Kirschbaum schneiden: Alles zum richtigen Zeitpunkt & Schnitt

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Wann sollte man Kirschbäume schneiden? Gibt es einen Unterschied beim Schneiden von jungen und alten Kirschbäumen? Wie schneidet man Sauer- und Süßkirschen? Alles zum richtigen Zurückschneiden von Kirschen erfahren Sie hier.

Kirschbaum wird mit Gartenschere geschnitten
Beim Schneiden von Kirschbäumen sind einige Besonderheiten zu beobachten [Foto: Marina.Martinez/ Shutterstock.com]

Für viele Gärtner gibt es nichts Schöneres als einen Kirschbaum im eigenen Garten. Damit der Baum aber viele süße oder auch süßsaure Kirschen bringt, gehört Pflege dazu: Ein Kirschbaum sollte regelmäßig geschnitten werden, damit der Baum vital bleibt und sich in seiner vollen Pracht präsentieren kann. Doch nicht jeder Kirschbaum hat dieselben Ansprüche: Die größeren, aber helleren Süßkirschen (Prunus avium) sind in der Regel beispielsweise deutlich wüchsiger als die kleineren, meist dunkelroten Sauerkirschen (Prunus cerasus) und brauchen deshalb einen anderen Schnitt. Wie man beim Kirschbaumschnitt vorgehen und welche Unterschiede man beachten sollte, wenn man Süßkirschen und Sauerkirschen schneidet, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

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Wann schneidet man Kirschbäume?

Kirschen sollten jährlich geschnitten werden, da sie einen zu seltenen und dann radikalen Schnitt schlecht vertragen.

Wann schneidet man Süßkirschen?

Während die meisten anderen Obstbäume im späten Winter geschnitten werden, ist ein Sommerschnitt für Süßkirschen besser geeignet. Bei Süßkirschen findet der Schnitt nach der Ernte, also meist zwischen Anfang August und Ende September, statt. Der Schnitt im Sommer dämpft zu starkes Wachstum, welches typisch für Süßkirschen ist. Zudem heilen Schnittwunden bei warmem und trocknem Wetter besser, sodass der Kirschbaum weniger anfällig für Krankheiten ist.

Wann schneidet man Sauerkirschen?

Sauerkirschen vertragen den typischen Winterschnitt zwischen November und März sehr gut, daher werden sie wie die meisten Obstbäume in der kalten Jahreszeit geschnitten.

Zapfen am Kirschbaum
Bei Kirschen wird stets auf Zapfen geschnitten – es bleibt also ein Stummel stehen [Foto: IBP Studio/ Shutterstock.com]

Tipp: Viele Gärtner haben Angst, dass ihr Kirschbaum nach dem Schneiden an Vitalität verliert. Der beste Weg, um den Baum gut auf die Schnittmaßnahmen vorzubereiten, ist regelmäßige Pflege. Düngen Sie Ihren Kirschbaum im Frühjahr mit einem guten, vornehmlich organischen wie unserem Plantura Bio-Universaldünger. Von diesem benötigen Sie je nach Größe nur 50 bis 150 Gramm. Ein gesunder, gepflegter Kirschbaum kommt in der Regel ohne Probleme auch mit stärkeren Schnittmaßnahmen gut klar.

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Kirschbaum schneiden: Anleitung zum Vorgehen

Das Schneiden von Kirschbäumen ist überaus wichtig, wenn man einen vitalen, gut fruchtenden Baum heranziehen möchte. Es ist hierbei wichtig, sich vor dem Schnitt ein paar Gedanken zum eigenen Baum und zum Ziel des Schnittes zu machen:

Wie wüchsig ist Ihr Kirschbaum?

Starkwüchsige Sorten werden auch durch regelmäßige Schnittmaßnahmen zu noch stärkerem Wachstum angeregt, bilden dadurch aber eher weniger Früchte. Schwachwüchsige Sorten müssen durch den Schnitt unter Umständen zum Neutrieb angeregt werden, um überhaupt genug Fruchtholz zu bilden. Deshalb ist es wichtig, die Wüchsigkeit beim Schneiden des Kirschbaumes einzubeziehen. Schwach wachsende Bäume werden radikaler geschnitten als stark wachsende.

Welche Auswirkung hat die Stärke des Schnittes?

