Gelbe Blätter an Hortensien: Eisenmangel erkennen & beheben

Dominic
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und gehöre natürlich den passionierten Hobbygärtnern an. Meine ersten Wassermelonen habe ich bereits im Alter von 7 Jahren geerntet. Momentan finde ich Themen in Bezug auf die Interaktion von Pflanzen mit anderen Lebewesen und der Umwelt besonders interessant.

Mein Lieblingsobst: Ganz klar Avocados
Mein Lieblingsgemüse: Eigentlich alles, außer Rosenkohl

Gelbe Blätter an Hortensien deuten auf einen Nährstoffmangel hin. Besonders häufig tritt bei Moorbeetpflanzen wie der Hortensie ein Eisenmangel auf. Wir zeigen, wie Sie die sogenannte Eisenmangel-Chlorose erkennen und erfolgreich beheben.

Eisenmangel an Hortensienblättern
Bei einem Eisenmangel färben sich die Blätter gelb, die Blattadern bleiben in der Regel noch grün [Foto: Alena Brozova/ Shutterstock.com]

Wenn sich die Blätter Ihrer Hortensie (Hydrangea) durch Chlorophyllmangel gelb verfärben, also eine sogenannte Chlorose entsteht, kann die Ursache ein Eisenmangel sein. Zwar kann auch der Mangel an anderen Nährstoffen Chlorosen verursachen, doch diese unterscheiden sich optisch von der typischen Eisenmangel-Chlorose.

Eisen ist essenzieller Bestandteil des Chlorophyll-Syntheseweges, daher führt ein Eisenmangel dazu, dass kein neues Chlorophyll mehr hergestellt werden kann. Der grüne Farbstoff ist aber zentraler Bestandteil der Photosynthese und somit für jede Pflanze überlebenswichtig. Die Ursache für die „Bleichsucht“ sollte also schnell beseitigt werden. Im Folgenden erfahren Sie, wie man erkennt, ob die chlorotischen Blätter einer Hortensie wirklich durch Eisenmangel hervorgerufen wurden. Neben Informationen zur erfolgreichen Behebung des Eisenmangels finden Sie auch Tipps, wie man Chlorosen an Hortensien vorbeugt.

Tipp: An Hortensien und generell allen Moorbeetpflanzen, die saure und organische Böden lieben, tritt Eisenmangel besonders häufig auf.

Eisenmangel-Chlorose an Hortensien erkennen

Bei einer Hortensie sehen die Symptome in der Regel immer gleich aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Pflanze in einem Kübel oder im Beet steht. Die jungen Blätter verfärben sich zuerst gelb, wobei die dicken Blattadern zunächst noch grün bleiben. Weil das dann aussieht wie ein verzweigter Nadelbaum, nennt man dieses Schadbild auch „Christmastree-Effekt“.

So können Sie Eisenmangeln von ähnlichen Nährstoffmangelsymptomen unterscheiden:

  • Stickstoffmangel beginnt an den ältesten Blättern und bewirkt vollständig gelbe Blätter ohne grüne Blattadern.
  • Selbiges gilt für Schwefelmangel, nur tritt dieser sehr selten auf.
  • Magnesiummangel zeigt sich ebenfalls zuerst an den älteren Blättern, doch die Blattadern bleiben grün.
Gelber Blätter an Hortensie
Der Magnesiummangel tritt an alten Blättern zuerst auf und sollte nicht mit Eisenmangel verwechselt werden [Foto: izzzy71/ Shutterstock.com]

Eisenmangel-Chlorose an Hortensien vorbeugen

Der fehlende Nährstoff ist bei Hortensien häufig Eisen, selbst wenn davon fast immer genug im natürlichen Boden vorliegt. Grund für den Mangel ist also nicht fehlendes Eisenvorkommen im Substrat, sondern, dass die Hortensie das vorhandene Eisen nicht aufnehmen kann. Dies tritt bei Hortensien auf, wenn der pH-Wert des Untergrunds zu hoch ist. Die Moorbeetpflanze ist an niedrige Boden-pH-Werte um 4 – 5,5 angepasst. Anders als andere Pflanzen ist die Hortensie darauf angewiesen, Eisen als direkt verfügbare, 2-wertige Form (Fe 2+) in der Bodenlösung aufnehmen zu können. 2-wertiges Eisen kommt aber fast ausschließlich in sauren Böden vor, in denen Eisen zu dieser Stufe oxidiert wurde – und an eben diese Untergründe ist die Hortensie angepasst. Auf kalkhaltigen Böden entwickelt sich so zwangsläufig ein sogenannter „relativer Eisenmangel“: Eisen ist vorhanden, kann aber nicht von der Pflanze aufgenommen werden.

