Bohnen ernten, lagern & haltbar machen

Elisabetta
Elisabetta
Elisabetta
Elisabetta

Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Nach der Ernte ist die richtige Lagerung der Bohnen maßgeblich, um deren Frische und Verwertbarkeit möglichst lang zu erhalten.

Geerntete Bohnen
Bohnen dürfen mehrmals im Jahr geerntet werden [Foto: 8mm/ Shutterstock.com]

Bohnen (Phaseolus vulgaris) eignen sich gut dafür, sie im eigenen Garten anzubauen. Im Supermarkt gibt es das gesunde Gemüse immer seltener aus heimischer Produktion und im Garten haben die stickstoffanreichernden Pflanzen sogar noch eine nützliche Wirkung. Welche das ist, lesen Sie im Laufe des Artikels. Bohnen sind bei Schnecken sehr beliebt und die Keimlinge sollten ausreichend geschützt werden, davon abgesehen sind Bohnen allerdings sehr dankbare Gewächse. Über den Bohnen-Anbau können Sie in unserem Spezialartikel mehr lesen. Hier erfahren Sie, wann die Bohnen reif zum Ernten sind und was bei der Lagerung beachtet werden soll.

Bohnen ernten: Zeitpunkt und Vorgehen

Je nach Zeitpunkt der Aussaat und Bohnenart können die Hülsen bereits nach wenigen Monaten geerntet werden. Wann der richtige Zeitpunkt für eine Ernte ist und wie Sie beim Ernten am besten vorgehen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Wann ist die Erntezeit für reife Bohnen?

Die meisten Bohnen werden bereits 2 bis 3 Monate nach der Ernte reif und können für den Verzehr der ganzen Hülse geerntet werden. Für Bohnen, die beispielsweise im Mai gesät wurden, ist die Haupterntezeit im Juli und August. Legen Sie die Bohnenkerne erst im Juni in die Erde, verschiebt sich die Erntezeit in den Frühherbst. Wer Trockenbohnen ernten möchte, sollte warten, bis die grünen Hülsen ausgetrocknet und spröde sind. Dies ist bei sonnig warmer Herbstwitterung Ende September oder Anfang Oktober der Fall. Wenn Sie beispielsweise die Kerne der Ackerbohne genießen möchten, dann ist der beste Erntezeitpunkt während der Milchreife, und damit meist im Juni. Zu dieser Zeit sind die Bohnenkerne bereits groß und weich.

Zudem gilt zu beachten, dass Bohnen nicht nur einmal tragen. Sie bilden durchweg neue Blüten und Hülsen und können daher über einige Zeit hinweg beerntet werden. Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Pflanze nur ein bestimmtes Energiepotenzial zur Verfügung steht, welches nach den ersten paar Erntedurchgängen meistens schon recht aufgebraucht ist. Stangenbohnen bieten im Durchschnitt eine etwas längere Ernteperiode als Buschbohnen:

  • Stangenbohne: Frühreife bis mittelspäte Reife etwa 12 Wochen nach Aussaat
  • Buschbohne: Frühe Reife etwa 8 – 10 Wochen nach Aussaat
  • Ackerbohne: Späte Reife etwa 100 Tage nach Aussaat
reife Bohnen
Im Hochsommer ist die Erntezeit der Bohnen

Wann die Bohnen reif für die Ernte sind, können Sie mit der folgenden Methode ganz leicht herausfinden: Brechen Sie einfach eine Bohne in der Mitte durch. Lässt sie sich leicht durchbrechen und weist sie eine glatte Bruchstelle auf, dann stehen die Chancen sehr gut, dass die Bohnen erntereif sind. Oft zeichnen sich die Bohnen in diesem Stadium noch nicht deutlich an der Hülse ab. Die Bohnen im Inneren der Hülse sollten nicht größer als 1 cm sein. Je jünger die Hülsen geerntet werden, desto zarter sind die Bohnen. Wer Bohnensamen ernten möchte, muss selbstverständlich die (Milch-) Reife der Samen abwarten. Sie ernten die Bohnenhülsen, indem Sie diese mit den Fingern abknipsen oder mit einer Schere oder einem Messer abschneiden.

Bohnen können einfach mit einem Messer oder einer Gartenschere geerntet werden [Foto: Paul Maguire/ Shutterstock.com]

Wer meint, die Bohnen haben genügend Ernte hervorgebracht, kann die Pflanzen umhacken und sie auf dem Beet lassen. Die Bohnenpflanzen erhalten nicht mehr genügend Wasser, vertrocknen im Sommer schnell und zersetzen sich. Auf diese Weise hinterlassen Bohnen ein sehr stickstoffreiches Beet, das sich perfekt für eine neue Winterbepflanzung eignet.

Bohnen ernten: So geht‘s

Dicke Bohnen haben ihre Erntezeit, wenn sich die Bohnensamen deutlich an den Hülsen abzeichnen. Am besten pflückt man die Bohnenhülsen, indem man sie mit den Fingern direkt am Stiel vorsichtig abknipst. Jung geerntet dürfen auch die Hülsen verzehrt werden. Bei vollreifer Ernte werden sie üblicherweise geöffnet und die Samen herausgelöst. Wer Dicke Bohnen einige Tage im Kühlschrank aufbewahren möchte, löst die Bohnen erst anschließend aus den Hülsen.

Tipp: Die jungen Blätter der Ackerbohne können Sie ebenfalls ernten und zum Beispiel in einem Sommersalat verwenden. Sie ergänzen den Salat mit ihrem leichten Geschmack nach Bohnen.

