Giftige Hortensie: Ist die Hortensie für Mensch & Tier giftig?

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Immer wieder stellt sich die Frage, ob die Blume für Katzen, Hunde und Co. gefährlich werden kann. Wir klären, ob Hortensien giftig sind.

Blaue Hortensie mit Katze
Die wunderschönen Blüten sind auch für Tiere leicht giftig [Foto: Nils Jacobi/ Shutterstock.com]

Dass die Hortensie (Hydrangea) leicht toxisch wirkt, ist tatsächlich kein Gerücht. Jedoch gilt auch hier: In der Dosis liegt das Gift. Den schönen Blütenstrauch müssen Sie aus Ihrem Garten jedenfalls nicht verbannen, vorbeugende Maßnahmen und ein waches Auge reichen meist aus, um Tiere und kleine Kinder ausreichend zu schützen. Was es zu beachten gibt und was Sie tun müssen, falls es doch zu einer Vergiftung kommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Giftige Hortensie?

Der sommergrüne Blütenstrauch enthält verschiedene Substanzen, die bei Verzehr – oder bei einer Allergie bereits bei Kontakt – zu Beschwerden führen können. Dazu zählen beispielsweise das Glykosid Hydrangin sowie das Iso-Cumarin Hydrangenol. Beide Substanzen kommen hauptsächlich in den Blättern vor und können bei bestimmten Menschen zu Kontaktallergien führen. Das bedeutet, dass das Immunsystem übermäßig stark auf die Substanzen reagiert und die betroffene Stelle beispielsweise juckt oder brennt. In der Hortensie kommen außerdem Saponine vor, welche auch in verschiedenen Heilpflanzen zu finden sind und in geringer Menge sogar positive Wirkungen auf den Körper haben können. In konzentrierter Form können sie aber auch zu Reizungen der Schleimhäute in der Mund- und Magenregion führen.

Der einzige hochgiftige Stoff in Hortensien ist die Blausäure. Der Cyanwasserstoff hemmt ein wichtiges Enzym der Atmungskette und kann so schnell einen gefährlichen Sauerstoffmangel herbeiführen. In welchem Ausmaß die Pflanze am Ende jedoch giftig ist, hängt sowohl von der verzehrten Menge als auch von den jeweiligen Pflanzenteilen ab. Die Hortensie ist zwar in allen ihren Teilen giftig, die Blüten und Blätter weisen jedoch die höchste Konzentration auf.

Ist die Hortensie für den Menschen giftig?

Verzehrt ein Mensch größere Mengen der Hortensie, können ihre Toxine zu Vergiftungserscheinungen führen. Dazu zählen Symptome wie Schwindelgefühl, Beklemmung, Atemnot, Krämpfe oder Kreislaufprobleme. Da die Blätter und Blüten der Hortensie jedoch bitter schmecken, ist zumindest die Gefahr, dass Kinder große Mengen essen, unwahrscheinlich. Trotzdem sollten Sie Kinder am besten stets beobachten und darüber aufklären, dass die prachtvollen Blüten zwar schön aussehen, aber nicht zum Essen gedacht sind. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, pflanzen Sie die Hortensie am besten an einem Standort, der für Mensch oder Tier außer Reichweite ist. Menschen, die auf Hortensien allergisch reagieren, tun dies bereits, wenn sie in Kontakt mit der Pflanze kommen. Ist das der Fall, empfiehlt es sich, die Hortensien gegen andere Zierpflanzen im Garten auszutauschen.

Giftige Hortensie im Topf
Am sichersten ist es, die Hortensie außer Reichweite von Kindern zu platzieren [Foto: mspoli/ Shutterstock.com]

Hinweis: Der Hortensie wird eine berauschende Wirkung nachgesagt, sie wird deshalb zum Teil als Cannabis-Ersatz geraucht. Der Effekt ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen und das Rauchen gefährlich, denn dabei werden Blausäure-Glykoside freigesetzt, die wiederum den Sauerstofftransport behindern.  

Ist die Hortensie für Katzen, Hunde und Co. giftig?

Auch für Tiere wie Pferde, Hunde, Hamster, Hasen, Meerschweinchen, Katzen oder Vögel gilt die Hortensie als giftig. Meist führen die Giftstoffe des bunt blühenden Strauchs zu Magen-Darm-Problemen oder Kreislaufbeschwerden. Doch auch hier kommt es nur beim Verzehr großer Mengen zu ernsthaften Problemen, es sei denn, Ihr Haustier reagiert sehr empfindlich oder es besteht eine Allergie. Zum Glück wirkt auch bei Tieren der bittere Geschmack der Hortensie abschreckend. Sollte Ihr Haustier jedoch einmal an der Hortensie genascht haben, lohnt es sich, beim Tierarzt abklären zu lassen, ob alles in Ordnung ist.

Was tun bei einer Hortensien-Vergiftung?

Wenn Menschen oder Tiere Teile der Hortensie verzehrt haben, gilt es zunächst, ruhig zu bleiben. Stress und Hektik schüren die Angst bei den Betroffenen, was die Symptome noch verstärken kann. Bei leichten Symptomen können Sie zunächst bei der Giftnotzentrale anrufen, diese kann Ihnen schnell erste Fragen beantworten und Sie beraten. Anschließend empfiehlt es sich jedoch auch bei leichten Symptomen, einen Arzt aufzusuchen. Bei starken Symptomen oder sogar Atemnot sollte auf jeden Fall ein Notarzt gerufen werden.

Wenn Sie sich dennoch dazu entschieden haben, eine Hortensie zu pflanzen, finden Sie hier alle Informationen.

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