Löwenzahn entfernen: So wird man das lästige Unkraut los

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

So beliebt die schönen Pusteblumen bei Kindern sind, vielen Hobbygärtnern graut davor. Wir haben ein paar Tipps auf Lager, um Löwenzahn zu entfernen.

Löwenzahn
Viele Gärtner wollen Löwenzahn so schnell wie möglich wieder loswerden [Foto: Herzstaub/ Shutterstock.com]

Der Löwenzahn (Taraxum) ist ein vielseitiges Kraut, welches für den einen nur ein Unkraut darstellt, für andere wiederum ein wichtiges Heilkraut. Wie Sie den Korbblütler (Asteraceae) am besten aus Ihrem Rasen und Ihren Garten entfernen, erfahren Sie hier in unserem Spezial-Artikel.

Löwenzahn entfernen: Zeitpunkt

Das Wichtigste beim Entfernen von Löwenzahn ist der Zeitpunkt, denn sobald sich der Löwenzahn einmal ausgesät hat, ist es schon zu spät. Sollten Sie keine Zeit finden, den Löwenzahn vor der Blüte zu entfernen, können Sie sich mit Rasenmähen etwas Zeit verschaffen. Beim Mähen werden die Blüten abgeschnitten, sodass fürs Erste eine Vermehrung verhindert wird – aber der Löwenzahn wächst natürlich weiter und wird mit dieser Methode nur etwas später zur Blüte gelangen.

Löwenzahn entfernen: Verschiedene Methoden

Was macht den Löwenzahn nun eigentlich so unbeliebt bei Gärtnern? Zum einen verdrängt er andere Pflanzen, die weniger konkurrenzstark sind. Der Löwenzahn wuchert praktisch jeden Standort zu. Zum anderen lässt er sich nur schwer entfernen, da er eine lange Pfahlwurzel hat und sich rasend schnell mit zahlreichen Samen über den Wind verbreiten kann. Hier haben wir einige Methoden für Sie, mit denen Sie dem Löwenzahn an den Kragen gehen können.

Löwenzahn entfernen: Mechanische Methoden

Um den Löwenzahn erfolgreich loszuwerden, gibt es mehrere Methoden wie zum Beispiel die mechanische Methode des Ausstechens. Dazu benötigt man ein Werkzeug wie einen Unkrautstecher, mit dem man den Löwenzahn mitsamt der Pfahlwurzel entfernt. Sie können dies natürlich auch mit einer einfachen Gartenschaufel versuchen, aber mit speziellen Unkrautstechern ist es deutlich einfacher. Es gibt zudem spezielle Löwenzahnzieher auf dem Markt, deren Spitze einem Korkenzieher ähnelt.

Löwenzahn wird mit Fugenkratzer entfernt
Fugenkratzer erleichtern das Jäten von Rillen und Fugen an Terrassen und Wegen [Foto: luisawhr/ Shutterstock.com]

Solche Ausstecher und Zieher funktionieren sehr gut am Rasen, jedoch stoßen diese Geräte bei den Rillen zwischen Pflastersteinen und an unseren Terrassen bald an ihre Grenzen – im Gegensatz zum Löwenzahn, denn dieses Kraut ist so stark, dass es sogar Asphalt sprengen kann. Bei solchen Fugen sollten Sie eher auf spezielle Fugenkratzer zurückgreifen.

Es gibt zwar noch die Methode des Abflammens des Unkrauts über einen Gasbrenner, jedoch zeigt diese Methode bei Unkräutern, die wie der Löwenzahn ein starkes Wurzelsystem haben, keine andauernde Wirkung. Greifen Sie daher eher auf die Methode des Ausstechens zurück, womit Sie auch die Wurzeln des Löwenzahns erwischen.

