Rosmarin vermehren: Stecklinge, Samen & Co.

Simon
Simon
Simon
Simon

Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Ich baue Kräuter, Naschobst und Gemüse an, wobei ich ausschließlich biologische Produkte einsetze. Neben meiner Liebe zur Natur koche ich für mein Leben gern - natürlich am liebsten mit frischem Gemüse aus meinem Garten.

Lieblingsobst: Holunder und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Schwarzkohl, Artischocken und Spargel

Rosmarin ist als mediterrane Gewürzpflanze sehr beliebt und zudem recht genügsam, was den Pflegeaufwand angeht. Auch die Vermehrung des Rosmarins gestaltet sich mit den richtigen Tipps und Tricks erstaunlich einfach.

Rosmarin-Vermehrung
Rosmarin lässt sich durch Stecklinge vermehren

Sie haben bereits eine Rosmarinpflanze (Rosmarinus officinalis) in Ihrem Garten und möchten den Bestand erweitern? Dann bietet es sich an, den Rosmarin selbst zu vermehren, indem man Stecklinge schneidet und anzieht. Alles Wichtige, was Sie zur Vermehrung von Rosmarin wissen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Rosmarin über Stecklinge vermehren

Am einfachsten und unkompliziertesten ist die Vermehrung über Rosmarinableger. Damit sind vor allem Stecklinge gemeint, die – neben Absenkern und Setzlingen – auch als Ableger bezeichnet werden. Durch diese schnelle Methode der vegetativen Vermehrung ist eine sortenechte Vermehrung möglich. Es werden also Klone produziert.

Rosmarin-Vermehren
Zum Schneiden von Rosmarinstecklingen verwenden Sie besser ein scharfes Messer [Foto: ARTFULLY PHOTOGRAPHER/ Shutterstock.com]

Wann schneidet man Rosmarinstecklinge?

Für die Stecklingsvermehrung ist in der Regel das späte Frühjahr oder der Frühsommer am besten geeignet. Zu dieser Jahreszeit treiben die Pflanzen frisch aus. Die zarten, jungen Triebe lassen sich besonders gut bewurzeln. Außerdem begünstigt das höhere Lichtangebot im Frühjahr die Vermehrung des Rosmarins über Stecklinge. Schneiden Sie die Stecklinge keinesfalls während der Blüte, sonst wachsen sie kaum an. Eine weitere Möglichkeit zum Rosmarinstecklinge-Schneiden bietet sich im frühen Herbst.

Stecklinge schneiden

Wählen Sie zuerst geeignete Pflanzenteile für die Stecklingsvermehrung aus. Achten Sie darauf, dass es sich um junge, noch nicht verholzte Triebe handelt, die eine Länge von 5 bis 10 cm haben. Wichtig ist, dass die Triebe selbst noch keine Wurzeln im unteren Bereich aufweisen – diese würden die Bewurzelung nur unnötig erschweren. Schneiden Sie den Trieb etwas schräg mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Verwenden Sie zum Schneiden der Stecklinge ein scharfes Messer. Vermeiden Sie die Benutzung einer Schere, denn diese verursacht Quetschungen an der Schnittstelle und hemmt die Bildung von neuen Wurzeln. Sobald die Stecklinge abgeschnitten sind, sollten Sie die Schnittstelle nicht mehr berühren, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern.

Tipp: Auch beim Schneiden und Ernten von Rosmarin gibt es einiges zu beachten. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Rosmarin-Stecklinge im Topf
Aus einem Trieb können mehrere Stecklinge geschnitten werden [Foto: Microstock Studio/ Shutterstock.com]

Rosmarinstecklinge einpflanzen

Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einpflanzen der Stecklinge:

