Grünkohl pflanzen & erfolgreich anbauen

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Grünkohl ist aufgrund seiner guten Eigenschaften ein sehr beliebtes Gemüse für den Eigenanbau im Garten. Alles, was Sie dazu wissen müssen, erklären wir im folgenden Artikel.

Grünkohl
Grünkohl sollte man mit ausreichend Abstand pflanzen [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist vor allem im Norden Deutschlands ein beliebtes Blattgemüse. Der deftige Geschmack und der hohe Gehalt an Nährstoffen sind nur zwei der vielen positiven Eigenschaften von Grünkohl, die den Grünkohl-Anbau in Deutschland zur Tradition werden ließen. In Kombination mit KartoffelnZwiebeln oder Fleischgerichten wird der Grünkohl in der kalten Jahreszeit gerne serviert. In den letzten Jahren wurde Grünkohl aber auch zunehmend als Superfood gefeiert, da er Protein, Eisen und andere gesunde Inhaltsstoffe enthält und somit für Veganer und Vegetarier eine nahrhafte und schmackhafte Alternative zu Fleisch darstellt. Hier erfahren Sie, wie Sie Grünkohl selbst anbauen können, wie man ihn pflegt, sowie nützliche Tipps zu Anbau und Ernte.

Grünkohl pflanzen und säen: Wann ist Saison?

Für die meisten Grünkohl-Sorten ist ein Saat- oder Pflanztermin Mitte Mai bis Mitte Juni optimal. Das gilt, wenn man die Aufzucht vom Samenstadium bis zur adulten Pflanze selbst übernehmen möchte, oder falls man Jungpflanzen kaufen kann. Besser ist es jedoch oft, die Samen einige Wochen vor der geplanten Pflanzung etwa ab März bis April zunächst in Setzkisten oder Töpfen vorzuziehen. Hierzu können Sie die Samen einfach mit wenigen Zentimetern Abstand in 1 bis 2 cm Tiefe ablegen. Zur Anzucht eignen sich spezielle Aussaaterden am besten, welche durch ihre Struktur die Erde gleichmäßig feucht und durchlüftet halten. Bei einer optimalen Keimtemperatur von etwa 18 °C sollten die Grünkohlsamen dann nach etwa einer halben bis ganzen Woche keimen.

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Sind die Samen aufgegangen und bilden sich neben den Keimblättern die ersten normalen Laubblätter, so können die Pflanzen in einzelne Töpfe pikiert werden. Haben die Jungpflanzen neben den Keimblättern mehr als 4 Blätter voll entwickelt, dann dürfen sie nach circa 6 Wochen ins Beet. Es ist jedoch sinnvoll, die Pflanze zwei Wochen vor dem Auspflanzen bereits tagsüber ins Freie zu stellen, um sie gegen Sonneneinstrahlung und Wind abzuhärten. Kauft man Setzlinge vom Fachhändler, so werden diese zur gleichen Zeit ausgepflanzt wie selbst gezogene Pflanzen. So sollten spätestens Mitte Juli alle Grünkohljungpflanzen ins Beet gesetzt worden sein, um eine zügige Jugendentwicklung und damit eine gute Ernte zu gewährleisten.

junge Grünkohlpflanzen
Diese Grünkohljungpflanzen sind bereit zum Aussetzen ins Freilandbeet [Foto: NPvancheng/ Shutterstock.com]

Grünkohl anbauen: Wo und wie?

Grünkohl ist nicht sehr wählerisch, was seinen Standort angeht. Für eine gute Grünkohl-Ernte sollten Sie allerdings einige Dinge beachten.

Der richtige Standort

Grünkohl wächst am liebsten an nährstoffreichen Standorten mit gutem Wasserhaltevermögen bei sonnigen bis halbschattigen Verhältnissen. Zudem ist es günstig, wenn die pH-Werte im Boden zwischen 6,5 und 8 liegen, also neutrale bis leicht alkalische Verhältnisse herrschen. Dies schützt vor der gefürchteten Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae), einer Stängelkrankheit, die Kreuzblütler wie den Grünkohl befällt. Präventiv kann beim Pflanzen etwas Kalk mit eingearbeitet werden, um den pH-Wert zu erhöhen. Wenn die Erde durchlässig ist und keine Staunässe herrscht, wird der Krankheit ebenfalls vorgebeugt. Geeignet sind hier vor allem sandig-lehmige und humose Böden.

Tipp: Stellen Sie sicher, dass am gleichen Standort mindestens 4 Jahre lang kein Kreuzblütler gewachsen ist, um eine Infektion mit der Kohlhernie zu vermeiden.

Grünkohl pflanzen: Schritt für Schritt

Sind die Jungpflanzen bereit für das Beet, können Sie Ihren Grünkohl mit 40 bis 60 cm Reihen- und Seitenabstand einzeln pflanzen. Hierfür sollte die obere Erdschicht etwas aufgelockert werden, um eine krümelige Struktur zu erhalten, in der die jungen Pflanzen gut wurzeln können. Bei nährstoffarmen Böden sollte zusätzlich noch etwas Kompost oder organischer Langzeitdünger eingearbeitet werden. Achten Sie für einen erfolgreichen Grünkohlanbau darauf, dass die Pflanzen einige Zentimeter tiefer im Untergrund stecken als zuvor im Topf. Die Grünkohl-Pflänzchen sollten dann leicht angegossen werden. Der Boden muss daraufhin auch regelmäßig gewässert werden, sodass die Erde nie komplett austrocknet. Im Laufe der Kultur ist es meist von Zeit zu Zeit nötig, Beikräuter aus dem Beet zu entfernen, da diese Wasser und Nährstoffe aus dem Boden ziehen, welche dem Grünkohl folglich nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Hackschnitzeln kann dabei helfen, den Nährboden vor Austrocknung durch Verdunstung zu schützen.

