Lavendel vermehren: Vermehrung durch Stecklinge, Aussaat & Teilung

Sabine
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Ich habe Agrar- und Ernährungswirtschaft an der BOKU in Wien studiert. Das Gärtnern macht mir unheimlich viel Spaß und nimmt sicherlich den größten Teil meiner Freizeit in Anspruch. Vor einigen Jahren wurde außerdem mein Interesse für Kräuter geweckt, weshalb ich 2018 die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin abgeschlossen habe.

Lieblingsobst: Äpfel, Kirschen
Lieblingsgemüse: Erdäpfel/Kartoffeln, Fenchel

Lavendel lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Ob nun durch Stecklinge, Aussaat oder Teilung – wir verraten, welche Methode sich am besten eignet.

Lavendelpflanzen in Kanistern
Lavendelpflanzen können ganz einfach vermehrt werden [Foto: Fotyma/ Shutterstock.com]

Zur Gattung des Lavendels (Lavandula) zählen viele verschiedene Arten und Sorten. Die Vermehrung erfolgt aber bei allen auf ähnliche Weise. Denn Lavendel zählt – anders als viele vermuten – nicht zu den Stauden, sondern zu den Halbsträuchern. Als solcher verholzt Lavendel von Natur aus mit zunehmendem Alter. Deshalb sollten Sie früher oder später Ihren Bestand verjüngen, um möglichst lange von den duftenden Blüten zu profitieren. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei beliebte Methoden zur Vermehrung von Lavendel vor. Allgemeine Informationen rund um den Lavendel haben wir zudem hier für Sie zusammengestellt.

Die erfolgversprechendste Methode zur Vermehrung von Echtem Lavendel (Lavandula angustifolia), Schopflavendel (Lavandula stoechas) und Co. ist die Stecklingsvermehrung. Grundsätzlich ist auch eine Aussaat möglich, doch diese ist sehr zeitaufwendig und mit viel Arbeit verbunden.

Lavendel über Stecklinge vermehren

Wer sich nicht die Mühe einer Aussaat von Lavendelsamen machen möchte, kann seine vorhandene Pflanze einfach über Stecklinge klonen. Diese Methode bezeichnet man auch als vegetative Vermehrung. Zur Gewinnung von Stecklingen können Sie zum Beispiel den Verschnitt nutzen, der beim Rückschnitt im Frühjahr anfällt. Hierfür schneidet man junge Triebe mit einem sauberen, scharfen Messer in etwa 15 cm lange Stücke. Anschließend streifen Sie die unteren Blätter des Zweiges ab und setzen die Stecklinge etwa 10 cm tief in nährstoffarmes Substrat. Ideal geeignet ist eine torffreie Anzuchterde wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Die Erde sollte stets feuchtgehalten werden, ohne dass die Pflanze in Staunässe versinkt. In der Regel bilden sich dann nach einigen Wochen die ersten Wurzeln und die kleinen Pflänzchen können einzeln in Töpfe gepflanzt werden.

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Stecklinge können Sie grundsätzlich das ganze Jahr über setzen. Stecklinge, die im Frühjahr (Ende März) gesetzt werden, können spätestens nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland übersiedeln. Wenn Sie Ihre Lavendelstecklinge im Spätsommer oder Herbst auspflanzen möchten, sollten Sie diese aber unbedingt vor dem Winter schützen.

Person hält junge Triebe von Lavendel in der Hand
Das Vermehren von Lavendel beginnt mit dem Schneiden junger Triebe [Foto: Radovan1/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung Lavendel über Stecklinge vermehren:

  • Junge Triebe in Stücke schneiden (etwa 15 cm lang)
  • Blätter im unteren Bereich entfernen
  • Etwa 10 cm tief in nährstoffarmes Substrat stecken
  • Erde feuchthalten
  • Nach der Bewurzelung umtopfen

Tipp vom Profi: Verholzte Pflanzenteile des Lavendels eignen sich nicht mehr für die Vermehrung über Stecklinge.

