Lavendel pflanzen: Standort, Abstand, Begleitpflanzen & Co.

Katja
Katja
Katja
Katja

Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Wer im eigenen Garten den pflegeleichte Lavendel pflanzt, kann sich nicht nur an einer schönen Duftpflanze, sondern auch an einem echten Bienenmagnet erfreuen.

Lavendel im Beet
An den richtigen Standort gepflanzt entwickelt sich der Lavendel prächtig [Foto: On the Move/ Shutterstock.com]

Wer sich am Duft und Anblick des Echten Lavendels (Lavandula angustifolia) erfreuen möchte, pflanzt sich den mediterranen Halbstrauch ganz einfach in den eigenen Garten. Die Pflege von Lavendel ist nicht schwer und die Blüten machen sogar im getrockneten Zustand noch einiges her. In der Natur wächst der Lavendel häufig an steinigen Hängen und auf kargen Böden. Hier zeigen wir, wie Sie für den Lavendel auch im Garten den passenden Platz finden.

Wann sollte man Lavendel pflanzen?

Lavendel pflanzen Sie am besten im Frühjahr nach draußen. Die ideale Pflanzzeit für Lavendel ist ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Man kann den Lavendel aber auch schon ab Ende März auspflanzen. Größere Exemplare kommen mit der Witterung besser zurecht – allerdings ist in diesem Fall ein Frostschutz aus Mulchmaterial empfehlenswert. Ist die Wasserversorgung sichergestellt, kann man den Lavendel sogar noch im Sommer pflanzen. Die Pflanzung von Lavendel im Herbst ist hingegen nicht zu empfehlen – denn dann hat er kaum noch Zeit, vor dem Winter richtig anzuwachsen.

Lavendel in der Natur
Am Naturstandort wächst der Lavendel an sonnigen, kargen Stellen [Foto: Bargais/ Shutterstock.com]

Auf einen Blick: Wann pflanzt man Lavendel?

  • Ideal: Frühjahr ab Mitte Mai
  • Möglich: Im Sommer, wenn Wasserversorgung sichergestellt ist
  • Je nach Pflanzzeit ist ein Frostschutz notwendig

Lavendel: Der richtige Standort

Egal, ob man den Lavendel im Topf, im Beet oder sogar als Lavendel-Baum pflanzen möchte – der richtige Platz ist ausschlaggebend für eine gesunde und blütenreiche Pflanze. Für den idealen Lavendel-Standort orientiert man sich am Naturstandort des hübschen Halbstrauchs: Sonnig, warm und eher trocken sollte es sein. Zudem sagen dem Lavendel nährstoffarme und kalkhaltige Böden zu.

Lavendel im Garten

Am passenden Standort ist der Lavendel eine eher anspruchslose Pflanze für den Garten, die auch bei Bienen sehr beliebt ist. Man kann ihn als Teekraut verwenden oder als Hausmittel gegen Kleidermotten einsetzen. Zudem hilft ein Lavendelöl gegen Trauermücken. Neben der Pflanzung im Kräuterbeet findet der Echte Lavendel als niedrige Duft-Hecke und Beeteinfassung im Garten einen Platz. Im Beet sollte ein Pflanzabstand von 20 bis 40 cm eingehalten werden. Lavendel kann schon alleinstehend ein prächtiges Bild abgeben – schöner ist es aber meist, drei oder fünf Pflanzen zusammensetzen.

Lavendel als Beeteinfassung
Lavendel eignet sich hervorragend als Beeteinfassung [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Lavendel als Beeteinfassung: Vom Lavendel gibt es zahlreiche Sorten. Für die Beeteinfassung sollte deshalb ein Lavendel gewählt werden, der eher klein bleibt und kompakt wächst. Hierzu zählt beispielsweise die Sorte ‘Blue Cushion’. Die Pflanzen werden mit einem Abstand von etwa 25 cm am Rande des Beets in den vorbereiteten Boden gesetzt. Mehr als drei Pflanzen pro Meter sollten es nicht sein, um Konkurrenz zu vermeiden. Die kleine Lavendelhecke sollte regelmäßig zurückgeschnitten werden – denn einen Rückschnitt ins alte, blattlose Holz überlebt der Lavendel eventuell nicht.

