Zen-Garten anlegen: So schafft man einen Ort der Ruhe

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Viele wollen in ihrem Garten einen Ort der Ruhe und Erholung schaffen. Wir geben Tipps zum Anlegen eines Zen-Gartens, der für innere Ausgeglichenheit sorgt.

Muster im Kies im Zen-Garten
Der Zen-Garten ist ein Ort der Entspannung [Foto: Thye-Wee Gn/ Shutterstock.com]

Gärten stellen für viele ein Ort der Ruhe und Entspannung dar. Besonders der Zen-Garten soll dabei eine außergewöhnlich beruhigende Ausstrahlung haben. So wird die japanische Gartenform gerne mit perfekter Harmonie und Ästhetik in Zusammenhang gebracht – ein solcher Garten gilt daher als perfekter Platz für Achtsamkeit und Meditation. In ihrem Heimatland heißen die Gärten Kare-san-sui, was übersetzt „trockene Landschaft“ bedeutet und direkt auf das Hauptmaterial des Zen-Gartens hindeutet – es handelt sich hierbei nämlich um einen Steingarten. Doch im Gegensatz zu rustikalen deutschen Steingärten sind Zen-Gärten weniger bunt gestaltet und setzen dafür auf klare Linien, die ausgeklügelt angelegt werden. Wie auch Sie einen Zen-Garten gestalten können, verraten wir Ihnen hier.

Zen-Garten anlegen

Auch hierzulande wird der japanische Zen-Garten immer beliebter. Wer innere Ruhe und einen Platz für die Meditation sucht, ist mit dieser Form der Gartengestaltung gut beraten. Einen Zen-Garten anzulegen ist zum Glück nicht schwer, sodass man sich auch zuhause über einen ästhetischen Garten freuen kann, der zum Bestaunen und Verweilen einlädt.

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Die 3 Hauptelemente des Zen-Gartens

Ein traditioneller Zen-Garten besteht klassischerweise nur aus drei Grundelementen: Wasser, Steinen und Moos. Besonders der erste Punkt sorgt aber regelmäßig für Verwirrung, denn nur selten ist in einem Zen-Garten wirklich Wasser zu finden. Tatsächlich wird dieses nämlich durch die großen Kiesflächen symbolisiert, die für diese Form der Gartengestaltung typisch sind. Durch fließende Flächenverläufe und Muster, die in den Kies geharkt werden, wird der Eindruck eines Gewässers verstärkt. Steine dagegen repräsentieren gewöhnlich Insel oder Gebirge, können aber auch für Tiergruppen stehen. Moos ist tatsächlich die einzige Pflanze, die in einem traditionell aufgebauten Zen-Garten zum Einsatz kommt. Mittlerweile werden in Zen-Gärten jedoch auch häufig Bäume, insbesondere Formgehölze und Bonsais, gepflanzt – Blühpflanzen spielen dagegen kaum eine Rolle und sind nur selten anzutreffen. Das Ziel des Zen-Gartens besteht darin, mithilfe seiner Grundelemente eine Umgebung zu schaffen, welche die Natur darstellen und die Proportionen von Wäldern, Gebirgsketten und Flüssen widerspiegeln soll.

Steine im Zen-Garten
Klassischerweise besteht der Zen Garten nur aus drei Elementen: Kies, Steinen und Moos [Foto: twoKim studio/ Shutterstock.com]

Planung des Zen-Gartens

Bevor Sie mit der Anlage eines Zen-Gartens beginnen, ist eine genaue Planung in Form einer Skizze von entscheidender Bedeutung. Vor allem muss geklärt werden, ob man seinen kompletten Garten im Zen-Stil arrangieren möchte oder ob nur ein abgetrennter Bereich umgestaltet werden soll. Besonders beliebt ist vor allem letztere Methode, bei der nur ein kleiner Teil zum Zen-Garten umgebaut und durch eine Hecke oder einen Zaun vom Rest des Grundstückes getrennt wird.

Optimal ist ein Platz, der von der Terrasse oder dem Fenster gut einsehbar ist, da besonders die Betrachtung des Zen-Gartens Ruhe und Gelassenheit vermittelt. Hierbei sollten Sie auch bereits die verschiedenen Kiesflächen sowie die Positionierung einzelner Pflanzen und Steine einzeichnen, damit Sie die entsprechende Menge an Materialien wie Kies und Sand kalkulieren können. Idealerweise sollten die einzelnen Flächen dabei so angelegt werden, dass sie möglichst natürlich wirken – das bedeutet, dass die Übergänge zwischen den Flächen fließend sind und man auf den ersten Blick keinen Anfang und kein Ende sieht.

