Minze trocknen, einfrieren & haltbar machen

Sebastian
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Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Minze ist eines der Kräuter, die sich sehr gut haltbar machen und auch neben der Saison in Getränken oder Speisen genießen lassen.

Getrocknete Minze auf Löffel
Damit Minze lange haltbar bleibt, sollte man sie trocknen [Foto: Gregory Johnston/ Shutterstock.com]

Die Minze (Mentha) und ihre berühmte Sorte, die Pfefferminze (Mentha x piperita), gehören wohl zu den beliebtesten Kräutern in Deutschland. Ihr intensives, frisches Aroma macht die Pflanze zu einem wahren Hochgenuss und sorgt als Minze-Tee, in Getränken oder als Gewürz für kulinarische Sensationen. Wer sich das ganze Jahr mit selbst angebauter Minze versorgen will, sollte jedoch rechtzeitig vorsorgen. Minze zu trocknen ist dabei nicht aufwendig und es gibt noch andere Wege, wie Sie Minze haltbar machen können. Wie man dabei vorgeht und auf was man achten sollte, erklären wir hier.

Minze haltbar machen: Trocknen und Einfrieren

Frische Minze aus dem eigenen Garten hat immer noch das intensivste Aroma. Wie Sie Minze pflanzen, können Sie in einem extra Artikel nachlesen. Leider hält sich das Kraut im Kühlschrank nur einige Tage, bevor es welk wird und nicht mehr verwendbar ist. Da die Minze im Garten und auf dem Balkon aber nur bis zu den ersten Frösten im Herbst geerntet werden kann, müssen Gärtner ihre Ausbeute anders lagern, um bis zum nächsten Frühjahr den Genuss der frischen Pflanze zu erleben. Das Trocknen und das Einfrieren haben sich beim Haltbarmachen der Minze als nützlich erwiesen, denn dadurch bleibt das Aroma gut erhalten.

Frische Minze von Hand umfasst
Am aromatischsten ist die Minze kurz vor der Blüte [Foto: Cmspic/ Shutterstock.com]

Minze trocknen

Das Trocknen ist eine gute Methode, um Minze haltbar zu machen. Ein großer Vorteil, wenn man Minze trocknet, besteht darin, dass Inhaltsstoffe und Aroma weitgehend erhalten bleiben. Dabei gilt: Je schonender die Trocknung, desto intensiver das Aroma. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um nach der Ernte Minze zu trocknen.

Nach der Ernte von Minze wird sie erst einmal gesäubert. Hierbei sollte Wasser vermieden werden, da sonst wichtige ätherische Öle verloren gehen. Versuchen Sie also, Erde oder andere Verunreinigungen abzuschütteln und sortieren Sie Triebe aus, die bereits vertrocknet oder krank sind.

Verfahren zum Minze-Trocknen:

  • Minze trocknen an der Luft: Diese Methode ist am schonendsten und dadurch bleibt das Aroma gut erhalten. Minze trocknen Sie bei 20 °C ohne direkte Sonneneinstrahlung etwa 2 bis 3 Wochen entweder auf Trockennetzen oder aufgehängt in lockeren Bündeln.
Getrocknete Minze aufgehängt
Am schonendsten trocknet man Minze an der Luft [Foto: Africa Studio/ Shutterstock.com]
  • Minze trocknen im Ofen: Eine schnelle und einfache Möglichkeit, um Minze zu trocknen, ist die Nutzung eines Backofens. Die Blätter müssen einzeln auf dem Backblech verteilt und bei etwa 30 bis 50 °C ungefähr 20 Minuten getrocknet werden.
Getrocknete Minzblätter auf Backblech
Minzblätter kann man auch im Backofen trocknen [Foto: hanif66/ Shutterstock.com]

Minze trocknen im Dörrautomaten: Die Blätter werden dafür auf die Etagen im Gerät verteilt, ohne sich zu überlappen. Auf der niedrigsten Stufe wird die Minze gedörrt, bis sie ausreichend getrocknet ist.

Minzblätter auf Dörrautomat
Schonend und schnell kann man Minze im Dörrautomaten trocknen [Foto: Katerina Morozova/ Shutterstock.com]
  • Minze trocknen in der Mikrowelle: Wer nicht viel Zeit hat, kann seine Minze besonders rasch in der Mikrowelle trocknen. Geben Sie eine Handvoll der Blätter auf einen mikrowellenfesten Teller und dörren Sie die Minze in 10-Sekunden-Intervallen auf der niedrigsten Stufe. Das Minze-Trocknen in der Mikrowelle hat einen Nachteil: Durch die schnelle Erwärmung der Blätter geht viel des frischen Aromas der Minze verloren.

