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Oregano pflanzen: Zeitpunkt, Standort & Anleitung

Emile
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Ich habe Gartenbauwissenschaften im Bachelor studiert und spezialisiere mich in meinem Master auf Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau. Ganz besonders interessiere ich mich für moderne und nachhaltige Ansätze beim Anbau von Obst und Gemüse. Meine Faszination für Obst und Gemüse stammt von meiner Leidenschaft fürs Kochen. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draußen, egal ob zu Hause oder auf Reisen. Besuche in Parks und botanischen Gärten sowie Naturspaziergänge auf dem Land sind für mich ein wahrer Genuss.

Lieblingsobst: Erdbeere, Pfirsich und Nektarine
Lieblingsgemüse: Tomate, Pak Choi und grüner Spargel

Nicht nur als Küchenkraut eignet sich Oregano gut. Auch als Bodendecker kann die Pflanze einen tollen Beitrag leisten.

Oregano-Anbau
Der mediterrane Oregano bevorzugt einen eher durchlässigen, nährstoffarmen Boden [Foto: DC_Aperture/ Shutterstock.com]

Oregano oder auch Echter Dost (Origanum vulgare) gehört zu einer Pizza wie der knusprige Teig sowie zur Gattung Oregano (Origanum sp.). Seinen Ursprung hat der Lippenblütler (Lamiaceae) in der Mittelmeerregion. Dank seiner gut ausgeprägten Winterhärte wird er mittlerweile weltweit als Gewürz angebaut. Bereits im Mittelalter wusste man über seine antibakteriellen und entkrampfenden Heilkräfte Bescheid. Außerdem glaubte man, mit ihm als Räucherpflanze das Böse fernhalten zu können. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Aussaat sowie beim Einpflanzen beachten müssen, wie sich Oregano auch außerhalb der Küche nutzen lässt und welche möglichen Pflanznachbarn sich neben dem Oregano gut anbieten.

Oregano pflanzen: Zeitpunkt

Entscheidet man sich, Jungpflanzen bereits im Haus vorzuziehen, kann ab Februar ausgesät werden. Über die nächsten Wochen kann man anschließend die Sämlinge des Oregano pikieren und später abhärten. Ziel beim Abhärten ist es dabei, die jungen Oregano-Pflanzen schrittweise einige Stunden nach draußen zu bringen, damit diese sich an die natürlichen Umweltbedingungen anpassen. Die abgehärteten Jungpflanzen lassen sich dann ab Mai nach dem letzten Frost im Freiland einpflanzen. Den Weg aus der Tüte direkt ins Freilandbeet sollten die Samen jedoch nicht vor Ende Mai nehmen, um die zarten Keimlinge vor bedrohlichen Spätfrösten zu schützen.

Junge Oregano-Pflanzen
Bei Oregano handelt es sich um einen Lichtkeimer [Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/ Shutterstock.com]

Oregano: Der ideale Standort

Wie viele mediterrane Kräuter bevorzugt auch der Oregano einen Standort mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden. Staunässe sollte in jedem Fall vermieden werden, um die ausdauernde Pflanze vor dem Tod durch Wurzelpilze zu bewahren. Wer Oregano im Garten anbauen will und einen schweren Boden mit viel Ton oder Lehm hat, sollte diesen mit Sand oder Humus auflockern. Dadurch wird die Wasserinfiltration verbessert und die Ansammlung von Wasser verhindert. Vor der Pflanzung sollten zur Vorbereitung vorhandene Unkräuter entfernt werden. Bei der Kultur von Oregano im Topf bietet sich eine spezielle Bio-Kräuter- & Aussaaterde sehr gut an.

Diese enthält wenige Nährstoffe und bietet eine gute Durchlässigkeit, sodass sich Oregano in dieser Erde besonders wohl fühlen kann. Beim Anbau im Topf sollte darauf geachtet werden, dass Wasser durch Abflusslöcher gut versickern kann. Auch eine Drainageschicht kann dabei helfen, unerwünschte Staunässe zu vermeiden. Egal ob im Topf oder im Beet, die Kräuterpflanze dankt es, wenn für sie ein sonniger und möglichst warmer Standort ausgewählt wird. Das gilt für Oregano sowohl auf dem Balkon als auch im Garten. Über Kälte im Winter braucht man sich hierzulande wenig Sorgen machen. Oregano ist bis zu -20°C winterhart und hält in günstigen Lagen sogar bis zu -25°C aus, ohne dabei zu leiden. Andere Origanum-Arten und Sorten könnten bei solchen Temperaturen jedoch bereits Probleme bekommen, weshalb man sie entweder in Innenräumen überwintern oder mit Vlies abdecken sollte. Wie man dabei vorgehen sollte und welche weiteren Pflegemaßnahmen notwendig sind, haben wir in einem Artikel zum Thema Oregano-Pflege, erläutert.