Lavendel durch Aussaat vermehren

Lavendelsamen sind zwar im Handel erhältlich, meist aber nicht sortenrein. Daher kann es schon mal passieren, dass die Pflanzen aus einer Samenpackung unterschiedlich aussehen. Bei vereinzelten Sträuchern ist das kein Problem, deutlich unangenehmer ist es allerdings, wenn mehrere Pflanzen nebeneinander – zum Beispiel als Hecke oder Beeteinfassung – wachsen sollen. In diesem Fall ziehen Sie die Jungpflanzen am besten in einem separaten Beet vor und sortieren sie nach einem Jahr aus.

Lavendelpflänzchen im Topf
Die kleinen Lavendelpflänzchen brauchen besondere Pflege [Foto: Katarzyna Mazurowska/ Shutterstock.com]

Generell gestaltet sich eine Vermehrung über Samen beim Lavendel meist schwierig, da spezielle Bedingungen zum Keimen und Wachsen notwendig sind. Lavendel ist ein Lichtkeimer, das heißt, die Samen dürfen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Die Keimdauer liegt bei optimalen Bedingungen bei etwa ein bis zwei Wochen, kann sich aber auch manchmal über einige Monate strecken.

Für die Anzucht füllen Sie kleine Töpfe mit unserer nährstoffarmen Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Wenn Sie möchten, dass die Pflänzchen noch im selben Jahr das erste Mal blühen, sollten Sie Lavendel am besten bereits im zeitigen Frühjahr (Februar/März) auf der Fensterbank vorziehen. Ausreichend Sonnenlicht, Feuchtigkeit und eine Abdeckung mit Frischhaltefolie sorgen dabei für optimale Gewächshausbedingungen. Nach spätestens vier Wochen sollten Sie die Folie aber wieder entfernen. Pikieren Sie die Pflanzen, sobald nach den Keimblättern die ersten Blätter erschienen sind. Das Auspflanzen in den Garten erfolgt nach dem letzten Frost (Ende Mai), wenn der Boden bereits aufgewärmt ist. Ein Direktsaat ins Beet empfiehlt sich ebenfalls erst nach den Eisheiligen im Mai.

Zusammenfassung Lavendel durch Aussaat vermehren:

  • Nährstoffarme Kräutererde in Töpfe füllen
  • Mit Sprühflasche befeuchten
  • Samen locker auf Substrat streuen und etwas hineindrücken
  • Mit Frischhaltefolie abdecken
  • Hellen Standort auswählen
  • Nach etwa vier Wochen die Folie entfernen
  • Pflanzen pikieren
  • Frühestens Ende Mai ins Beet pflanzen

Tipp vom Profi: Echter Lavendel bildet sehr viele Samen, wenn er sich wohlfühlt. Die aufgegangenen Jungpflanzen können Sie dann vorsichtig an einen gewünschten Ort umpflanzen. Dazu sollten Sie diese möglichst früh ausgraben, damit sie die Prozedur gut überstehen.

Lavendel durch Teilung vermehren

Mehrjährige Pflanzen, zu denen der Lavendel zählt, können in der Regel ganz einfach durch Wurzelteilung vermehrt werden. Heben Sie hierfür im Frühjahr (März/April) oder im Herbst (September) den Wurzelballen mit einem Spaten an und teilen Sie ihn in zwei Stücke. Pflanzen Sie die Teile anschließend wieder in einem ausreichenden Abstand voneinander ein. Es sollte aber nicht zu dicht gepflanzt werden, damit die Lavendelpflanzen noch genügend Platz zum Wachsen haben.

Teilung von Lavendelpflanzen
Die Teilung von älteren Lavendelpflanzen gestaltet sich meist schwierig [Foto: Robert Przybysz/ Shutterstock.com]

Das Teilen eines Lavendelstrauches ist allerdings nur dann möglich, wenn er an mehreren Stellen im Boden gewurzelt hat. Leider erschwert die starke Verholzung von älteren Pflanzen den Prozess oftmals zusätzlich. Die Wunden verholzter Stellen durch das Teilen sind zudem günstige Eintrittspforten für unerwünschte Krankheiten. Die Vermehrung über Stecklinge eignet sich daher für die meisten Lavendelarten deutlich besser.

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