Die richtige Erde für Lavendel

Der Lavendel ist auf einen durchlässigen Boden angewiesen. Er bevorzugt eine Erde, die nährstoffarm und kalkhaltig ist. Auf nassen oder gar staunassen Untergründen ist der Lavendel nicht winterhart. Bei sehr tonigen Böden lässt sich der Lavendel nur langfristig halten, wenn das Substrat im Bereich der Pflanzung großzügig gegen ein durchlässiges ausgetauscht wird. Ist der Boden für den Lavendel ein wenig zu schwer, bietet es sich zur Vermeidung von Staunässe an, dem Gartenboden aus dem Pflanzloch viel Sand unterzumischen und eine Drainageschicht aus Kieselsteinen anzulegen. So werden bestmögliche Ausgangsbedingungen für die Pflanzung geschaffen. Falls kein geeigneter Boden vorliegt, pflanzt man den Lavendel alternativ mit passendem Substrat im Topf, Hochbeet oder in der Kräuterspirale.

Lavendel wird eingepflanzt
Man kann fertige Pflanzen kaufen oder den Lavendel aussäen [Foto: rigsbyphoto/ Shutterstock.com]

Lavendel säen

Auch wenn es etwas aufwändiger ist, kann es doch sinnvoll sein, den Lavendel zu säen. Die Wurzeln entwickeln sich so auf natürliche Weise und die Pflanze erleidet keinen Pflanzschock, da sich die Jungpflanzen an den Standort anpassen können – von Beginn an. Durch die Anpassung haben gesäte Exemplare noch mit fortschreitendem Alter bessere Chancen, lange gesund zu bleiben, als gekaufte. Am besten nimmt man eine Vorkultur auf der Fensterbank vor, aber auch die direkte Aussaat ins Freiland ist möglich. Zu den richtigen Bedingungen zählen ausreichend Wärme und Licht sowie die passende Erde. Lavendel bevorzugt generell nährstoffarmes Substrat – bei der Voranzucht ist ein solches Substrat besonders wichtig. Eine passende Erde für die Anzucht und für die Weiterkultur ist beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, die absichtlich mit weniger Nährstoffen ausgestattet und besonders durchlässig ist. Zusätzlich sollte noch etwa ein Drittel Sand zur besseren Drainage untergemischt werden. So werden ideale Bedingungen für den Lavendel und seine Samen geschaffen. Lavendel-Samen werden wie folgt ausgesät:

  • Vor der Aussaat stratifizieren: Saatgut 2 – 4 Wochen in einem Behälter mit angefeuchtetem Sand im Kühlschrank lagern. Diese Behandlung erhöht die Keimrate erheblich
  • Vorziehen ab Anfang März auf der Fensterbank
  • Danach, wenn möglich, Zimmergewächshaus verwenden
  • Optimale Keimtemperatur bei 20 °C
  • Töpfe mit Anzuchtsubstrat wie Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde vorbereiten
  • Saatgut verteilen und nur leicht andrücken
  • Erde mäßig feucht halten
  • Keimdauer 3 – 4 Wochen
  • Freilandaussaat zwischen Ende April und Ende Mai möglich
  • Im Beet Abstand von 30 cm einhalten
Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Kräuter sowie zur Aussaat, Stecklingsvermehrung & zum Pikieren
  • Sorgt für aromatische Kräuter & kräftige Jungpflanzen mit starken Wurzeln
  • Torffrei & klimafreundlich: CO2-reduzierte Bio-Erde hergestellt in Deutschland
12,99 €
Grundpreis: 0,65 €/l
 

Wie sehen Lavendel-Keimlinge aus? Nach dem Erscheinen der beiden kleinen, rundlich bis spatenförmigen Keimblätter entwickeln die Lavendel-Keimlinge die typischen, länglichen Blätter, die ein wenig an Nadelbaumblätter erinnern und auch dem Rosmarin (Rosmarinus officinalis) sehr ähnlich sehen.

