Knoblauch pflanzen: Zeitpunkt, Standort & Methoden

Jelka
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Ich studiere Biologie und lebe in einem kleinen Dschungel in meiner Wohnung in Köln. In meiner Freizeit liebe ich es, mit meinem Hund lange Spaziergänge in der Natur zu machen und dabei verschiedene Pflanzen zu finden und zu bestimmen. Im Frühjahr wird dann auf dem Balkon alles angepflanzt, was essbar ist, sodass ich beim Kochen frische Zutaten verwenden kann.

Lieblingsobst: Jede Art von Beeren
Lieblingsgemüse: Gurken, Tomaten

Knoblauch-Anbau im eigenen Garten: Mit ein paar Tipps und Tricks gelingt er problemlos und ist vielleicht sogar leckerer als Knoblauch aus dem Supermarkt.

Frischer Knoblauch aus dem Garten
Knoblauch ist eines der beliebtesten Gewürze [Foto: gunsan gimbanjang/ Shutterstock.com]

Aus der Küche ist er nicht wegzudenken und in vielen Ländern der Welt gilt er als absolutes Muss. Der Knoblauch (Allium sativum) stammt ursprünglich aus Asien und ist als Gewürz beim Kochen weltweit beliebt. Als Verwandter von Küchenzwiebel (Allium cepa), Lauch (Allium porrum) und Co. handelt es sich bei der „Knolle“ des Knoblauchs übrigens ebenfalls um eine Zwiebel. Hierzulande werden die Knoblauchzehen oft aus anderen Ländern importiert, wobei sie immer mehr auch hier bei uns kultiviert werden. In unseren Breiten funktioniert der Anbau der pflegeleichten Knoblauchpflanzen sehr gut. Die folgenden Tipps helfen beim erfolgreichen Knoblauch-Pflanzen – zum Beispiel in Ihrem Garten.

Knoblauch pflanzen: Wann ist die beste Zeit?

Generell kann man den Knoblauch sowohl im Herbst als auch im Frühjahr pflanzen, wodurch sich ein unterschiedlicher Erntezeitpunkt ergibt. Der beste Zeitpunkt im Herbst liegt zwischen September und November – im Frühjahr befindet er sich zwischen März und Anfang April. Wenn Sie den Knoblauch im Herbst stecken, können Sie schon im Juli frischen Knoblauch ernten. Außerdem ist der Ertrag durch die längere Wachstumszeit oft höher als beim Knoblauch-Pflanzen im Frühjahr. Welche Pflanzzeit am besten für den Knoblauch gewählt wird, hängt von der Knoblauchsorte ab. Die meisten Sorten werden lieber im Herbst gepflanzt – einige brauchen sogar Frost, um letztendlich Knollen bilden zu können.

Knoblauch im Garten anbauen
Das Substrat sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein [Foto: Swellphotography/ Shutterstock.com]

Der ideale Standort

Knoblauchpflanzen gelten nicht als besonders anspruchsvoll, dennoch sollte beim Knoblauch-Stecken der richtige Standort gewählt werden. Für ein optimales Wachstum sucht man einen sonnigen Platz aus. Außerdem muss der Boden für den Anbau locker und nährstoffreich sein. Ideal ist ein sandiger Lehmboden. Für die Pflanze ist es sehr wichtig, dass Regen- und Gießwasser abfließen kann. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Ein durchlässiger Untergrund mit einem hohen Sandanteil ist deshalb für den Anbau von Knoblauch geeignet. Schwere Böden mit hohem Lehm- oder Tonanteil passen weniger gut.

Wenn Ihr Gartenboden diesen Ansprüchen nicht entspricht, können Sie entweder ungefähr ein Drittel gut abgelagerten Kompost unter die Erde mischen, einen kaliumreichen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Tomatendünger untermischen – oder gleich eine vorgedüngte Erde wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde verwenden.

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Knoblauch lässt sich außerdem wunderbar in Mischkultur anbauen, da er mit seinem intensiven Duft unerwünschte Schädlinge wie zum Beispiel Blattläuse (Aphidoidea) fernhält. Als gute Pflanznachbarn für Knoblauch bieten sich Erdbeeren (Fragaria), Tomaten (Solanum lycopersicum) und Karotten (Daucus carota subsp. sativus) an. Es ist allerdings genau darauf zu achten, in nächster Nähe zu den Knoblauchpflanzen keinen Lauch oder Zwiebeln anzubauen, da diese engen Verwandten von den gleichen Schädlingen befallen werden und hier oft Wurzelkonkurrenz herrscht. Daher sollte unbedingt die Fruchtfolge berücksichtigt werden: Knoblauch darf in keinem Fall auf derselben Fläche gepflanzt werden, auf der im Vorjahr Lauchgewächse (Allioideae) wuchsen. Es empfiehlt sich eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren.

Knoblauchpflanzen in einem Beet
Knoblauch lässt sich hervorragend im Beet anbauen [Foto: Alie04/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Standorteigenschaften für den Knoblauchanbau

  • Lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden
  • Staunässe vermeiden durch die richtige Vorbereitung des Untergrunds
  • Sonniger Standort
  • In Mischkultur mit Tomaten, Erdbeeren, Möhren
  • Nicht in die Nähe von Lauch oder Zwiebeln pflanzen
  • Keine Nachkultur oder Vorkultur von Lauchgewächsen – Anbaupause 3 Jahre

Auch das Pflanzen von Knoblauch im Topf ist problemlos möglich. Dem Flachwurzler reicht eine Tiefe von 10 cm im Pflanztopf aus. Wichtig ist, dass das Wasser gut ablaufen kann. Im Wesentlichen gelten für diese Kultivierung ansonsten die gleichen Bedingungen wie im Beet.

