Tomatenanbau im Gewächshaus und Folientunnel

Felix
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Ich bin studierter Wirtschaftsingenieur, aber im Herzen schon immer ein begeisterter Hobbygärtner. Seit über zehn Jahren baue ich Obst und Gemüse im eigenen Garten an, dabei liegt meine Leidenschaft vor allem bei seltenen und besonderen Sorten.

Lieblingsobst: Rotfleischige Pfirsiche und Pluots (Kreuzung Aprikose und Pflaume)
Lieblingsgemüse: Palmkohl, Tomaten und Kardonen

Tomaten sind wahre Sonnenkinder. Am besten kultiviert man sie an einer sonnigen Hauswand, in einem Tomatenhaus oder Gewächshaus. Erfahren Sie hier mehr.

selbstgebautes Gewächshaus
Aus alten Fenstern lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick ein solides Gewächshaus bauen [Foto: Galina Sharapova/ Shutterstock.com]

Tomaten lieben Wärme und deshalb sind geschützte Standorte wie warme Hauswände oder Plätze unter überstehenden Dächern sehr gut geeignet. Hat man den Luxus noch ein freies Plätzchen für ein Gewächshaus im Garten zu haben, sollte man sich eine Anschaffung ernsthaft in Erwägung ziehen. Wir erklären, welche Vorteile ein Gewächshaus für Tomaten bietet und worauf man beim Anbau achten muss.

Vorteile vom Tomatenanbau im Gewächshaus

Tomaten können beispielsweise bereits Ende April (etwa zwei Wochen vor den Eisheiligen) ins Gewächshaus gepflanzt werden. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Die Pflanzen wachsen nicht nur schneller, sondern auch länger und können mehr schmackhafte Tomaten ausbilden. Die Erntezeit im Gewächshaus endet dann nämlich erst gegen Ende Oktober. Ein weiterer Vorteil ist die geschützte Umgebung. Kalte und kräftige Winde können den Tomaten so nämlich nichts anhaben und auch langanhaltende Regenperioden lösen keine Kraut- und Braunfäule aus. Jedoch gibt es auch im Gewächshaus einige Dinge für einen erfolgreichen Anbau zu beachten. Einerseits muss beim Kauf auf Qualität geachtet werden. Dies beinhaltet auch die Höhe. Denn ist das Tomatenhaus zu niedrig, sammelt sich oberhalb warme und feuchte Luft. Somit hat die Braunfäule an den oberen Tomatentrieben ein leichtes Spiel und breitet sich in Folge auch schnell auf den untenliegenden Teil der Pflanze aus. Um dies zu vermeiden sollte das Gewächshaus nicht nur eine ausreichende Höhe haben, sondern auch einige Lüftungsmöglichkeiten. Tomaten mögen es ohnehin nicht zu heiß. Temperaturen von oberhalb 35 °C werden von den Pflanzen nur schlecht vertragen. Im Optimalfall sorgt man für konstante Temperaturen zwischen 20 und 30°C, denn so hat es die Tomate am liebsten. Dies beinhaltet eine Lüftung während sonnigen Tagen und ein verschließen der Lüftungsklappen während der Nacht und an kühleren Regentagen.

Aufbinden von Tomaten im Gewächshaus
Aufbinden von Tomaten in einem konventionellen Gewächshaus [Foto: Wanderlust Media/ Shutterstock.com]

Tomatensorten fürs Gewächshaus

Nicht alle Tomaten eignen sich für eine Kultur im Gewächshaus. Einerseits vertragen einige Sorten die hohen Temperaturen schlecht, was teilweise zu einem bescheidenen Wachstum oder einem Aufplatzen der Früchte führen kann. Andererseits kann es im windgeschützten Gewächshaus schnell zu einem Problem bei der Bestäubung kommen. Üblicherweise sorgt der Wind oder Insekten bei Freilandtomaten für eine Bestäubung. Kauft man Saatgut, sollte man stets darauf achten, ob die jeweilige Sorte für den Anbau im Gewächshaus geeignet ist. Besonders geeignet für den Anbau im Gewächshaus sind wärmebedürftige Fleischtomaten wie ‘Costoluto Genovese‘ oder ‘Oaxacan Jewel‘.

Tomaten im Gewächshaus
Nicht alle Tomatensorten vertragen das Gewächshausklima gut [Foto: Galina Sharapova/ Shutterstock.com]

Tomaten werden in Gewächshäusern entweder an Schnüren aufgebunden (gängige Methode im Erwerbsanbau) oder an langen Pflanzstäben (Haselnuss oder Bambus) hochgezogen. Wichtig ist, dass man die jungen Triebe nicht zu sehr einschnürt und damit langfristig schädigt. Tomatenpflanzen im Gewächshaus sollten je nach Sorte einen Abstand von etwa 70cm zueinander haben. Mit der ersten Ernte kann man bereits ab Juni rechnen.

Gewächshaus für Tomaten kaufen: Darauf sollte man achten

Beim Kauf eines Gewächshauses sollte man auf Qualität setzen. Will man nicht so viel Geld in die Hand nehmen, kann man auch eine Konstruktion mit Holz, Folie und Plexiglas basteln. Hat man etwas handwerkliches Geschick, lässt sich das Ergebnis wirklich mehr als sehen und steht in direkter Konkurrenz zum professionellen Tomatenhaus.

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