Erbsen: Herkunft, Eigenschaften & Nährwerte

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Bei den Erbsen handelt es sich um alte Kulturpflanzen, die bereits seit einigen Jahrtausenden angebaut werden. Auch heutzutage werden weltweit noch über 30 Millionen Tonnen Erbsen im grünen und getrockneten Zustand geerntet.

reife Erbsenschoten
Die Erbsensamen reifen in Hülsenfrüchten heran [Foto: Natallia Ustsinava/ Shutterstock.com]

Im Supermarkt wird die sogenannte Garten- oder Speise-Erbse (Pisum sativum) vorwiegend in der Konservendose oder im Tiefkühlregal angeboten, da sie nicht sehr lange haltbar ist – manchmal gibt es auch frische Zuckerschoten. Wer das Gemüse generell lieber frisch verzehren möchte, kann die Erbsen selbst säen, da es sich um keine komplizierte Kultur handelt. In diesem Artikel gehen wir näher auf die Eigenschaften und Herkunft der Erbsen sowie ihre Nährwerte und Winterhärte ein.

Erbsen: Herkunft und Eigenschaften

Die Erbsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und werden in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) eingeordnet. Die Pflanze hat ihren Ursprung im orientalischen Raum und wird seit jeher als Nahrungsmittel für Mensch und Tier verwendet. Der in Deutschland angesiedelte Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. hat die Erbse im Jahr 2009 zum Gemüse des Jahres gewählt. Die besondere Eigenschaft der Erbsenpflanzen bringt reichlich Leben in die Ackerfläche – denn ihre Fähigkeit, Stickstoff mithilfe von Knöllchenbakterien im Boden zu binden, unterstützt die Bodenqualität enorm. Deshalb wird die Kultur auch häufig als Vor- oder Zwischenfrucht verwendet.

Blätter der Erbse
An den Blattenden der Erbsenpflanzen bilden sich Ranken [Foto: avoferten/ Shutterstock.com]

Bei den Erbsen handelt es sich um einjährige, krautige Pflanzen mit windend-kletternden oder niederliegenden Trieben. Sie werden zwischen 30 und 200 cm hoch, wobei die Wurzeln der Erbsenpflanzen je nach Bodenart bis zu 1 m tief in die Erde eindringen. Die Blätter der Erbsen sind ein- bis dreipaarig gefiedert und weisen an der Blattspitze verzweigte Ranken auf.

Jedes einzelne, ganzrandige Fiederblättchen hat eine breit-elliptische Form. Die Gemüsepflanzen besitzen außerdem auffällig große Nebenblätter. Von Mai bis Juli erscheinen die zwittrigen, spiegelsymmetrischen Blüten der Erbsen. Sie sind fünfzählig und stehen entweder einzeln oder zu zweit und zu dritt in traubigen Blütenständen. Die Blütenfarbe ist weiß oder rosa bis purpurfarben. Die Erbsenblüten weisen nur geringe Nektar- und Pollenwerte auf, weshalb die Bedeutung für Insekten nicht sehr hoch ist.

Blüte der Erbsenpflanze
Neben weißen Blüten können auch hell- bis dunkelviolette Blüten den Nutzgarten schmücken [Foto: Joel Rodrigues Vitoria/ Shutterstock.com]

Der Fruchtansatz der Erbsen entsteht hauptsächlich durch Selbstbestäubung, die meist noch vor der Blütenöffnung geschieht. Dann bilden sich die erst grünen, gelben, violetten oder roten, später dann braunen Hülsenfrüchte, welche etwa 4 bis 10 kugelige Samen, die Erbsen genannt werden, enthalten. Tatsächlich sind nicht nur die Samen, sondern alle Pflanzenteile der Erbse essbar. Die Garten-Erbse wächst bevorzugt auf frischen, nährstoffreichen und lockeren Böden.

Tipp: Es gibt einige Unterarten von Pisum sativum, darunter auch die bekannten Markerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. medullare), Schalerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. sativum) und Zuckererbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium), welche wir in unseren Artikeln vorstellen. Des Weiteren gibt es zahlreiche Erbsensorten, die wir Ihnen hier ausführlich beschreiben.

Sind Erbsen winterhart?

Die Winterhärte der Erbsen unterscheidet sich etwas von Sorte zu Sorte. Grundsätzlich werden geringe Minustemperaturen bis etwa – 5 °C in den meisten Fällen vertragen. Die Markerbsen-Sorte ˈSimaˈ ist zum Beispiel bis zu – 15 °C winterhart und lässt sich deshalb auch noch im Oktober aussäen. Nach dem Winter kann man bereits ab Mai des nächsten Jahres die Erbsen ernten. Bei den kälteempfindlicheren Sorten ergibt eine Herbstaussaat keinen Sinn. Eine Überwinterung nach dem Kulturjahr ist wegen der Einjährigkeit der Erbsenpflanzen sowieso nicht notwendig.

Erbsen: Nährwerte und Inhaltsstoffe

Die kalorienarmen Erbsen stecken voller gesunder Inhaltsstoffe und Protein. Ausgereifte Erbsensamen setzen sich aus folgenden Makro- und Mikronährstoffen zusammen:

  • Eiweißgehalt: 20 bis 25 %
  • Viele wichtige Aminosäuren
  • Geringer Fettanteil bei 1 bis 3 %
  • Etwa 60 % Gehalt an Kohlenhydraten

Im grünen, unreifen Zustand liegt der Proteingehalt der Erbsen bei 5 bis 8 %, der Fettgehalt bei etwa 0,5 % und der Gehalt an Kohlenhydraten bei 10 bis 15 %, welcher den süßen Geschmack im unreifen Zustand bedingt. Im weiteren Verlauf wird der Zucker allerdings in Stärke umgewandelt und die Erbsen schmecken weniger süß und mehliger. Zu den Mineralstoffen, die Erbsen enthalten, gehören unter anderem Eisen, Zink, Mangan, Phosphor, Kalium und Magnesium. Vor allem getrocknete Erbsen sind reich an Ballaststoffen, welche die Verdauung anregen. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin A, Vitamin B und Vitamin C in Form von Ascorbinsäure. Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchtlern wie zum Beispiel Bohnen (Phaseolus spec.), die das giftige Phasin enthalten, können Erbsen auch roh gegessen werden und müssen nicht zuvor gekocht werden.

Reife Erbsen
Die ausgereiften, trockenen Erbsen haben einen besonders hohen Proteingehalt [Foto: HandmadePictures/ Shutterstock.com]

Warum sind Erbsen so gesund? Die Ballaststoffe in den Erbsen unterstützen nicht nur die Magen-Darm-Funktion, sie können auch den Cholesterinspiegel senken und bei Blutzuckerschwankungen helfen. Des Weiteren erzeugen sie ein Sättigungsgefühl, das beim Abnehmen unterstützt. Für Vegetarier oder Veganer können Erbsen sehr gute Eiweißlieferanten darstellen, deshalb werden sie in Fleischersatzprodukten verwendet. Die Saponine, die in den Erbsen enthalten sind, sollen das Immunsystem stärken und zudem eine antibiotische, krebshemmende und cholesterinsenkende Wirkung haben. Die Inhaltsstoffe und Nährwerte der Erbsen sprechen also eindeutig dafür, das gesunde Gemüse regelmäßig in seinen Speiseplan einzubauen.

Wer nun Lust bekommt, im eigenen Garten Erbsen zu pflanzen, kann sich an unserer Anleitung orientieren. Bei der Kultur darf auf jeden Fall eine Erbsen-Rankhilfe nicht fehlen.

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