Rucola anbauen: Standort, Aussaat & Mischkultur

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Der bittere Geschmack von Rucola verleiht vielen mediterranen Speisen das gewisse etwas. Wer Rucola als Salat pflanzt, kann das würzige Kraut immer frisch aus dem eigenen Garten verwenden.

erntereifer Rucola
So können Sie Rucola immer frisch aus dem Garten ernten [Foto: EQRoy/ Shutterstock.com]

Die Germanen brachten den wilden Rucola einst über die Alpen nach Norditalien, wo sich die Rauke rasant verbreitete. Im deutschsprachigen Raum geriet der Rucola jedoch lange in Vergessenheit. Seit Ende des 20. Jahrhunderts feiert er aber seine Rückkehr in unseren Breitengraden. Dank der Beliebtheit italienischer Speisen wird Rucola wieder vermehrt angebaut. Die Bezeichnung Rucola kommt aus dem italienischen und wird heute hauptsächlich verwendet. Einige andere Benennungen lauten Rukola, Ruke, Garten-Senfrauke, Rauke und im Englischen rocket bzw. arugula. In deutschen Supermärkten sind vorrangig Sorten der Salatrauke (Eruca sativa) im Angebot. Seltener anzutreffen ist die Wilde Rauke (Diplotaxis tenulifolia), die an den deutlich schmaleren und kleineren Blätter zu erkennen ist. Auch in Geschmack und Wachstumsgeschwindigkeit unterscheiden sich die beiden Arten, denn die Salatrauke wächst schneller und schmeckt deutlich milder und nussiger.

Wie bereits erwähnt wird der Anbau von Rucola im Garten immer beliebter, auch im Hochbeet oder in Töpfen auf dem Balkon kann Rucola leicht angepflanzt werden. Und wer das ganze Jahr über nicht auf den würzigen Salat verzichten will, kann Rucola ganzjährig in der Wohnung anbauen. Rucola selbst anzubauen ist sehr einfach und empfehlenswert. Der Hobbygärtner muss lediglich entscheiden, welche Sorte angebaut wird. Die Salatrauke kann in der Regel nur einjährig angebaut werden, die Wilde Rauke dagegen über mehrere Jahre.

Rucola anbauen: Der richtige Standort

Der Standort, den beide Rucola-Arten bevorzugen, sollte sonnig bis halbschattig sein und im besten Fall einen humosen und lockeren Boden aufweisen, der nicht zum Verschlemmen neigt. Des Weiteren sind für Rucola eine gleichmäßige Wasserversorgung und eine gute Belüftung des Bodens wichtig. Das gilt unabhängig davon, ob der Anbau von Rucola im Topf, im Garten oder auf der Fensterbank geschehen soll. Einige Besonderheiten zum Standort für die verschiedenen Kultivierungsarten haben wir nachfolgend aufgelistet.

Rucola-Anbau
Rucola fühlt sich an sonnigen Standorten mit humosem Boden am wohlsten [Foto: vaivirga/ Shutterstock.com]

Rucola im Beet

Ist der Boden in Ihrem Garten zu tonig, können Sie etwas Sand und zum Beispiel unsere Plantura Bio-Komposterde einmischen, um den Boden zu lockern und zu belüften. Aufgrund der extra Portion Kompost hat unsere Komposterde einen hohen Anteil organischer Substanz, der sich auch langfristig positiv auf das Wasserhaltevermögen des Bodens auswirkt. Im Beet sollte man außerdem darauf achten, dass dort am besten in den vier Jahren zuvor kein Kreuzblütler (Brassicaceae), wie zum Beispiel Kohl (Brassica oleracea), angebaut wurde. Rucola gehört nämlich zur selben Pflanzenfamilie und kann so von den gleichen Krankheiten befallen werden, die den Winter oft im Boden überdauern.

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Rucola im Hochbeet

Der Anbau von Rucola im Hochbeet ist meist noch einfacher und bietet sich vor allem im Frühjahr an, da sich der Boden hier schneller erwärmt und Wasser besser abfließen kann. Auch in diesem Fall eignet sich zum Befüllen zum Beispiel unsere Plantura Bio-Komposterde.

Rucola im Topf auf Balkon oder Terrasse

Da Rucola auch mit geringem Erdvolumen auskommt, ist er gut für die Kultur im Topf oder Balkonkasten geeignet. Wie im Hochbeet sollte ein humoses, lockeres und durchlässiges Substrat gewählt werden.

Rucola auf der Fensterbank

Wer auch den Winter über nicht auf das schmackhafte Kraut verzichten will, kann auf der Fensterbank Rucola anpflanzen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanze auf jeden Fall genug Licht bekommt, also an einer sonnigen Fensterbank steht und die Erde nicht austrocknet. Optimalerweise steht Rucola in einem Raum mit ungefähr 20 °C, wobei es zum Keimen mit einer Temperatur um die 15 °C gerne auch etwas kühler sein darf.