Minze einfrieren

Ob man Minze einfrieren oder doch lieber trocknen sollte, ist eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Tatsächlich haben beide Methoden ihre Vor- und Nachteile. Zweifelsohne bleibt das Aroma beim Einfrieren besser erhalten, weshalb sich diese Methode gut eignet, um die Minze für Getränke oder Speisen aufzubewahren. Oft werden zum Einfrieren der Minze die Blätter bereits zerhackt und portionsgerecht mit etwas Wasser in einem Eiswürfelbehälter eingefroren – dies ergibt einen aromatischen Hingucker für kühle Getränke im Sommer. Wer jedoch lieber ganze Blätter zum Garnieren von Speisen haben möchte, sollte auf das Trocknen der Minze setzen: Eingefrorene Minzblätter werden beim Auftauen schließlich matschig und unansehnlich. Für Minze-Tee sind die getrockneten Blätter ebenfalls am besten geeignet. Wenn es um die Haltbarkeit geht, unterscheiden sich beide Methoden kaum voneinander: Bei guter Lagerung kann Minze sowohl gefroren als auch getrocknet bis zu einem Jahr gelagert werden.

Minzblätter in Eiswürfeln
Gefrorene Minze eignet sich gut für Getränke [Foto: 279photo Studio/ Shutterstock.com]

Minze richtig lagern und aufbewahren

Sobald die Minzblätter gut getrocknet sind, können sie in eine praktische Aufbewahrungsmöglichkeit abgefüllt werden. Ob die Minze vollständig durchgetrocknet ist, lässt sich an zwei Zeichen erkennen: Zum einen kräuseln sich die Minzblätter im getrockneten Zustand, zum anderen lassen sie sich durch minimale Berührung mit dem Finger vom Stiel lösen und leicht zerkrümeln. Sind die Blätter noch glatt oder lassen sie sich nur durch Reißen abpflücken? Dann ist die Minze noch nicht trocken genug, um aufbewahrt zu werden, ohne zu verderben. Nachdem die Blätter ausreichend getrocknet wurden, sollten sie optimalerweise an einem kühlen, trockenen und vor Sonnenlicht geschützten Ort gelagert werden. Am besten eignen sich hierfür Gläser mit Schraubverschluss, aber auch luftdichte Tupperdosen bieten sicheren Schutz. Wer Wert auf eine lange Haltbarkeit und ein vollmundiges Aroma legt, kann die getrocknete Minze in kleinen Portionen einvakuumieren. Richtig aufbewahrt sind die getrockneten Minzblätter mehrere Monate, manchmal bis zu einem Jahr, haltbar – allerdings leidet der Geschmack bei fortwährender Lagerdauer.

Verwendung von Minze

Minze ist überaus vielfältig: Nicht nur als Geschmack für Kaugummis und Zahnpasta, sondern auch als Dessert, Getränk oder Gewürz findet die Pflanze Verwendung. Die verschiedenen Minzarten können je nach Geschmack für verschiedenste Gerichte und Getränke verwendet werden, und sogar außerhalb der Küche macht die Minze eine gute Figur. Besonders die Pfefferminze und das daraus gewonnene Pfefferminzöl ist ein bekanntes Heilmittel. Es soll Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen lindern sowie bei Schnupfen und Husten helfen. In der Medizin wird Minze als Tee und Inhalation angewendet. Minzöl wird zudem äußerlich bei Muskel- und Nervenschmerzen sowie Migränen und Juckreiz durch Insektenstiche verwendet. Der Zitronenminze (Mentha gentilis var. citrata) wird nachgesagt, für ruhige Nächte zu sorgen: Ihr Geruch wird von Mücken gemieden, sodass diese schon bald das Weite suchen.

Minze auf einem Dessert
Minze wird gerne in Nachspeisen als Frischekick oder Farbtupfer verwendet [Foto: PosiNote/ Shutterstock.com]

Wie gesund ist Minze?

Minze enthält zahlreiche Bitter- und Gerbstoffe sowie je nach Sorte unterschiedlich hohe Gehalte des ätherischen Öls Menthol. Dieses wirkt krampflösend, kühlend und desinfizierend und regt außerdem eine stärkere Durchblutung an. Menthol sollte nicht bei Säuglingen und Kleinkindern angewandt werden, da es Atemnot auslösen kann. Minze-Tee soll gegen Übelkeit und Magenbeschwerden helfen, wobei durch übermäßigen Konsum die Magenschleimhäute gereizt werden und es zu Sodbrennen kommen kann. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 3 bis 6 g der getrockneten Blätter als Tee, dieser sollte aber auch nicht täglich getrunken werden.

Für den erfolgreichen Anbau von Minze im Garten sind eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung wichtig. Was Sie noch bei der Pflege von Minze beachten sollten, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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