Stachelbeeren einfrieren & einkochen: Tipps zur idealen Verwertung

Sabine
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Ich habe Agrar- und Ernährungswirtschaft an der BOKU in Wien studiert. Das Gärtnern macht mir unheimlich viel Spaß und nimmt sicherlich den größten Teil meiner Freizeit in Anspruch. Vor einigen Jahren wurde außerdem mein Interesse für Kräuter geweckt, weshalb ich 2018 die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin abgeschlossen habe.

Lieblingsobst: Äpfel, Kirschen
Lieblingsgemüse: Erdäpfel/Kartoffeln, Fenchel

Nach einer reichen Stachelbeerernte stellt sich die Frage, was mit überschüssigen Beeren passiert. Tipps zum Einfrieren, Einkochen & Co. finden Sie hier.

Stachelbeeren eingelegt im Marmeladenglas auf Holzhintergrund
Es gibt viele Möglichkeiten zur Konservierung der Stachelbeeren [Foto: Elena Trukhina/ Shutterstock.com]

Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) sind aufgrund ihres hohen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes sehr gesund und werden am besten gleich frisch vernascht. Leider sind die Beeren im Kühlschrank nur etwa zehn Tage haltbar. Wer länger etwas von seiner Ernte haben möchte, sollte die Beeren also so schnell wie möglich verarbeiten oder konservieren. Neben dem Frischverzehr eignen sich die Beeren perfekt für Kuchen, Kompott und andere Süßspeisen sowie auch zum Einkochen von Marmelade und zur Saftherstellung. Wir haben für Sie die wichtigsten Methoden zur Haltbarmachung von Stachelbeeren zusammengefasst.

Stachelbeeren einfrieren

Die Vorgehensweise beim Einfrieren von Stachelbeeren ist vielfältig. Als Ganzes oder püriert, mit Zucker oder ohne – die Methode richtet sich vor allem nach dem Verwendungszweck. Möchte man ganze Früchte für einen Kuchen tiefgefrieren, besteht aufgrund des hohen Wassergehalts die Gefahr des Aufplatzens. Daher empfiehlt es sich, die Beeren bereits kurz vor der Reife zu ernten.

Das Einfrieren sollte dann möglichst zeitnah nach der Ernte geschehen. Wenn das nicht möglich ist, können die Beeren auch ohne Weiteres einige Tage im Kühlschrank zwischengelagert werden, allerdings sollten sie für das Einfrieren noch fest sein. Grüne Stachelbeeren eignen sich daher besser als rote, denn diese verlieren nicht so schnell ihre Konsistenz.

Zuerst waschen Sie die Stachelbeeren und entfernen mit einer Schere die Stiele und Blütenreste. Anschließend werden sie kurz in einem Topf mit kochendem Wasser blanchiert. Wer möchte, kann die Beeren nun im Verhältnis 5:1 mit Zucker vermischen. Dann füllen Sie die Beeren möglichst nah aneinander liegend in Gefrierbeutel oder geeignete Plastikgefäße. Vergessen Sie nicht, die Gefäße zu beschriften und mit einem Abfülldatum zu versehen. Denn die tiefgefrorenen Beeren sollten innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden.

eife Stachelbeeren in einer Schale auf einem Holztisch
Zum Einfrieren eignen sich grüne Stachelbeeren besser als rote [Foto: Shyripa Alexandr/ Shutterstock.com]

Um die Stachelbeeren später besser portionieren zu können, empfiehlt es sich außerdem, die Beeren vorzufrosten. Hierfür werden die Stachelbeeren auf einem Backblech ausgebreitet und für einige Stunden in den Tiefkühler gestellt, damit sie nicht zusammenkleben. Um sie trotzdem möglichst platzsparend aufzubewahren, sollten sie später in Gefrierbeutel umgefüllt werden.

So gehen Sie beim Einfrieren von Stachelbeeren vor:

1.) Stachelbeeren waschen und putzen

2.) Kurz in heißem Wasser blanchieren

3.) Einige Stunden auf einem Blech vorfrosten

4.) In Dosen umfüllen und einfrieren

Tipp: Gegebenenfalls können Sie die reifen Früchte vor dem Einfrieren mit einer dünnen Nadel anstechen, denn das verringert die Gefahr des Aufplatzens.

Stachelbeeren einkochen

Für die Herstellung von Marmelade oder Gelee können die Früchte von platzanfälligen Sorten bereits in unreifem Zustand von Ende Mai bis Anfang Juni geerntet werden. Für die Herstellung von Gelee werden die Stachelbeeren zuerst gewaschen und in wenig Wasser bis zum Platzen gekocht. Die Fruchtreste werden dann abgeseiht und der entstandene Saft wird etwa 15 Minuten geköchelt. Dann wird pro Liter Saft etwa 750 bis 800 g Zucker hinzugeben. Das Gelee wird weiter gekocht, bis es eine feste Konsistenz hat, und noch heiß in saubere Gläser abgefüllt. Diese werden anschließend luftdicht verschlossen und kopfüber zum Auskühlen auf die Küchentheke gestellt. Je nach Stachelbeersorte entsteht so ein grünes, gelbes oder rotes Gelee. Es passt wunderbar zu Fleischspeisen, kann aber auch als süßer Brotaufstrich verwendet werden.

