Thai-Basilikum: Pflanzen, Pflege & Haltbarmachen

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Thai-Basilikum zählt mit seinem Geschmack nach Lakritz und Anis zu den Exoten unter den Basilikumpflanzen. Alles über das Gewächs haben wir hier zusammengefasst.

Thai-Basilikum
Thai-Basilikum kann auch bei uns ohne Probleme angebaut werden [Foto: julie deshaies/ Shutterstock.com]

Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora) kommt wegen seines speziellen Geschmacks viel in der thailändischen Küche zum Einsatz. Der Anbau des Krautes gelingt aber auch bei uns ohne Probleme. Mehr zum Pflanzen, Pflegen und Ernten von Thai-Basilikum erfahren Sie hier.

Thai-Basilikum: Herkunft und Eigenschaften

Die Besonderheit des Thai-Basilikums ist wohl sein außergewöhnlicher Geschmack nach Anis und Lakritz, weshalb es gerne zum Würzen von thailändischen Speisen verwendet wird. Daher wird es ebenso als Anisbasilikum oder asiatisches Basilikum bezeichnet. Botanisch gesehen gehört das Thai-Basilikum zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und bezeichnet einige spezielle Basilikumsorten. Die ursprüngliche Herkunft des Gewächses ist umstritten, es wird aber vermutet, dass es aus Indien oder Südostasien stammt.

Der Halbstrauch wächst aufrecht, buschig und kann bis zu 80 cm hoch werden. Die Stängel sind viereckig und violett gefärbt. Daran befinden sich dunkelgrüne Blätter, die gut sichtbar von Blattrippen durchzogen und manchmal violett überlaufen sind. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, kann man bereits den Anisgeruch wahrnehmen. Die Blütezeit des Thai-Basilikums liegt zwischen Juni und August. In dieser Zeit bildet die Pflanze violette bis purpurrote Lippenblüten mit gelben Staubblättern aus, die einen speziellen Blütenstand, einen sogenannten Thyrsus, bilden. Hierbei zweigen von einer aufrecht wachsenden Hauptachse seitlich Blütentrauben ab. Die Blüten ziehen eine Menge verschiedener Insekten an, da sie eine attraktive Nahrungsquelle bieten. Im Anschluss an die Blüte bildet Thai-Basilikum bis zu 2 mm große, in einen Kelch gehüllte Klausenfrüchte für die Samen aus.

Thai-Basilikum mi Blüten
Die violetten Basilikumblüten sind auch bei Insekten sehr beliebt [Foto: Daniel_J/ Shutterstock.com]

Ist Thai-Basilikum mehrjährig?
Ja, Thai-Basilikum ist mehrjährig. Allerdings ist es weder sehr langlebig noch winterhart. Um es mehrjährig zu kultivieren, muss es also richtig überwintert werden. Einige Sorten wie ‘Thai Sweet’ sind allerdings einjährig.

Blühendes Thai-Basilikum
Es gibt sowohl ein- als auch mehrjährige Sorten von Thai-Basilikum [Foto: Sodamika Photo/ Shutterstock.com]

Die besten Sorten

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der beliebtesten Thai-Basilikum-Sorten und -Arten vor:

  • ‘Bai Horapa’ (Ocimum basilicum var. thyrsiflora): Bei dieser Unterart des Strauchbasilikums (Ocimum basilicum) handelt es sich um das echte Thai-Basilikum mit dem typischen süßlichen Anis- und Lakritzgeschmack. Es erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm. Verwenden Sie das Kraut nur als Topping, da das Aroma beim Kochen verloren geht.
  • ‘Bai Maenglak‘ (Ocimum citriodorum): Der Geschmack dieser Sorte ist sehr würzig und erinnert an Zitronen, weshalb sie auch Zitronenbasilikum genannt wird. Die Variante wird ebenfalls hauptsächlich roh verwendet und erreicht eine Höhe von 60 cm.
  • ‘Bai Krapao‘ (Ocimum tenuiflorum): Jene Sorte mit einer Wuchshöhe von 60 cm erinnert geschmacklich an Nelken und Piment und ist wunderbar für süße Speisen und Gerichte mit Kokosmilch geeignet. Um das Aroma gut auszunutzen, wird ‘Bai Krapao’ am besten erhitzt.
Blätter des Thai-Basilikums 'Krapao'
Die Sorte ‘Bai Krapao’ erinnert geschmacklich an Nelken und Piment [Foto: Kae B Yuki/ Shutterstock.com]
  • ‘Thai Red’: Diese ungefähr 45 cm hohe Sorte besitzt rote Stiele. Die Blätter, die nach Zimt schmecken, sind ebenfalls rot überlaufen.
  • ‘Thai Sweet’: Die einjährige Sorte mit einer Wuchshöhe von 45 cm zeichnet sich durch ihren sehr süßen Geschmack aus.
  • ‘Queenette’: Einjährige Sorte mit kompaktem Wuchs bis zu 40 cm Höhe. Die Stängel der etwas zierlicheren Sorte tragen zahlreiche kleinere, längliche, dunkelgrüne Blätter mit einem würzigen Grundton und Anisaroma.
Thai-Basilikum der Sorte 'Thai Sweet'
Die Sorte ‘Thai Sweet’ hat einen besonders süßlichen Geschmack [Foto: Jtas/ Shutterstock.com]