Radikale Schnittmaßnahmen regen das vegetative Wachstum, also die Neubildung von Trieben und Blättern an. Sie können daher sinnvoll sein, wenn ein Baum kaum noch neue Triebe und damit auch kein neues Fruchtholz bildet. Das generative Wachstum, also die Neubildung von Blüten und Früchten, wird durch zu starken Schnitt aber auch vermindert, der Baum reagiert dann nur mit der Bildung von mehr Blattmasse.

Wie wird der Schnitt am Kirschbaum durchgeführt?

Bei Kirschen werden Äste nicht „auf Astring“, sondern „auf Zapfen“ geschnitten. Egal ob man einen Ast bist an den Mitteltrieb entfernen oder auf einen Seitentrieb ableiten will: Es wird immer ein mindestens 7 cm langer Stummel stehengelassen, da Kirschen Wunden kaum überwallen, sondern nur „zurücktrocknen“.

Welches Werkzeug verwendet man?

Kirschen werden ab einer gewissen Größe vorrangig mit der Astsäge oder besser noch einer Obstbaumsäge geschnitten und kaum mit der Rosenschere. Der Grund hierfür ist, dass beim Kirschbaum zumeist ganze Äste und nicht nur einzelne Zweige entfernt werden. In jedem Fall ist aber darauf zu achten, dass das Werkzeug sauber, scharf und rostfrei ist. Ist die Klinge stumpf oder rostig, kann die Schnittstelle ausfransen. Ist die Klinge dagegen dreckig, kann die Wunde verunreinigt werden – beides kann zu einer schlechteren Wundheilung am Baum bis hin zu einer Infektion der Schnittwunde führen und sollte deshalb auf jeden Fall verhindert werden.

Kirschbaumast wird mit Säge geschnitten
Kirschen werden vornehmlich mit der Säge geschnitten [Foto: Tatyana Andreyeva/ Shutterstock.com]

Wie entscheidet man, welche Äste entfernt werden?

Vor allem Sauerkirschen neigen dazu, immer wieder ungewollte dominante Seitentriebe zu bilden. Um das zu verhindern, sollte man beim Schnitt systematisch nach dem Aststärkenverhältnis vorgehen: Zunächst werden der Stamm und der Mitteltrieb von unten nach oben betrachtet: Verjüngt sich der Stamm an einer Stelle, wo ein Ast austritt, wird dieser Ast eingekürzt. Dabei gilt: Je mehr sich der Stamm verjüngt, umso stärker muss der besagte Ast gekürzt werden.
Das ganze lässt sich übrigens auch auf die am Stamm ansetzenden Leitäste übertragen. Wird der Leitast an einer Stelle deutlich schmaler, sollte man den abgehenden Seitenast entsprechend einkürzen. Auf diese Weise werden die erwünschten Leittriebe und Leitäste gefördert und es entsteht eine schöne Krone statt eines chaotischen Strauches.

Wie unterscheidet sich der Schnitt von Süß- und Sauerkirsche?

Insgesamt unterscheiden sich Süßkirschen und Sauerkirschen trotz ihrer nahen Verwandtschaft aber deutlich in ihrem Wachstum und werden deshalb unterschiedlich geschnitten, weshalb wir unten genauer auf die verschiedenen Methoden eingehen werden.

Was ist das Ziel es Schnittes?

Es werden der Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und der Verjüngungsschnitt unterschieden. Alle diese werden unten genauer erklärt.

Zusammenfassung: Wichtige Grundsätze des Kirschbaumschneidens

  • Schnitt der Wüchsigkeit anpassen: Starkwüchsige schwächer schneiden als schwachwüchsige.
  • Je stärker der Schnitt, umso stärker reagiert der Baum mit vegetativem Wachstum. Die Fruchtbildung kann davon beeinträchtigt werden.
  • Schnitt niemals auf Astring, sondern auf Zapfen.
  • Schnitt tendenziell mehr mit Säge als mit Schere. Entfernen ganzer Äste statt kleiner Zweige.
  • Ausprägung zu vieler dominanter Äste verhindern: Äste, an deren Stelle sich der Haupttrieb verjüngt, deutlich kürzen.
  • Süß- und Sauerkirsche werden unterschiedlich geschnitten.

