helfen.

Wo verbringt die Rabenkrähe den Winter?

Rabenkrähen sind Standvögel. Sie verbringen das ganze Jahr in ihren Brutgebieten und ziehen durch die karge Landschaft auf der Suche nach Nahrung. Auch in Gärten und an Futterstellen sind die Krähenvögel in dieser Zeit gerne zu beobachten, wo sie mitunter recht aggressiv das Futter gegen andere Vögel verteidigen.

Rabenkrähe im Winter
Auch im Winter sind Rabenkrähen bei uns zu beobachten

Die Rabenkrähe im Garten unterstützen: So geht´s

Auch im eigenen Garten können Sie Rabenkrähen beobachten. Welches Futter die prächtigen Tiere dort gerne aufnehmen und wie Sie Rabenkrähen sonst noch unterstützen können, erfahren Sie hier.

Was fressen Rabenkrähen? 

Rabenkrähen sind richtige Allesfresser. In den Sommermonaten ernähren sie sich hauptsächlich von Insekten und anderen Kleintieren. Im Winter steigen sie dann auf mehr pflanzliche Nahrung, wie zum Beispiel Walnüsse, Beeren und Sämereien, um. Sie verwerten zudem Aas und leisten damit einen wichtigen Beitrag im Naturhaushalt. Selbst auf der Straße totgefahrene Tiere werden von den Vögeln ‚entsorgt‘.

An Futterstellen nutzen Rabenkrähen bevorzugt größere Samen oder Nüsse. Unsere Plantura Sonnenblumenkerne zum Beispiel bieten sich perfekt als Energiezusatz in den kalten Wintermonaten an. Die fetthaltigen Samen spenden außerdem wichtige Vitamine und sind mit extra Iod und Honig angereichert.

Sonnenblumenkerne mit extra Vitaminen 5 kg
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Hinweis: Rabenkrähen können an Futterstellen sehr dominant sein. Daher bietet es sich an, neben einer gut einsehbaren, freistehenden Futterstelle eine zweite, etwas geschütztere Stelle, zum Beispiel in einem Baum, anzubieten. Dort können sich auch kleine Singvögel ungestört bedienen.

Rabenkrähe mit Nahrung im Schnabel
Rabenkrähen ernähren sich im Winter gerne von Nüssen

Sind Nisthilfen für Rabenkrähen geeignet?

Da Rabenkrähen Freibrüter sind, kommen für sie klassische Nistkästen nicht in Frage. Diese sind eher für Höhlenbrüter, wie zum Beispiel Dohlen oder Kohlmeisen, gedacht. Wenn Sie jedoch hohe Bäume in ihrem Garten haben, können Sie durchaus mit einer Ansiedlung von Rabenkrähen rechnen. Achten Sie jedoch stets darauf, derartige Bäume nicht zu stark auszudünnen, da dichte Vegetation zum Schutz von freistehenden Nestern beiträgt.

Wie kann man die Rabenkrähe zusätzlich unterstützen?

Rabenkrähen wurden lange Zeit als Landwirtschaftsschädlinge angesehen und von Menschen aktiv verfolgt und vertrieben. Auch im eigenen Garten sind die Krähenvögel oft nicht gerne gesehen, weil sie als Nesträuber und Plünderer gelten, die kleinere Singvögel gefährden. Jedoch gehört es zur Natur der großen Vögel, sich auf viele verschiedene und teilweise gerissene Arten und Weisen Nahrung zu beschaffen. Und dieses Verhalten schadet den Singvögeln nicht nachhaltig. Viel größere Probleme haben sie dagegen durch uns Menschen, die Landschaften monotonisieren, Gärten versiegeln und Insekten vergiften und den Singvögeln dadurch langsam, aber sicher die Lebensgrundlage entziehen.

Etwas Aufgeschlossenheit und Respekt gegenüber den intelligenten Krähenvögeln kann deshalb hoffentlich helfen, die Vögel wieder in ein besseres Licht zu rücken.

Eine weitere Vogelart aus der Familie der Krähenverwandten, die lange Zeit als diebischer Unglücksbringer angesehen wurde, ist die Elster. Doch auch bei der Elster sind herkömmliche Vorurteile zu entkräften. Lernen Sie in unserem nächsten Artenportrait auch diesen Gartenvogel etwas besser kennen.

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