Kartoffeln ernten: Richtiges Vorgehen & Zeitpunkt

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Beim Anbau von Kartoffeln ist die Erntezeit die schönste Zeit. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt und was ist bei der Kartoffelernte zu beachten?

Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte
Kartoffeln kann man leicht mit einer Grabegabel, Kartoffelhacke oder einem Spaten heben [Foto: Elena Masiutkina/ Shutterstock.com]

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist ein Gemüse mit langer Tradition. Lange Zeit galt sie als „des Deutschen liebstes Gemüse“. Heute gibt es viele Alternativen zur nährstoffreichen Kartoffel, aber wegzudenken ist die gesunde Knolle trotzdem kaum aus unserer Küche. Auch für Hobbygärtner ist die Kartoffel ein attraktiver Kandidat für das eigene Beet, weil sie gleich mehrere Vorzüge mit sich bringt: Sie hat – je nach Kartoffelsorte – farbenfrohe Blüten, ist relativ leicht händelbar und belohnt bei guter Pflege den Gärtner mit hohen Erträgen. Damit Sie zum richtigen Zeitpunkt Ihre geliebten Knollen aus dem Erdreich holen, geben wir Tipps zum Erntezeitpunkt und wie Sie bei der Kartoffelernte vorgehen sollten.

Kartoffeln ernten: Der richtige Zeitpunkt

Wann erntet man Kartoffeln? Das Zeitfenster für die Kartoffelernte erstreckt sich über mehrere Monate von der Frühkartoffel bis zur späten Kartoffel-Sorte. Frühkartoffeln können ab Mitte Juni geerntet werden. Mittelfrühe Kartoffeln werden üblicherweise bis Mitte August aus der Erde geborgen. Die Ernte der eher späten Kartoffeln kann noch bis in den späten Oktober hinein erfolgen. Die Wahl des Erntezeitpunktes hängt dabei neben den Vorlieben des Gärtners, auch von der Wahl der Kartoffelsorte und dem Zeitpunkt des Legens der schmackhaften Knollen ab. Beginnt das Laub der Kartoffel abzusterben, ist der Zeitpunkt der Ernte gekommen, denn nun sind die Knollen ausgewachsen und die Schale ausreichend gereift. Grundsätzlich können Kartoffeln aber auch schon früher geerntet werden, sind dann allerdings kleiner, dafür aber sehr dünnschalig, sodass man sie nicht schälen muss.

Hinweis: Bei späten Sorten, die gelagert werden sollen, gilt: Wenn das oberirdische Kraut abgestorben ist, sollten Sie noch zwei bis drei Wochen abwarten, ehe Sie ernten. Dann ist die Schale dick genug und somit robust gegenüber mechanischen Verletzungen, was die Lagerfähigkeit deutlich erhöht.

Kartoffelknollen ernten mit Wurzeln
Sobald das Kraut eingezogen ist, ist die Schale der Kartoffeln dick und robust [Foto: rodimov/ Shutterstock.com]

Kartoffeln ernten: Vorgehen

Vor dem eigentlichen Ernten der Kartoffeln sollte das oberirdische Kraut entfernt werden. Haben Sie Ihre Setz-Knollen in Dämme gelegt, so sollte die Ernte relativ leichtfallen. Bei der Kartoffelernte in flachen Beeten sollten Sie beim Ausheben noch etwas vorsichtiger sein, da der Boden meist verdichtet ist, weshalb hier mehr Kraft aufgewendet werden muss. Mit einer Grabegabel oder einer Kartoffelhacke lassen sich die Kartoffeln sanft aus der Erde heben – so können mechanische Verletzungen auf ein Minimum reduziert werden. Es gibt auch spezielle Kartoffelgabeln, deren Spitzen abgerundet sind, um die Knollen zu schonen.

Unabhängig von der Wahl der Methode ist es von Vorteil, wenn der Boden relativ trocken ist. Ist die Erde sehr feucht, bleibt unnötig viel davon an den Kartoffeln kleben und die Knollen müssen vor dem Einlagern gewaschen werden. Das kann im ungünstigsten Fall zum vorzeitigen Verderben der Kartoffeln führen, weil die Feuchtigkeit das Auskeimen von Sporen schädlicher Pilze fördert. Nicht fürchten müssen Sie sich vor Druckstellen an Kartoffeln. Die stärkehaltigen Sprossknollen sind recht robust und können auch mehrlagig in Kisten gesammelt und eingelagert werden.

Tipp: Achten sie darauf, wirklich jede Kartoffel, auch die kleineren, aus dem Boden zu holen. Wenn dies nicht geschieht, folgt die Kartoffel ihrem Zweck und es entstehen im Folgejahr neue Pflanzen – auch wenn das für die Fruchtfolge oder den Bepflanzungsplan gar nicht günstig ist.

vorsichtiges Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte
Bei verdichteten Böden muss man beim Ausgraben besonders vorsichtig sein [Foto: Eag1eEyes/ Shutterstock.com]

Kartoffeln im Topf ernten

Kartoffeln können auch sehr gut im Topf angepflanzt werden. Genauere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel „Kartoffeln im Topf anbauen: Anleitung und Video“.

Sollten Sie beim Pflanzen Ihrer Kartoffeln so vorgegangen sein, wie in unserem Video dargestellt, nehmen Sie zur Ernte einfach den inneren, präparierten Topf aus dem äußeren. Mit etwas Feingefühl kann man die außen gelegenen Knollen schon vorsichtig durch die Fenster im Topf entnehmen. Nach und nach können Sie dann die überschüssige Erde beseitigen, um alle Kartoffeln zu ernten oder Sie setzen den inneren Topf zurück in den äußeren und warten auf einen späteren Erntezeitpunkt. Haben Sie sich dagegen für den Kartoffelanbau im Blumentopf oder Pflanzsack entschieden, ist die schonendste Art, um die Kartoffeln zu ernten, diese mit den Händen vorsichtig auszugraben.

Kartoffeln im Keller lagern
Kartoffeln sollten kühl und dunkel gelagert werden [Foto: ET1972/ Shutterstock.com]

Kartoffeln lagern und nach der Ernte richtig aufbewahren

Die Kartoffel gehört zu den Gemüsen, die man sehr gut im unverarbeiteten Zustand lagern kann. Jedoch müssen dazu die richtigen Bedingungen herrschen: Vor allem ist es wichtig, dass die Kartoffeln kühl, trocken und dunkel gelagert werden, um ein vorzeitiges Keimen zu verhindern. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls ein maßgeblicher Faktor dafür, dass Ihre Kartoffeln sich lange von ihrer besten Seite zeigen. Bei 90% Luftfeuchte bleiben die Kartoffeln frisch und werden nicht runzlig.

Was man noch alles beachtet sollte, um seinen Kartoffeln das optimale „Lager“ zu errichten, erklären wir in unserem Artikel „Kartoffeln lagern & richtig aufbewahren“.

Tipp: Nach der Ernte können Sie den Boden mit einem sogenannten Bio-Bodenaktivator aufbessern. Dieser düngt den Boden und unterstützt den Humusaufbau, sodass Sie auch im nächsten Jahr wieder eine reiche Ernte erhalten.

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