Alten Kirschbaum schneiden

Wenn ein alter Kirschbaum langsam mit der Vergreisung beginnt, also kaum wächst, wenig neues Fruchtholz bildet und dementsprechend nur noch spärlich Früchte trägt, kann er mit einem Verjüngungsschnitt zu neuem Wachstum animiert werden. Doch Obacht: Da der Baum viel Energie für das neue Wachstum aufbringen muss, ist das generative Wachstum (also die Bildung von Blüten und Früchten) direkt im Anschluss oft weniger stark ausgeprägt. Aber keine Sorge – sobald das vegetative Wachstum nach der Erregung durch den Schnitt abflacht, steigen auch die Erträge des Baumes wieder deutlich. Die Schritte beim Schneiden eines alten Kirschbaums sehen dabei folgendermaßen aus:

  1. Beim alten Kirschbaum werden allen toten oder kranken Zweige auf die Zapfen abgeschnitten.
  2. Die Leittriebe werden bis auf ein Viertel eingekürzt, überhängende Gerüstäste auf junge Verzweigungen zurückgeschnitten.
  3. Äste, die ins Kroneninnere wachsen oder sich kreuzen, werden ebenfalls entfernt.
  4. Stammwunden über 10 cm vermeiden.
  5. Bei stark vergreisten Bäumen Verjüngungsschnitt auf mehrere Jahre strecken.

Ein Verjüngungsschnitt alter Kirschbäume wird am besten Ende Februar durchgeführt. Allerdings ist hier verstärkt darauf zu achten, dass der alte Kirschbaum nur bei trockener, milder Witterung geschnitten wird, sonst kann es zu Frostschäden am Holz kommen.

Alter Kirschbaum auf Wiese
Alte Kirschen können mit einem kräftigeren Verjüngungsschnitt verjüngt werden [Foto: Szuki/ Shutterstock.com]

Wichtig: Mit einem radikalen Verjüngungsschnitt kann man einen alten Kirschbaum reaktivieren. Allerdings verkürzt dies sehr wahrscheinlich auch die Lebenszeit des Baumes, denn Kirschen verkraften derartig invasive Eingriffe langfristig schlecht.

Jungen Kirschbaum schneiden

Viele Gärtner glauben, dass ein junger Kirschbaum keinen Schnitt braucht. Tatsächlich legt man aber gerade in den jungen Jahren durch das Schneiden des Kirschbaums den Grundstein für eine schöne, gleichmäßige Krone. Vor dem Pflanzschnitt muss man sich jedoch erstmal für eine Kronenform entscheiden: Süßkirschen werden am besten zu Spindel- oder Pyramidenkronen, Sauerkirschen zu Trichterkronen erzogen, die dem mehrtriebigen Wachstum entgegenkommen. Hat man seine Wahl getroffen, wird bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung für den Kirschbaum mit einen Pflanzschnitt der Grundstein für seine spätere Form gelegt. Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Mitteltrieb, oder mehrere Leittriebe je nach gewünschter Kronenform bestimmen.
  2. Mehrere gleichmäßig um diese Leitäste verteilte Äste als Seitenäste auswählen, überzählige Äste auf Zapfen entfernen. Optimalerweise sollten die gewählten Seitenäste in einem 45 ° Winkel zum Leitast stehen. Ungünstig stehende Äste können durch das Hoch- bzw. Runterbinden in ihrem Wuchs korrigiert werden.
  3. Die Leitäste des Kirschbaums etwa um ein Drittel kürzen, dabei auf gleiche Länge unter den Leitästen achten. Bei der Erziehung zu Spindel oder Pyramide sollte der Mitteltrieb deutlich länger gelassen werden.
  4. Oben auf den Leitästen stehende Knospen werden entfernt.
Junger Kirschbaum wird gebunden
Binden bekommt Kirschbäumen besser als schneiden, denn sie reagieren empfindlich auf den Schnitt [Foto: Kevin Mozetic/ Shutterstock.com]

