Alant: Pflanzen, Wirkung & Arten

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Dem Echten Alant wurde vor allem in der Vergangenheit eine große Bedeutung als Heilpflanze zugeschrieben. Doch auch als Zierpflanze bereichert der Alant zahlreiche Bauerngärten.

Alant
Der Alant ist zudem recht pflegeleicht und winterhart [Foto: Martin Leber/ Shutterstock.com]

Wenn über den Alant gesprochen wird, ist meist von der bekannten Heil- und Gewürzpflanze, dem Echten Alant (Inula helenium), die Rede. Dabei gibt es noch viele weitere Alant-Arten, die Sie in Ihren Garten integrieren können. Einige davon stellen wir in diesem Artikel vor. Wir erklären außerdem, wie man den Alant pflanzen muss und welche Wirkung er eigentlich hat.

Alant: Eigenschaften und Herkunft

Der Echte Alant hat eine Vielzahl an Synonymen, die abhängig von der Region für die Pflanze verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Edelwurz, Darmwurz, Altkraut, Helenenkraut oder Schlangenkraut. Der Alant wird in die Familie der Korbblütler (Asteraceae) eingeordnet. Die ursprüngliche Herkunft des Echten Alants wird in Klein- und Vorderasien vermutet. Heutzutage sind seine Arten in Europa, Afrika und Asien weit verbreitet. Zu den Naturstandorten gehören unter anderem sonnige Bergwiesen und Ufer von Gebirgsbächen.

Alant in der Natur
Der Alant ist unter anderem in den Bergen zu finden [Foto: Pachacutec/ Shutterstock.com]

Beim Großteil der Alant-Arten handelt es sich um ausdauernde, krautige Pflanzen – der Rest besteht aus ein- oder zweijährigen Gewächsen sowie aus kleinen Sträuchern. In den meisten Fällen besitzen die ausdauernden Arten eine ausreichende Winterhärte bis etwa -28 °C. Die Wuchshöhen der Horste können sich von Art zu Art stark unterscheiden und reichen von 20 bis zu 200 cm. Die dunkelgrünen, breitlanzettlichen bis ovalen Blätter des sommergrünen Alants haben meist einen gezähnten oder glatten Rand und sitzen grund- oder wechselständig an den Trieben. Bei hohen Arten kann das Laub sehr groß werden. Die Blütezeit des Alants erstreckt sich meist von Juli bis September, kann aber artspezifisch etwas variieren. Seine gelben, selten orangefarbenen, endständigen Blütenkörbchen sind einzeln oder in unterschiedlichen Blütenständen angeordnet. Sie bestehen aus randständigen, weiblichen Zungenblüten und zwittrigen Röhrenblüten, die mittig angeordnet sind. Später entwickeln sich sogenannte Achänen mit Pappus. Die Samenstände behalten lange ihre Form und können bis in den Winter zierend wirken. Die Pollen- und Nektarwerte des Alants sind zwar eher mittelmäßig und stellen somit nicht das beste Nahrungsangebot für Insekten dar – doch wegen seiner Blütezeit, die bis in den Oktober hinein reicht, wird der Alant später durchaus gern besucht.

Schmetterling auf Alant
Trotz der durchschnittlichen Nektar- und Pollenwerte lassen sich Insekten blicken [Foto: Janusz Skrok/ Shutterstock.com]

Verwechslung von Alant: Hauptsächlich die Blüte und die Wuchsform der Großen Telekie (Telekia speciosa), auch Scheinalant genannt, bergen eine hohe Verwechslungsgefahr mit dem Echten Alant. Am ehesten lassen sich beide Arten durch die Blattform unterscheiden: Die Große Telekie hat herzförmige Blätter und die des Echten Alants sind eher länglich. Eine weitere Pflanze, die dem Alant aufgrund des Wuchses recht ähnlich sieht, ist die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum). Eindeutige Unterscheidungsmerkmale sind in diesem Fall die gegenständig angeordneten Blätter der Silphie sowie die breiteren Zungenblüten und das kleinere Zentrum aus Röhrenblüten.

Alant-Arten im Überblick

Die Gattung Inula umfasst seit 2018 rund 100 Arten. Zu diesem Zeitpunkt wurden einige Arten aus der Gattung Inula anderen Gattungen, wie zum Beispiel Pentanema, Limbarda und Dittrichia, zugeordnet. Folgend stellen wir Ihnen einige der schönsten Alant-Arten näher vor.

  • Deutscher Alant (Inula germanica): Die Blätter des 30 bis 60 cm hohen Deutschen Alants sind auf beiden Seiten behaart. Seine Blüten unterscheiden sich in Größe und Anordnung deutlich von denen der typischen Arten. Die deutlich kleineren, goldgelben Körbchenblüten sind in mehreren Teilblütenständen angeordnet, die optisch einen Gesamtblütenstand ergeben. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August. Der Deutsche Alant wächst vermehrt auf Lössböden und gilt in Österreich bereits als stark gefährdet.
Deutscher Alant
Die Blütenstände unterscheiden sich im Aufbau deutlich von den anderen Arten [Foto: agatchen/ Shutterstock.com]
  • Echter Alant: Die mächtige Staude kann eine Höhe von 180 bis 200 cm erreichen und ihre Blätter werden sogar über 50 cm lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August. Die Art kommt sogar in halbschattigen Situationen zurecht und wächst auf dauerhaft frischen, mäßig stickstoffreichen Böden besonders gut. Obwohl sich der Echte Alant willig selbst versamt, wird er dabei nicht aufdringlich.
Echter Alant
Vor allem die Blätter im unteren Drittel können sehr groß werden [Foto: Mariia_A/ Shutterstock.com]
  • Rauer Alant (Inula hirta): Der Raue Alant, auch Rauhaariger Alant genannt, wird etwa 15 bis 50 cm hoch. Seine Blätter und Stängel sind von einer starken Behaarung überzogen. Die gelben Blütenkörbchen sitzen von Juni bis Juli meist einzeln am rot getönten Stängel. Er wächst bevorzugt auf mageren, trockenen und kalkhaltigen Böden an halbschattigen Plätzen.
Rauer Alant
Die starke Behaarung ist ein auffälliges Merkmal des Rauen Alants [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]
  • Riesen-Alant (Inula magnifica): Der Riesen-Alant kann zwischen 150 und 180 cm hoch werden und hat ebenso große Blätter wie der Echte Alant. Seine gelben Blüten öffnen sich von Juli bis August. Die längeren Zungenblüten sind eine Auffälligkeit. Die Art steht bevorzugt an frischen Standorten, kommt aber mit kürzeren Trocken- oder Feuchtphasen zurecht.
Riesen-Alant
Der Echte und der Riesen-Alant ähneln sich optisch stark [Foto: Alex Manders/ Shutterstock.com]
  • Salz-Alant (Limbarda crithmoides; Syn.: Inula crithmoides): Die schmalen Blätter dieser 10 bis 90 cm hohen Art sind kahl und fleischig. Von August bis Oktober trägt der Salz-Alant etwas zierlichere, gelbe Blüten. Die Art kommt vor allem an Sandstränden und Küstenfelsen vor. Roh oder gekocht können die jungen Blätter der ausdauernden Pflanze sogar gegessen werden. Auf trockenen, durchlässigen Böden in sonniger bis halbschattiger Lage gedeiht die Art gut – auch in Steingärten kann sie verwendet werden.
Salz-Alant
Die fleischigen Blätter des Salz-Alants sind essbar [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]
  • Traubiger Alant (Inula racemosa): Am geeigneten Standort kann der Traubige Alant bis zu 200 cm hoch werden. Die Böden sollten nicht trockenfallen, nahrhaft sein und sich in vollsonniger bis licht halbschattiger Lage befinden. Die gelben Blüten erscheinen im Juli.
Traubiger Alant
Die Blüten entspringen aus den Blattachseln [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]
  • Weidenblättriger Alant (Inula salicina): Diese Art ist als Weiden-Alant bekannt und erreicht eine Wuchshöhe von 25 bis 75 cm. Der Weidenblättrige Alant wächst nicht horstig, die Stängel kommen eher locker vereinzelt aus dem Boden. Durch verholzende Ausläufer breitet er sich vegetativ aus. Seine Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober. An hellen Standorten mit trockenen bis frischen, humusreichen Böden fühlt sich die Art wohl.
Weidenblättriger Alant in einer Wiese
Der Weiden-Alant wächst eher verstreut rasig [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]
  • Zwerg-Alant (Inula ensifolia): Der kompakte Zwerg-Alant wird auch Schwertblättriger Alant genannt und wird nur etwa 30 bis 40 cm hoch. Von Anfang, Mitte Juli bis Ende August blüht die buschige Staude in tiefem Gelb. Die Blätter sind deutlich kleiner und schmäler als bei den vorherigen Arten. Mit kurzen Ausläufern bilden die Horste nach und nach breitere Bestände. Als besonders robust und zuverlässig erweist sich die heimische Wildstaude auf nährstoffärmeren, mindestens sommertrockenen Böden, die sich in sonniger Lage befinden.
Zwerg-Alant
Der Wuchs des Zwerg-Alants ist kompakt buschig [Foto: Flower_Garden/ Shutterstock.com]

