Kartoffeln lagern & richtig aufbewahren

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Werden Kartoffeln richtig aufbewahrt, lässt sich ihre berühmte Haltbarkeit verlängern. Wie Sie Kartoffeln korrekt lagern, erfahren Sie bei uns.

Gefüllte Kartoffelsäcke
Die Aufbewahrung von Kartoffeln sollte kühl und dunkel erfolgen [Foto: Balefire/ Shutterstock.com]

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist eines der traditionsreichsten Gemüse in Deutschland und wird in vielen Gärten für den eigenen Bedarf angebaut. Nach der Kartoffelernte ist natürlich die richtige Lagerung wichtig, damit Sie noch lange von ihr zehren können. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre frisch geernteten Kartoffeln einlagern.

Wo sollte man Kartoffeln lagern?

Die stärkehaltigen, schmackhaften Knollen sind bei richtiger Lagerung oft monatelang haltbar. Für die Kartoffel-Lagerung eignen sich neben den typischen Holzkisten ebenso luftdurchlässige Jutesäcke oder Flechtkörbe. Die wichtigsten Parameter für die erfolgreiche Lagerung von Kartoffeln sind Temperatur, Lichtexposition und Feuchtigkeit.

Kühle Temperaturen

Kartoffeln halten sich am längsten an dunklen und kühlen Orten um die 5 bis 8 °C. Der Stoffwechsel im Inneren der Kartoffel ist in diesem Temperaturbereich stark verlangsamt, sodass sich auch die Inhaltsstoffe wie Stärke kaum verändern und die Knolle lange genießbar bleibt. Optimalerweise sollten Kartoffeln im Keller gelagert werden. Man kann aber auch Kartoffeln im Kühlschrank lagern, wenn man keinen Kellerraum besitzt. Sie sollten Kartoffeln allerdings nicht draußen aufbewahren, denn die Temperaturen sind in den kalten Monaten zu niedrig und führen schnell zu Frost- und Kälteschäden. Steigen die Temperaturen erneut, wird das Gewebe matschig und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Gute Alternativen zum Keller sind ein frostfreier Wintergarten, eine Garage oder das Gartenhäuschen.

Kartoffeln im Kühlschrank
In kleineren Mengen können Sie Ihre Kartoffeln im Kühlschrank aufbewahren [Foto: Ksenia_MA/ Shutterstock.com]

Abgedunkelter Raum

Sie sollten Ihre Kartoffeln dunkeln lagern und auf jeden Fall vor Lichteinfall schützen. Die Kartoffeln verfärben sich bei zu heller Lagerung grün und bilden als Fraßschutz das giftige Alkaloid Solanin, welches zu Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Erbrechen führen kann. Außerdem wird bei Lichtexposition auch die Keimung gefördert, was aber erst unmittelbar vor dem Pflanzen der Kartoffeln in nächsten Frühjahr erwünscht ist. Das Abdunkeln kann auch durch die Lagerung der Kartoffeln in feuchtem Sand erfolgen.

Trocken einlagern

Obwohl die Kartoffel selbst zu einem großen Teil aus Wasser besteht, sollte ihre Schale bei der Einlagerung vollständig abgetrocknet sein, da Kartoffelkrankheiten sich sonst rasch im Lager ausbreiten können.

Luftfeuchtigkeit beachten

Die Luftfeuchtigkeit ist im Gegensatz zur direkten Feuchte der Knolle anders zu betrachten. Die optimale Luftfeuchte liegt für die Kartoffel im Bereich von 90 %, um zu verhindern, dass die Knollen Wasser verlieren und schnell schrumpelig werden. Bei der Lagerung in Sand sollte auf eine gute Feuchte des Sandes geachtet werden, um den Wasserverlust zu minimieren.

Äpfel und Kartoffeln zusammen lagern?

Manche Obst- und Gemüsearten – wie Apfel (Malus x domestica) oder Tomate (Solanum lycopersicum) – sondern das gasförmige Pflanzenhormon Ethylen ab. Dieses beschleunigt die Reife, aber auch die Alterung von sensiblem Gemüse und kann somit zu frühzeitigem Verderb der Knollen führen. Sie sollten Äpfel daher getrennt von Kartoffeln aufbewahren.

Geerntete Kartoffeln in einer Holzkiste
Frisch geerntete Kartoffeln sollten vor der Lagerung gründlich abtrocknen und nicht gewaschen werden [Foto: BMJ/ Shutterstock.com]

Tipps zur Lagerung von Kartoffeln

Wollen Sie Kartoffeln möglichst lange lagern, ist es ratsam, sie vor dem Einlagern nicht zu waschen. Die Knollen sollten allgemein locker liegen, nicht gequetscht und regelmäßig auf Fäule und andere Lagerkrankheiten kontrolliert werden. Sollte eine der Knollen eine faule oder schimmlige Stelle aufweisen, entfernen Sie diese von den anderen, um eine Verbreitung zu vermeiden.

Wie lange kann man Kartoffeln lagern?

Wie die Haltbarkeit von Kartoffeln im Lager ist, hängt neben den Lagerbedingungen von der Sorte und der Erntemethode ab. Bei der Ernte beschädigte Knollen sollten innerhalb weniger Tage gekocht und verzehrt werden. Vor allem Frühkartoffeln sind aufgrund ihrer dünnen Schale oft nicht lange lagerfähig, weshalb sie im Kühlschrank bei kürzerer Lagerdauer besser aufgehoben sind. Spätkartoffeln hingegen bilden eine dickere Schale aus, weshalb sie monatelang gelagert werden können.

Frisch geerntete Frühkartoffeln
Frühkartoffeln lassen sich aufgrund ihrer dünnen Schale nur schlecht lagern und sollten rasch verzehrt werden [Foto: Africa Studio/ Shutterstock.com]

Kartoffeln einkochen und haltbar machen

Die Kartoffel lässt sich im unverarbeiteten Zustand schon sehr gut und lange lagern. Alternativ können Sie Kartoffeln einkochen. Neben dem Haltbarmachen in Form von Kartoffelsalat lassen sich auch ganze Kartoffeln vorkochen und einmachen. Eingeweckte Kartoffeln sind verzehrfertig und können als schnelle Beilage mit Quark oder Ähnlichem serviert werden. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Kartoffeleinkochen vorgehen:

Kartoffeln einkochen: Anleitung

  1. Kartoffeln schälen; eventuell in Würfel schneiden oder nach Belieben zerkleinern.
  2. 15 – 20 min. in Salzwasser kochen.
  3. Einen separaten Topf mit dem „Einkochsud“ aufsetzen; hierzu einfach Salz ins Wasser geben und dieses über mindestens 10 min. bei 100 °C aufkochen.
  4. Die Kartoffeln abschütten und auf Einmachgläser oder Weckgläser verteilen; circa 2 cm vom oberen Glasrand frei lassen.
  5. Die Kartoffeln mit Einmachsud übergießen, bis sie komplett bedeckt sind; auch hier die circa 2 cm Abstand zum oberen Glasrand einhalten; danach Gläser verschließen.
  6. Einmachgläser in kochendem Wasserbad (100 °C) für etwa 90 min abkochen.
  7. Gläser abkühlen lassen.

Wussten Sie schon, dass man Kartoffeln nicht unbedingt im Beet pflanzen muss? Wie man Kartoffeln im Topf anbauen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

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