Meerrettich anbauen: Die scharfe Wurzel im eigenen Garten

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Meerrettich ist robust und einfach im eigenen Garten anzubauen. Dennoch weist das scharfe Wurzelgewächs einige Besonderheiten im Anbau auf.

Meerrettich im Beet angebaut
Hierzulande wird der winterharte Meerrettich bereits seit dem Mittelalter gezielt angebaut [Foto: Nataly Studio/ Shutterstock.com]

Meerrettich (Armoracia rusticana) zählt zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae). Die dicke Pfahlwurzel bringt die charakteristische Schärfe in die Küche. Wird die Meerrettichwurzel jedoch gebraten oder gekocht, so verliert sie an Geschmack und Geruch. Der Ursprung des Meerrettichs liegt wahrscheinlich in Süd- und Osteuropa. Doch auch hierzulande wird die scharfe Wurzel bereits seit dem Mittelalter gezielt angebaut. Winterliche Temperaturen können dem Meerrettich nichts anhaben – Temperaturen bis -50 °C erträgt das Kreuzblütengewächs. Ein größeres Problem stellt jedoch die Vermehrung von Meerrettich dar, denn es werden nicht viele Samen ausgebildet. Wir zeigen ihnen, wie Sie das Wurzelgewächs dennoch erfolgreich in Ihrem Garten anbauen können.

Meerrettich anbauen – Schritt für Schritt

  • Standort: Dort, wo der Meerrettich angebaut wird, sollte es möglichst hell sein. Einen sonnigen Standort verträgt das Kreuzblütengewächs ohne Probleme. Damit sich die Pfahlwurzel sowohl im Durchmesser als auch in der Länge optimal entwickeln kann, ist der Anbau auf einem lockeren, durchlässigen Boden optimal. Es bieten sich lehmige Sandböden oder Lössböden an. Zu salzige Böden eignen sich hingegen nicht für den Anbau des Meerrettichs, da dieser sehr empfindlich bei hohen Salzgehalten ist. Aufgrund der Größe, die die Wurzel des Meerrettichs erreicht, eignet sich das Gewächs leider nicht für den Anbau im Topf.
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  • Vermehrung: Meerrettich bildet keine bis wenige Samen aus. Die Aussaat ist zur Vermehrung des Meerrettichs somit schon einmal ausgeschlossen. Alternativ wird die scharfe Wurzel über Seitenwurzeln, sogenannte Fechser, vermehrt. Die Seitentriebe der Pfahlwurzel werden im Herbst abgetrennt und eingelagert. Ab Ende März können die Fechser dann in den Boden gepflanzt werden. Alternativ können die Wurzelseitentriebe auch im Warmen vorgetrieben werden, um einen Wachstumsvorsprung zu haben. Beim Auspflanzen ins Beet ist darauf zu achten, die Wurzeln schräg und in Wuchsrichtung in dem Boden zu platzieren. Liegen die Fechser zu waagerecht, ist kein Dickenwachstum zu erzielen, stehen sie zu senkrecht im Boden, findet fast ausschließliches Wachstum der oberirdischen Pflanzenteile statt. Die oberen 3 cm des Fechsers sind nicht mit Erde zu bedecken. Da Meerrettich sich schnell ausbreiten kann und auch aus kleinsten Wurzelteilen neue Pflanzen entstehen können, sollten Sie sich gut überlegen, wo der Meerrettich seinen Platz im Garten findet. Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, sein Wachstum mit einer Rhizomsperre gezielt zu begrenzen.
  • Gießen und Düngen: Meerrettich ist regelmäßig zu gießen, vor allem in der Hauptwachstumszeit. Trotz des Anbaus im Beet kann es dann sein, dass mehrmaliges Gießen pro Woche erforderlich ist. Die gleichmäßige und konstante Feuchtigkeit ist jedoch für die Ausbildung und den Wuchs der Pfahlwurzel erforderlich. Wird im Herbst etwas Dung oder Kompost in das Pflanzbeet eingearbeitet, genügt das für die ausreichende Nährstoffversorgung des Meerrettichs. Alternativ kann auch beim Pflanzen etwas vornehmlich organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger in das Pflanzloch gegeben werden.
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  • Pflegen: Die Ausbildung der Seitenwurzeln kosten die Meerrettichpflanze Kraft. Um die gesamte Energie in das Wachstum der verdickten Pfahlwurzel fließen zu lassen, kann man die Pflanze im Juni mit einer Grabgabel etwas anheben und die unerwünschten Seitenwurzeln entfernen. Allerdings schafft man so auch mögliche Eintrittspforten für unerwünschte Krankheiten.
  • Ernten: Neben der begehrten Pfahlwurzel des Meerrettichs können auch die jungen, frischen Triebe schmackhaft sein. Diese werden im Frühjahr einfach teilweise abgeschnitten und sind kurz angebraten eine kleine Gemüseköstlichkeit. Die scharfen Wurzeln werden erst ab Herbst geerntet. Sobald die Blätter beginnen zu welken und einzutrocknen, ist auch das Wachstum der Pfahlwurzel eingestellt und es kann mit der Ernte begonnen werden. Das ist meist ab Ende Oktober der Fall. Der Meerrettich kann dank seiner ausgeprägten Winterhärte jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt im Winter noch für den erntefrischen Gebrauch aus der Erde gezogen werden. Passt die Größe der Wurzel nicht, kann man die Pflanze auch noch ein zweites Jahr stehen lassen und erst im nächsten Herbst, dann aber mit einer größeren Pfahlwurzel ernten.
Meerrettich-Wurzel geerntet
Sobald die Blätter im Herbst beginnen zu welken, kann mit der Ernte begonnen werden [Foto: Sokor Space/ Shutterstock.com]
  • Lagern: Ein klarer Vorteil des Meerrettichs ist es natürlich schon, dass nicht alles auf einmal geerntet werden muss. Immer wieder kann bis zum Austrieb im nächsten Frühjahr erntefrisch Meerrettich in die Küche geholt werden. Danach kann man die Verwendbarkeit durch die kühle Lagerung verlängern. Bei optimalen Temperaturen zwischen -5 und -2 °C lässt sich die Pfahlwurzel des Meerrettichs so gut einige Monate haltbar machen. Mit zunehmender Lagerdauer geht allerdings auch immer mehr an charakteristischer Schärfe verloren und die Wurzel verliert ihre feste Konsistenz. Zum Trocknen ist die Meerrettichwurzel leider nicht geeignet – danach ist die Schärfe fast gänzlich verloren.
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