Alant pflanzen

Der Standort des Alants sollte sich in sonniger bis höchstens halbschattiger Lage befinden. Bei höheren Arten ist dieser am besten windgeschützt, damit die Blüten auf den hohen Stängeln nicht abknicken. Je nach Art sollte der Boden trocken bis frisch, mäßig nahrhaft bis nahrhaft und durchlässig sein. Wie bereits erwähnt eignen sich manche Arten sogar für Steinanlagen. Besonders gut wirkt der Alant aber in Bauern- oder Klostergärten. Er kann hervorragend in verschiedenste Staudenpflanzungen integriert werden. Den Alant pflanzen Sie am besten im Frühjahr ab Mitte Mai. Dafür wird der Boden im Vornherein gut gelockert. Um die Bodenstruktur zu verbessern und die Erde mit Nährstoffen anzureichern, kann der Aushub des Pflanzloches mit Kompost vermengt werden. Dafür eignet sich auch unsere torffreie Plantura Bio-Komposterde, deren hoher Humusgehalt einigen Alant-Arten zugutekommt. Neben dem positiven Einfluss der Erde auf die biologische Aktivität im Boden verbessert sie den Wärme- und Wasserhaushalt merkbar.

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Was den Pflanzabstand und die Geselligkeit betrifft, muss wieder von Art zu Art entschieden werden. Der Echte Alant wird beispielsweise am besten als Solitär oder in kleinen Gruppen von 2 bis 3 Pflanzen mit einem Abstand von etwa 120 cm gesetzt. Der Zwerg-Alant dagegen kann in Gruppen von bis zu 10 Exemplaren mit 30 cm Zwischenraum gepflanzt werden. Kleinere Arten wie der Zwerg-Alant oder der Raue Alant eignen sich ebenso für die Topfpflanzung. Dabei sollte das Topfvolumen mindestens 10 l, besser 15 l betragen. Wer sich seine eigenen Jungpflanzen vorziehen möchte, kann das ab Februar im Haus tun. Die Samen dürfen aber im März auch direkt ins Beet gesät werden.

Aussaat des Alants:

  • Aussaat im Haus ab Februar, im Freien ab März
  • Aussaatschalen mit lockerem Substrat befüllen
  • Alantsamen auf die Erde legen und andrücken, da Lichtkeimer 
  • Substrat konstant feucht halten und Gefäß an hellen Ort stellen
  • Keimtemperatur ca. 20 °C
  • Keimdauer 1 – 2 Wochen
  • 2 Wochen nach der Keimung Pflanzen pikieren 

Die richtige Pflege

Solange der richtige Standort gewählt wurde, ist der Alant sehr pflegeleicht. Da der Nährstoffbedarf der meisten Alant-Arten eher moderat bis gering ausfällt, reicht in den meisten Fällen eine Kompostgabe im Frühjahr aus. Bei anhaltenden Trockenphasen sollten Sie Ihren Alant vor allem im Pflanzjahr mit zusätzlichen Wassergaben unterstützen. Dabei ist es sinnvoll, mehrere geringe Wassermengen zu gießen, um Staunässe zu vermeiden, welche den Pflanzen schaden könnte. Die verwelkten Triebe können im Herbst oder erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden – je nachdem, ob die zierenden Samenstände im Winter noch stehen bleiben sollen. Was den Winter betrifft, sind keinerlei Schutzmaßnahmen notwendig, da der Alant über eine ausreichende Winterhärte verfügt.

Verwelkter Alant
Die verwelkten Pflanzenteile können entfernt oder als Zierde stehen gelassen werden [Foto: Violeta Beigiene/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Wie Sie bereits erfahren haben, vermehren sich die meisten Arten von selbst durch Versamung oder über Ausläufer. Wer den Alant eigenhändig vermehren möchte, kann die Samen im späten Herbst an einem sonnigen, trockenen Tag ernten und sie anschließend gut nachtrocknen. Denn dadurch lässt sich der Pappus entfernen, was die spätere Aussaat deutlich erleichtert. Für die Aussaat im nächsten Jahr sollten Sie die Samen kühl und trocken aufbewahren. Wenn es so weit ist, können Sie die Jungpflanzen entweder im Haus vorziehen oder etwas später direkt ins Freiland säen. Wie dabei vorgegangen wird, haben wir weiter oben beschrieben.
Eine andere Methode der Vermehrung des Alants ist die Teilung des Wurzelballens. Diese findet am besten im Frühjahr statt, damit sich die geteilten Pflanzen bis zum Winter wieder gut erholen und anwachsen können. Der Wurzelballen wird ganz ausgegraben und die Erde etwas entfernt. Nun kann die Wurzel mit einem Spaten in zwei gleich große Teile getrennt werden, welche wieder eingegraben und sorgfältig angegossen werden. Das Teilen des Alants kann etwa alle zwei Jahre durchgeführt werden und trägt zur Verjüngung der Pflanze bei.

Tipp: Wer vermeiden möchte, dass sich der Alant selbstständig vermehrt, sollte die verwelkten Blüten entfernen und konkurrenzstarke Stauden oder Sträucher in die Nähe des Alants pflanzen.

Alant-Staude
Die Teilung der Stauden hat auch eine verjüngende, vitalisierende Wirkung [Foto: weha/ Shutterstock.com]

Ernte, Wirkung und Verwendung von Alant

Verwendet wird hauptsächlich die Wurzel des Echten Alants. Schon seit der Antike wird die Heilpflanze als Gewürz und Arzneimittel genutzt. Geerntet wird die Alantwurzel am besten von September bis Oktober. Dafür wird der Wurzelstock ausgegraben und Teile davon werden entfernt, welche anschließend gründlich gesäubert und grob zerteilt werden. Im getrockneten Zustand können die Wurzelteile dunkel aufbewahrt werden. Aus der Alantwurzel bereitet man unter anderem Tee zu. Hierfür wird pro Tasse ein Teelöffel der getrockneten Wurzel mit heißem Wasser aufgegossen. Um die durch Bitterstoffe ausgelöste Bitterkeit zu mildern, kann bei Bedarf Süßholzwurzel und Honig zugegeben werden. Der Tee aus der Alantwurzel soll krampflösend, gallentreibend, schleimlösend und hustenbekämpfend wirken und auch bei Darmbeschwerden, Bronchitis oder Asthma helfen.

Alantwurzel
Die Alantwurzel soll viele Wirkungen haben, muss jedoch mit Bedacht angewendet werden [Foto: Lunov Mykola/ Shutterstock.com]

Zu den Inhaltsstoffen des Alants gehören ätherische Öle, Bitterstoffe und Gerbstoffe sowie das Kohlenhydrat Inulin, welches seinen Namen von der Pflanze erhalten hat. Das Inulin ist in hohen Gehalten im Wurzelstock enthalten. Bei der Einnahme des Echten Alant sollte man generell Vorsicht walten lassen und hohe Dosierungen vermeiden. Bei Verzehr von größeren Mengen kann es zum Beispiel zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfen kommen. Schwangeren und Stillenden wird von der Einnahme abgeraten. Manche Menschen reagieren allergisch auf die Inhaltsstoffe der Alantwurzel – wenn also allergische Reaktionen gegenüber anderen Korbblütlern festgestellt wurden, sollte der Echte Alant gemieden werden.

Eine andere Heilpflanze, die dem Alant in den Standortansprüchen sehr ähnelt, ist das Benediktenkraut (Centaurea benedicta). Mehr über das distelartige Gewächs erfahren Sie in unserem Pflanzenportrait.

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