Doch einen jungen Kirschbaum zu schneiden, hört nicht nach dem Pflanzschnitt auf. Gerade bei sehr jungen Bäumen von weniger als 5 Jahren ist die Krone noch spärlich ausgebildet und muss zur Verzweigung angeregt werden. Hierzu sollte mindestens 3 Jahre in Folge ein Erziehungsschnitt erfolgen. Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Mitteltrieb und Leitäste um ein Drittel einkürzen. Darauf achten, dass alle Leitäste etwa gleich lang sind und der Schnitt auf eine nach außen zeigende Blattknospe erfolgt.
  2. Zweige der Leitäste, die nach Innen wachsen, auf den Zapfen abschneiden.
  3. Zweige der Leitäste, die nach Außen wachsen, werden regelmäßig gekürzt, um die Verzweigung zu fördern.
  4. In den folgenden Jahren werden beim Kirschbaumschneiden das abgetragene Fruchtholz auf einen Zapfen mit etwa vier Augen eingekürzt, aus denen sich dann neues Fruchtholz entwickeln kann.
  5. Schräg angesetzte Seitentriebe am Leittrieb können – wenn sie an passender Stelle entstehen – in einen 45 ° Winkel gebunden werden. Senkrecht ansetzende Triebe werden auf Zapfen entfernt.

Sauerkirsche schneiden

Wie bei jedem Kirschbaumschnitt muss auch beim Schneiden der Sauerkirsche die oben genannten Grundsätze des Kirschbaumschnittes eingehalten werden: Geschnitten wird je nach Wuchsstärke, mit einer Säge und mit Blick auf das Aststärkenverhältnis, wie oben beschrieben. Das Ziel des Schnittes ist es, die Bildung einer zu dichten, buschigen Krone zu vermeiden und sie auf einige erwünschte Leittriebe in der Trichterkrone zu reduzieren. Die Sauerkirsche wird zwischen November und März geschnitten.
Innerhalb der Sauerkischen unterscheiden sich der Schattenmorellen-Typen vom Süßweichsel-Typ:

  • Schattenmorellen-Typen tragen nur an den einjährigen Trieben Früchte, sodass die Krone schnell voller kahler, abgetragener Triebe ist, die im Folgejahr keine Früchte tragen.
  • Daher unbedingt jeden abgeernteten Trieb abschneiden oder zumindest einzukürzen – nur so wird gewährleistet, dass sich für das kommende Jahr genügend neue Fruchtriebe bilden. Als Faustregel gilt: Drei Viertel der Fruchttriebe werden auf mindestens ein Viertel ihrer Länge zurückgeschnitten.
  • Krankes, totes oder sehr altes Holz entfernen und ansonsten nach dem Aststärkenverhältnis vorgehen um die erwünschten Leittriebe zu unterstützen.
Sauerkirschen hängen an einem Ast
Schattenmorellen tragen nur am einjährigen Holz Früchte [Foto: Peter Vanco/ Shutterstock.com]

Beim Schnitt des Süßweichsel-Typ muss dagegen anders vorgegangen werden:

  • Insgesamt gilt das Schneiden dieser Sauerkirschen als weniger anspruchsvoll, da sie auch ohne Schnitt oftmals eine ausgeglichene Trauerkrone entwickeln.
  •  Die Süßweichsel unterscheidet sich von der Schattenmorelle dadurch, dass sie auch an mehrjährigen Holz Buketttriebe und damit Früchte bilden kann.
  • Aus diesem Grund wird die Süßweichsel ähnlich wie die Süßkirsche geschnitten.

Süßkirsche schneiden

Wie bei jedem Kirschbaumschnitt müssen auch beim Schneiden der Süßkirsche die oben genannten Grundsätze des Kirschbaumschnittes eingehalten werden: Geschnitten wird nach Wuchsstärke, mit einer Säge und mit Blick auf das Aststärken-Verhältnis. Das Ziel des Schnittes ist es, die Dominanz des Mitteltriebes zu erhalten und neues Fruchtholz zu generieren. Süßkirschen werden nach der Ernte im Sommer geschnitten.

