Günstig Gärtnern: 10 Tipps für Sparfüchse mit grünem Daumen

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Gärtnern gilt nicht unbedingt als das günstigste Hobby. Für echte Sparfüchse haben wir 10 Tipps zum günstigen Gärtnern parat.

Keimlinge auf Türmchen aus Kleingeld
Gärtnern muss nicht immer teuer sein. [Foto: RIDTHISING/Shutterstock.com]

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, man kann tatsächlich eine ganze Menge Geld für den eigenen Hobbygarten ausgeben. Besonders neue Pflanzen, aber auch Dünger, Werkzeug oder gar das Wasser zum Rasensprengen können das Portmonee deutlich belasten und schrecken deshalb viele Garten-Anfänger ab. Es geht aber auch anders: Mit ein paar einfachen Tricks können auch Sparfüchse einen spektakulären Garten anlegen und mit kleinem Geld ein wahres Wohlfühlparadies entstehen lassen.

Gärtnern muss nicht immer teuer sein – mit welchen Tricks Sie richtig Geld sparen können, erfahren Sie hier.

1. Neue Pflanzen zum kleinen Preis

Besonders wenn man einen neuen Garten anlegt, kann es rasch teuer werden. Vor allem neue Pflanzen und Blumen belasten den Geldbeutel und sprengen beinahe das Budget. Mit einfachen Tricks kann man jedoch viel Geld sparen – so kosten Samen oder Blumenzwiebeln oft deutlich weniger als bereits ausgewachsene Pflanzen. Besonders beim Rasen kann man hier ein wahres Schnäppchen machen, denn Grassamen sind nicht nur günstiger als Rollrasen, sondern sie lassen sich auch wunderbar mit Wildblumensamen mischen. So entsteht in kürzester Zeit nicht nur ein Paradies für Insekten, sondern auch eine wahre Augenweide. Wer keine Lust hat, darauf zu warten, dass aus kleinen Samen prächtige Pflanzen erblühen, kann auf Pflanzentauschmärkten so manches Schnäppchen machen. Viele Gemeinden bieten diese Treffen meist im Frühjahr und Herbst an. Hier findet man Jungpflanzen und Ableger von teils seltenen oder alten Sorten, die von Hobbygärtnern im Tausch oder gegen kleines Geld abgegeben werden.

Lila Krokus
Zwiebelblumen wie der Krokus sind ideal für günstiges Gärtnern geeignet [Foto: yakonstant/Shutterstock.com]

2. Die richtigen Pflanzen für den günstigen Garten

Wenn man sich für neue Pflanzen entscheidet, sollte man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Wahl der richtigen Pflanzensorten achten. So sind einjährige Sommerblumen keine gute Anlage – zwar kosten die bunten Pflanzen nicht viel, sie müssen jedoch jedes Jahr neu gekauft und ausgesät werden. Besser bedient ist man dagegen mit mehrjährigen, winterharten Stauden. Diese treiben bei guter Pflege jedes Jahr neu aus und schonen so nicht nur den Geldbeutel, sondern sparen auch noch Arbeitszeit. Zwiebelblumen bieten ebenfalls eine tolle Alternative, denn sie verwildern mit Vorliebe und bilden so innerhalb von wenigen Jahren einen wunderschönen Blütenteppich, der Ihnen lange Freude schenkt. Wer günstig Blumenzwiebeln kaufen will, sollte ab November im Gartencenter vorbeischauen: Weil die Knollen nur begrenzt haltbar sind, werden sie zu diesem Zeitpunkt oft zu Schnäppchenpreisen abgegeben.