Knoblauch pflanzen: So geht es

Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, Knoblauch selber anzubauen – wobei sie sich hauptsächlich darin unterscheiden, wann die fertige Knoblauchzwiebel geerntet werden kann. Wenn Sie Knoblauchzehen pflanzen, können schon nach knapp einem Jahr neue Zwiebeln geerntet werden – falls Sie Knoblauch-Brutzwiebeln stecken, dauert es ungefähr 2 Jahre, bis eine fertige Knoblauchzwiebel erntebereit ist. Knoblauchsamen zu pflanzen, ist eher unüblich – im Handel sind ausschließlich Steckzwiebeln erhältlich. Wenn man aber Samen besitzt und einsetzt, kann man nach knapp 2 Jahren Knoblauch ernten.

Knoblauchblüte
Die meisten Knoblauchblüten sind unfruchtbar und bilden Bulbillen [Foto: chutima chaimratana/ Shutterstock.com]

Knoblauch säen

Nur sehr wenige Knoblauchsorten bilden schwärzliche Knoblauchsamen, weshalb diese auch nicht oft zu kaufen sind. Es ist weitaus verbreiteter und sinnvoller, Knoblauch-Brutzwiebeln oder -Zehen zu stecken. Falls Sie Knoblauch säen möchten, gehen Sie hier genau wie beim Brutzwiebeln-Stecken vor.

Knoblauch stecken

Bei Knoblauch handelt es sich um eine Pflanze, die am besten aus Zehen gezogen wird. Die Knoblauchzehen lassen sich zweimal im Jahr setzen, zum Frühjahr und zum Herbst. Zum Stecken werden die Zehen im Abstand von 15 bis 20 cm in einer Tiefe von 3 bis 4 cm platziert. Dabei ist ein Reihenabstand von 30 cm ideal. Bei der pflegeleichten Knoblauchpflanze ist eine Düngung nicht unbedingt notwendig, wenn der Boden gut versorgt ist. Für eine verbesserte Nährstoffzufuhr empfiehlt es sich trotzdem, die Erde vor dem Setzen mit einem Langzeitdünger oder gut einem Drittel gut abgelagertem Kompost vorzubereiten.

Frischer Stallmist sollte nicht verwendet werden, weil dann die Gefahr steigt, dass Knoblauch von der Zwiebelfliege (Delia antiqua) befallen wird. Für das Stecken dürfen nur bereits getrocknete Knoblauchzehen verwendet werden, um Fäulnis vorzubeugen. Außerdem verkürzt die Anwendung von bereits austreibenden Zehen, die bereits von innen grün sind, den Anbau. Um die Knoblauchzehen vortreiben zu lassen, können Sie diese einige Tage in einem ungefähr 20 °C warmen und hellen Zimmer auf einem feuchten Tuch liegen lassen. Für mehr Informationen zur Knoblauch-Pflege lesen Sie gerne unseren Knoblauch Übersichts-Artikel.

Knoblauch stecken
Es ist wichtig, den richtigen Pflanzabstand einzuhalten [Foto: iva/ Shutterstock.com]

Kann man Knoblauch aus dem Supermarkt pflanzen? Das kommt ganz auf den Knoblauch an, der im Supermarkt verkauft wird. Meist wird hier Softneck-Knoblauch verkauft, der im Mittelmeerraum angepflanzt wurde. Dieser wird unsere kalten Winter nicht überstehen – man könnte ihn höchstens im Topf drinnen überwintern oder im Frühjahr pflanzen. Die einfachere Methode ist es, Knoblauchzehen oder Brutzwiebeln zu kaufen, die unseren Winter sicher überleben.

Zusammenfassung: Knoblauch stecken

  • Stecken im Frühjahr und/oder Herbst
  • Vorbereitung des Bodens mit Langzeitdünger oder Kompostgabe
  • Abstand von 15 – 20 cm, Tiefe von 3 – 4 cm, Reihenabstand 30 cm
  • Vorgetriebene Zehen schneller reif
Knoblauch-Brutknospen
Knoblauch kann auch als Brutknospe (Bulbille) gesteckt werden, die man im Spätsommer erntet

Brutzwiebeln pflanzen

Damit es möglich ist, Knoblauch-Brutzwiebeln zu stecken, dürfen die Blüten nicht entfernt werden, sodass sich die Brutzwiebeln entwickeln können. Zwischen Juli und August bildet die Pflanze ihre Blüten aus, in denen sich Knoblauch-Brutzwiebeln entwickeln. Wenn die Bulbillen reif sind, können sie von der Pflanze entfernt werden. Diese können Sie dann bis September an einem warmen, schattigen und trockenen Ort aufbewahren und wie folgt einpflanzen:

  • Die Pflanzerde sollte bestenfalls wie oben beschrieben mit Kompost oder Langzeitdünger vorbereitet werden.
  • Platzieren Sie die einzelnen Bulbillen mit einem Abstand von 15 – 20 cm in einer Tiefe von 1 – 2 cm in einer Reihe.
  • Nun werden die Brutzwiebeln leicht mit Erde bedeckt.
  • Feuchten Sie das Substrat an.
  • Die Bulbillen brauchen jetzt 2 Jahre, bis reife Knoblauch-Knollen geerntet werden können.

Knoblauch ist allseits bekannt und beliebt, aber kennen Sie schon den Schnittknoblauch (Allium tuberosum)? Wir stellen ihn Ihnen vor und erklären alles Wissenswerte zu Anbau, Pflege und Co.

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