Heidelbeeren-Erde: Was gilt es zu beachten?

Heidelbeeren haben spezielle Ansprüche an die Erde, in der sie wachsen. Wir zeigen Ihnen, was an Blaubeeren-Erde so besonders ist.

Heidelbeeren (Vaccinium) sind in vielerlei Hinsicht interessante Beerensträucher, deren blaue Früchte sowohl optisch als auch geschmacklich punkten. Obwohl die hier heimischen, wilden Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) sehr geschmacksintensiv sind, werden für den kommerziellen Anbau sowie die Bepflanzung im Garten nur Züchtungen der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) verwendet. Genau wie die Waldheidelbeeren stellen die ertragsstarken Kulturheidelbeeren, von denen es viele verschiedene Heidelbeersorten gibt, spezielle Ansprüche an den Boden, die Sie für einen erfolgreichen Anbau berücksichtigen sollten.

Warum brauchen Heidelbeeren besondere Erde?

Wenn man Heidelbeeren pflanzen will, sollte man auf die richtige Erde achten. Als Strauch, der natürlicherweise in Moor- und Waldlandschaften verbreitet ist, ist die Heidelbeere an sehr humose und saure Böden gewöhnt, die so in Gärten meist nicht zu finden sind. Lehmige und kalkhaltige Böden sind für den Anbau von Heidelbeersträuchern ungeeignet, weshalb vor dem Einpflanzen unbedingt der pH-Wert gemessen werden sollte. Idealerweise liegt dieser mit 3,5 bis knapp 5,0 im sauren Bereich, an welchen die meisten anderen Kulturpflanzen nicht angepasst sind. Als Lösung bietet sich das Ausheben eines großen Pflanzloches mit einer Tiefe von 60 cm und einer Breite von rund 1 m an, das für das Setzen des Strauchs mit geeigneter Erde aufgefüllt wird.

Alternativ können Sie Heidelbeeren natürlich im Topf halten, denn auf diese Weise wird ein Austausch mit kalkhaltiger Erde verhindert und der pH-Wert kann leichter stabil niedrig gehalten werden.

Welche Erde eignet sich für Blaubeeren?

Als Substrat für ein neu ausgehobenes Pflanzloch oder den Einsatz im Topf sollten Sie eine passende Erde auswählen. Normale Blumenerde eignet sich aufgrund des höheren pH-Werts nicht. Für das Pflanzen von Heidelbeersträuchern hat sich daher der Einsatz von Rhododendron- oder Azaleenerde bewährt. Mit ihrem niedrigen pH-Wert stellt sie optimale Bedingungen für Heidelbeeren her, die den Verhältnissen am Naturstandort ähneln.

Tipp: Zusätzlich zum Einsatz der gekauften Erde empfiehlt es sich, den umliegenden, vorhandenen Boden mit elementarem Schwefel anzusäuern, mit sogenannter „Schwefelblume“. Dieser Stoff wird dann im Boden von Bakterien umgesetzt und säuert ihn mit Schwefelsäure an.

Heidelbeeren-Erde kaufen

Beim Kauf der geeigneten Erde sollten Sie auf jeden Fall den pH-Wert beachten. Bei Rhododendron- und Azaleenerde können Sie im Grunde nichts falsch machen. Ebenso eignet sich Hortensienerde für Heidekrautgewächse wie Heidelbeeren. Als Faustregel gilt: Mischen Sie den Erdaushub mit Rhododendronerde im Verhältnis 1:1 bei Sandböden, im Verhältnis 1:3 bei stark tonhaltigen Böden, und pflanzen Sie bei sehr kalkhaltigen Untergründen direkt in pure Rhododendronerde. Im Sinne der Umwelt empfehlen wir Ihnen die Wahl einer torfreduzierten Erde, wie beispielsweise unserer Plantura Bio-Saure Erde, um den umweltschädlichen Abbau von Torf nicht zu unterstützen. Durch den Einsatz der richtigen Erde und die Einarbeitung organischen Materials in die Pflanzgrube ist es möglich, Torf weitestgehend zu vermeiden.

Zusammenfassung: Die perfekte Blaubeeren-Erde

• Saure Erde wie Rhododendron-, Azaleen- oder Hortensienerde
• Niedriger pH-Wert (idealerweise 3,5 – 5,0)
• Humos und damit durchlässig, zugleich gut wasserspeichernd
• Der Umwelt zuliebe torfreduziert

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Kann man Blaubeeren-Erde selber mischen?

Für Heidelbeeren kann man Erde auch selbst mischen. Die Erdmischung sollte man am besten 2 Wochen vor Verwendung mischen, dann können die verschiedenen Komponenten bereits miteinander reagieren. Um einen sauren Boden zu schaffen, verwenden Sie Fertig-Kompost und mischen Sie ihn mit sauren Kompostierungsmaterialien wie Traubentrester oder Traubenpresskuchen. Kaffeesatz beispielsweise ist leider nicht sauer genug, um als saurer Bodenhilfsstoff verwendet zu werden. Des Weiteren ist eine Zugabe von Stickstoff in Form von Dünger oder frischem Rasenschnitt nötig. Diese Materialien sollten in einem Kompostkasten gemischt und so gut wie möglich verschlossen werden. Dies kann mit einem Jutesack, einer Plane oder einer 5 bis 10 cm dicken Erdschicht geschehen. Je nach Wetter und Temperatur ist der Säurekompost innerhalb einiger Wochen fertig. Nützliche Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien können dem Kompostmaterial ebenfalls zugesetzt werden, um den Zersetzungsprozess zu fördern und die Ansäuerung zu verstärken. Diese sorgen dafür, dass aus dem organischen Abfall noch schneller saure Pflanzerde für Ihre Heidelbeeren wird.

Tipp: Alternativ können Sie auch eine Mischung aus Pflanzenerde mit elementarem Schwefel, Urgesteinsmehl aus Granit und Mulch erzeugen. Diese kann man 2 Wochen frostfrei stehen lassen, dann den pH-Wert kontrollieren und gegebenenfalls nachregulieren. Den pH-Wert überprüfen Sie, indem Sie eine gemischte Stichprobe Ihrer Mischung in Wasser geben und ausgiebig schütteln. Die Mischung lässt man für eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen und misst dann im gefilterten Wasser den pH-Wert, beispielsweise mit einem Indikatorstäbchen.

Falls Sie noch mehr über den erfolgreichen Anbau von Heidelbeeren wissen möchten, dann schauen Sie am besten hier in unserem Artikel mit den besten Anbautipps für Heidelbeeren vorbei.

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