Thai-Basilikum pflanzen: Standort und Vorgehen

Thai-Basilikum benötigt einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Wind und Regen machen dem Kraut zu schaffen, wohingegen viel Sonne zu einem intensiven Aroma der Blätter beiträgt. Daher bietet sich der Anbau von Thai-Basilikum im Topf an, so kann es auf der Terrasse oder der Fensterbank stehen und in der kalten Jahreszeit frostfrei überwintert werden. Aber auch der Anbau im Freien ist möglich. Thai-Basilikum benötigt nährstoffreichen, humosen, feuchten und durchlässigen Boden. Vermeiden Sie allerdings Staunässe.

Aussaat von Thai-Basilikum:

  • Zeitpunkt: Die Aussaat ins Freiland ist ab Mitte Mai auf frostfreiem Boden möglich. Mit einer Vorkultur können Sie bereits im März beziehungsweise April beginnen.
  • Substrat: Hier eignet sich eine nährstoffarme Anzuchterde, die durch ihre Struktur vor allem das Wurzelwachstum der kleinen Pflänzchen unterstützt, damit sich kräftige Jungpflanzen entwickeln. Hier ist zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde zu empfehlen.
  • Füllen Sie eine Pflanzschale mit dem Substrat und streuen Sie das Saatgut darauf aus. Dann wir es leicht angedrückt. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Beim Thai-Basilikum handelt es sich nämlich um einen Lichtkeimer.
  • Platzieren Sie die Schale an einem warmen, sonnigen Platz. Bei einer Keimtemperatur von circa 20 °C keimen die Samen innerhalb von 2 Wochen.
  • Das Substrat sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
  • Sobald die Keimlinge über mehrere Blätter verfügen, können sie vereinzelt und in nährstoffreiche Erde umgesetzt werden.
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Pflanzen von Thai-Basilikum Schritt für Schritt:

  • Der Pflanzzeitpunkt von Thai-Basilikum ins Freiland ist ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Ab diesem Zeitpunkt kann Thai-Basilikum in Topfkultur nach draußen gestellt werden.
  • Als Pflanzerde eignet sich eine normale Blumenerde wie unsere Plantura Bio-Universalerde. Sie bietet dem hungrigen Basilikumstrauch eine optimale Nährstoffversorgung und trägt somit zu einem Strauch mit vielen aromatischen Blättern bei.
  • Für die Pflanzung im Blumentopf sollte man einen ausreichend großen Topf wählen. Dieser sollte mindestens ein Drittel größer als die Pflanze selbst sein und einen guten Wasserablauf haben.
  • Füllen Sie den Topf mit der Pflanzerde. Denken Sie daran, im unteren Bereich des Topfes eine Drainageschicht, zum Beispiel aus Tonscherben, einzubauen, um Staunässe zu verhindern.
  • Setzen Sie die Pflanze ein, bedecken den Wurzelballen mit Erde und drücken alles gut an. Schließlich wird das Pflänzchen vorsichtig angegossen.
  • Es sollte darauf geachtet werden, den Pflanzen ausreichend Platz zu gewähren. Ein Pflanzabstand von 20 cm ist optimal.
Junges Thai-Basilikum
Junge Pflanzen wachsen schnell zu einem Halbstrauch heran [Foto: YuRi Photolife/ Shutterstock.com]

Pflege von Thai-Basilikum

Um das Thai-Basilikum mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, ist eine regelmäßige Düngung notwendig. Im Freiland wachsendes Thai-Basilikum sollte alle 2 bis 4 Wochen gedüngt werden. Topfpflanzen brauchen häufiger Nährstoffnachschub und sollten daher einmal wöchentlich gedüngt werden. Besonders der hohe Stickstoffbedarf des Thai-Basilikums muss gedeckt werden, um große, sattgrüne Blätter ernten zu können. Unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger ist beispielsweise ein geeigneter Flüssigdünger und kann ganz einfach und regelmäßig über das Gießwasser ausgebracht werden.

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Alternativ wird ein organischer Langzeitdünger direkt beim Einpflanzen unter die Erde gemischt. Unser Plantura Bio-Universaldünger beispielsweise gibt seine Nährstoffe nach und nach an die Pflanze ab und versorgt sie über einen langen Zeitraum damit.

Thai-Basilikum-Blätter
Für große, grüne Blätter braucht die Pflanze viel Stickstoff [Foto: Suwittawatpix/ Shutterstock.com]

Außerdem sollte Thai-Basilikum gegossen werden, sodass die Erde niemals komplett austrocknet. Thai-Basilikum im Topf muss häufiger gewässert werden als im Freiland. Verwenden Sie am besten abgestandenes und nicht zu kaltes Wasser zum Gießen und vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten.

