Türkentaube: Jungvögel, Nest, Futter & mehr im Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wann ist die Brutzeit der Türkentaube? Wie können Sie den Vogel erkennen? Diese und viele weitere interessante Informationen und Bilder finden Sie in unserem Artenportrait.

Türkentauben in einem Baum
Türkentauben sind auch in deutschen Gärten häufige Besucher [Foto: Vera Reva/ Shutterstock.com]

Die Türkentaube (Streptopelia decaocto) ist neben der Ringeltaube die zweithäufigste Wildtaube in unseren heimischen Gärten. Ähnlich wie ihre Verwandte ist auch die Türkentaube schon von weitem zu hören – ihr dumpfer, rufender Gesang schallt während der Brutzeit oft durch Städte und Siedlungen. Ihren Namen erhielt die Türkentaube, weil sie in den 1930er Jahren aus Südosteuropa – unter anderem auch aus der Türkei – zu uns kam und sich in den folgenden Jahrzehnten in West- und Nordeuropa ausbreitete. Ursprünglich stammt die Türkentaube jedoch aus Asien, von wo aus sie Stück für Stück Richtung Europa vorgedrungen ist. Wie Sie die wilde Taube sowohl an ihrem Aussehen als auch an ihrem charakteristischen Gesang erkennen und wie Sie diese in Ihrem eigenen Garten unterstützen können, erfahren Sie hier in unserem großen Steckbrief rund um die Türkentaube.

Türkentaube: Steckbrief

Größe29 – 33 cm
Gewicht150 – 200 g
BrutzeitMärz – November
LebensdauerBis zu 12 Jahre
LebensraumStädte, Siedlungen, Parks und Gärten
FutterpräferenzSamen, Getreide und Beeren
BedrohungenRückgang an Nahrung und Lebensraum

So erkennt man die Türkentaube

Türkentauben sind etwas schlanker und zierlicher als die nahverwandten Ringeltauben. Ihr Gefieder ist von einem hellen Grau-Beige. Die Flügeldenken sind leicht bräunlich angehaucht und die Flügelspitzen dunkel gefärbt. Das deutlichste Kennzeichen der Türkentaube ist ein dunkler Nackenstreif. Männliche und weibliche Tiere sind gleich gefärbt und lassen sich rein optisch nicht unterscheiden.

Türkentaube mit auffälligem Nackenstreifen
Die Türkentaube ist zweifelsfrei an ihrem dunklen Nackenstreif zu erkennen [Foto: SanderMeertinsPhotography/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Türkentauben-Gesang?

Der gurrende Gesang der Türkentauben klingt wie ein dumpfes „Gu-guuh-guh“, das auf der zweiten Silbe betont wird. Das Motiv der Ringeltaube hat einen ganz ähnlichen Klang, besteht jedoch aus fünf statt drei Silben.

Der Türkentauben-Gesang klingt wie folgt:

Wie erkennt man einen Türkentauben-Jungvogel?

Junge Türkentauben sehen noch nicht so elegant aus wie ihre Eltern. Ihr Gefieder ist von einem matten Braun und es fehlt der charakteristische Nackenstreif. Jedoch geht dieses Jugendkleid recht schnell verloren. Bereits nach wenigen Wochen sind Türkentauben komplett ausgefärbt und nach drei bis vier Monaten können sie sogar schon ihre erste eigene Brut beginnen.

Türkentauben-Jungvogel
Jungen Türkentauben fehlt noch die Eleganz ihrer Eltern [Foto: Piotr Velixar/ Shutterstock.com]

Wie sehen Türkentauben-Eier aus?

Die Eier der Türkentaube sind etwa 3 cm groß und reinweiß. Das Weibchen legt fast immer zwei Eier pro Gelege in ein Nest aus kleinen Zweigen. Das Nest und die Brut wird teilweise sehr aggressiv gegenüber Nesträubern, zum Beispiel Rabenvögel, und auch Menschen verteidigt.

Nest mit junger Türkentaube und Ei
Türkentauben legen in der Regel zwei Eier pro Gelege [Foto: LFRabanedo/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt die Türkentaube?

Türkentauben sind Kulturfolger und leben am liebsten in direkter Nähe zum Menschen. Sie profitieren von den Nahrungsangeboten landwirtschaftlicher Gebiete und siedeln sich gerne in Dörfern, aber auch in Parks etwas kleinerer Städte an.

Wo baut die Türkentaube ihr Nest?

Türkentauben-Nester finden sich in Bäumen, Hecken und anderer dichter Vegetation. Bevorzugt werden Nadelbäume, die vereinzelt oder auch in Gruppen in der Landschaft verteilt sind. Ebenfalls menschengemachte Strukturen werden als Brutstätte genutzt – beispielsweise Fensterbänke, Blumentöpfe oder Überdachungen.

Türkentauben-Nest auf einem Fensterbrett
Junge Türkentauben in ihrem Blumentopf-Nest auf einer Fensterbank [Foto: imagewriter/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit der Türkentaube?

Die Brutzeit der Türkentauben ist recht lang und dauert im Schnitt von März bis November. In besonders milden Jahren können die eleganten Vögel jedoch auch das ganze Jahr über brüten und schaffen dann bis zu sechs Bruten pro Jahr. Die Gelege werden jeweils etwa 14 Tage lang bebrütet, bevor die Jungvögel schlüpfen. Die Jungen werden anschließend im Nest mit der sogenannten Kropfmilch gefüttert – eine protein- und fettreiche Substanz, welche die Altvögel selbst produzieren.

Türkentaube füttert ihren Nachwuchs
Türkentauben-Nachwuchs wird mit Kropfmilch gefüttert [Foto: KPhrom/ Shutterstock.com]

Wo verbringt die Türkentaube den Winter?

Türkentauben sind bei uns in Mitteleuropa Standvögel. Das bedeutet, sie ziehen im Winter nicht in den Süden, sondern verbringen auch die kalte Jahreszeit in ihren Brutgebieten. Manchmal lassen sie sich in dieser Zeit in kleineren Gruppen gemeinsam mit Ringeltauben oder verwilderten Haustauben beobachten. Meistens sind sie jedoch paarweise unterwegs.

Türkentauben auf einem Ast im Schnee
Auch im Winter sind Türkentauben bei uns zuhause [Foto: Miglena Pencheva/ Shutterstock.com]

Die Türkentaube im Garten unterstützen: So geht´s

Da Türkentauber Kulturfolger sind, sind sie fast ausschließlich in Menschennähe anzutreffen. Wie auch Sie den Wildvögeln in Ihrem Garten ein willkommenes Zuhause bieten können, erfahren Sie hier.

Was fressen Türkentauben? 

Türkentauben ernähren sich rein pflanzlich. Sie nutzen vielerlei Beeren, Samen und diverse Getreidesorten der Landwirtschaft. Auch an Futterstellen sind sie gerne zu Besuch, wo sie Körnermischungen, Sonnenblumenkerne und andere Sämereien zu sich nehmen. Mit einer Futterstelle im Garten kann man Türkentauben daher prima unterstützen.

Türkentauben an Futterstelle
Auch an Futterstellen sind Türkentauben zu beobachten [Foto: M Rose/ Shutterstock.com]

Anbieten können Sie zum Beispiel unser Plantura Ganzjahresfutter, welches heimische Tauben und viele andere Gartenvögel mit nährstoffreichen, ausgewählten Zutaten das ganze Jahr über versorgt.

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Sind Nisthilfen für Türkentauben angebracht?

Klassische Nistkästen, wie man sie für Blaumeisen oder Kleiber anbringt, kommen für Türkentauben nicht in Frage. Trotzdem kann man in seinem Garten geeignete Brutstätten schaffen, indem man zum Beispiel Hecken und Bäume nicht zu stark ausdünnt – in dichter Vegetation ist ein potentielles Nest nämlich gut versteckt.

Wie kann man die Türkentaube zusätzlich unterstützen?

Neben dem Bereithalten von Vogelfutter können Sie auch für natürliche Nahrung in Ihrem Garten sorgen. In unserem Spezialartikel zum Thema „Vogelfreundlicher Garten“ finden Sie beispielsweise jede Menge beerentragender Pflanzen, an denen sich die Türkentauben gütig tun können. Im Sommer und während der Brutzeit ist außerdem das Angebot einer Wasserstelle äußerst hilfreich. Für die Produktion der Kropfmilch brauchen die Elternvögel jede Menge Wasser, welches Sie ganz einfach in einer Vogeltränke in Form einer flachen Schale oder eines Topfuntersetzers anbieten können. An heißen Tagen dient eine solche Tränke auch gleichzeitig als erfrischendes Vogelbad.

Hinweis: Achten Sie jedoch stets auf eine regelmäßige Reinigung Ihrer Vogeltränke. Besonders bei hohen Temperaturen sollte die Wasserstelle am besten täglich gesäubert werden.

Türkentaube trinkt an einer Wasserstelle
Wasser ist besonders während der Brutzeit ein kostbares Gut [Foto: stmilan/ Shutterstock.com]

Eine weitere Vogelart, die sich hauptsächlich vegetarisch ernährt und sich mit Vogelfutter in den Garten locken lässt, ist zum Beispiel der Girlitz. Lernen Sie auch diesen Gartenvogel in unserem Artenportrait etwas besser kennen.

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