Im Gegensatz zur Schattenmorelle bildet die Süßkirsche die meisten Früchte an Kurztrieben an ihren einjährigen Trieben sowie an den mehrjährigen Bukett-Sprossen aus. Aus diesem Grund, wird ein Süßkirschenbaum auch deutlich zurückhaltender geschnitten, um das fruchttragende Holz nicht zu entfernen:

  • Um das Verkahlen im Inneren der Krone zu verhindern, steht beim Süßkirschenschneiden daher das Auslichten an erster Stelle: Nach innen wachsende Zweige werden ebenso zurückgeschnitten wie stark verzweigte Äste mit überaltertem Fruchtholz.
  • Jüngere Zweige mit Buketttrieben sollten dagegen erhalten werden und werden nur entfernt, wenn sie steil nach oben wachsen oder sich mit anderen Ästen kreuzen bzw. reiben. Indem altes Fruchtholz entfernt wird und neues erhalten bleibt, wird das sogenannte „Umtreiben“ des Fruchtholzes erreicht – denn jüngeres Fruchtholz liefert hochwertigere, größere Früchte als sehr altes Fruchtholz.
  • Zudem sollte man beim Süßkirschenbaum Schneiden auf morsche, kranke oder tote Äste achten – auch diese sollten entfernt werden.
  • Die Süßkirsche hat verglichen mit der Sauerkirsche zwar eine stärkere Apikaldominanz, wodurch sie von sich aus baumförmiger wächst. Mit Blick auf das Aststärkenverhältnis sollten konkurrierende, steil nach oben strebende Seitentriebe dennoch zurückgenommen werden.
  • Bei Süßkirschen wird besonders der Sommerschnitt empfohlen, um ihr starkes Wachstum zu begrenzen.
Süßkirsche mit Buketttrieben
Die „Buketttriebe“ der Süßkirschen werden mit den Jahren immer länger [Foto: Jan Gerhards-Ostehr/ Shutterstock.com]

Info: Als Buketttriebe werden die kurzen, quirlartig angeordneten Seitentrieben von Kirschbäumen bezeichnet. Diese tragen häufig besonders viele Blütenknospen und sind damit besonders wichtig für eine reiche Ernte.

Säulenkirsche schneiden

Wer keinen Platz für einen großen und ausladenden Kirschbaum hat, greift gerne zu einer Säulenkirsche: Durch ihre schlanke Gestalt eignet sich diese Wuchsform der Kirsche ideal für kleinere Gärten oder kann sogar in einem großen Kübel angepflanzt werden. Damit der Baum seine elegante Form nicht verliert, sollte die Säulenkirsche aber regelmäßig geschnitten werden. Tatsächlich erweist sich das Schneiden einer Säulenkirsche aber als deutlich unkomplizierter als die Schnittmaßnahmen bei ihren großen Verwandten. So muss die Säulenkirsche nicht regelmäßig, sondern nur bei Bedarf geschnitten werden. Beim Säulenkirschen schneiden sollte man folgendermaßen vorgehen:

  1. Zu lange Seitenäste auf 10 bis 15 cm Länge zurückschneiden.
  2. Weit über einem nach außen weisenden Auge ansetzen.
  3. Krankes, schwaches oder steil nach oben wachsendes Holz entfernen.
  4. Der Mitteltrieb wird in den ersten Jahren nicht beschnitten, kann danach aber bei Bedarf eingekürzt werden.

Zwergkirsche schneiden

Besonders für kleinere Gärten sind Zwergobstbäume, wie Zwergkirschen, interessant, denn sie kommen mit wenig Platz aus und lassen sich so auch bei beengten Platzverhältnissen integrieren. Doch auch den Mini-Kirschbaum muss man regelmäßig schneiden. Da Zwergkirschen ebenfalls als Spindel erzogen wurden, muss man beim Zwergkirschenschneiden kaum anders vorgehen als beim Schnitt großer Obstbäume:

  1. Alle Seitenäste sollten möglichst nur in einer leichten Schräge nach oben stehen und werden nicht angeschnitten.
  2. Steile Äste werden auf einen nur leicht schrägen Trieb abgeleitet oder heruntergebunden.
  3. Enge beieinanderstehende, parallele Äste werden ausgedünnt, indem einer entfernt wird.
  4. Zweige immer oberhalb einer Knospe auf Zapfen abschneiden.
  5. Der Mitteltrieb wird auf etwa 30 cm über dem letzten Seitentrieb gekürzt.
Zwergkirsche mit reifen Früchten
Zwergkirschen sind besonders gut für kleine Gärten geeignet [Foto: nazanines/ Shutterstock.com]

Neben dem Schneiden ist das Düngen eine weitere wichtige Pflegemaßnahme für den Kirschbaum. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema “Kirschbaum düngen“.

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