Kümmel: Ernte, Verwendung & Wirkung

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Kümmel hat viele wertvolle Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Beispielsweise helfen die ätherischen Öle bei der Verdauung von schwer verdaulichen Lebensmitteln.

Kümmelsamen
Diese kleinen Samen haben ein großartiges, scharf-würziges Aroma [Foto: BigTunaOnline/ Shutterstock.com]

Wie viele beliebte Küchenkräuter hat auch der Kümmel (Carum carvi) seinen Ursprung in den milderen und trockenen Regionen des Mittelmeers und Vorderasiens. Dabei wird die gesundheitsfördernde Wirkung der Samen und des Kümmelöls schon seit Tausenden von Jahren genutzt. Kümmel findet nicht nur als Gewürz in Speisen Anwendung, sondern auch als Teeaufguss. Dabei sind alle Teile des Kümmels essbar, meistens werden aber nur die Blätter und Samen genutzt.

Kümmel ernten und lagern

Die Blätter können bis zur eintretenden Blüte stets geerntet werden, damit die Pflanze während der Blütezeit genug Energie für die Blütenbildung hat. Zudem verändert sich der Geschmack der Blätter zur Blüte und wird weniger aromatisch. Hier gilt es, nicht zu viel zu ernten, um die Pflanze nicht im Wachstum zu schwächen. Die Kümmelblätter können frisch verwendet oder getrocknet werden und Salate, Suppen und Eintöpfe würzen. Auch die Pfahlwurzel kann in der Küche Verwendung finden. Logischerweise ist für diesen Pflanzenteil die Erntezeit erst mit dem Abblühen und dem Abschneiden der Pflanzen gekommen.

Da Kümmel erst im zweiten Jahr seines Lebens blüht, kann erst dann die Ernte des begehrten, würzigen Samens erfolgen. Wann der Zeitpunkt für die Ernte gekommen ist, kann an der eintretenden Braunfärbung von Blütenstand und Frucht erkannt werden. Das geschieht meistens etwa 40 Tage nach der Blüte. Die Kümmelernte fällt daher in die Sommermonate Juni und Juli. Am besten erntet man die Samen in den frühen Morgenstunden, solange sie noch zäh vom Tau sind und somit noch nicht ausfallen können. Während die Pflanzen im kommerziellen Anbau maschinell gedroschen werden, kann beim Anbau im heimischen Garten einfach die ganze Pflanze großzügig abgeschnitten werden. Die Blüte oder Samenreife ist ohnehin das Ende der zweijährigen Pflanze.

Um den Samen ernten zu können, müssen die Samenstände noch getrocknet werden. Danach können die Stängel auf einer luftdurchlässigen Unterlage in der Sonne, beispielsweise auf der Fensterbank, getrocknet oder gebündelt kopfüber an einem trockenen Ort zur Lufttrocknung aufgehängt werden. Anschließend lassen sich die Samen etwa 1 bis 3 Wochen nach erfolgreicher Trocknung ganz einfach herausschütteln und abstreifen. Die doppelten Spaltfrüchte kann man kaum voneinander trennen. Werden die Kümmelsamen also erneut ausgesät, keimen zwei Pflänzchen aus der Spaltfrucht. Die Samen können in einem luftdichten Gefäß trocken, dunkel und kühl gelagert werden. So sind Kümmelsamen etwa 3 bis 4 Jahre haltbar und etwa 1 bis 2 Jahre keimfähig.

geernteter Kümmel
Die Kümmelernte findet im Sommer statt [Foto: Dajra/ Shutterstock.com]

Verwendung von Kümmel in der Küche

Kümmel eignet sich hervorragend zum Würzen von Suppen oder Salaten. Beispielsweise kann die Pfahlwurzel wie Möhren als Gemüse gekocht werden.

Die gängigste Verwendung in der Küche liegt jedoch bei den Samen. Vor allem in der skandinavischen und östlichen Küche erfreut sich der Kümmelsamen großer Beliebtheit. Insbesondere zur Verfeinerung diverser Brotvariationen findet er in gemahlener Form häufig Verwendung. Auch Kohlgerichte werden mit Kümmelsamen verfeinert, denn er lässt die schwer verdaulichen Kohlspeisen leichter im Magen liegen. Außerdem gibt es einen Kümmelschnaps namens Aquavit, der sich gerade nach dem Essen zur Anregung der Verdauung großer Beliebtheit erfreut. Doch Vorsicht: Bei zu häufigem Konsum können kümmelhaltige Alkoholika aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle Leberschäden begünstigen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie Kümmeltee selber machen können:

  • Samen leicht anquetschen oder mörsern, damit das ätherische Öl austreten kann
  • 0,5 bis 2 g der Kümmelsamen in eine Tasse geben und mit heißem, nicht kochendem Wasser übergießen
  • Die Samen 10 – 15 Minuten ziehen lassen
  • Täglich nicht mehr als 3 Tassen trinken
Kümmel-Tee
Kümmeltee hilft bei Verdauungsbeschwerden [Foto: mirzamlk/ Shutterstock.com]

Kann man Kümmel pur essen?

Kümmel kann grundsätzlich pur gegessen werden. Er lässt sich aufgrund des scharfen Geschmacks aber oft nur mäßig genießen. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 1 bis 6 g an Kümmelsamen und sollte nicht überschritten werden. Die Einnahme von Kümmel in zu hoher Konzentration über einen längeren Zeitraum hinweg kann zu Allergien führen.

Wie schmeckt Kümmel?

Kümmelblätter erinnern geschmacklich an Petersilie und Dill. Der Kümmelsamen zeichnet sich durch einen charakteristisch würzigen und eher scharfen Geschmack aus. Die Wurzel schmeckt nach einer Mischung aus Möhre und Petersilienwurzel.

Welche Wirkung hat Kümmel?

Der Gehalt an den positiv wirkenden ätherischen Ölen ist in den Samen am höchsten, aus denen auch das sogenannte Kümmelöl extrahiert werden kann. Das Kümmelöl findet bei Verdauungsbeschwerden und krampfartigen Schmerzen im Magen-Darm-Bereich Verwendung. Dabei können etwa dreimal täglich 1 bis 2 Tropfen eingenommen werden. Neben der verdauungsfördernden Wirkung wirkt der Echte Kümmel krampflösend und antimikrobiell. Vor allem in Tees findet Kümmel als Heilkraut Verwendung. In Kombination mit Anis (Pimpinella anisum) und Fenchel (Foeniculum vulgare) hilft Kümmel bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl. 2016 wurde er sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Mit dem eigenen Anbau des Doldenblütlers (Apiaceae) holt man sich also einen preisgekrönten Star in den eigenen Garten, der nicht nur schmeckt, sondern auch guttut.

Kümmel-Verwendung
Kümmelöl ist auch in Cremes und Salben enthalten [Foto: Halil ibrahim mescioglu/ Shutterstock.com]

Mit seinen zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften darf Kümmel in keinem Garten fehlen. Wenn Sie den Kümmel anbauen wollen, muss auf einige Besonderheiten beachtet werden.

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