Brokkoli anbauen: Die grüne Kohlpflanze aus dem eigenen Garten

Leo
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Ich habe Geographie studiert und bin außerdem Hobbybotaniker. Deshalb stecke ich viel Zeit in meinen eigenen Nutzgarten, in dem ich mit viel Erfolg verschiedene Gemüsesorten anbaue. Dabei ist mir ein nachhaltiger und ökologischer Anbau im Einklang mit dem Naturschutz sehr wichtig.

Lieblingsobst: Feigen
Lieblingsgemüse: Aubergine und verschiedene Kohlsorten

Brokkoli ist eine beliebte Pflanze aus der Riege der Kohle. Hier erfahren Sie alles über den erfolgreichen Anbau von Brokkoli in Ihrem Garten.

Anbau von Brokkoli
Brokkoli enthält viele Nährstoffe und gilt als sehr gesund

Die grüne Brokkoli-Pflanze (Brassica oleracea var. italica) ist ein Dauerbrenner unter den Kohlsorten und aus der asiatischen bis zur europäischen Küche nicht wegzudenken. Mit seinen hohen Nährwerten gilt frischer Brokkoli als besonders gesund. Der Anbau im Garten lohnt sich daher auf alle Fälle. Ursprünglich in Zentralasien beheimatet, hat sich der Anbau der besonderen Kohlvariation vor Jahrhunderten über Italien in ganz Europa ausgebreitet. Der Brokkoli-Anbau verspricht auch im eigenen Garten mit dem richtigen Vorgehen viel Erfolg. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das grüne Gemüse am besten kultivieren.

Brokkoli anbauen: Standort und Ansprüche

Brokkoli-Pflanzen sind grundsätzlich anspruchsvoller als ihre verwandten Kohlsorten. Bei der Standortwahl sind daher einige Dinge zu beachten. Der Boden sollte grundsätzlich locker und nährstoffreich sein. Zu schwere Böden eignen sich aufgrund der tiefen Wurzeln nicht sehr gut. Zur Auflockerung und Nährstoffversorgung lohnt es sich daher, Kompost ins Beet einzuarbeiten. Zusätzlich dazu benötigt Brokkoli einen alkalischen Boden – bei einem niedrigen pH-Wert empfehlen wir deshalb vor dem Anbau das Ausbringen von Kalk. Achten Sie zusätzlich beim Auspflanzen von Brokkoli unbedingt auf einen sonnigen und windgeschützten Standort.

Blütenansätze des Brokkoli
Die essbaren Blütenansätze bilden sich im Inneren der Brokkolipflanze [Foto: Ostariyanov/ Shutterstock.com]

Diese Hinweise sollten Sie bei der Standortwahl berücksichtigen:

  • Lockerer und nährstoffreicher Boden (keine schweren Böden)
  • Kein saurer Boden (bei Bedarf kalken)
  • Sonniger und windgeschützter Platz

Tipp: Sie können Brokkoli auch in Form von Brokkoli-Sprossen anbauen.

Brokkoli pflanzen: Pflanzzeit und Pflege

Wer clever und mit einem gewissen zeitlichen Abstand pflanzt, kann sich den ganzen Sommer über das frische Gemüse freuen. Wir zeigen, wann Sie am besten auspflanzen sollten und wie man das Kohlgemüse richtig pflegt, sodass Sie eine ordentliche Ernte erwarten können.

Brokkoli-Saison: Zeit zum Pflanzen

Brokkoli können Sie ab Februar bis März im Haus vorziehen. Egal, ob Sie die Pflänzchen vorziehen oder im Gartencenter gekauft haben, ist es im Mai dann Zeit zum Auspflanzen. Bei der Direktsaat können Sie bereits ab April ins Freiland säen. Wir empfehlen, die Anzucht über mehrere Wochen zu verteilen, damit im Sommer nach und nach frischer Brokkoli geerntet werden kann. Ansonsten kann es durchaus passieren, dass Sie auf einmal mehr ernten müssen, als Sie eigentlich essen können.

Brokkoli-Jungpflanzen
Im Abstand von 30 bis 60 Zentimetern werden die jungen Brokkolipflanzen eingepflanzt [Foto: milestone/ Shutterstock.com]

Brokkoli pflegen: Richtig gießen und düngen

Für das optimale Wachstum brauchen Brokkoli-Pflanzen als Starkzehrer im Beet genügend Nährstoffe und Wasser. Der Wasserbedarf ist recht hoch, gießen Sie die Pflanze daher regelmäßig. Es empfiehlt sich zudem, um den Brokkoli herum öfter das Unkraut zu entfernen und die Erde um den jungen Kohl ähnlich wie bei Kartoffeln anzuhäufeln.

Nach der Kompostgabe zur Vorbereitung kann im weiteren Verlauf des Wachstums mit einem stickstoff- und kaliumbetonten Dünger wie unserem Plantura Bio-Tomatendünger gearbeitet werden. Jedoch sollten Sie einige Wochen vor der ersten Ernte sollte auf Düngemittel am besten ganz verzichtet werden. Auf diese Art wird der Brokkoli besonders aromatisch. Als rein pflanzliche Alternative bietet sich der weitere Einsatz von Kompost und Brennnesseljauche an.

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Brokkoli-Schädlinge

Der Brokkoli kann in der Regel von denselben Schädlingen und Krankheiten betroffen werden wie seine verwandten Kohlsorten. Zu den wichtigsten gehören:

  1. Die Kohlhernie, eine Pilzerkrankung. Zu erkennen ist sie am schlechten Wachstum und Welken der Pflanze, sowie knollig verdickten Wurzeln, die im Inneren weiß sind.
  2. Die Kohlfliege: Dieser kohltypische Schädling legt seine Eier in der Pflanze ab; die Larven fressen sich anschließend durch den Brokkoli und beschädigen ihn.
  3. Der Kohlweißling: Es handelt sich dabei um die Raupe des Schmetterlings. Ein Befall durch die gefräßigen Insekten ist schnell anhand stark abgefressener Kohlblätter zu erkennen.
Kohlweißling-Raupen an Brokkoli
Die Raupen des Kohlweißlings ernähren sich unter anderem von Brokkoliblättern [Foto: Pawel Beres/ Shutterstock.com]

Nicht für alle diese Schädlinge gibt es verlässliche Mittel zur Bekämpfung, daher sollten Sie diese Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:

  • Fruchtfolge genau beachten (bei Kohlsorten eine Anbaupause von mindestens 4 Jahren)
  • Bei niedrigem pH-Wert den Boden kalken
  • Der Einsatz von einem Insektenschutznetz

Brokkoli vermehren oder kaufen?

Vor dem Brokkoli-Anbau sollten sie sich die Frage stellen, ob Sie die Pflanzen selbst ziehen oder doch lieber kaufen möchten. Beide Varianten haben durchaus ihre Vorteile, trotzdem sollten sie sich frühzeitig entscheiden, denn die eigene Anzucht beginnt bereits früh im Jahr. Wir stellen beide Optionen nachfolgend vor.

Brokkoli aus Samen selbst vermehren

Im Haus oder beheizten Gewächshaus können Brokkoli-Samen von Februar bis März ausgesät werden. Setzen Sie die Samen nicht sehr tief ein (maximal 1 cm tief) und drücken die Erde leicht an. Nach 4 bis 6 Wochen können die Jungpflanzen in größere Gefäße pikiert und ab Mai mit einem Abstand von 50 x 50 cm ins Freiland gepflanzt werden. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die eigene Anzucht günstiger ist als der Kauf von Jungpflanzen.

Brokkoli aussäen
Brokkolisamen werden im Frühjahr ausgesät [Foto: Michelle Patrick/ Shutterstock.com]

Brokkoli-Pflanzen kaufen

Als Alternative zur eigenen Anzucht bietet es sich an, junge Brokkoli-Pflanzen im Gartencenter zu kaufen. Die Anzucht von Brokkoli ist nicht ganz unkompliziert und ein grüner Daumen definitiv von Vorteil. Neben der Ersparnis an Aufwand haben Sie mit dem Kauf auch bessere Erfolgsaussichten auf eine üppige Ernte. Sie sollten es sich daher gut überlegen, ob Sie das grüne Gemüse nicht lieber schon als Jungpflanze erwerben.

Brokkoli-Sorten: Die richtige Auswahl treffen

Beim Kauf von Saatgut sollte man auf die jeweiligen Eigenschaften achten. Es gibt frühere und spätere Sorten. Zudem gibt es sogenannte Sprouting Sorten, die im Freien überwintern. Diese bilden im zeitigen Frühjahr viele kleinere Blumen aus: Ein herrliches Frühjahrsgemüse!
Eine umfangreiche Übersicht von Brokkoli-Sorten finden Sie hier.

