Kümmel anbauen: Standort, Aussaat & Co.

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Einige Gewürze sollten im eigenen Garten einfach nicht fehlen. Dazu gehört auch der Kümmel, der hervorragend zum Würzen vieler Speisen geeignet ist.

Insekten auf Kümmel
Kümmel ist ein Doldenblütler und ein Insekten-Magnet [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Schon vor rund 2000 Jahren würzten die ersten Feinschmecker nachweislich mit Kümmel (Carum carvi). Als Vertreter der Doldenblütler (Apiaceae) ist der Kümmel mit weiteren Größen aus dem Küchengarten wie Dill (Anethum graveolens) oder Fenchel (Foeniculum vulgare) verwandt. Der zweijährige Kümmel gehört zu den pflegeleichten Gewürzsorten, die in jedem Garten einen Platz finden und eine hervorragende Ergänzung für jedes Kräuterbeet sind. Auf einige Dinge, wie beispielsweise den Standort, muss jedoch besonders geachtet werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den robusten Kümmel im eigenen Garten anbauen können.

Wann kann man Kümmel anbauen?

Soll direkt ins Freiland ausgesät werden, so kann dies ab April durchgeführt werden. Natürlich darf Kümmel auch auf der Fensterbank vorgezogen und nach den Eisheiligen Mitte Mai als Jungpflanze gesetzt werden. In diesem Fall kann mit der Aussaat bereits ab Februar begonnen werden.

Der richtige Standort

Im Gegensatz zu den meisten mediterranen Küchenkräutern fühlt der Kümmel sich nicht auf einem lockeren, durchlässigen Boden wohl. Feuchte, eher lehmige Substrate in sonniger bis halbschattiger Lage stellen das beste Habitat für das Doldenblütengewächs dar. Da die Kümmelpflanze kalkliebend ist, liegt der optimale Boden-pH-Wert mit 6,0 bis 7,5 im neutralen bis leicht alkalischen Bereich. Werden des Öfteren sauer wirkende Dünger verwendet, kann einer Versauerung des Bodens mit einer Kalkgabe entgegengewirkt werden, wie beispielsweise mit unseren Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk. Bei der Bepflanzung von Töpfen lohnt es sich ebenfalls, der Pflanzerde etwas Kalk beizumischen, um den Kümmelpflanzen einen guten Start zu ermöglichen.

Wer dem Kümmel keinen optimalen Gartenboden anbieten kann, darf die Arznei- und Gewürzpflanze auch im Topf anbauen. Für die Befüllung eignet sich eine hochwertige Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Sie bietet durch ihren hohen Humusgehalt und die enthaltenen Nährstoffe ein ideales Milieu für den Kümmel und sorgt für ein gesundes Wurzelwachstum der Pflanze.

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Zu anderen Doldenblütlern wie Möhre (Daucus carota), Fenchel oder Dill sollte in der Nachbarschaft aufgrund von Unverträglichkeiten ein Abstand von mindestens 40 cm gewahrt werden. Bis zum wiederholten Anbau von Kümmel an der gleichen Stelle ist es ratsam, eine fünfjährige Anbaupause einzuhalten. Grundsätzlich kann Kümmel in Gefäßen angebaut werden – auch dabei ist ein Substrat mit den oben genannten Eigenschaften empfehlenswert. Außerdem ist bei der Wahl des Topfes zu beachten, dass Kümmel eine etwa 15 cm lange Pfahlwurzel ausbildet – der Kübel sollte also entsprechend groß sein. Idealerweise nehmen Sie hierfür einen Topf mit etwa 10 l Fassungsvermögen und geben Sie eine mindestens 5 cm hohe Schicht Blähton oder Kies in den Kübel, um einen optimalen Wasserablauf zu ermöglichen. Auf die Drainageschicht legen Sie am besten noch ein Gartenvlies, das die Ausschwemmung der Erde in die Drainageschicht verhindert.