3. Pflanzen selber vermehren

Wer regelmäßig neue Pflanzen kauft, um seinen Garten aufzustocken, muss viel Geld in die Hand nehmen. Günstiger ist es dagegen, die eigenen Pflanzen eigenhändig zu vermehren. Besonders einfach ist dies bei Stauden und Gräsern: Durch Teilung – je nach Größe entweder mit den Händen oder dem Spaten – gewinnt man einfach Ableger der Pflanze. Zusätzlich ist die Teilung ein wahrer Jungbrunnen für blühfaul gewordene Stauden. Bei einjährigen Sommerblumen kann man im Spätsommer die reifen Samenstände sammeln. Dunkel, trocken und luftig gelagert – beispielsweise in Butterbrottüten – kann man die Samen über den Winter hinweg aufbewahren und im Frühjahr neu aussäen. Aber auch Gemüse wie Gurken (Cucumis sativus), Grüne Bohnen (Phaseolus vulgaris) oder Tomaten (Solanum lycopersicum) lassen sich nachziehen, indem man die Samen, die sich im Inneren verstecken, sammelt.

4. Regrowing

Aus Gemüseresten Pflanzen ziehen? Ja, das geht – „Regrowing“ heißt der neue Trend, mit dem man nicht nur Abfälle vermeidet, sondern auch richtig Geld sparen kann. Doch wer denkt, dass es sich hier um eine komplizierte Sache handelt, liegt falsch – tatsächlich ist die Umsetzung dieses Konzepts kinderleicht: Einfach den Strunk, den man sonst wegwerfen würde, in ein Glas mit Wasser stellen und das Wasser regelmäßig wechseln. Sobald der Keim zu sprießen beginnt, kann man die kleine Pflanze in das ihr zugedachte Beet setzen. Besonders Lauch (Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum), Staudensellerie (Apium graveolens var. dulce) und Romana-Salat (Lactuca sativa var. longifolia) sind für das Regrowing geeignet. Aber auch aus Obstkernen kann man neue Pflanzen ziehen – die exotische Mango anzupflanzen geht zum Beispiel ganz einfach.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Regrowing von über 20 Obst- und Gemüsesorten finden Sie im Buch “Regrow your Veggies” von unseren Plantura Mitgründern Melissa Raupach und Felix Lill. Das liebevoll gestaltete Taschenbuch enthält zudem hilfreiche Tipps zur Pflege der nachwachsenden Pflanzen und praktische Rezept-Tipps.

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5. Regentonne statt Leitungswasser

Gerade in heißen Sommern greifen Gärtner vermehrt zur Gießkanne oder stellen den Rasensprenger an. Leider macht sich das auch in der Wasserrechnung bemerkbar, denn oftmals wird unterschätzt, wie viel Wasser ein grüner Garten so benötigt. Glücklicherweise stellt uns die Natur das Wasser kostenlos in Form von Regen zur Verfügung – wir müssen es nur auffangen. Regentonnen und -fässer sind eine tolle Art, Wasser in Regenzeiten aufzufangen, um das gesammelte Nass bei Trockenheit zum Gießen benutzen zu können. Man sollte jedoch beim Kauf einer solchen Regentonne darauf achten, dass sie eine stabile Abdeckung besitzt und die Wasserfläche nicht frei zugänglich ist. Das sorgt nicht nur dafür, dass sich das Fass nicht zur Brutstelle für lästige Mücken entwickelt, sondern kann auch kleinen Kindern, die bekanntlich gerne im Garten spielen und klettern, das Leben retten.

6. Küchenabfälle nutzen

Bananenschalen, Kaffeesatz und Eierschalen wandern bei vielen Menschen in die Biotonne. Das muss aber nicht sein, denn tatsächlich eignen sich Küchenabfälle hervorragend als Düngerersatz. Bananenschalen beinhalten beispielsweise viele Phosphatverbindungen und Kalium, weshalb sie ein wahrer Geheimtipp bei der Düngung von Rosen (Rosa) sind. Eine Düngung mit getrocknetem Kaffeesatz dagegen ist beliebt für Orchideen und vertreibt zusätzlich Schnecken und Ameisen, während Eierschalen- Dünger ein toller Calciumlieferant sind. Aber auch der restliche Biomüll sollte nicht in der Tonne landen: Zusammen mit Gartenabfällen lässt sich hieraus Kompost herstellen, der ebenfalls einen tollen Dünger ergibt.