Löwenzahn entfernen: Chemische Methoden

Wenn Ihnen das Ausstechen zu anstrengend oder zeitaufwendig ist, können Sie auch auf chemische Mittelchen setzen, die Unkräuter wie den Löwenzahn effektiv entfernen können. Es gibt eine ganze Reihe von Unkrautvernichtern, die Unkräuter aus Ihrem Rasen entfernen und oft die folgenden Wirkstoffe enthalten:

  • MCPA (2-Methyl-4-chlorphenoxyessigsäure)
  • Dicamba (3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure)
  • 2,4-D (2,4-Dichlorphenoxyessigsäure)
  • Mecoprop-P (Methylchlorphenoxypropionsäure)

Mittel wie diese entfernen Unkräuter wie den Löwenzahn und verschonen dabei Ihren Rasen. Allerdings sollten Sie die Mittel nur am Rasen und nicht in Ihren Beeten einsetzen, denn die Wirkstoffe könnten Ihre zweikeimblättrigen Gemüse- oder Zierpflanzen schädigen, so zum Beispiel Hülsenfrüchtler (Fabaceae) oder Korbblütler (Asteraceae).

Löwenzahn chemisch entfernen
Wirkstoffe in chemischen Unkrautvernichter können auch für andere Pflanzen gefährlich werden [Foto: FrankHH/ Shutterstock.com]

Beachten Sie bei der Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln zudem immer die Sicherheitsrichtlinien und die persönliche Schutzausrüstung, die für die Anwendung unbedingt nötig sind. Vermeiden Sie Haut- und Augenkontakt und halten Sie sich immer an die Aufwandsmengen, die angegeben ist, sowie die richtige Anwendung. Prinzipiell ist der Einsatz von Herbiziden im eigenen kleinen Garten wegen einiger Löwenzahn-Pflanzen im Rasen oder in den Beeten noch nicht nötig, denn mit mechanischen Methoden und Hausmitteln erzielt man gute Erfolge in der Bekämpfung.

Löwenzahn entfernen: Hausmittel

Eine ganz besondere Methode zur Löwenzahnbekämpfung ist der Einsatz von kleinen Nagetieren wie Hasen, Kaninchen oder Meerschweinchen. Sollten Sie oder Ihre Kinder solche Haustiere besitzen, können Sie diese einfach in Ihrem Garten fressen und dem Löwenzahn den Garaus machen lassen. Diese Nagetiere sind nämlich ganz verrückt nach Löwenzahn und durch das Versetzen des Außengeheges oder das freie Herumlaufenlassen haben die Nager die Möglichkeit, den Löwenzahn zu vertilgen.

Von Hausmitteln wie Salz oder Essig sollten Sie besser die Finger lassen, besonders bei Pflasterung und auf Terrassen, denn der Regen wird diese Substanzen nur in den Boden und in das Grundwasser spülen, was der Umwelt schadet. Außerdem ist laut der Durchführungsverordnung (EU) 2017/1529 der Einsatz von Salz oder Essig als Unkrautbekämpfungsmittel verboten und somit sogar strafbar.

Meerschweinchen mit Löwenzahn
Meerschweinchen und Hasen sind begeisterte Löwenzahnfresser [Foto: Grigorita Ko/ Shutterstock.com]

Löwenzahn vermeiden

Um gar nicht erst zu drastischen Bekämpfungsmethoden greifen zu müssen, können Sie auch vermeiden, dass Löwenzahn sich überhaupt in Ihrem Garten ansiedelt. Löwenzahn tritt besonders gerne bei Böden auf, die stark mit Stickstoff versorgt sind, weshalb Sie eine übermäßige Stickstoffdüngung auf gefährdeten Flächen vermeiden sollten. Außerdem ist das Vertikulieren sehr förderlich für Rasenunkräuter wie den Löwenzahn, denn durch das Öffnen der Grasnarbe mit dem Vertikutierer schafft man perfekte Plätze, wo die anfliegenden Samen problemlos anwachsen können. Daher sollte man auf das Vertikutieren besser verzichten. Was allerdings gegen Unkräuter auf dem Rasen hilft, ist regelmäßiges Rasenmähen. Jedoch sollten Sie damit nicht zu lange warten – hat das Unkraut schon Samen gebildet, verbreitet man nämlich mit dem Mähen das Unkraut nur auf dem Rasen. Anstatt das Unkraut zu vernichten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, ob Sie den Löwenzahn nicht anderweitig nutzen möchten. Beispielsweise kann Löwenzahn für Sirups, Tees oder Pflanzenstärkungsmittel genutzt werden. Hier erfahren Sie noch mehr zur Verwendung und Nutzung des Löwenzahns.

Auch Klee ist ein verbreitetes Unkraut in unseren Gärten. Wir helfen ihnen bei der effektiven Bekämpfung und Vorbeugung von Klee im Rasen.

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