Gartensalbei: Blüte, Anbau & Pflege

Alina-Sarah
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Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Gartensalbei hat nicht nur einen charakteristischen Geschmack, sondern ist auch ein beliebtes Heilkraut – zudem wertet er Ihren Garten optisch auf.

Gartensalbei
Sie können Gartensalbei leicht selbst anbauen

Bereits der Gattungsname Salvia, der vom Lateinischen „salvere“ – „gesund sein“ abzuleiten ist, lässt die wohltuende Wirkung vermuten. Doch nicht nur aufgrund seiner Heilkraft, sondern auch wegen seiner attraktiven Blüte hat der Salbei in unsere nördlicher gelegenen Gärten Einzug erhalten. Bereits im Mittelalter rieb man sich zum Schutz vor der Pest mit einer Essig-Tinktur ein, in der Salbeiblätter eingelegt wurden. Als Heilpflanze war das Kraut aufgrund seiner reichhaltigen Inhaltsstoffe schon in der Antike bekannt und wurde gezielt gepflanzt. Um Salbei erfolgreich anzubauen, sollte man jedoch einige Aspekte beachten. In der Natur bevorzugt das Kraut sonnige Standorte auf nährstoffarmen, kalkhaltigen Böden. Wir stellen den Halbstrauch vor und zeigen, wie Sie ihn selbst kultivieren.

Gartensalbei: Herkunft und Eigenschaften

Der Gartensalbei (Salvia officinalis) ist ein Vertreter der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae), der noch einige weitere berühmte Kräuter wie Minze und Basilikum angehören. Als ursprüngliche Heimat des Gartensalbeis gilt der Mittelmeerraum. Er ist auch als „Echter Salbei“, „Apothekersalbei“, „Heilsalbei“ und „Küchensalbei“ bekannt. Der im unteren Teil verholzende Halbstrauch, welcher eine Höhe von 20 bis 80 cm erreichen kann, hat einen buschigen Wuchs und weit verzweigte Wurzeln. Er ist in seiner mediterranen Ursprungsregion immergrün, doch in unseren Breiten kann es vorkommen, dass er in sehr kalten Wintern seine Blätter abwirft. Der Echte Salbei gilt als winterhart, doch insbesondere die buntblättrigen Sorten sind etwas empfindlicher gegenüber Kälte. Gartensalbei hat eine schmuckvolle blauviolette Blüte mit dem Blütenstand einer Scheinähre. Zudem fungiert Echter Salbei während der Blütezeit von Mai bis Juni als Bienen- und Insektenweide. Salvia officinalis hat ein gutes Nektarangebot und ist auch für Wildbienen interessant. Die Blätter sind behaart, samtig, graugrün und haben eine längliche Form. Sie weisen den charakteristischen, leicht bitteren Salbeigeschmack auf.

Bienenfreundlicher Gartensalbei
Die violetten Blüten des Salbeis sind eine großartige Bienenweide [Foto: SutidaS/ Shutterstock.com]

Echten Salbei pflanzen und vermehren

Echter Salbei ist hitze- sowie trockenheitsverträglich und bevorzugt einen sonnigen Standort mit trockenem bis frischem Boden im Garten. Salbei kann im Topf kultiviert werden, wählen Sie hier aber ein Pflanzgefäß mit mindestens 5 l Fassungsvermögen. Was die Erde angeht, ist er hingegen anspruchslos. Ein wasserdurchlässiges, mäßig nährstoffreiches Substrat begünstigt sowohl im Blumenbeet als auch in der Topfkultur das Wachstum des Salbeis. Der Gartensalbei kommt mit sehr mageren Böden gut zurecht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verwendet eine spezielle Kräutererde wie unsere torffreie Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Wir haben für Sie einen detaillierten Artikel zum Anpflanzen von Salbei zusammengestellt. In diesem können Sie alle Details nachlesen, wenn Sie Echten Salbei pflanzen möchten.

