Zaunkönig: Nest, Brutzeit & Bilder in unserem Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sehen Zaunkönige und ihre Nester aus, wann brüten Zaunkönige und was macht der Zaunkönig im Winter? In unserem Steckbrief zum Zaunkönig beantworten wir sämtliche Fragen.

Zaunkönig auf Boden
Der Zaunkönig ist an seinem senkrecht aufgestellten Schwanz zu erkennen

Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes), im Volksmund auch Zaunschlüpfer, Mäusekönig oder Schneekönig genannt, ist – nach Sommer- und Wintergoldhähnchen – der drittkleinste Vogel Europas. Mit seinem meist senkrecht nach oben gestellten Schwanz und dem durchdringenden Gesang ist er dennoch ein imposantes Kerlchen, wie auch sein herrschaftlicher Name bereits vermuten lässt. Die Bezeichnung „König“ stammt aus einer Fabel des Äsop (600 v. Chr.), nach der die Vögel einen König wählen und denjenigen krönen wollten, der am höchsten fliegen konnte. Der Zaunkönig soll sich daraufhin im Gefieder des Adlers versteckt haben und, als dieser am Ende seiner Kräfte war, seine eigenen Flügel gestreckt und den Adler noch an Höhe übertrumpft haben. Obwohl der Zaunkönig als Betrüger bezeichnet und am Ende der Geschichte in einem Mausloch eingekerkert wurde, behielt er seinen stattlichen Namen. Weitere interessante Merkmale und Besonderheiten des Zaunkönigs erfahren Sie in unserem nachfolgenden Steckbrief.

Zaunkönig: Steckbrief

GrößeEtwa 9 – 10 cm
GewichtEtwa 10 g
BrutzeitApril – Juli
LebensdauerDurchschnittlich 4 Jahre
LebensraumUnterholz von Wäldern, Parks und Gärten
FutterpräferenzBodenlebende Insekten, Käfer und Spinnen
BedrohungenRückgang an Nahrung und Lebensraum

So erkennt man den Zaunkönig

Rücken und Flügeldecken des Zaunkönigs sind rostrot gefärbt und deutlich gebändert. Die Unterseite ist etwas heller und unauffälliger bräunlich gefärbt. Sein Gesicht ist gekennzeichnet von einem spitzen, dunklen Schnabel und einem hellen Überaugenstreif. Das auffälligste Merkmal des Zaunkönigs ist sein Schwanz, der meistens senkrecht nach oben aufgestellt ist.

Zaunkönig auf Baum sitzend
Den kleinen Zaunkönig erkennt man gut an dem weißen, langen Überaugenstreif

Wie klingt der Gesang des Zaunkönigs?

Der Gesang des Zaunkönigs beginnt mit einer Folge von hellen, klaren Tönen und geht dann in eine Reihe von trillernden und schmetternden Strophen über. Für seine Statur hat der Zaunkönig eine sehr laute Vogelstimme und besonders die typischen trillernden Strophen schallen laut durch den Wald.

Wie der Gesang des Zaunkönigs klingt, erfahren Sie in dieser Tonaufnahme:

Ebenfalls charakteristisch sind seine Warnrufe, die wie ein metallisches „Zerrr“ aus dem Unterholz zu vernehmen sind.

Zaunkönig auf Ast
Trotz seiner kleinen Statur ist die Stimme des Zaunkönigs sehr kräftig

Wie erkennt man die Jungvögel?

Junge Zaunkönige sehen bereits genauso aus wie ihre Eltern. An den gebänderten Flügeln, der rostbraunen Farbe und dem hellen Streif über den Augen sind sie deshalb schon sehr früh gut bestimmbar.

Woran erkennt man die Eier des Zaunkönigs?

Das Ei des Zaunkönigs misst etwa 1,6 x 1,2 Zentimeter und besitzt eine weißliche Grundfarbe mit feinen, roten Sprenkeln. Die Weibchen legen etwa fünf bis sieben Eier in ein Nest, das hauptsächlich aus Moos besteht und mit Federn und Haaren ausgepolstert wird.

Wo bauen sie ihr Nest?

Der Zaunkönig baut ein recht tiefliegendes, gut verstecktes Nest. Ideale Bauplätze dafür sind Unterholz und Sträucher, aber auch Mauerritzen und Gebäudeöffnungen werden verwendet. Das Nest selbst wird aus feuchtem Moos errichtet und wie eine Kugel mit einem seitlichen Eingang geformt. Die Form wird gefestigt, sobald das Moos trocknet, doch gelegentlich wird das Nest zusätzlich mit kleinen Ästen oder Wurzeln verstärkt.

Wann brüten Zaunkönige?

Zaunkönige beginnen mit ihrer ersten Brut im April. Das Weibchen legt jeden Tag kurz nach Sonnenaufgang ein Ei, bis das Gelege komplett ist. Die anschließende Brutzeit dauert 14 bis 18 Tage. Das Weibchen muss sich in dieser Zeit selbst mit Nahrung versorgen und auch nach dem Schlupf der Jungvögel beteiligen sich die männlichen Zaunkönige nicht besonders an der Fütterung, da sie häufig gleich mehrere Weibchen pro Saison begatten. Die Jungen kommen nackt und blind auf die Welt, was sie als sogenannte Nesthocker auszeichnet. Sie sind über 14 Tage auf die Fürsorge ihrer Mutter angewiesen, bevor sie flügge werden und das Nest verlassen. Und auch dann bleiben sie meist in kleinen Gruppen zusammen und werden weiter mit Nahrung versorgt, obwohl die Weibchen sich bereits um ihr zweites Gelege kümmern.

