Lupinen: Vorsicht giftig

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Lupinensamen sind gesund und lecker. Doch Vorsicht! Nicht alle Lupinen sind für den Verzehr geeignet – viele sind sogar giftig.

giftige Lupinen
Insbesondere bei Garten- und Wildlupinen enthalten die Samen einen giftigen Bitterstoff [Foto: alybaba/ Shutterstock.com]

Lupinen (Lupinus) gelten inzwischen als die regionale, pflanzliche Eiweißquelle schlechthin. Denn im Gegensatz zu Soja wachsen Lupinen auch bei uns. Deshalb findet man in Regalen vieler Reformhäuser immer mehr Produkte, die auf Lupinenbasis hergestellt wurden. Doch das heißt nicht, dass jeder Lupinensamen ohne Bedenken gegessen werden kann. Die ursprünglichen Arten sind allesamt giftig.

Lupinensamen: Eiweißreiche Supersamen

Lupinen sind prall gefüllt mit wertvollem pflanzlichem Eiweiß. Mit rund 40 % stehen sie der Sojabohne in nichts nach – können im Gegensatz zum Soja aber auch regional angebaut werden. Die eiweißreichen Samen werden inzwischen zu einer breiten Produktpalette verarbeitet, die die Herzen von Liebhabern einer gesunden und regionalen Ernährung höher schlagen lassen.

Lupinen gesalzen in Glas
Aus Lupinen lassen sich leckere Gerichte zaubern [Foto: Natalia Mylova/ Shutterstock.com]

Giftige wilde Lupine

Ursprünglich enthalten die Samen und zu einem kleinen Teil auch die Blätter der Lupine giftige Alkaloide, das Lupinin und Spartein. Diese Bitterstoffe wirken toxisch auf den Menschen. Zum Glück werden die Samen wegen ihres bitteren Geschmacks von Kindern meist gleich wieder ausgespuckt, deshalb treten hier meist nur sehr leichte Vergiftungen auf. Viel häufiger dagegen sind Tiere von Vergiftungen betroffen. Gefährdet sind Großtiere wie Kühe, Pferde, Ziegen und Schweine, aber auch Katzen, Hunde, Nagetiere und Vögel. Von Wildtieren werden die Alkaloide hingegen vertragen. Auch das Kochen der Lupinensamen macht diese nicht genießbar. Die Samen müssen erst mindestens 14 Tage in Salzwasser eingelegt werden, bevor die Bitterstoffe ausgeschwemmt sind.

Giftige wilde Lupinen: Vergiftungserscheinungen

Schon ab dem Verzehr von etwa einer unbehandelten Schote muss mit folgenden Vergiftungserscheinungen gerechnet werden:

  • Herzrasen
  • Motorischen Störungen
  • Mundtrockenheit
  • Schwindel
  • Verwirrtheit
  • Übelkeit
Schon ab dem Verzehr von etwa einer unbehandelten Schote der wilden Lupine können Vergiftungserscheinungen auftreten [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

In schweren Fällen können Herzstillstand und Atemlähmung die Folge sein. Auch bei Tieren kommt es zu typischen Vergiftungserscheinungen wie:

  • Atemnot
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Speichelfluss
  • Unruhe
  • Zittern

Werden Kälber und Kühe mit Lupinen gefüttert, kann dies zu Skelettmissbildungen führen.

Giftige wilde Lupinen: Erste Hilfe bei Vergiftung

Nach dem Verzehr heißt es, reichlich Flüssigkeit in Form von Wasser zu sich zu nehmen. So werden die Giftstoffe verdünnt. Außerdem empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen. Dieser verschreibt bei schwächeren Vergiftungen eine Entgiftung sowie Kohlegabe. Kohletabletten sollten besonders Eltern kleinerer Kinder immer in der Haushaltsapotheke haben, denn bei Vergiftungen zählt jeder Moment. Bei schwereren Vergiftungserscheinungen ist umgehend ein Notarzt hinzuzurufen. Tiere, die Vergiftungssymptome zeigen, werden zum Tierarzt gebracht. Auch wenn man sich über Tierarztrechnungen nicht freut, sollte nicht lange überlegt werden, ob der Besuch wirklich Not tut. Es geht hier schließlich um ein Familienmitglied.

Lupine Schote Ernte
Bei Vergiftungserscheinungen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

Ungiftige Süßlupine: Die Züchtung macht den Unterschied

Die Lupinenprodukte, die im Handel angeboten werden, basieren auf den Samen sogenannter Süßlupinen. Sie wurden in den 1930ern gezüchtet und sind im Gegensatz zu Wilden- oder Garten-Lupinen nicht bis kaum giftig, da die giftigen Alkaloide herausgezüchtet wurden. So wird die Zeit, die in die Aufbereitung der Samen gesteckt werden muss, erheblich verkürzt. Außerdem können die Lupinen direkt als Tierfutter verwendet werden und bieten so eine Alternative für das importierte Soja.

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