Gestaltung des Zen-Gartens

Wenn Sie die Skizze Ihres Zen-Garten vollendet haben, beginnt die Arbeit im Garten. Zunächst müssen alle Rasenflächen, die im Bereich des Zen-Gartens liegen, mitsamt Wurzeln abgestochen werden. Dazu werden in etwa die obersten 20 Zentimeter des Gartenbodens entfernt. Danach legt man in das ausgehobene Beet ein Gartenvlies oder eine andere wasserdurchlässige Folie – diese verhindert später, dass sich Gräser, Unkräuter oder andere Pflanzen ihren Weg durch die Kiesschicht bahnen. Eine Befestigung der Folie ist dabei nicht nötig, da diese zuverlässig vom schweren Kies an ihrem Platz gehalten wird. Pflanzen wie kleine Bonsais oder Moos werden gepflanzt, indem man die Folie kreuzförmig einschneidet und die grünen Gartenbewohner direkt in den darunterliegenden Boden pflanzt. Wer sein Gartenvlies aber nicht beschädigen möchte, kann die Pflanzen auch in ausreichend große Töpfe pflanzen. Nun kann bereits der Kies aufgefüllt werden. Die Höhe der Kiesschicht kann dabei je nach Geschmack variieren – es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sich die Fläche später problemlos harken lässt, ohne dass das Werkzeug dabei die Folie beschädigen kann. Zuletzt platzieren Sie Steine und Dekoration und harken die typischen Muster in den Kies, um dem Zen-Garten sein charakteristisches Aussehen zu verleihen.

Zen-Garten Gestaltung
Für die Gestaltung eines Zen-Gartens muss der Rasen abgestochen werden [Foto: ABO PHOTOGRAPHY/ Shutterstock.com]

Wie gestaltet man einen Zen-Garten?

1. Grundrisse und einzelne Beete in Skizze festlegen
2. Rasen etwa 20 cm tief abstechen
3. Ausgehobenes Beet mit wasserdurchlässiger Folie auslegen
4. Pflanzen einsetzen, indem die Folie kreuzförmig eingeschnitten und die Pflanzen in den darunterliegenden Boden eingepflanzt werden
5. Beet mit Kies auffüllen
6. Steine und Dekorationen einsetzen
7. Kies in Form harken

Pflanzen für den Zen-Garten

Traditionellerweise ist nur eine Pflanzengattung im Zen-Garten erlaubt: Moos. So langweilig, wie es sich erst einmal anhört, ist die Gestaltung mit Moosen jedoch nicht, denn tatsächlich haben diese zahlreiche Variationen zu bieten. Verschiedene heimische Moosarten wie das Bärtchenmoos (Barbula) oder manche Arten des Wiedertonmoose (Polytrichum) überzeugen nicht nur optisch, sondern sind auch noch besonders pflegeleicht. Auch Moos-Ersatzpflanzen wie Stern-Moos (Sagina subulata) sind in Zen-Gärten besonders beliebt. Mit seinem polsterförmigen Wuchs ist dieses ein idealer und noch dazu trittfester Bodendecker und gilt zusätzlich als besonders robust, weshalb es sich auch für halbschattige Plätze eignet. Auch das Andenpolster (Azorella trifurcata) mit seinem rosettenartigen Wuchs ist für den Zen-Garten geeignet und bildet einen hübschen Hingucker. Durch die Kombination unterschiedlicher Moose miteinander lassen sich interessante Texturunterschiede und damit unaufdringliche Blickfänge im Zen-Garten verwirklichen.

Moderner Zen-Garten mit Pflanzen
In moderneren Zen-Gärten finden sich mehr Pflanzen [Foto: Sergii Rudiuk/ Shutterstock.com]

Neben den verschiedenen Moosen werden in modernen Zen-Gärten auch immer öfter andere Pflanzen kultiviert. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der Bonsai, also die miniaturisierte Wuchsform bekannter Bäume, welcher ebenfalls seinen Ursprung in Japan hat. Für den Zen-Garten eignen sich zwar auch Zypressen (Cupressus), aber vor allem Nadelbäume sind sehr beliebt. Gerade Kiefernsorten wie die Japanische Schwarzkiefer (Pinus thunbergii), die Mädchenkiefer (Pinus parviflora) oder die Japanische Rotkiefer (Pinus densiflora) sind als Zeichen für Langlebigkeit und Stärke gerne gesehene Gäste. Als besonderer Blickfang eignet sich der Japanischer Fächerahorn (Acer palmatum), der mit einer intensiven Herbstfärbung beeindruckt. Doch auch die Japanische Eibe (Taxus Cuspidata) oder der Buchsbaum (Buxus sempervirens) können als Formgehölz passend eingesetzt werden. Bambus-Arten (Fargesia murielae), die keine Ausläufer bilden, wirken dank ihres asiatischen Charmes in Zen-Gärten ebenfalls als Hingucker.