Rucola im Topf
Auch in Balkonkästen und Töpfen fühlt Rucola sich wohl und wächst üppig [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Tipp: Im Gegensatz zur Salatrauke übersteht die Wilde Rauke den Winter meist gut und kann daher mehrjährig kultiviert werden. Auch das sollte man bei der Standortwahl im Hinterkopf behalten.

Rucola säen: Zeitpunkt, Saattiefe und Co.

Die Aussaat von Rucola direkt ins Beet oder in den Topf klappt in der Regel ohne Probleme. Natürlich kann man ihn auch auf der Fensterbank vorziehen und den Rucola dann auspflanzen. Da für einen längeren Erntezeitraum aber immer wieder neuer Rucola gesät werden muss, ist das Vorziehen vergleichsweise aufwändig und damit im heimischen Gemüsegarten nicht empfehlenswert.

Der richtige Zeitpunkt

Die meisten Sorten können im Freiland von April bis September gesät werden. Salatrauke kann nur zwei bis drei Mal abgeerntet werden, bevor sie blüht. Daher bietet es sich an, sie satzweise alle drei Wochen auszusäen. Auf diese Weise können Sie vom Frühjahr bis in den Herbst frischen Rucola genießen.

Vorbereitung vor der Aussaat

Zur Vorbereitung des Beets gehören das Entfernen von Unkraut, das Lockern des Bodens zum Beispiel mit einer Hacke und das Herstellen eines feinkrümeligen Saatbetts. Achten Sie ebenfalls darauf, dass keine anderen Kreuzblütler (Brassicaceae) in der Nähe des Rucola-Beetes stehen, da es sonst im Frühjahr leicht zu Problemen mit Erdflöhen kommt.

Rucola-Samen
Da Rucolasamen sehr klein sind, sollte besonders auf ein feinkrümeliges Saatbett Wert gelegt werden [Foto: UncleFedor/ Shutterstock.com]

Aussaat der Rucolasamen

Ziehen Sie flache Saatrillen mit einem Abstand von ungefähr 15 cm und säen Sie Ihre Rauke darin aus. Um die Rucolasamen gleichmäßig verteilen zu können, kann das Saatgut auch mit Sand gemischt werden. Anschließend sollten die Rucolasamen mit maximal 0,5 cm Erde bedeckt und sowohl gut angedrückt als auch kräftig angegossen werden.

Tipp: Baut man Rucola in einer Mischkultur an, kann er auch in kleinen Horsten ausgesät werden.

So geht es weiter

Halten Sie die Erde konstant feucht, wobei Staunässe in jedem Fall vermieden werden sollte. Bei optimalen Keimtemperaturen, die sortenabhängig zwischen 10 und 20 °C liegen, sollten nach spätestens 10 bis 14 Tagen die ersten Pflänzchen zu sehen sein. Gegebenenfalls kann man die Samen nach dem Auflaufen auf einen Abstand von ungefähr 5 cm vereinzeln, aber auch ohne diese Maßnahme gedeiht Rucola üppig.

Rucola-Keimlinge
Spätestens nach ungefähr 2 Wochen sollten Rucola-Keimlinge zu sehen sein [Foto: schankz/ Shutterstock.com]

Tipp: Hat man junge Rucolapflanzen im Handel erworben, müssen diese irgendwann ins Beet. Auch für die Jungpflanzen gilt, dass sie zwischen April und September ins Beet ziehen können – im Frühjahr in winterkalten Regionen besser unter einem Vlies geschützt. Die Jungpflanzen werden direkt auf 15 cm Abstand gepflanzt und gerade in der ersten Woche feucht gehalten, während sie ihre Wurzeln im umliegenden Boden ausbreiten. Halten Sie mit den Rucolapflanzen Abstand zu anderen Kreuzblütengewächsen ein, um sie gesund zu halten.

Gute Nachbarn für Rucola

Rucola ist als Mischkulturpartner für viele Pflanzen geeignet. So sind zum Beispiel andere SalateSellerie (Apium graveolens), Zwiebeln (Allium), Basilikum (Ocimum basilicum) und Ringelblumen (Calendula officinalis) gute Nachbarn für Rucola. Auch das Zusammenpflanzen von Rucola und Tomaten ist gut möglich, denn Rucola bleibt klein und hat einen geringen Nährstoffbedarf.

Rucola und Schnittlauch als Nachbarn
Zwiebelnarten und andere Salate sind gute Mischkulturpartner für Rucola [Foto: Nadzeya Pakhomava/ Shutterstock.com]

Weniger gute Nachbarn für Rucola sind hingegen Spinat (Spinacia oleracea), Koriander (Coraindrum sativum), Erbsen (Pisum sativum) und alle Arten von Kreuzblütlern, wie zum Beispiel Kohl (Brassica oleracea), Radieschen (Raphanus sativus var. sativus), Kresse (Lepidium sativum) oder Senf (Sinapis albaBrassica spec.).

Falls Sie auf der Suche nach weiteren schnellwachsenden Pflanzen sind, haben wir in einem gesonderten Artikel schnellwachsende Gemüsesorten zusammengestellt.

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