Anpflanzen von Grünkohl
Grünkohl sollte man mit ausreichend Abstand pflanzen

Grünkohl im Hochbeet anbauen

Möchte man Grünkohl im Hochbeet anbauen, gilt grundsätzlich das Gleiche wie beim Anbau im gewachsenen Boden. Wichtig ist nur, das Hochbeet richtig zu befüllen. Als unterste Schicht im Hochbeetkasten nimmt man einige Äste, auf die man Laub oder Rasenschnitt gibt. Diese Laubschicht liefert dann im Laufe der Zeit immer wieder wichtige Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Darüber schichtet man etwas Kompost und als oberste Schicht dient gewöhnliche Pflanzerde, die man mit etwas Erde aus dem Garten vermischen kann. Genaueres hierzu erfahren Sie in unserem Artikel zum Hochbeet-Schichten. Der Anbau im Hochbeet liefert im Gegensatz zur gewöhnlichen Kultur den klaren Vorteil, dass man in einer angenehmen Höhe gärtnern kann und somit rückenschonend arbeitet. Hat man keinen eigenen Garten, so bietet es sich an, Grünkohl in Töpfen auf einem Balkon oder einer Terrasse zu kultivieren. Anzumerken ist noch, dass man sowohl im Hochbeet als auch im Topf besser auf kleinwüchsige Grünkohlsorten wie beispielsweise ‘Vitessa’ zurückgreift.

Gute und schlechte Pflanznachbarn

Für Grünkohl gibt es gute und schlechte Nachbarn. Einige Beispiele hierfür finden Sie im Folgenden.

Gute Pflanznachbarn sind beispielsweise Pflanzen, die einen starken Duft verströmen. Dieser kann Schädlinge wie den Kohlweißling (Pieris-Arten) vertreiben.

Schlechte Pflanznachbarn hingegen wären andere starkzehrende Gemüsearten. Unbedingt vermieden werden sollte allerdings die Nähe zu weiteren Kreuzblütlern, da so die Gefahr eines Kohlhernien-Befalls verstärkt wird.

Grünkohl neben anderen Kohlsorten
Grünkohl sollte möglichst nicht zusammen mit anderen Kohlarten gepflanzt werden [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Grünkohl gießen und düngen

Grünkohl ist ein sehr wüchsiges Blattgemüse. Vor allem im Hochsommer muss eine konstante Wasserversorgung gewährleistet sein, damit sich die krausen Blattkränze kräftig ausbilden können. Während der Jugendphase sollten Sie das Beet von Unkraut freihalten und regelmäßig die Zwischenräume zwischen den einzelnen Grünkohlpflanzen auflockern. In der Hauptwachstumsphase darf auch die Nährstoffzufuhr nicht vernachlässigt werden. Um das zu gewährleisten, sollten Sie Ihren Grünkohl mit vornehmlich organischem Gemüsedünger unterstützen. Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist optimal an die Bedürfnisse von Gemüse wie Grünkohl angepasst und enthält alle nötigen Nährstoffe. So sollte zur Pflanzung gleich etwas Dünger mit eingearbeitet werden und nach etwa 3 weiteren Monaten eine Nachdüngung erfolgen.

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Tipp: Das Anhäufeln der jungen Pflanzen fördert das Wurzelwachstum und kann verhindern, dass die Kohlfliege (Delia radicum) ihre Eier in den Stängeln des Grünkohls ablegt.

Zusammenfassung: Grünkohl pflanzen

  • Grünkohl-Samen in Setzkästen/ Töpfen anziehen (März bis April)
  • Beet vorbereiten: Tief auflockern und evtl. Kalk zugeben (pH-Wert anheben wegen der Kohlhernie)
  • Nach ca. 6 Wochen Grünkohl mit 40 – 60 cm Abstand ins Beet setzen (Mitte Mai – Mitte Juni)
  • Pflänzchen angießen und anhäufeln zum Schutz vor der Kohlfliege
  • Regelmäßig von Unkraut befreien
  • Düngen mit vornehmlich organischem Gemüsedünger

Nach dem erfolgreichen Anbau geht es schließlich an die Ernte und Weiterverarbeitung des Grünkohls.

Grünkohl selbst vermehren

Grünkohl ist eine zweijährige Pflanze. Wenn man Grünkohl selbst vermehren will, muss man sich etwas gedulden. Wird der Grünkohl im Winter nicht geerntet, bildet er im kommenden Sommer gegen Juni Blüten und anschließend längliche, schwarze Schoten, welche man ernten kann, sobald sie matt und trocken geworden sind. Sie enthalten Samen, die wieder für die Aussaat im eigenen Garten genutzt werden können. Je nach Lagerung kann das Saatgut dann mehrere Jahre keimfähig bleiben. Dafür lagert man es am besten kühl, dunkel und trocken. Schlecht ist es, wenn sich die Lagertemperatur oft in größerem Maße ändert. Beachten Sie, dass sich Kohlarten untereinander kreuzen können. Daher ist es für eine sortenreine Samenernte wichtig, keine Kohlarten nebeneinander zu pflanzen.

Vorziehen von Grünkohl
Grünkohl selbst vorzuziehen ist nicht viel Arbeit [Foto: Gaston Cerliani/ Shutterstock.com]

Besitzt man kein Gemüsebeet, muss man dennoch nicht auf eigenen Grünkohl verzichten. In unserem Artikel finden Sie heraus, wie Sie Grünkohl im Topf anbauen können.

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