Anbau des Kümmel
Kümmel kann am richtigen Standort ideal gedeihen und viele Blüten bilden [Foto: Dajra/ Shutterstock.com]

Aussaat von Kümmel

Kümmel ist eine sogenannte zweijährige Pflanze. Im Jahr der Aussaat wächst sie nur, ohne dass sie geerntet werden kann. Im Spätherbst stirbt das Laub ab und treibt im Frühjahr wieder aus. Durch den Winter erfährt eine zweijährige Pflanze einen Kältereiz und blüht im zweiten Jahr. Nach der Samenreife stirbt die Kümmelpflanze ab. Die Keimdauer beträgt bei optimalen Temperaturen zwischen 18 und 20 °C etwa 3 Wochen. Somit können im zweiten Jahr nach dem erfolgreichen Kümmelanbau die begehrten Kümmelsamen geerntet werden, indem man die Blütenstände oder die ganze Pflanze abschneidet, trocknet und anschließend die Samen abschlägt. Alternativ können Sie das Saatgut in einem Gartenfachmarkt erwerben. Anschließend kann man die Kümmelsamen wie folgt aussäen:

  • Zeitpunkt: März bis Mitte April
  • Steine und unerwünschte Pflanzen entfernen
  • Boden lockern mit einer Grabgabel und eventuell einen Kultivator durch das Beet ziehen
  • Erde mit Kompost bearbeiten, pro Quadratmeter Gartenerde etwa 3 l Kompost einarbeiten und etwa 2 Wochen absetzen lassen
  • Rillen mit 1 – 2 cm Tiefe ziehen, Kümmelsamen ablegen, mit Erde bedecken und wässern
  • Pflanzabstand von etwa 5 cm und Reihenabstand von 30 cm, später bei Bedarf vereinzeln
  • Sobald die Samen auflaufen, in den ersten Wochen mit Vlies auf einem Rahmen oder Gitter vor Schädlingen schützen
Samen des Kümmel
Kümmelsamen können ganz einfach geerntet und beispielsweise für eine Aussaat verwendet werden [Foto: Michelle Lee Photography/ Shutterstock.com]

Pflege: Kümmel gießen und düngen

Die ausgewogene Wasserversorgung des Kümmels ist sehr wichtig. Bereits bei kurzen Trockenperioden ist es essenziell, umgehend zu wässern – auch beim Anbau im Beet. Um den Unkrautdruck zu senken, lohnt es sich, den Boden mit einer Ziehhacke oder einem Unkrautstecher zu bearbeiten und die Unkräuter mechanisch zu entfernen. Gleichzeitig wird die Erde gelockert. Da Kümmel eine wintergrüne Pflanze ist, sollte er nicht geschnitten werden. Lediglich abgestorbenes Laub darf entfernt werden.

Die Nährstoffversorgung ist ausreichend, wenn wenige Wochen vor der Aussaat mit Vorbereitung des Saatbeetes etwas organisches Material wie gut gelagerter Mist oder Kompost in den Boden eingearbeitet wird. Dies kann man im zeitigen Frühjahr zur Zeit des Blattaustriebs des zweiten Jahres wiederholen, sodass die zweijährige Pflanze gestärkt aus der Winterruhe hervorgeht. Alternativ zu Kompost verwendet man einen vorwiegend organischen Langzeitdünger wie beispielsweise unseren Plantura Bio-Universaldünger, um der Pflanze mittels eines angepassten NPK-Verhältnisses von 6-3-4 zu einem kräftigen Wuchs und hohen Erträgen zu verhelfen.

Blüte des Kümmel
Kümmel blüht von Mai bis Juli [Foto: Henrik Larsson/ Shutterstock.com]

Die würzig-scharfen Kümmelsamen kann man nach der Aussaat bereits im nächsten Jahr ernten und für verschiedene Speisen verwenden. Wie man Kümmel ernten & verwenden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

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