violetter Kohl
Violette Kohlsorten können auch als Zierpflanzen angebaut werden [Foto: Golden Shark 2/ Shutterstock.com]
  • Calabrese: alte und sehr bekannte Sorte aus Italien; große und etliche kleine Blumen; Sorte tendiert zu vielen Seitentrieben und ermöglicht einen konstanten und guten Ertrag.
  • Calinaro: kompaktere Sorte mit großen Köpfen und einem sehr guten Geschmack; beliebt im Hobbyanbau und bei kleineren, direktvermarktenden Betrieben.
  • Cezar: kompakte Sorte, die durch ihre blau-grünliche Färbung auffällt; der Haupttrieb bildet relativ große Köpfe aus.
  • Kabuki (F1): kleinwüchsige und sehr frühreife Sorte, die sogar für den Balkon geeignet ist; bildet an den Seitentrieben viele kleinere Köpfe aus.
  • Parthenon (F1): wüchsige und reichtragende Sorte, die auch in kühleren Klimazonen gute Erträge hervorbringt; kompakte und dicht gepackte Köpfe; im Erwerbsanbau beliebt.
  • Rosalind: alte Liebhabersorte mit rot-violetten Köpfen; Sorte verzweigt sich stark und beschert so über Wochen immer wieder eine gute Ernte.
  • Summer Purple: recht anspruchslose Sorte des Sprossenbrokkolis, die auch Anfänger erfolgreich anbauen können; Sorte verzweigt sich stark; violette Köpfe.

Brokkoli ernten: Den richtigen Zeitpunkt abpassen

Eine ungewöhnliche Eigenheit beim Brokkoli ist es, dass statt der Blätter oder Früchte die Blütenknospen gegessen werden. Da wir in der Küche allerdings nur die ungeöffneten Knospen verwenden, ist der richtige Zeitpunkt für die Brokkoli-Ernte entscheidend. Sobald sich die Blüten öffnen und gelb werden, beeinträchtigt dies den besonderen Geschmack des Kohls. Kontrollieren Sie im Sommer die Pflanzen daher regelmäßig, damit es nicht zur Überreife kommt. Bei Sommersorten beginnen die ersten Brokkoli-Pflanzen nach ungefähr 7 Wochen auszureifen, bei Wintersorten dauert es aufgrund der Kälte mehrere Monate.

Ernte des Brokkoli
Geerntet wird der Blütenansatz des Brokkoli mitsamt Stiel [Foto: ChameleonsEye/ Shutterstock.com]

Ein kleiner Tipp: Schneiden Sie beim Ernten zunächst nur den Hauptrieb mitsamt Stiel in der Mitte ab. Nach einiger Zeit reifen die Seitentriebe nach und Sie können mehrmals ernten. Entscheidend für die Ausbildung der Seitenknospen ist ein ordentlicher Abstand zur Nachbarpflanze, ansonsten kann sich der Brokkoli nicht ausbreiten.

Brokkoli lagern und haltbar machen

Wer Brokkoli schon einmal im Supermarkt gekauft hat, weiß: Das Gemüse hält sich nur sehr kurz. Damit man im Sommer nicht zu viel vom nahrhaften Kohlgemüse übrig hat und mit dem Essen gar nicht mehr hinterher kommt, sollten Sie unbedingt zeitversetzt pflanzen. Falls es doch nicht so klappt wie geplant, gibt es trotzdem Möglichkeiten, die Lagerungsdauer zu verlängern. Mehr zum Lagern von Brokkoli finden Sie hier.

Brokkoli haltbar machen
Gekocht kann Brokkoli eingefroren werden [Foto: kungverylucky/ Shutterstock.com]

Brokkoli einfrieren

Die zuverlässigste Methode zur längeren Lagerung von Brokkoli ist das Einfrieren. Schneiden Sie das Gemüse dafür zunächst in kleinere Stücke und blanchieren Sie den Brokkoli für einige Minuten in kochendem Wasser. Sobald das Gemüse gar ist, sollte es schnell abgekühlt werden (beispielsweise unter kaltem Wasser) und kurz trocknen. Füllen Sie die Stücke zuletzt in Gefrierbeutel und legen Sie diese ins Gefrierfach. Auf diese Weise hält sich Brokkoli bis zu einem Jahr lang frisch.

Brokkoli im Kühlschrank lagern

Die Aufbewahrung im Kühlschrank ist geeignet, wenn Sie das Gemüse innerhalb weniger Tage verzehren möchten. Auch im Kühlschrank droht bei zu langer Lagerung eine Blütenbildung, die den Geschmack negativ beeinflusst. Um den Brokkoli ein wenig länger knackig zu halten, empfehlen wir, dass Sie ihn in angefeuchtetes Küchenpapier legen. Das gesunde Sprossengemüse trocknet dadurch nicht so schnell aus.

Brokkoli ist ein naher Verwandter des Blumekohls. In unserem Spezialartikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Blumenkohl – Sorten, Anbau, Pflege und mehr.

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