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Oregano säen und pflanzen: So geht es

Zu beachten ist, dass es sich bei Oregano um einen Lichtkeimer handelt. Das bedeutet, dass viel Licht notwendig ist, damit die Samen keimen können. Es ist somit nachteilig, wenn die Oregano-Aussaat mit Substrat zum Schutze vor Austrocknung bedeckt wird. Am besten platziert man einfach die Samen auf das Substrat und drückt diese leicht an. Anschließend gießt man die Aussaat vorsichtig oder besprüht sie mit Wasser, sodass die Samen nicht weggespült werden. Beim Oregano -Säen in einer Anzuchtschale kann diese mit einer Glasplatte abgedeckt werden. Das hält die Luftfeuchtigkeit an der Aussaat hoch und verhindert das Austrocknen des Substrates, damit diese schnell gelingt. Bei Temperaturen zwischen 16 und 20 °C dauert es dann ein bis zwei Wochen, bis der Oregano keimt. Wenn bereits eine Oregano-Pflanze vorhanden ist oder Bekanntschaften zu Hause Oregano haben, lässt sich die Pflanze ab April auch über Stecklinge vermehren. So kann auf eine Aussaat verzichtet werden. Wie man dabei vorgeht und weitere Art und Weisen Oregano zu vermehren, haben wir in einem Spezialartikel bereits zusammengefasst.

Oregano an sonnigem Standort
Oregano gedeiht an sonnigen Plätzen besonders gut [Foto: prambuwesas/ Shutterstock.com]

Bis zum Einpflanzen des Oregano im Freiland dauert es anschließend zwei bis drei Monate. Nachdem die Jungpflanzen abgehärtet sind und der letzte Spätfrost stattgefunden hat, können die im Haus vorgezogenen Pflanzen endlich raus. Dabei wird empfohlen, die Pflanzen etwa so tief in den Boden zu geben, wie sie im bisherigen Gefäß befanden und einen Abstand von 15 cm zwischen den Pflanzen zu halten. Beim Oregano Anbau in Reihen wird ein Abstand von 25 cm zwischen den einzelnen Reihen empfohlen. Um ein gesundes Wachstum und die Entwicklung von ätherischen Ölen in den Blättern und Blüten zu gewährleisten, lässt sich ein wenig organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger in den Boden mit einmischen. Dieser gibt langsam die nötigen Nährstoffe der Pflanze ab und sorgt dabei für ein aktives Bodenleben. Alternativ kann man auch etwas Kompost in den Boden mit einmischen und dadurch auf eine Düngergabe verzichten.

Oregano säen und pflanzen: Zusammenfassung

  • Oregano ist ein Lichtkeimer, benötigt viel Licht zum Keimen.
  • Samen einfach auf das Substrat legen und leicht andrücken.
  • Vorsichtig gießen oder besprühen, um Samen nicht wegzuspülen.
  • Anzuchtschale mit Glasplatte abdecken, um Feuchtigkeit zu halten.
  • Bei 16-20 °C dauert es ein bis zwei Wochen, bis Oregano keimt.
  • Oregano kann auch über Stecklinge ab April vermehrt werden.
  • Jungpflanzen nach zwei bis drei Monaten im Freiland einpflanzen.
  • Pflanzen so tief einsetzen wie im bisherigen Gefäß, 15 cm Abstand halten.
  • Bei Reihenanbau 25 cm zwischen den Reihen lassen.
  • Ein wenig organischer Langzeitdünger oder Kompost für gesundes Wachstum und Entwicklung von ätherischen Ölen einarbeiten.

Oregano als Bodendecker:

Tatsächlich eignet sich Oregano auch gut als Bodendecker, dank seiner kriechenden Wuchsform und Anpassungsfähigkeit an karge Böden. Manche Oregano-Sorten können durch einen kompakten Wuchs diese Funktion sogar sehr gut erfüllen. Aufgrund der Wuchsform von Oregano kann die Pflanze durch einen hohen Bedeckungsgrad den Wuchs von Unkraut unterdrücken. Dabei ist Oregano pflegeleicht und robust gegenüber Trockenheit. Weitere großartige Eigenschaften des Oregano sind seine Fähigkeit, durch seine enthaltenen Aromastoffe vor Krankheiten und Insekten zu schützen und gleichzeitig aufgrund seiner Bienenfreundlichkeit einen wertvollen Beitrag für das örtliche Ökosystem zu leisten.

Biene sitzt auf Oregano-Blüte
Oregano Pflanzen gelten als besonders bienenfreundlich [Foto: Nadezhda.Photo/ Shutterstock.com]

Gute und schlechte Pflanznachbarn

Gute Pflanznachbarn sind in der Regel Pflanzen, die sich gegenseitig in ihrem Wachstum fördern und unterstützen. Sie können sich gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten schützen, den Boden verbessern und sogar die Bestäubung fördern. Beispielsweise eignet es sich gut, Thymian (Thymus sp.) und Oregano zusammen zu pflanzen.

Weitere gute Pflanznachbarn für den Oregano sind:

Schlechte Pflanznachbarn des Oregano sind Pflanzen, neben denen der Oregano sehr um Ressourcen wie Nährstoffe oder Wasser konkurrieren muss, um sich gut zu entwickeln. Beispiele hierfür sind:

Einer der einschränkenden Faktoren bei der Sortenauswahl einer Oregano pflanze ist die Resistenz gegenüber kalten Temperaturen. Eine Sorte, die dabei aufgrund ihrer Winterhärte beliebt ist, ist der Griechische Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum). Um mehr über diese Sorte zu erfahren, haben wir einen Spezialartikel zu diesem in unserem Magazin bereit.