Gartenbohnen, wie die Stangen- und Buschbohnen, haben ihre Erntezeit wenn sich die Keime noch nicht durch die Schale durchdrücken und beim Biegen die Hülse glatt durchbricht. Zu dem Zeitpunkt haben die Bohnenhülsen eine Länge von 10 bis 28 cm erreicht. Geerntet wird durch ein vorsichtiges Abknipsen des Stiels mit den Fingern oder mit der Schere. Wenn regelmäßig geerntet wird, fördert dies den Fruchtansatz und somit die Bildung neuer Früchte. Gartenbohnen zählen zu den Gemüsebohnen und können mitsamt der grünen Hülse verzehrt werden.

Trockenbohnen erntet man am besten, wenn die Pflanze abzusterben beginnt und nicht weiter durchtreibt. Nass sollte es zur Erntezeit nicht sein. Bei der Ernte werden die Hülsen einfach in Büscheln abgerissen, anschließend nachgetrocknet und dann entkernt. Die noch nicht vollkommen ausgereiften Kerne sollten sofort verwendet werden.

geerntete Bohnen
Bohnen kann man gut in Etappen ernten [Foto: K321/ Shutterstock.com]

Die richtige Lagerung

Frisch geerntete Bohnen können Sie etwa 2 bis 3 Tage im Kühlschrank lagern. Hierfür wickelt man die Bohnen idealerweise in ein feuchtes Tuch ein. Nach dieser Zeit werden die Bohnen zäh und bekommen weiche Stellen. Daher ist es sinnvoll, die Bohnen haltbar zu machen und zu lagern, wenn Ihre Bohnenernte reich ausgefallen ist.

Bohnen haltbar machen

Frisch schmecken grüne Bohnen am besten, entweder blanchiert oder gedünstet. Roh sind sie jedoch durch einen enthaltenen Stoff namens Phasin giftig. Dieses Gift bewirkt unter anderem ein Verkleben der roten Blutkörperchen und behindert den Transport von Sauerstoff im Blut. Um den Giftstoff unschädlich zu machen, sollten die Bohnen je nach Dicke für mindestens 10 min gekocht werden.

Bohnen sind dankbare Pflanzen und liefern oft mehr Ertrag, als kurzfristig verzehrbar ist. Auch Trockenbohnen können nach der Ernte gegart und heiß abgefüllt haltbar gemacht werden. Glücklicherweise stehen durch das Einkochen und Einfrieren zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um die gesunden Bohnen für den späteren Verzehr haltbar zu machen.

Bohnen in Körben
Fällt die Ernte groß aus, werden die Bohnen haltbar gemacht [Foto: Theresa Lauria/ Shutterstock.com]

Bohnen einkochen

Gartenbohnen wie Buschbohnen und Stangenbohnen, aber auch die Ackerbohnen können Sie traditionell genauso wie PaprikaGurkenZucchini und anderes Gemüse mit Essig und Zucker einkochen. Diese Art des Haltbarmachens hat den Vorteil, dass man später lediglich ein Glas öffnen und fertig verzehrbare Bohnen servieren kann. Der Nachteil des Einkochens ist jedoch, dass Vitamine und Geschmack leider teilweise verloren gehen.

Bohnen einlegen

Eingelegte Bohnen sind eine Möglichkeit, diese kurzfristig für etwa eine Woche haltbar zu machen. Sie werden dann wie Bohnensalat verzehrt. Auch die Fermentation von Bohnen ist möglich.

eingelegte Bohnen
Eingelegt sind Bohnen sehr lecker [Foto: Bjoern Wylezich/ Shutterstock.com]

Hier ist unser Rezepttipp für eingelegte Bohnen aus etwa 800 g Bohnen:

  • Bohnen in Salzwasser 5 – 10 min je nach Geschmack bissfest oder weich kochen und anschließend abgießen.
  • In einem Topf 250 ml Wasser mit 250 ml Essig, 1 EL Salz, 300 g Zucker, ggf. 1 Stange Zimt und einige Gewürznelken, 2 Zwiebeln (in Ringe geschnitten) aufkochen und kurz köcheln lassen.
  • Bohnen in einen Steingut- oder Porzellantopf geben und mit kochender Flüssigkeit übergießen.
  • Bohnen ganz bedecken und mindestens einen Tag ziehen lassen.

Bohnen einfrieren

Die Art, Bohnen am vitaminschonendsten haltbar zu machen, ist das Einfrieren. Allerdings müssen Bohnen nicht unbedingt zuvor blanchiert werden. Die Bohnen werden schlicht gewaschen und die Enden abgeschnitten. Sollen die Bohnen später zum Beispiel für einen Eintopf verwendet werden, kann man sie auch schon vor dem Einfrieren in kleinere Stücke schneiden.

eingefrorene Bohnen
Eingefroren sind sie lange haltbar [Foto: New Africa/ Shutterstock.com]

Trocknen

Um Körnerbohnen zu ernten dazu sind die Sorten ‚Borlotti‘ und ‚Canadian Wonder‘ sowie Feuerbohnen gut geeignet. Dazu sollte man die Bohnen vollkommen ausreifen lassen und bei trockenem Wetter so lange wie möglich trocknen lassen. Die Trockenheit ist wichtig, damit die Bohnen gut haltbar sind. Deshalb lohnt es sich, die Bohnen nach der Ernte noch mindestens zwei Wochen an einem trockenen Ort, beispielsweise auf Zeitungspapier, zu lagern. Zur Aufbewahrung eignen sich Dosen oder Gläser ideal. Trockenbohnen sind bei optimalen Lagerungsbedingungen an einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort etwa ein Jahr lang haltbar.

Bei den Bohnen gibt es zahlreiche verschiedene Sorten, die sich nicht nur im Geschmack, sondern auch im Aussehen und der Verwendung unterscheiden. In unseren Übersichtsartikeln stellen wir Ihnen Bohnenarten & -sorten sowie neue und altbewährte Dicke-Bohnen-Sorten vor.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden