Geranien vermehren: Stecklinge schneiden & Samen säen

Jelka
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Ich studiere Biologie und lebe in einem kleinen Dschungel in meiner Wohnung in Köln. In meiner Freizeit liebe ich es, mit meinem Hund lange Spaziergänge in der Natur zu machen und dabei verschiedene Pflanzen zu finden und zu bestimmen. Im Frühjahr wird dann auf dem Balkon alles angepflanzt, was essbar ist, sodass ich beim Kochen frische Zutaten verwenden kann.

Lieblingsobst: Jede Art von Beeren
Lieblingsgemüse: Gurken, Tomaten

Warum nicht Geranien vermehren, anstatt ständig neue Pflanzen zu kaufen? Geranien-Stecklinge lassen sich ohne großen Aufwand herstellen. Außerdem können Sie Geranien auch aus Samen ziehen.

Geranien-Stecklingsvermehrung
Geranien lassen sich über Stecklinge vermehren [Foto: Tatiana_Pink/ Shutterstock.com]

Geranien (Pelargonium) gehören zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) und gehören zu den meist gekauften Beet- und Balkonpflanzen. Aktuell werden allein in Europa jedes Jahr etwa 500 Millionen Pelargonien verkauft. Dabei können Geranien leicht über Stecklinge oder generativ über Samen vermehrt werden. Erfahren Sie hier, wie Sie Geranien vermehren können und was dabei zu beachten ist.

Geranien über Stecklinge vermehren

Stecklinge sind nichts anderes als geschnittene Sprossteile von Pflanzen, die der Vermehrung dienen. Da die Stecklingsvermehrung eine Form der vegetativen Fortpflanzung ist, sind alle dabei entstehenden Geranien identische Kopien – Klone – der Mutterpflanze. Falls Sie ein Lieblingsexemplar haben, das mit einem besonders schönen Wuchs oder farbintensiven Blüten besticht, ist dies die ideale Ausgangspflanze zur Vermehrung. Die optimale Zeit für die Herstellung von Geranien-Stecklingen liegt zwischen Juli und August oder alternativ ab Jahresbeginn bis März.

Vermehrung von Geranien
Die beste Zeit zur Geranien-Vermehrung liegt zwischen Juli und August [Foto: Whiteaster/ Shutterstock.com]

Geranien-Stecklinge schneiden und pflanzen

Die verwendeten Teile sollten gesund und kräftig sein. Idealerweise werden weder hellgrüne noch verholzte, sondern halbreife – schon leicht braune – Triebe ohne Blüten oder Blütenknospen als Stecklinge verwendet. Der Schnitt erfolgt dicht unterhalb des Blattansatzes. Das untere Laub, dortige Knospen und Seitentriebe werden entfernt. Es reicht, wenn ein bis zwei Blätter übrigbleiben. Die Seitentriebe können ebenfalls eingepflanzt werden. Für das Schneiden von Stecklingen sollte ein möglichst scharfes Messer verwendet werden. Quetschungen in Folge von stumpfen Messern oder Scheren erhöhen die Fäulnisgefahr und senken somit die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Bewurzelung. Die Geranien-Stecklinge werden etwa 2 cm tief in vorbereitete Töpfchen mit durchnässter Anzuchterde wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde gesteckt und anschließend gut angedrückt. Wie Sie adulte Geranien pflanzen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Tipp: Nährstoffarme Anzuchterde begünstigt die Bildung vieler Feinwurzeln.

Zusammenfassung: Geranien-Stecklinge schneiden und pflanzen

  • Gesunde, kräftige, halbreife (schon leicht braune) Triebe als Stecklinge verwenden
  • Stecklinge möglichst ohne Blüten und Blütenknospen schneiden
  • Glatter Schnitt unterhalb des Blattansatzes
  • Die unteren Blätter, Knospen und Seitentriebe entfernen
  • 2 cm tief in Topf mit durchnässter Anzuchterde stecken
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Der optimale Standort

Die Wahl des Standortes ist entscheidend für den Erfolg der Stecklingsvermehrung. Für 3 bis 4 Wochen werden die Töpfe mit den Stecklingen an einen halbschattigen, aber warmen – ungefähr 20 °C – und geschützten Ort gestellt. Im Spätsommer, wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, ist ein heller Fensterplatz im Haus möglich. Damit die Stecklinge ein optimales Wohlfühlklima für ihren Start als eigenständiges Pflänzchen haben, sollte eine Folienhaube genutzt werden. Darunter entsteht wie in einem Gewächshaus eine hohe Luftfeuchtigkeit, die wichtig ist, um die Wasseraufnahme über die nicht vorhandenen Wurzeln auszugleichen. Allerdings darf ab Ausbildung der ersten Wurzeln das regelmäßige Lüften nicht vergessen werden, da sonst wegen der erhöhten Luftfeuchtigkeit Fäulnisgefahr besteht. Wenn nach ein paar Wochen die ersten neuen Blättchen sprießen, ist die Vermehrung geglückt.

Anzuchterde zur Geranienvermehrung
Die Geranienstecklinge werden in Anzuchterde gepflanzt [Foto: 682A IA/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Der optimale Standort

  • Halbschattiger, warmer, geschützter Standort für 3 – 4 Wochen
  • Folienhaube für eine optimale Luftfeuchtigkeit

Geranien-Stecklinge überwintern

Stecklinge können wie die adulten Geranien überwintert werden. Dies ist besonders praktisch, wenn zu wenig Platz für die Überwinterung der adulten Pflanzen zur Verfügung steht. Allerdings ist zu beachten, dass die Erfolgsrate bei der Vermehrung in einer dunkleren und kälteren Umgebung vermindert ist. Die Stecklinge werden dicht nebeneinander in einen Topf mit Erde gesteckt. Wo Sie Ihre Stecklinge und adulten Geranien im Winter am besten unterbringen, können Sie in unserem Artikel zum Überwintern von Geranien nachlesen.

Geranien im Winter
Zur Überwinterung der Geranien ist eine Fensterbank geeignet [Foto: stock-holm/ Shutterstock.com]

Ab Austriebsbeginn Anfang Februar pflanzt man die Stecklinge auseinander. Sie werden an einen hellen und warmen Platz gestellt und gedüngt. Auf diese Weise hat man in der neuen Sommersaison schnell wieder große, blühende Exemplare.

Geranien-Samen säen

Die ideale Zeit um Geranien aus Samen zu vermehren ist spätestens im Februar. Damit sind die Pflanzen bis Mai groß genug, um die Witterung draußen gut zu überstehen und im Sommer Blüten zu tragen. Informieren Sie sich am besten vorher über die Vor-und Nachteile der verschiedenen Geranienarten- und sorten.

Geranien-Aussaat im Topf
Geraniensamen können direkt in Töpfe ausgesät werden [Foto: Olga Bocharnikova/ Shutterstock.com]

Die Aussaat erfolgt in Schalen mit einer keimfreien und hochwertigen Aussaaterde wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Da Geranien Lichtkeimer sind, dürfen die Samen nur ganz dünn mit feiner Erde bedeckt werden. Am einfachsten ist es, die Geranien-Samen einzeln in Torftöpfchen auszusäen und diese nebeneinander in eine Saatschale zu stellen. Damit die Luftfeuchtigkeit stimmt, wird die Schale mit einem durchsichtigen Deckel verschlossen. Die Keimtemperatur von Geranien liegt bei 20 bis 22 °C. Die Samen sollten nach 10 bis 20 Tagen keimen. Danach wird der Deckel regelmäßig zum Lüften kurz angehoben, da sonst aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit Fäulnisgefahr besteht. Auch bei der Keimung kommt die afrikanische Herkunft der Geranie durch: Viel Sonnenschein oder eine zusätzliche Lichtquelle beschleunigen das Wachstum.

Haben sich die ersten 4 Blätter an den Pflänzchen gebildet, werden sie einzeln in einen Topf mit nährstoffreicherer Erde pikiert. Unsere torffreie Plantura Bio-Blumenerde ist dafür hervorragend geeignet, da sie alle Nährstoffe für eine reiche Blütenpracht enthält.

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Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, etwa ab Mitte Mai, können die kleinen Pflanzen nach draußen an einen sonnigen Standort gepflanzt werden. Achten Sie hier darauf, die Geranien zu düngen.

Zusammenfassung: Geranien aussäen

  • Aussaatzeit spätestens im Februar
  • Samen in Aussaatschale mit keimfreier Aussaaterde
  • Saat mit feiner Schicht Erde bedecken (Lichtkeimer)
  • Durchsichtige Abdeckung für optimale Luftfeuchtigkeit
  • Keimtemperatur 20 – 22 °C
  • Keimung nach 10 – 20 Tagen
  • Nach der Keimung regelmäßig lüften, um Schimmel zu vermeiden
  • Nach Bildung von 4 Blättern Pikieren der einzelnen Pflänzchen in Töpfe mit gedüngter Erde
  • Mitte Mai: Verpflanzung der Geranien nach draußen

Wie Sie sich am besten um Ihre jungen Pflänzchen kümmern, erfahren Sie in unserem Artikel zum Geranien-Pflegen.

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