Kaffeesatz in einer Holzschüssel mit Löffel
Kaffeesatz eignet sich wunderbar als Dünger [Foto: Nor Gal/Shutterstock.com]

7. Erde selber herstellen

Damit ihre Pflanzen optimal versorgt sind, greifen viele Gärtner zur abgepackten Blumenerde im Plastikbeutel. Doch leider ist diese nicht nur teuer, sondern aufgrund ihrer Verpackung und Zusammensetzung auch nicht besonders klimafreundlich. Günstiger und zudem ökologischer ist es hingegen, seine Komposterde selber zu mischen. Mit wenigen Materialien und minimalem Aufwand lässt sich so eine tolle Grundlage für Ihre Pflanzen erschaffen, die von Ihnen auch noch individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Sorten abgestimmt werden kann.

8. Schädlinge natürlich abwehren

Pestizide sind bei vielen Gärtnern nicht gerne gesehen, schließlich sind sie nicht nur teuer, sondern auch noch umweltschädlich. Trotzdem greifen viele zur Chemiekeule, wenn Blattlaus und Co. den Garten unsicher machen. Wer nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen will, kann aber auch auf natürliche Mittel zurückgreifen: Nützlinge wie der Marienkäfer oder die Florfliege sagen den kleinen Plagegeistern ganz ohne Bezahlung den Kampf an, wenn man es schafft, sie in den Garten zu locken. Besonders wohl fühlen sich Nützlinge, wenn man ihnen ausreichend Rückzugmöglichkeiten in Form von wilden Ecken oder Insektenhotels bietet. Wer sich nicht auf die Kraft der Nützlinge verlassen möchte, kann auch zu alten Hausmitteln greifen: Brennnesselbrühe oder ein Aufguss aus Wermutblättern können manchmal schon wahre Wunder bewirken.

Marienkäfer beseitigt Nützlinge
Marienkäfer beseitigen Blattläuse kostenlos und ökologisch [Foto: Henrik Larsson/Shutterstock.com]

9. Eigenes Gemüse

Nicht nur bei der Gartenarbeit selbst lässt sich Geld sparen – echte Sparfüchse sparen dank ihres Gartens auch noch Geld im Alltag. Obst und Gemüse muss nämlich nicht teuer eingekauft, sondern kann auch im eigenen Garten angebaut werden. Und dafür braucht man nicht einmal viel Platz: Tomaten, Erdbeeren (Fragaria) oder Salat (Lactuca sativa) lassen sich sogar auf einem Balkon problemlos anbauen. Wer kein separates Gemüsebeet anlegen möchte, kann sein Gemüse auch zwischen den Pflanzen im Blumenbeet einpflanzen: Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) oder Zierkohl (Brassica oleracea var. acephalad) sorgen hier nicht nur für einen dekorativen Hingucker, die Blumen im Gemüsebeet haben als Pflanzpartner sogar noch einen positiven Effekt. Damit man auch nach dem Sommer noch etwas von seiner Ernte hat, lohnt es sich vorzusorgen: Kartoffeln (Solanum tuberosum) und Äpfel (Malus) können richtig gelagert mehrere Monate halten, eingekochtes Gemüse ist lange haltbar und Obst kann eingemacht oder zu Marmelade verarbeitet den Winter überdauern.

10. Aus Alt wird Neu

Recycling ist im Haushalt schon lange ein Trend – es wird Zeit, dass er auch im Garten ankommt. Tatsächlich lassen sich allerlei Dinge, die scheinbar überflüssig sind, im Garten toll wiederverwenden. Zeitungspapier oder Toilettenrollen lassen sich zum Beispiel als Aussaatgefäße nutzen. Alte Töpfe oder Teekannen können mit ein bisschen Geschick als Blumentopf zu wirkungsvollen Hinguckern im Garten werden, Glasflaschen eignen sich wunderbar als Dekoration. Selbst eine alte Jeans kann noch bewundernde Blicke auf sich ziehen: Einfach unten zuknoten, mit Erde befüllen und in Pose bringen und oben eine Pflanze hineinsetzen – fertig ist ein kreativer Blickfang zum Sparpreis.

Aus Küchenabfällen neue Pflanzen ziehen? Wie Regrowing funktioniert, erfahren Sie hier.

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