Waldmeister anpflanzen: Alles zu Standort, Zeitpunkt & Vorgehen

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Das Kraut mit der unscheinbaren Blüte erscheint jedes Frühjahr in Gärten und Laubwäldern. Wie man Waldmeister anbaut, erfahren Sie in diesem Artikel.

Waldmeister mit Blüten im Beet
Auch im Garten kann die Waldpflanze angebaut werden [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Bei Waldmeister (Galium odoratum), der bekannt ist für seinen charakteristischen Duft, handelt es sich eigentlich um eine Waldstaude. Unter den richtigen Standortbedingungen wächst er aber auch ohne Probleme in unseren Gärten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie bei der Kultur von Waldmeister genau vorgehen können und was es zu beachten gibt.

Der eigentlich in Buchen – und Laubmischwäldern anzutreffende Waldmeister ist auch ein willkommener Gast in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Durch seine geringen Ansprüche funktioniert der Anbau auch ohne Probleme; es ist sogar so, dass sich der hübsche Bodendecker unter den idealen Bedingungen richtig ausbreiten kann. Die Pflanze bildet flach im Boden verlaufende Rhizome, mit denen sie sich ausbreitet. Das duftende Kraut kann aber auch im Kübel kultiviert werden. Da Waldmeister sehr feuchtigkeitsliebend ist, sollten Sie hier jedoch auf ausreichende Wasserversorgung achten.

Übrigens: Rhizome sind keine Wurzeln, obwohl sie im Boden wachsen. Botanisch betrachtet handelt es sich um unterirdisch verlaufende Sprosse. Aus diesem Grund kann überall entlang eines Rhizoms ein neuer Trieb an die Oberfläche wachsen.

Waldmeister anpflanzen: Der richtige Zeitpunkt

Waldmeister kann zwischen Mitte September und Ende Oktober ausgesät werden. Wenn eine eigene Aussaat nicht erwünscht ist, können Sie die vorgezogenen Pflanzen oder Teilstücke der Waldstaude zwischen März und Oktober pflanzen.

Beim Anpflanzen von Waldmeister haben Sie die Wahl zwischen der eigenen Aussaat oder bereits vorkultivierten Exemplaren im Topf aus Gartencentern, Gärtnereien oder Baumärkten. Vielleicht finden Sie die Pflanze auch wild im Wald oder in einem anderen Garten. In diesem Fall genügt es, einige Rhizome mit den aufrecht daran wachsenden Sprossen zu entnehmen und sehr bald daheim einzupflanzen. Wenn Sie Waldmeister selbst aussäen wollen, ist hierfür zwischen September und Februar die richtige Zeit. Falls Sie den Waldmeister als Topfware gekauft haben, können Sie ihn zwischen März und Oktober an sein Plätzchen im Garten verpflanzen oder direkt im Topf stehen lassen. Beachten Sie jedoch in diesem Fall, dass ein kleiner Topf bei Frost sehr schnell durchfrieren kann, weshalb auch der Waldmeister im Kübel einen Winterschutz benötigt.

Waldmeister den Waldboden bedeckend
Unter idealen Bedingungen kann sich Waldmeister (Galium odoratum) richtig ausbreiten [Foto: Rejdan/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Samen des Waldmeisters benötigen eine mindestens sechswöchige Kälteeinwirkung, um die Bereitschaft zum Keimen zu entwickeln. Man bezeichnet sie daher auch als Frostkeimer. Während gekauftes Saatgut bereits einer speziellen Behandlung zum Abbau der Keimhemmung unterzogen wurde, ist dies bei selbst geerntetem Saatgut natürlich noch nicht geschehen. Eigenes Saatgut muss daher unbedingt vor dem Winter ausgesät werden – oder Sie legen die Samen für mindestens sechs Wochen in den Kühlschrank, ehe Sie sie aussähen.

Was ist der perfekte Standort für Waldmeister?

Waldmeister steht am liebsten an einem schattigen Platz, in feuchter, humoser und etwas kalkhaltiger Erde, die schwach sauer bis alkalisch sein kann.