Hortensien im Wald
Der Naturstandort der Hortensie ist feucht und sauer [Foto: yspbqh14/ Shutterstock.com]

Tipp: Interessant ist auch, dass die unterschiedlichen Ausfärbungen der Hortensienblüte ebenfalls vom pH-Wert abhängig sind. So braucht die blaue Hortensie zum Beispiel einen pH-Wert von 4 – 4,5, um genug Aluminium für die blaue Blüte aufnehmen zu können. Weitere Informationen zum Blaufärben von Hortensien erfahren Sie in diesem Spezialartikel.

Am besten kann man Eisenmangel-Chlorosen an Hortensien also vorbeugen, indem man sie in passende, saure Erde pflanzt. Bei der Pflanzung im Beet wird Torf oder torfreduzierte saure Erde untergemischt und der pH-Wert am besten jährlich kontrolliert. Denn der Boden rings um das eingemischte Substrat beeinflusst den pH-Wert der Pflanzerde auf Dauer so, dass der pH-Wert wieder ansteigt.

Hortensie wird umgepflanzt
Beim Pflanzen saure, eisenreiche Erde zu nutzen, beugt einem Mangel vor [Foto: Mariia Boiko/ Shutterstock.com]


Damit der pH-Wert richtig bestimmt werden kann, ist ein pH-Test nötig, den es von verschiedenen Anbietern gibt. Ist der gemessene pH-Wert zu hoch, kann dieser mit unserer Plantura Bio-Saure Erde, kalkfreiem Torf oder Traubentrester gesenkt werden. Hortensien in Kübeln sollte man am besten gleich in Saure Erde pflanzen.

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Eisenmangel-Chlorose an Hortensien erfolgreich beheben

Der erste Schritt beim Beheben von Eisenmangel-Chlorosen ist die Kontrolle und Anpassung des pH-Wertes. In ganz seltenen Fällen liegt aber auch ein „absoluter“ Eisenmangel vor: Eisen ist also schlicht nicht vorhanden. Das passiert häufiger bei der Kübelkultur als bei Beetpflanzen, denn im rein organischen Substrat ist nur ein begrenzter Eisen-Vorrat enthalten. Ist der pH-Wert des Substrates niedrig und die Hortensie zeigt trotzdem die oben beschriebenen Eisenmangel-Symptome, dann muss Eisen gedüngt werden. Das kann entweder über Granulatdünger, Flüssigdünger oder eine Blattdüngung geschehen:

  • Granulatdünger mit Eisen: Ein spezielles Düngergranulat eignet sich gut, um Eisenmangel zu beheben und vorzubeugen. Unser Plantura Bio-Hortensiendünger enthält beispielsweise eine ausreichende Menge Eisen, um einen absoluten Eisenmangel von Vornherein auszuschließen. Indem der den Boden mit Eisensulfat leicht ansäuert, wird auch einem relativen Eisenmangel vorgebeugt. Außerdem basiert er auf tierfreien Rohstoffen aus der Lebens-, Genuss- und Futtermittelindustrie sowie mineralischen Komponenten, die auch im Biolandbau verwendet werden. Somit ist unser Plantura Bio-Hortensiendünger wahrlich „bio“ und ideal für nachhaltiges Gärtnern geeignet. Das Granulat hat eine Langzeitwirkung.
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  • Eisen-Blattdüngung: In begrenztem Maße können Pflanzen Nährstoffe auch über das Blatt aufnehmen. So gelangt das Spurenelement direkt in das Pflanzenorgan, in dem es gebraucht wird. Die Eisen-Blattdüngung ist für Privatanwender allerdings meist überflüssig. Sie wird nur von professionellen Firmen verwendet, bei denen ein längerer Eisenmangel empfindliche Ertragseinbußen bedeuten würde. Die nötigen Spezialdünger sind zudem oft teuer und bedingen eine genau dosierte Anwendung, um keine Blattschäden hervorzurufen. Die Blattdüngung wirkt nur kurzfristig, muss häufig angewendet oder durch eine normale Eisendüngung ergänzt werden.
Hortensie im Topf
Hortensien im Topf sollten regelmäßig mit passendem Dünger versorgt werden [Foto: Janemf1/ Shutterstock.com]

Weitere Informationen zum Thema Hortensien düngen erhalten Sie im dazugehörigen Spezialartikel.

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