Asiagarten Dunkles Laub (4er Set)
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Steine im Zen-Garten

Steine haben im Zen-Garten eine besondere Bedeutung und oftmals einen noch höheren Stellenwert als Pflanzen. Symbolisch stellen sie oftmals Gebirgsketten oder Inseln dar und bilden nicht selten den Blickpunkt im Garten. Jedoch sollten sie niemals symmetrisch oder gar in geometrischen Formen aufgestellt werden – da sich der Zen-Garten an natürlichen Proportionen anlehnt, wird eine natürliche Asymmetrie oder ein Wellenmuster bevorzugt. Steingruppen bestehen aus diesem Grund auch häufig aus einer ungeraden Anzahl, welche sich aus einem großen Hauptstein in der Mitte und mehreren kleineren Nebensteinen zusammensetzen. Die Gesteinsart ist dabei meist von geringerer Bedeutung und kann nach individuellem Geschmack ausgewählt werden. Besonders geeignet sind aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit jedoch Hartgesteine wie Granite oder Basalte. Man sollte sich auf ein bis zwei Gesteinsarten festlegen, da der Zen-Garten sonst schnell zu unruhig wirkt. Aus ökologischen Gesichtspunkten ist es zu empfehlen, auf regionale Gesteinsarten zurückzugreifen.

Tipp: Auch Findlinge, die in vielen Regionen zu finden sind, lassen sich wunderbar im Zen-Garten zur Geltung bringen.

Dekoration im Zen-Garten

Auch wenn der klassische Zen-Garten ganz ohne Dekoration auskommt, wollen viele Besitzer ihrem Garten mit ein paar Kunstwerken den letzten Schliff verleihen. In diesem Garten gilt jedoch das Motto „Weniger ist mehr“ – beschränken Sie sich auf wenige, bedeutungsstarke Dekorationselemente, um die klaren, natürlichen Linien des Zen-Gartens nicht zu stören. Besonders gut zum Stil des Gartens passen steinerne Elemente, beispielsweise Skulpturen oder Laternen. Buddhas passen aufgrund ihrer asiatischen Herkunft und ihres beruhigenden Charmes ebenfalls hervorragend. Bambusartikel, Pagoden oder Wasserbecken sind im Zen-Garten klassischerweise zwar nicht vorgesehen, können aber zu tollen Hinguckern werden.

Dekoration im Zen-Garten
Mit verschiedenen Steinen lässt sich der Zen-Garten toll dekorieren [Foto: CHEN MIN CHUN/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege des Zen-Gartens

Nicht nur das reine Betrachten des Zen-Gartens soll eine beruhigende Wirkung auf den Geist haben, auch die Arbeit darin gilt als nahezu meditativ. Dass die Arbeit im Zen-Garten ebenfalls eine positive Wirkung auf den Körper hat, ist ein wahres Glück, denn nur mit regelmäßiger Pflege hat man lange Freude an seinem Garten. Typische Aufgaben, die von Zeit zu Zeit erledigt werden müssen, um den Garten instand zu halten, sind beispielsweise das Auflesen von Laubblättern und anderen Pflanzenteilen, das Fegen der Wege oder auch das Zupfen von Unkraut. Achten Sie dabei darauf, dass Sie mit Ihren Gedanken ganz bei sich und Ihrer Arbeit sind – so wirkt die Pflege des Zen-Gartens besonders meditativ. Ebenfalls eine beruhigende Wirkung hat das Harken der Kiesflächen. Hierbei kann man auch seine kreative Ader ausleben und verschiedene wellenförmige oder gerade Linien in den Kies zeichnen. Hat man sich für Pflanzen im Zen-Garten entschieden, fällt zusätzlich deren Pflege an. Im Besonderen ist der regelmäßige Schnitt (mindestens zweimal im Jahr) der Formgehölze notwendig, um die klaren Linien des Zen-Gartens zu erhalten. Bei Kiefern sollten zusätzlich die jungen Triebe abgeschnitten werden – so erreicht man, dass die Bäume besonders klein und flach bleiben.

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