Das sollten Sie beim Einkochen unbedingt beachten:

  • Keine überreifen Früchte verwenden
  • Während des Kochens abschäumen
  • Nur saubere Gläser befüllen
  • Gläser vorwärmen, damit sie nicht springen
  • Gelee möglichst heiß einfüllen
  • Gläser möglichst voll befüllen
  • Auf gut schließende Deckel achten
Marmelade aus Stachelbeeren auf Holztisch
Eine Marmelade aus grünen Stachelbeeren kann gut als Brotaufstrich verwendet werden [Foto: Dream79/ Shutterstock.com]

Da Stachelbeeren nachreifen, ist eine rasche Weiterverarbeitung der Früchte nach dem Ernten zu empfehlen. Einige Sorten wie zum Beispiel ‚Grüne Hansa‘ bräunen bei der Verarbeitung stark nach. Dies hat zwar keine Auswirkung auf den Geschmack, die Bräunung ist allerdings optisch nicht sehr ansprechend. Sorten wie die ‚Gelbe Triumphbeere‘ oder die ‚Grüne Kugel‘ sind besser für die Verarbeitung geeignet.

Stachelbeeren einwecken

Für die Herstellung von Kompott können Sie die ganzen Früchte verwenden. Hierfür werden die Stachelbeeren gewaschen und der Stiel sowie der Blütenansatz werden entfernt. Ein ausreichend großes Glas wird dann zu etwa drei Vierteln voll mit den vorbereiteten Stachelbeeren befüllt. Je nach Süße der Früchte geben Sie einige Esslöffel Zucker in das Glas und füllen es bis knapp unter den Rand mit Wasser. Schrauben Sie das Glas anschließend zu und stellen Sie es in einen Topf mit kochendem Wasser. Das Wasser sollte dabei bis einige Zentimeter unter den Glasdeckel reichen. Für die Haltbarmachung wird nun der Topf zugedeckt und die Gläser werden 15 Minuten in diesem gekocht. Die fertigen Stachelbeerkonserven sollten Sie anschließend kühl und dunkel lagern.

Stachelbeeren entsaften

Stachelbeersaft können Sie gut mittels eines Dampfentsafters gewinnen. Um den Saft haltbar zu machen, werden pro Liter Saft etwa 200 g Zucker hinzugegeben und aufgekocht. Dann am besten zehn Minuten köcheln lassen, den Schaum abheben und eine halbe Packung Einsiedehilfe unterrühren. Füllen Sie den Saft noch heiß in saubere Flaschen ab und verschließen Sie diese luftdicht.

Getränk aus Stachelbeeren
Aus dem Saft von Stachelbeeren kann ein wunderbares Erfrischungsgetränk zubereitet werden [Foto: MAR007/ Shutterstock.com]

Wer keinen Entsafter hat, kann auch die zerdrückten Stachelbeeren in einen großen Kochtopf geben und mit Wasser aufkochen. Lassen Sie den Saft wiederum etwa zehn Minuten köcheln, seihen Sie ihn durch ein Safttuch ab und fangen Sie den entstandenen Saft auf. Rühren Sie wieder den Zucker unter, kochen Sie den Saft auf und geben die Einsiedehilfe dazu. Füllen Sie anschließend den heißen Saft in ausgekochte Flaschen und verschließen Sie diese luftdicht. Der Stachelbeersaft sollte ebenfalls kühl und dunkel gelagert werden. Ungeöffnet ist er dann etwa ein Jahr haltbar.

Tipp: Mit Mineralwasser aufgespritzt ist Stachelbeersaft ein wunderbares Erfrischungsgetränk für heiße Sommertage und auch fruchtig-süße Cocktails lassen sich damit kreieren.

Stachelbeeren trocknen

Getrocknete Stachelbeeren können im Winter auch als Rosinenersatz für Ihr Müsli dienen. Das Trocknen der Beeren ist aufgrund des hohen Wassergehalts jedoch recht mühsam und dauert sehr lange. Sie können die Stachelbeeren im Dörrapparat oder im leicht geöffneten Backofen bei Umluft (maximal 90 °C) mehrere Stunden trocknen. Wenn möglich, sollten Sie die Beeren vor dem Trocknen nicht waschen, um den Trockenvorgang nicht unnötig zu verlängern. Ist noch zu viel Restfeuchte enthalten, könnte es während der Lagerung zur Schimmelbildung kommen. Füllen Sie zu guter Letzt die getrockneten Beeren am besten in dunkle Gläser und verschließen Sie diese luftdicht.

Stachelbeeren sind nicht nur lecker, sondern wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts auch gesund. In diesem Artikel stellen wir Ihnen weitere Obstsorten mit viel Vitamin C vor.

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