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Am erfolgversprechendsten kann das beliebte Heilkraut durch die Teilung des Salbei-Stockes vermehrt werden. Niederliegende Zweige des Salbeis wurzeln bei Bodenkontakt teilweise von selbst an und können später einfach abgetrennt werden. Jedoch bekommt man bei dieser Vermehrungsform relativ wenige Nachkommen aus einer Mutterpflanze. Die Teilung des Stockes sollte entweder im zeitigen Frühjahr, also im März, oder direkt nach der Blüte im August erfolgen.

Salbei-Vermehrung
Die Vermehrung von Salbei durch Teilung ist eine erfolgversprechende Methode [Foto: Hans Verburg/ Shutterstock.com]

Der Gartensalbei lässt sich ebenfalls gut über Stecklinge vermehren. Im Mai oder Juni können junge Neuaustriebe von circa 8 cm Länge mit mindestens 3 Blattpaaren geschnitten werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Triebe nicht bereits beginnen zu verholzen oder eine Blütenknospe an der Triebspitze besitzen. Das erhöht die Kraft des Stecklings, um Wurzeln ausbilden zu können. Stecklinge sollten die erste Zeit in einem kleinen Anzuchthäuschen platziert werden. Das schafft ein Umfeld mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit. Diese ist wichtig, damit der Wasserbedarf des Stecklings deutlich herabgesetzt wird. Aufgrund der fehlenden Wurzeln kann er nämlich kein Wasser aufnehmen und bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit würde der Steckling somit vertrocknen. Nach dem Beginn der Wurzelbildung darf der Steckling bald aus dem Anzuchthäuschen herausgenommen werden.

Wird Echter Salbei über Samen vermehrt, sollte dies ebenfalls im Frühjahr erfolgen. Wie bei fast allen Aussaaten ist hier zu beachten, dass der quellende Samen gut feucht gehalten wird. Entscheiden Sie sich für eine Vermehrung des Gartensalbeis über Aussaat, sollten Sie in Erwägung ziehen, die Keimlinge bereits ab März im Warmen vorzuziehen. So können die Jungpflanzen ab Mai gestärkt ins Freie gepflanzt werden und blühen im gleichen Jahr bereits früher und üppiger als bei einer Direktsaat im Freien, die für Anfang Mai bis Ende Juni empfohlen wird. Wenn Sie Ihren Salbei vermehren möchten, können Sie in unserem Spezialartikel noch einmal genau nachlesen, wie Sie dabei vorgehen.

Samen aus Blüten des Gartensalbeis
Aus abgereiften Blütenständen lassen sich Samen für die Wiederaussaat gewinnen [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Pflegemaßnahmen: Gartensalbei düngen, gießen und schneiden

Echter Salbei ist nicht sehr pflegebedürftig. Dennoch dankt er es Ihnen, wenn Sie folgende Punkte beachten: Zu Beginn der Vegetationsperiode ist eine sparsame Düngung empfehlenswert. Ein zu hohes Nährstoffangebot kann sich negativ auf das Aroma, die Blütenbildung und die Widerstandsfähigkeit auswirken. Wer einen vornehmlich organischen Dünger mit Langzeitwirkung verwendet, hat keine Überdüngung zu befürchten. Unser Plantura Bio-Universaldünger wird bei der Pflanzung und sonst ab Mitte März in die Erde eingearbeitet und gibt seine Nährstoffe über einen Zeitraum von 3 Monaten langsam und schonend an den Salbei ab. Auch gießen sollte man eher sparsam und nur bei Trockenheit. Lediglich Jungpflanzen haben einen erhöhten Wasserbedarf. Um einem unkontrollierten Verholzen entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, den Echten Salbei zu schneiden. Wir haben in einem separaten Artikel für Sie zusammengestellt, wie Sie dabei vorgehen sollten.

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Ist Echter Salbei winterhart?