Lavendel-Keimlinge
So sehen ganz junge Lavendel-Keimlinge aus [Foto: Mustafa Binol/ Shutterstock.com]

Anleitung zum Einpflanzen

Haben Sie die richtige Lavendel-Sorte und einen geeigneten Standort ausgewählt oder die Samen zur Keimung gebracht, geht es nun ans Einpflanzen des Lavendels. Hier ist nochmals zu erwähnen, dass sich eine Pflanzung direkt in den Boden nur lohnt, wenn Erde und Standort auch passend sind. Bei zu tonigem Untergrund muss das Substrat großzügig ausgetauscht werden und im Extremfall werden bis zu 60 % Drainagematerial eingemischt. Erfolgversprechender ist in diesem Fall die Pflanzung des Lavendels in einen Topf, in einen aufgeschütteten Hügel, ins Hochbeet oder in die Kräuterspirale. Stimmen Standort und Boden, dann kann es mit der Pflanzung losgehen. Dazu sollten Sie ab Mitte Mai ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben. Dieses sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen der gekauften Pflanze. Haben Sie sie mittig im Pflanzloch platziert, können Sie es mit Erde auffüllen. Da der Lavendel ursprünglich aus den felsigen Regionen des Mittelmeerraumes stammt, ist sein Bedarf an Nährstoffen und Wasser eher gering. Die verwendete Pflanzerde sollte daher durchlässig und kalkhaltig sein. Für kleine Gärten eignet sich auch die Kultivierung in einer Kräuterspirale. Trockenheitsliebende Pflanzen – wie den Lavendel – setzen Sie dabei am besten süd- oder westseitig in das obere Drittel der Spirale.

Lavendel 'Munstead' Blauviolett
Lavendel 'Munstead' Blauviolett
  • Stark duftender Lavendel mit mediterranem Flair
  • Ausgezeichnet: Sehr gesund, pflegeleicht & frosthart
  • Perfekt für sonnige Plätze im Topf oder Beet
26,99 €

In welchem Abstand pflanzt man Lavendel?

Damit der buschig wachsende Lavendel auch später noch genügend Platz hat, sollten Sie die Jungpflanzen nicht zu eng setzen. Für den Lavendel ist ein Pflanzabstand von etwa 30 – 40 cm angemessen.

Lavendel im Topf
Bevor der Topf zu klein wird, müssen die Jungpflanzen ausgepflanzt werden [Foto: Lora_Aks/ Shutterstock.com]

Lavendel umpflanzen

Grundsätzlich sollte es besser vermieden werden, den Lavendel umzupflanzen, denn es bedeutet stets Stress für die Pflanze. Bevor der Lavendel am falschen Standort eingeht, ist es dennoch ratsam, ihn an einen anderen Platz zu setzen. Das Umpflanzen sollte ebenso im Frühjahr stattfinden, zwischen Ende März und Mai, damit der Lavendel vor dem Winter gut an seinem neuen Standort anwachsen kann. Graben Sie den Wurzelballen großzügig aus, um möglichst wenig Wurzelwerk zu beschädigen.

Gute Begleitpflanzen für Lavendel

Damit im Garten ein schönes Gesamtbild entsteht, kombiniert man den Lavendel mit anderen Pflanzen. Hier muss die richtige Wahl getroffen werden, damit die verschiedenen Arten gut nebeneinander wachsen. Aufgrund der ähnlichen Standortansprüche ist es sinnvoll, den Lavendel mit Rosmarin (Rosmarinus officinalis) zu pflanzen, wobei auch andere mediterrane Kräuter wie Thymian (Thymus) oder Salbei (Salvia) passend sind. Man kann Minze und Lavendel zusammen pflanzen, wenn man eine Kräuterspirale verwendet. Hier gehören die beiden Kräuter allerdings an unterschiedliche Stellen. Aber welche Blumen passen zum Lavendel? Passende blütenreiche Begleitpflanzen zu Lavendel sind zum Beispiel Echter Meerkohl (Crambe maritima), Frauenmantel (Alchemilla), oder Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum).

Tipp: Weniger geeignet als Pflanzpartner sind dagegen die häufig genannten Rosen (Rosa), da diese humose, auch tonige und nährstoffreiche Böden bevorzugen.

Lavendel neben mediterranen Kräutern
In der Kräuterspirale wächst der Lavendel neben anderen mediterranen Kräutern [Foto: terra incognita/ Shutterstock.com]

Auf einen Blick: Welche Pflanzen passen zu Lavendel?

  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder Salbei
  • Echter Meerkohl
  • Frauenmantel
  • Kartäusernelke
  • Steinkraut

Steht der Lavendel nun im eigenen Garten, gilt es, ihn gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Wir geben Tipps, wie man den Lavendel überwintern kann, sodass er auch im nächsten Jahr wieder blüht.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden