Wacholderdrossel: Gesang, Jungvogel & Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sieht die Wacholderdrossel aus? Und was macht sie im Winter? Wir stellen Ihnen die Drossel in unserem Steckbrief vor.

Wacholderdrossel auf Ast
Die Wacholderdrossel ist heutzutage das ganze Jahr bei uns anzutreffen

Die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) hat sich erst in den letzten Jahrzehnten bei uns als Brutvogel etabliert. Davor war sie eher in nördlicheren Teilen Europas zuhause. Heute kann man sie jedoch regelmäßig in lichten Wäldern und größeren Parkanlagen beobachten. Und besonders im Winter macht sich die Wacholderdrossel auch in kleineren Gärten auf Nahrungssuche. In diesen kalten Monaten ernährt sich die bunte Drossel von Beeren, Früchten und Fallobst. Ihr Name kommt also nicht von ungefähr, denn die Art wird schon länger insbesondere mit dem Wacholder und dessen Beeren assoziiert. Selbst ihre etwas veraltete Bezeichnung als „Krammetsvogel“ hat diesen Ursprung, denn „Krammet“ ist nur eine alte Bezeichnung für Wacholder. Weitere spannende Informationen rund um die Wacholderdrossel finden Sie in unserem nachfolgenden Steckbrief.

Wacholderdrossel: Steckbrief

GrößeEtwa 25 cm
GewichtEtwa 120 g
BrutzeitMärz – Juni
LebensdauerBis zu 10 Jahre
LebensraumHalboffene Landschaften, lichte Wälder, große Parks und Gärten
FutterpräferenzRegenwürmer, Schnecken, Beeren und andere Früchte
BedrohungenRückgang an Nahrung und natürlichem Lebensraum

So erkennt man die Wacholderdrossel

Die Wacholderdrossel ähnelt in Größe und Gestalt ihrer etwas bekannteren Verwandten, der Amsel. Auch den gelben Schnabel teilen sich die beiden Arten. Weitere Ähnlichkeiten bestehen im Aussehen jedoch nicht. Denn neben der schlichten schwarzen Amsel ist die Wacholderdrossel eine wahre Farbenpracht. Ihr grau-blau gefärbter Kopf wird von einem hellen Überaugenstreif durchzogen. Der gleichfarbige Nacken geht in einen rot-braunen Rücken und passende Flügeldecken über. Der untere Rücken, auch Bürzel genannt, ist ebenfalls grau-blau gefärbt und endet in dunklen Schwanzfedern. Die helle Unterseite wird von schwarzen Punkten durchzogen und die Brust erstrahlt in einem kräftigen Rostgelb. Wacholderdrossel-Männchen und -Weibchen sind rein optisch nur schwer voneinander zu unterscheiden.

Wacholderdrossel im Profil
Die Wacholderdrossel besticht durch ihr auffällig gemustertes Federkleid

Wie hört sich der Wacholderdrossel-Gesang an?

Der Gesang der Wacholderdrossel kann sich nicht mit der melodischen Vogelstimme der Amsel messen. Er besteht mehr aus einer Mischung von Schwätzen und Schäkern – ohne richtige Struktur. Im Gegensatz zum Gesang ist der Ruf der Wacholderdrossel viel charakteristischer und einfach zu identifizieren. Dieser klingt wie ein warnendes „Tscheck-tscheck-tscheck“.

Der Wacholderdrossel-Gesang klingt folgendermaßen:

Wacholderdrossel auf Ast
Der Ruf der Wacholderdrossel ist im Gegensatz zu ihrem Gesang leicht zu erkennen

Wie sieht die junge Wacholderdrossel aus?

Junge Wacholderdrosseln sind leicht zu erkennen, denn sie sehen den adulten Tieren bereits sehr ähnlich. Alle wichtigen Merkmale sind bereits ausgeprägt, wenn auch die Farbgebung noch etwas weniger intensiv ist als bei den ausgewachsenen Vögeln. Außerdem zeichnen sich die Jungvögel durch weiße Flecken auf den Flügeldecken aus. Nach dem ersten Winter verlieren die jungen Drosseln ihre juvenilen Federn und zeigen sich im fertigen adulten Federkleid.

Wacholder-Jungvogel auf Ast
Jungvögel sind bereits gut als Wacholderdrossel zu erkennen

Wie erkennt man die Eier der Vögel?

Die etwa 3 Zentimeter großen Eier der Wacholderdrosseln ähneln denen der nah verwandten Amsel. Sie sind von einem blau-grünen Grundton und mit rotbraunen Sprenkeln übersäht. Das Weibchen legt zwischen fünf und sieben Eier in ein napfförmiges Nest, das aus Pflanzenstängeln und Blättern gefertigt, mit nasser Erde ausgekleidet und mit feinen Grashalmen gepolstert wird.

Wacholderdrossel-Nest mit Eiern
Die Eier der Wacholderdrossel ähneln denen der Amsel [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt die Wacholderdrossel?

Wacholderdrosseln bevorzugen halboffene Lebensräume wie lichte Wälder, Waldränder und Baumgruppen in der Landschaft. Aber auch in Stadtparks und großen Gärten können sie beobachtet werden. Da die Drosseln ihre Nahrung vornehmlich im Boden suchen, sind Bereiche mit niedriger Vegetation oder freiem, feuchtem Boden wichtig für die Wahl des Brutplatzes.

Wo findet man ihre Nester?

Auch wenn Wacholderdrosseln in Bodennähe nach Nahrung suchen, bauen sie ihr Nest in sicherer Höhe in Astgabeln von Bäumen oder hohen Sträuchern. Die Brutpaare können einzeln auftreten, doch oft schließen sich die Drosseln zu Kolonien mit bis zu 50 Paaren zusammen. Diese Lebensgemeinschaft ist besonders bei der Verteidigung der Nester gegen Räuber wertvoll. Katzen, Rabenvögel und Greifvögel werden lautstark und mit regelrechten Flugattacken vertrieben, bei denen die Wacholderdrosseln sogenannte „Kotbomben“ einsetzen, die den Angreifer in die Flucht schlagen sollen.

Wann brütet die Wacholderdrossel?

Das Weibchen legt ihre Eier zwischen März und April und bebrütet diese anschließend für 10 bis 13 Tage. Um die kleinen Nestlinge kümmert sich in den ersten Tagen das Weibchen, danach bringen beide Eltern regelmäßig Futter. Nach weiteren 14 bis 16 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und unternehmen erste Flugversuche. Die Eltern unterstützen die jungen Drosseln etwa weitere zwei Wochen bei der Nahrungssuche, dann sind die Kleinen jedoch auf sich gestellt. Nicht selten schließt sich an die erfolgreiche Aufzucht der ersten Jungtiere eine zweite Brut an.

Wacholderdrossel-Küken im Nest
Die jungen Drosseln sind immer hungrig [Foto: Dark_Side/ Shutterstock.com]

Was macht die Wacholderdrossel im Winter?

Wacholderdrosseln sind Kurzstreckenzieher und ziehen im Winter aus den nördlichen Teilen Europas in Richtung Mittel- und Südeuropa bis hin zum Mittelmeerraum. Früher waren sie bei uns nur als Wintergäste zu finden, doch heute brüten sie auch in unseren Breiten. Die hübschen Drosseln sind in den kalten Wintermonaten recht gesellig und häufig in bunt gemischten Schwärmen zusammen mit Staren oder Rotdrosseln vergesellschaftet. Gemeinsam gehen die Vögel auf Nahrungssuche und kommen dabei auch gerne in unsere Gärten und bedienen sich an Futterstellen.

So kann man Wacholderdrosseln unterstützen

Wer seinen Garten in ein Wacholderdrossel-Paradies verwandeln oder den heimischen Vögeln einfach etwas unter die Flügel greifen und sie bei ihrem täglichen Kampf um Nahrung und Nistplätze unterstützen möchte, findet hier einige hilfreiche Tipps und Tricks.

Wovon ernähren sich die Drosseln?

Wacholderdrosseln haben einen saisonal angepassten Ernährungsplan. Im Sommer ernähren sie sich hauptsächlich von Regenwürmern und anderen bodenlebenden Kleintieren wie zum Beispiel Schnecken. Im Spätjahr wechseln sie dann zu Fallobst, Beeren und anderen Früchten. Wer zusätzliches Futter in der kalten Jahreszeit auslegen möchte, sollte sich daher an diesen Ernährungsplan halten. Obst in vielen Variationen – und insbesondere Äpfel – werden gerne von den Wacholderdrosseln vom Boden aufgenommen.

Wacholderdrossel mit Futter
Im Spätjahr fressen Wacholderdrosseln gerne Beeren und andere Früchte

Welche Nistkästen sind für die Wacholderdrossel geeignet?

Als Freibrüter bevorzugen es Wacholderdrosseln – wie der Begriff schon verrät –, ihr Nest im Freien zu bauen. Daher sind geschlossene Nistkästen keine gute Idee. Diese sind eher für Höhlenbrüter wie Blaumeisen oder Stare geeignet. Wer sein Glück versuchen möchte, sollte auf sogenannte Halbhöhlenkästen setzen, die eine große Einflugöffnung besitzen statt nur ein kleines Loch.

Wie kann man Wacholderdrosseln zusätzlich unterstützen?

Da Nistkästen nicht die erste Wahl sind, um Wacholderdrosseln zu unterstützen, sollte man sich mehr auf die Schaffung von natürlichen Nistplätzen konzentrieren. Hohe Hecken und gut verzweigte Bäume sind hierbei ein Muss für jedes Nest einer Wacholderdrossel. Und wer keinen ausreichend großen Garten für derartige Strukturen zur Verfügung hat, kann sich auf das Nahrungsangebot konzentrieren. Denn neben der zusätzlichen Fütterung im Winter kann man auch im Sommer für genügend Futter sorgen, indem man Flächen mit niedriger Vegetation stehen lässt, auf denen die Drosseln nach Futter suchen können.

Außerdem ist ein gesundes Bodenleben wichtig für die Ernährung der Wacholderdrossel, die den Appetit ihrer Nachkommen und ihren eigenen vorwiegend mit Regenwürmern stillt. Mit unserem Plantura Bio-Bodenaktivator können Sie auf nachhaltige und umweltschonende Art und Weise das Bodenleben verbessern und damit ein gesundes Fundament für Ihren Garten, Ihre Pflanzen und unsere gefiederten Freunde legen.

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Neben der Wacholderdrossel hat die Amsel auch noch weitere gemusterte Verwandte, die sich gerne in heimischen Gärten herumtreiben. Die Singdrossel beispielsweise hat eine noch stärker gepunktete Unterseite als die Wacholderdrossel, dafür jedoch eine recht schlichte Oberseite ohne blau-graue Farbelemente. Lernen Sie auch diesen Gartenvogel und seine vielen weiteren Eigenschaften in unserem Artenportrait kennen.

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