Beim Thai-Basilikum reicht ein regelmäßiges Ernten aus, ein zusätzlicher Schnitt ist nicht notwendig. Die Ernte von ganzen Stängeln fördert einen verzweigten Wuchs und die Bildung neuer Triebe. Entfernen Sie trockene und welke Pflanzenteile mit der Hand.

Ist Thai-Basilikum winterhart?

Nein, Thai-Basilikum ist nicht winterhart. Möchte man das Basilikum trotzdem mehrjährig kultivieren, muss man es richtig überwintern. Bei Temperaturen unter 15 °C stellt das Kraut sein Wachstum ein und Pflanzen im Freiland beenden somit ihre Saison. Im Blumentopf haben Sie die Chance, das Thai-Basilikum zu überwintern, indem Sie es an einen hellen, warmen Ort, zum Beispiel auf die Fensterbank oder in den Wintergarten, stellen. Bei einjährigen Sorten ist die Frage nach der Überwinterung ohnehin überflüssig.

Thai-Basilikum in der Sonne
Stellen Sie Ihr Thai-Basilikum im Winter an einen hellen, warmen Ort [Foto: Leanne Irwin/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Die Vermehrung von Thai-Basilikum erfolgt am besten durch Aussaat oder über Stecklinge. Die Basilikumsamen können kurz vor dem ersten Frost geerntet und im darauffolgenden Frühjahr wie oben beschrieben ausgesät werden.

Für die Stecklingsvermehrung sucht man junge, gesunde Triebe aus, die noch nicht geblüht haben, und schneidet diese in einer Länge von 10 cm ab. Entlauben Sie die untere Hälfte des Stecklings und stellen ihn anschließend in ein Glas mit Wasser. Man sollte daran denken, das Wasser regelmäßig zu wechseln. Nach etwa 14 Tagen hat der Steckling bereits neu gewurzelt und kann in durchlässiges Substrat gepflanzt werden.

Stecklinge des Thai-Basilikums
Thai-Basilikum kann durch Samen oder über Stecklinge vermehrt werden [Foto: Angela Kotsell/ Shutterstock.com]

Ernte und Konservierung

Thai-Basilikum wird am besten geerntet und gleich darauf frisch zum Würzen verwendet. Sollten Sie sich doch einen Thai-Basilikum-Vorrat anlegen wollen, eignet sich hierfür das Einfrieren am besten.

Thai-Basilikum ernten

Die Erntezeit des Thai-Basilikums erstreckt sich von Mai bis September. Zupfen Sie niemals einzelne Blätter von der Pflanze ab, sondern schneiden die ganzen Triebe 3 bis 4 cm über dem Boden ab. So fördert man gleichzeitig die Verzweigung und die Bildung neuer Zweige, damit das Thai-Basilikum auch schön buschig wächst. Am besten verwenden Sie das Kraut ganz frisch zum Würzen, denn beim Lagern gehen eine Menge Inhaltsstoffe und Aroma verloren.

Thai-Basilikum ernten
Geerntet werden die ganzen Triebe und nicht einzelne Blätter [Foto: Suwittawatpix/ Shutterstock.com]

Thai-Basilikum einfrieren

Wer Thai-Basilikum länger lagern möchte, kann es einfrieren. Waschen Sie hierzu das Thai-Basilikum nicht, denn sonst geht das spezielle Aroma schnell verloren. Zupfen Sie die Blätter von den Stängeln ab und füllen diese in einen beschrifteten Gefrierbeutel oder in eine Dose. Im Gefrierschrank bleiben die Blätter so bis zu 3 Monate frisch. Eine weitere Möglichkeit, Basilikum zu konservieren, ist die Verarbeitung zu Pesto oder Kräuterbutter.

Thai-Basilikum im Garten
Die Blätter des Thai-Basilikums können eingefroren werden [Foto: bancha_photo/ Shutterstock.com]

Verwendung und Wirkung

Als Heilpflanze kommt Thai-Basilikum nur selten zum Einsatz. Es wirkt zwar appetitanregend und hilft bei Magenverstimmungen – wie herkömmliches Basilikum auch – die Hauptverwendung dieses Gewürzes liegt allerdings in der Küche. Vor allem thailändischen und indischen Gerichten verleiht das Kraut einen süßlich-frischen Geschmack. Hierbei ist zu beachten, dass das Gewürz erst zum Schluss auf die fertigen Speisen gegeben wird. Anschließend wird es kurz mitgekocht. Verwendet wird es häufig in Suppen, Soßen, Currys, Wok-Gerichten mit Fleisch, Fisch und Gemüse sowie roh in Salaten. Gut kombinierbar ist Thai-Basilikum mit weiteren Gewürzen und Kräutern wie Ingwer, Galgant und Koriander.

Frisches Thai-Basilikum
Thai-Basilikum wird gerne als Gewürz in der thailändischen Küche genutzt [Foto: SKT Studio/ Shutterstock.com]

Sind Sie neugierig geworden und möchten die große Basilikum-Vielfalt noch weiter entdecken? In unserem Spezialartikel zu Basilikum-Sorten haben wir eine Auswahl der beliebtesten Sorten für Sie zusammengestellt.

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