Das verwundert nicht weiter, wirft man einen Blick an seinen Herkunftsort: Auch im Wald dominiert der Schatten und das kühle Moos speichert die Feuchtigkeit lange Zeit. Der perfekte Standort für Waldmeister ist daher im Schatten einer kühlen Hauswand oder unter einem Baum oder Strauch Ihres Gartens. Übrigens duldet der dominant wuchernde Waldmeister kaum andere Pflanzen an seinem Standort – Konkurrenten werden rücksichtslos verdrängt. Nur wenige können neben ihm bestehen, so zum Beispiel die Goldnessel (Lamium galeobdolon) und die Akelei (Aquilegia), wodurch eine reizvolle Mischung von Wildstauden entsteht.

Das richtige Vorgehen beim Pflanzen von Waldmeister

Beginnen Sie bereits mit der Aussaat, so werden die Samen zwischen Mitte September und Februar im Freiland einen halben Zentimeter tief ausgesät. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Samen in der Reihe nicht zu dicht beieinanderliegen. Sie können mit circa 50 Samen pro Meter rechnen. Der Reihenabstand sollte ungefähr 25 Zentimeter betragen. Herrscht zur Aussaat noch tiefster Winter, können Sie Ihre Aussaat mit einer dünnen Schicht Mulch oder Zweigen abdecken. Im Frühjahr wird die Abdeckung entfernt und die jungen Pflanzen werden auf 20 Zentimeter in der Reihe vereinzelt.

Junge Waldmeisterpflanze in Erde wachsend
Waldmeister liebt feuchte, humose und kalkhaltige Böden [Foto: parzelle94.de/ Shutterstock.com]

Haben Sie eine Topfpflanze gekauft, so kann diese zwischen März und Oktober gepflanzt werden. Heben Sie dazu ein Loch aus, welches mindestens die doppelte Größe des Topfes aufweist. Der Wurzelballen wird dann mit dem Aushub und etwas organischem Dünger wie unserem Plantura Bio-Universaldünger zusammen in das Loch gepflanzt. Zwischen den Pflanzen sollte ein Pflanzabstand von circa 40 Zentimetern liegen. Alternativ kann die Pflanze auch direkt im Topf kultiviert oder in einen Kübel umgepflanzt werden.

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Waldmeister nach dem Pflanzen pflegen

Waldmeister ist zwar pflegeleicht, ein paar Dinge sollten Sie jedoch beachten. Beispielsweise ist es wichtig, dass der Boden immer ausreichend feucht ist. Das lässt sich am besten mit der Fingerprobe überprüfen. Beginnt das Substrat auszutrocknen, ist es ratsam zu gießen. Mit einer Mulchschicht, zum Beispiel aus dem herabgefallenen Laub und Moos im Herbst, können Sie zusätzlich dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Gleichzeitig erhalten so die Mikroorganismen im Boden eine Extraportion Nährstoffe. Hat sich der Waldmeister etabliert, schafft er sich selbst sein feuchtes Mikroklima. Mulchen ist ab jetzt also nicht mehr notwendig.

Wollen Sie Ihre Pflanze vom Unkraut befreien, so ist es wichtig zu beachten, dass nicht gehackt, sondern gejätet werden sollte, denn beim Hacken könnten die flach im Boden liegenden Rhizome des Waldmeisters beschädigt werden.

Tipp: Waldmeister sollte im ersten Jahr nicht zusätzlich gedüngt werden. Im zweiten Jahr können Sie mit einer kleinen Menge Kompost oder vornehmlich organischem Dünger wie unserem Plantura Bio-Universaldünger der Pflanze eine zusätzliche Portion Nährstoffe liefern.

Zusammenfassung: Waldmeister richtig pflanzen und pflegen

  • Aussaat zwischen September und Februar; Reihenabstand 25 cm; max. 50 Samen pro Meter
  • Pflanzen im Frühjahr vereinzeln
  • Pflanzung vorkultivierter Pflanzen zwischen März und Oktober; Pflanzloch etwa doppelt so groß wie der Topfballen
  • Bei Trockenheit wässern, vor allem Topfpflanzen regelmäßig überprüfen
  • Ab dem 2. Standjahr wenig und ausschließlich organisch düngen
  • Zwischen den Pflanzen nicht hacken, sondern jäten
Waldmeisterpflanze mit Topf und Schaufel
Waldmeister lässt sich auch ohne Probleme im Kübel kultivieren [Foto: Phil McDonald/ Shutterstock.com]

Der Waldmeister ist eine Staude mit einzigartigem Aroma, mit der Liköre, Süßspeisen, Soßen und Bowlen zubereitet werden können. Wir haben für Sie in einem eigenen Artikel zusammengefasst, was es bei der Ernte von Waldmeister zu beachten gilt.

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