Zaunkönig-Babies im Nest
Moos ist ein beliebtes Nistmaterial bei Zaunkönigen [Foto: FJAH/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich weibliche und männliche Zaunkönige?

Weibchen und Männchen unterscheiden sich beim Zaunkönig kaum anhand äußerlicher Merkmale. Studien haben herausgefunden, dass Männchen im Durchschnitt längere Flügel haben als die weiblichen Exemplare, diese Unterscheidung ist für den einfachen Beobachter jedoch nicht hilfreich. Wer allerdings einen Zaunkönig beim Nestbau beobachtet, kann mit ziemlicher Sicherheit auf ein Männchen schließen. Dieses baut gleich mehrere Nester, von denen sich das Weibchen dann das beste aussuchen darf.

Welchen Lebensraum bevorzugen Zaunkönige?

Zaunkönige bevorzugen Laub- und Mischwälder mit reichlich Unterholz. Aber sie sind auch in Parks und Gärten zu finden, solange es reichlich dichte Vegetation in Bodennähe – wie zum Beispiel Hecken, Sträucher oder Reisighaufen – gibt.

Wo verbringen Zaunkönige den Winter?

Auch im Winter gibt der Zaunkönig sein Revier nicht auf und zieht daher nicht in den Süden. Dagegen verteidigt er seinen Grund und Boden lautstark, sein Gesang ist den ganzen Winter über zu hören – aufgrund dieser Eigenschaft war er lange auch als der „Schneekönig“ bekannt. Durch seine kleine Gestalt ist der Zaunkönig allerdings sehr empfindlich gegenüber kalten Temperaturen. Deshalb lassen sich im Winter Schlafgemeinschaften von bis zu 20 Vögeln finden, die gemeinsam in Baumhöhlen oder Nistkästen übernachten und so der Kälte trotzen.

Zaunkönige unterstützen: So geht´s

Wie fast alle Singvogelarten haben Zaunkönige mit dem Rückgang an natürlichem Lebensraum – und damit auch ihrer Nahrungsgrundlage – zu kämpfen. Um in Parks und Gärten geeignete Alternativen bieten zu können, muss man die besonderen Anforderungen der Tiere beachten. Tipps zur richtigen Fütterung und geeigneten Nisthilfen für Zaunkönige finden Sie hier.

Was fressen Zaunkönige?

Zaunkönige halten sich hauptsächlich in Bodennähe auf und suchen dort nach Insekten, Käfern und Spinnen. Auch ihren Nachwuchs füttern sie mit den proteinreichen Kleintieren. Wer für Zaunkönige zusätzliches Futter bereitstellen will, sollte daher zu Weichfutter wie Haferflocken, Kleie, Rosinen oder Obst greifen. Unser Plantura Streufutter zum Beispiel enthält viele dieser Zutaten und kann ganz leicht in einem Futtersilo oder einem Futterhäuschen im Garten sowie auf dem Balkon angeboten werden. Damit unterstützen Sie nicht nur den Zaunkönig, sondern auch noch viele weitere Wildvogelarten.

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Tipp: Wer eine bessere Kontrolle über die Bestandteile seines Futters haben möchte, der kann nach unserer Anleitung sein Vogelfutter selber machen und lernt dabei gleichzeitig viel Nützliches zu den Vorlieben anderer Vogelarten.

Zaunkönig mit Futter im Schnabel
Mit ihrem spitzen Schnabel sammeln Zaunkönige Insekten für sich und ihren Nachwuchs

Welche Nistkästen eignen sich für Zaunkönige?

Für die Unterstützung von Zaunkönigen eignen sich Halbhöhlenkästen. Diese besitzen kein kleines Einflugloch, sondern eine größere Öffnung, die eine Höhe von 14 Zentimeter haben sollte. Außerdem sollte man die Nisthilfen – den Vorlieben des Zaunkönigs entsprechend – in maximal zwei Metern Höhe und verdeckt in einer Hecke oder hinter Sträuchern anbringen. Die Nistkästen werden dabei nicht nur im Frühjahr zur Brut, sondern vereinzelt auch im Winter als Schlafhöhlen verwendet.

Tipp: In unserem Artikel „Nistkasten selber bauen“ erfahren Sie alles, was Sie über den Bau, die Anbringung und die Pflege eines Nistkastens sonst noch wissen müssen.

Wie kann man Zaunkönige zusätzlich unterstützen?

Neben dem Angebot von künstlichen Nisthilfen kann man für den Zaunkönig auch natürliche Brutstätten schaffen, indem man für genügend Unterwuchs in Form von Hecken oder vogelfreundlichen Sträuchern sorgt oder einfach mal einen Reisighaufen liegen lässt. Auch das Nahrungsangebot kann gesteigert werden – zum Beispiel durch das Anlegen einer Nützlingswiese. Unser Plantura Nützlingsmagnet bietet Ihnen hierbei die Möglichkeit, ein Paradies für zahlreiche Kleintiere zu schaffen, von denen etliche auf dem Speiseplan des Zaunkönigs stehen und die Ihren Garten auch anderweitig bereichern.

Im Sommer freuen sich Vögel außerdem über eine Vogeltränke, die auch ganz einfach aus einer flachen Schale bestehen kann. Auf diese Weise können Sie noch viele weitere Gartenbesucher kennen lernen, zum Beispiel den Kleiber oder den Eichelhäher.

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