Salvia officinalis gilt mit einer Winterhärte von bis zu – 23 °C als winterhart. Manche Sorten sind aber etwas kälteempfindlicher und benötigen in strengen Wintern oder raueren Lagen einen Frostschutz. Obwohl Gartensalbei grundsätzlich mehrjährig und weitgehend winterhart ist, sollte präventiv ein Kälteschutz vorgenommen werden. So bietet es sich an, im Garten gepflanzte Exemplare mit Reisig, Laub oder Tannenzweigen zu bedecken und in Töpfen kultivierte Pflanzen in Vlies oder Jute einzupacken oder ins Haus zu stellen. Hinsichtlich des vor Frostschäden oder sogar -ausfällen schützenden Winterquartiers gilt für den Gartensalbei jedoch: So lang wie nötig, so kurz wie möglich. Wenn Sie wissen möchten, welche Salbeiarten winterhart sind, oder eine noch detaillierte Anleitung zum Überwintern von Salbei benötigen, können Sie mehr zu diesem Thema in unserem Spezialartikel nachlesen.

Tipp: Manche Sorten des Echten Salbeis sind in bestimmten Breiten nicht ausreichend winterhart. Dazu gehören mehrfarbige Sorten wie ‘Tricolor’. Diese weist eine Winterhärte bis zu – 17 °C auf. Hier ist es sinnvoll, den Salbei im Topf zu kultivieren und zu überwintern. In Weinbauregionen können diese Sorten auch an einer geschützten Stelle ausgepflanzt werden. Ein Schutz mit Reisig oder Vlies ist dennoch vonnöten. Informieren Sie sich stets vor einem Kauf bezüglich der jeweiligen Sorteneigenschaften.

Dreifarbiger Gartensalbei
Die dreifarbige Salbeisorte benötigt zusätzlichen Winterschutz [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Gartensalbei: Inhaltsstoffe und Verwendung

Als markantes Gewürz in der Küche wird dem Salbei eine große Beliebtheit zuteil. Aber vor allem aufgrund seiner vielseitigen Verwendung als Heilkraut sticht der violett blühende Lippenblütler heraus. Das hat Salvia officinalis ätherischen Ölen sowie Gerb- und Bitterstoffen zu verdanken. Wird Echter Salbei zu Tee aufgegossen, soll dieser eine lindernde Wirkung bei Entzündungen im Zahnfleisch, Mund und Rachen haben. Ebenso könne der Verzehr von Salbeitee einer übermäßigen Schweißabsonderung entgegenwirken und bei Magen- und Darmbeschwerden allgemein wohltuend sein. Auch bei Erkältungssymptomen wie Husten und Heiserkeit gilt Salbei als bekanntes Hilfsmittel.

Salbei Tee mit frischen Blättern Glas auf Holz
Echter Salbei kann zu einem Erkältungstee aufgebrüht werden [Foto: natalia bulatova/ Shutterstock.com]

Dem ätherischen Öl des Salbeis wird außerdem nachgesagt, eine desinfizierende und krampflösende Wirkung zu besitzen. Allerdings sollte der Genuss von Salbei nicht in übermäßigem Maße erfolgen, da die Gerb- und Bitterstoffe so eher zur Belastung für den Magen werden. Ebenso können die im ätherischen Öl enthaltenen Thujone bei einer Überdosierung eine giftige Wirkung entwickeln. Das sollte den Salbei jedoch nicht aus unserer Küche verbannen. Durch seine charakteristische Würze fügt sich dieses Heilkraut insbesondere in den Geschmack der italienischen Küche perfekt ein – egal, ob zu Pasta, Gnocchi oder Fleischgerichten. Während der Schwangerschaft sollte aber lieber auf Salbeitee verzichtet werden.

Wussten Sie, dass man Kräuter in Wasser anbauen kann? Wir stellen Ihnen in unserem Spezialartikel vor, welche sich dafür am besten eignen und wie Sie dabei vorgehen.

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