  • Substrat: Zur Vermehrung von Pflanzen über Stecklinge werden spezielle Substrate, wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, angeboten. Diese zeichnet sich durch einen geringen Nährstoffgehalt aus. Außerdem besitzt sie eine sehr luftig-lockere Struktur, was den zarten, neugebildeten Wurzeln des Stecklings das Vordringen im Topf erleichtert und sie mit ausreichend Sauerstoff versorgt.
  • Pflanzgefäß: Füllen Sie das Substrat zunächst in Vermehrungsplatten oder kleine, abbaubare Papiertöpfe – das spart Platz auf der Fensterbank. Nach der erfolgreichen Bewurzelung können Sie die Pflänzchen immer noch in ein größeres Gefäß umtopfen.
  • Einpflanzen: Entfernen Sie die unteren Blätter der Stecklinge, um Schimmelbefall zu vermeiden, und stecken Sie die Triebe anschließend 2 bis 5 cm tief in das Pflanzsubstrat. Anschließend werden die Stecklinge angedrückt und vorsichtig gewässert.
  • Standort: Neben einem warmen, hellen, aber nicht zu sonnigen Ort auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus legen Stecklinge großen Wert auf eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Dazu decken Sie die Vermehrungsgefäße mit einem transparenten Deckel oder einer Folie ab. Vergessen Sie nicht, täglich zu lüften, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Die optimale Temperatur beträgt um die 20 °C.
  • Nach 2 bis 3 Wochen bilden sich bereits die ersten Wurzeln am abgeschnittenen Rosmarinsteckling. Nun gilt es, die verwöhnten Jungpflanzen langsam aus ihrer feuchten Komfortzone herauszunehmen. Auf lange Sicht drohen nämlich Pilzkrankheiten, die durch die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt werden. Eine schonende Gewöhnung an die trockenere Umgebungsluft ist ratsam.
  • Nach 4 bis 8 Wochen bilden die Stecklinge bereits neue Triebe und sind somit bereit, in größere Töpfe umgepflanzt zu werden.
Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Kräuter sowie zur Aussaat, Stecklingsvermehrung & zum Pikieren
  • Sorgt für aromatische Kräuter & kräftige Jungpflanzen mit starken Wurzeln
  • Torffrei & klimafreundlich: CO2-reduzierte Bio-Erde hergestellt in Deutschland
12,99 €
Grundpreis: 0,65 €/l
 

Kann man Rosmarin über Samen vermehren?

Von der Vermehrung des Rosmarins über Samen ist grundsätzlich eher abzuraten. Es dauert schlicht zu lange, bis die Saat keimt und sich die zarten Keimlinge an die Substratoberfläche schieben. Unter optimalen Bedingungen mit hohen Keimtemperaturen von 25 bis 30 °C dauert es bereits 6 bis 8 Wochen, bis sich das erste Grün zum Tageslicht streckt. Diese Variante ist also eher etwas für Geduldige, die ihren Rosmarin-Bestand ausbauen möchten. Zudem ist die Anzucht durch Samen oft von wenig Erfolg gekrönt, da das Saatgut unzuverlässig keimt. Ist bereits eine Rosmarinpflanze vorhanden, kann viel einfacher und schneller über Stecklinge vermehrt werden.

Tipp: In unserem Spezialartikel verraten wir, wie Ihr Rosmarin überwintert und im nächsten Jahr wieder neu austreibt.

Rosmarin-Steckling umpflanzen
Der bewurzelte Steckling kann umgepflanzt werden [Foto: Khrystyna Sun/ Shutterstock.com]

Lassen sich Rosmarinpflanzen teilen?

Ja, Rosmarinpflanzen lassen sich teilen. Vor allem ältere Rosmarinstauden bieten sich hierfür an. Die meisten Triebe haben hier schon Wurzeln gebildet, weshalb sie für die Stecklingsvermehrung nicht mehr geeignet sind. Graben Sie den Rosmarin aus und greifen Sie zu einem scharfen Spaten. Durch die Teilung der Pflanze wird diese automatisch verjüngt und wächst nach dem Einpflanzen munter weiter.

Rosmarin-Pflanze
Alte Rosmarinpflanzen sind gut zum Teilen geeignet [Foto: Luis Echeverri Urrea/ Shutterstock.com]

Wenn Sie Ihren Rosmarin erfolgreich vermehrt haben, können Sie hier nachlesen, worauf Sie bei der Pflege von Rosmarin besonders achten müssen.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden