Hecken düngen: Tipps & Tricks zur richtigen Pflege

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Damit sie ihren Zweck erfüllen und blickdicht sind, müssen Hecken richtig gedüngt werden. Hier finden Sie alles Wissenswerte zum Düngen von Hecken.

Hecke im Sonnenschein
Bei der Düngung der etwas pflegeintensiven Hecken gibt es einiges zu beachten [Foto: ninikas/ Shutterstock.com]

Eine Hecke bietet die optimale Grundstücksbegrenzung für Freunde eines grünen Gartens. Sie bilden einen wunderbar natürlichen Sichtschutz und halten ungebetene Nachbarn fern. Allerdings ist die botanische Variante nicht nur attraktiver als die Varianten aus totem Material – wie Holzzäune und Co. Sie ist auch etwas pflegeintensiver, denn Heckenpflanzen wollen in Form gehalten, gegossen und hin und wieder auch mit ein wenig Dünger versorgt werden. Denn nur so bilden Ihre Hecken auch auf semioptimalem Boden ein stattgrünes Blattwerk und treiben jedes Jahr erneut kräftig aus. Leider gibt es keinen universell einsetzbaren Heckendünger, denn Hecken sind nun mal keine Pflanzenart, sondern eine Pflanzart. Dennoch gibt es einige generelle Dinge zu beachten, mit denen Sie bei den meisten Heckenpflanzen kaum etwas falsch machen können.

Heckenpflanzen wollen gedüngt werden, das ist keine Frage. Doch je nachdem, ob Sie Nadel- oder Laubgehölze Ihr Eigen nennen, ob die Pflanzen immer- oder nur sommergrün sind und wie schnell die gewählte Heckenpflanze wächst, kann der Düngebedarf variieren. Auch wenn sich das erst einmal nach einer Wissenschaft für sich anhört, Heckenpflanzen ähneln sich grundlegend darin, wann gedüngt werden muss und welche Dünger verwendet werden sollten.

Wer noch in der Planung seiner geblätterten Grundstücksbegrenzung ist, findet hier ein paar besonders pflegeleichte Heckenpflanzen für seinen Garten.

Wann die Hecke düngen?

Ob direkt bei der Hecken-Pflanzung eine Düngung nötig ist, hängt von den Bodenverhältnissen und der gekauften Pflanzware ab. Containerware enthält in der Regel bereits einen Langzeitdünger und muss frühestens vier Wochen nach der Pflanzung, meist sogar erst im Folgejahr gedüngt werden. Bei wurzelnackter Ware und falls der gewählte Standort nur mit sehr kargem, sandigem Boden aufwartet, sollten Sie nicht auf die Pflanzdüngung verzichten. Dabei werden der ausgehobenen Erde ausgereifter Kompost und Hornspäne untergemischt. So sind die meisten Heckenpflanzen bis zum Folgejahr mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Verwenden Sie dabei niemals einen mineralischen Dünger. Dieser ist für die noch schwach ausgebildeten Wurzeln zu hoch konzentriert und führt zu Wurzelverbrennungen.

Hecken im Frühjahr düngen

Die regelmäßige Pflanzdüngung Ihrer Gartenbegrünung sollte im Frühjahr Platz in Ihrem Gartenarbeitskalender finden. Düngen Sie das erste Mal vor dem ersten Jahresaustrieb zwischen Ende März und Ende April. Die letzte Düngung erfolgt dann spätestens Anfang August. Danach sollten Sie zumindest keinen stickstofflastigen Dünger mehr verwenden. Ansonsten wird der Triebwuchs zu lange gefördert und neu gebildete Triebe haben nicht genug Zeit, um bis zum ersten Frost auszureifen. Die Folge sind Frostschäden, die unschöne Lücken in der Hecke hinterlassen.

Hecke um Rasen
In Hecken stehen Pflanzen dicht an dicht und somit steigt auch die Nährstoffkonkurrenz zwischen den Pflanzen [Foto: Natic/ Shutterstock.com]

Hecken im Sommer düngen

Besonders bei Koniferen (Coniferales, Pinales) wie Eiben (Taxus) oder Thuja (Thuja) sorgt eine Düngung mit einem magnesiumhaltigen Dünger um Juni herum auch im Winter für ein sattes Blattgrün. Denn das Magnesium ist wichtig für die Bildung von Chlorophyll, welches den Blättern ihre grüne Farbe verleiht.

Hecken im Herbst düngen

Da Hecken im Winter nicht an einen geschützten Ort gestellt werden können, müssen sie mit den gegebenen Witterungsbedingungen leben. Doch auch ohne wohlig warmes Winterquartier können Sie Ihren Pflanzen durch die kalte Jahreszeit helfen. Stärken Sie Ihre Pflanzen einfach von innen heraus. Eine Herbstdüngung mit einem Kaliumdünger Ende August fördert das Aushärten frisch gebildeter Triebe. Dies macht die Pflanze weniger anfällig gegen frostige Minusgrade.

Mit Schnee bedeckte Hecke
Kalium hilft den Pflanzen, sich gegen frostige Temperaturen zu schützen [Foto: fotodrobik/ Shutterstock.com]

Der richtige Heckendünger

Im Handel findet man Dünger, die speziell auf die Ansprüche von Heckenpflanzen angepasst sein sollen. Ob diese wirklich jeder Pflanze zusagen, sobald sie ihr Leben als Hecke fristen, sei einmal dahingestellt. Im Allgemeinen zeichnen sich diese aber durch eine höhere Dosierung der Nährstoffe aus. Denn als Hecke stehen die Pflanzen dicht an dicht und konkurrieren so im Vergleich zu Solitärpflanzen stärker untereinander um die verfügbaren Nährstoffe. Der Verbrauch pro Quadratmeter ist demzufolge höher, da auch mehr Pflanzen pro Fläche einen Platz finden. Außerdem gilt: Je schneller Ihre Hecke wächst, desto mehr Dünger müssen Sie den Gewächsen zuführen. Besonders der Bedarf an Stickstoff steigt an, denn dieser Nährstoff stellt die Grundlage für den Aufbau von Trieben und Blattmasse dar. Deshalb eignet sich in der richtigen Dosierung auch ein Universaldünger für Grünpflanzen mit einem etwa gleichen Anteil an Stickstoff und Kalium sowie einem geringeren Anteil an Phosphat hervorragend, um Ihre Hecke zu versorgen.

Die meisten typischen Heckenpflanzen wie Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) oder Buche (Fagus) und selbst der eher anspruchsvolle Buchsbaum (Buxus) sind sehr tolerant gegenüber dem Boden-pH-Wert. Sie fühlen sich auf einem schwach sauren bis leicht alkalischen Boden sehr wohl. Kontrollieren Sie dennoch gelegentlich, in welchem Bereich sich der pH-Wert Ihres Bodens befindet. Ist der Wert zu sehr abgesunken, hilft eine Kalkgabe. Dieser ist auch wegen des enthaltenen Calciums wichtig.

Thuja mit Nährstoffmangel
Ein Nährstoffmangel macht sich bei Hecken schnell bemerkbar [Foto: Grandpa/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Der richtige Dünger für Hecken

  • Hecken haben einen höheren Nährstoffbedarf als Solitärpflanzen
  • Schnell wachsende Heckenpflanzen haben einen höheren Nährstoffbedarf als langsam wachsende
  • Universaldünger mit ausgewogenem Stickstoff- und Kaliumanteil sowie niedrigerem Phosphatanteil
  • Boden-pH-Wert leicht sauer bis leicht alkalisch halten; bei Bedarf kalken

Hecken organisch düngen

Egal, ob Spezialdünger oder Universaldünger, greifen Sie lieber auf eine organische statt auf eine mineralische Variante zurück. Denn selbst schnellwüchsige Heckenpflanzen sind eher genügsam und vor allem sehr empfindlich gegenüber einem Übermaß an Versorgungswut. Ein Dünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger, der aus überwiegend organischen Verbindungen besteht, gibt die enthaltenen Nährstoffe langsam frei. Dies sorgt für eine praktische Langzeitversorgung und minimiert gleichzeitig das Risiko einer Überdüngung. Dabei tun Sie mit nicht nur Ihren Heckenpflanzen einen Gefallen, schließlich werden organische Dünger sehr ressourcensparend und nachhaltig hergestellt. Außerdem wird auch ein gesundes Bodenleben unterstützt. So erhalten Sie als Dank nicht nur vitale Pflanzen, sondern auch Hilfe bei der Lockerung des Bodens. Das Staunässerisiko sinkt und die Wurzeln werden besser mit Sauerstoff versorgt. Bei sandigen Böden, die eine geringe Speicherfähigkeit für Mineralstoffe haben, können Sie zusätzlich Gesteinsmehl geben. Dieses liefert wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Eisen und Kalium. Außerdem enthält es Kalk, welches für einen passenden, leicht alkalischen Boden-pH-Wert sowie eine Versorgung mit Calcium sorgt.

Blickdichte Hecke
Damit Ihre Hecke schnell eine blickdichte, grüne Wand bildet, darf eine regelmäßige Düngung nicht fehlen [Foto: Volodymyr Shtun/ Shutterstock.com]

Eine zusätzliche Mulchschicht aus Laub, Rasenschnitt oder anderen Schnittabfällen kann nach der Frühjahrsdüngung im Wurzelbereich aufgetragen hilfreich sein. Sie kann das Unkrautwachstum hemmen, vor Austrocknung schützen und im Winter isolierend wirken. Außerdem bietet die Mulchschicht eine zusätzliche Quelle für Phosphat und Magnesium, denn diese Nährstoffe werden langsam bei der Zersetzung frei. Achten Sie jedoch besonders bei Heckenpflanzen mit einem hohen Stickstoffverbrauch wie Liguster (Ligustrum) auf eine zusätzliche Versorgung mit einem stickstofflastigen Düngemittel wie Hornspänen. Der Grund dafür ist, dass die Mikroorganismen, die für das Zersetzen der Mulchschicht sorgen, dem Boden einen Teil dieses wichtigen Nährstoffes entziehen.

Organische Langzeitdüngung: Anleitung für Hecken

Auch bei der Ausbringung haben organische Dünger ordentlich Vorteile gegenüber den mineralischen Volldüngern. Meist reicht eine einmalige Düngung im Frühjahr, denn die Nährstoffe werden gleichmäßig über einen langen Zeitraum freigesetzt. Ausnahmen gibt es aber dennoch. Schnell wachsende Kirschlorbeersorten zum Beispiel müssen im Sommer nochmal nachgedüngt werden. Auch die Dosierung ist einfacher, da es nicht so schnell zu einer Überdüngung kommt. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier ein paar grundlegende Dinge zu beachten. Damit die organische Düngung Ihrer Hecke reibungslos funktioniert, haben wir nachfolgend eine kurze Übersicht zur Ausbringung unseres Plantura Bio-Universaldüngers erstellt:

Plantura Bio-Universaldünger
Bei der richtigen Dosierung eignet sich ein Universaldünger, wie unser Plantura Bio-Universaldünger, optimal für das Düngen von Hecken
  1. Vor der Pflanzung 100 – 150 g/m² (gut gefülltes 0,2-Liter-Glas) unseres Plantura Bio-Universaldünger in die obere Bodenschicht einarbeiten
  2. Boden und frisch eingesetzte Pflanze gut angießen, damit sich das Granulat gut lösen kann
  3. Bei der Pflegedüngung im Frühjahr sollten Sie nochmals 80 – 120 g/m² (0,2-Liter-Glas) pro Pflanze düngen
Bio-Universaldünger 1,5 kg
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Hecken mineralisch düngen

Bei mineralischen Düngern liegen die Nährstoffe in Salzform vor, sie sind wasserlöslich und deshalb direkt für die Pflanze verfügbar. Sie waschen sich auf diese Weise jedoch auch schnell aus der Erde aus und landen ungenutzt im Grundwasser. Deshalb sollten Sie bei der Verwendung von Blaukorn und anderen mineralischen Volldüngern besonders akribisch auf die Dosierung und den Düngezeitpunkt achten. Andernfalls können die Nährstoffe nicht effektiv aufgenommen werden oder es kommt sogar zu Wurzelschäden durch Überdüngung. Der Düngezeitpunkt wird an die jährlichen Austriebszeiten Ihrer Hecke angepasst. Ein paar Wochen vor dem Austrieb setzt das Wurzelwachstum ein und zu diesem Zeitpunkt können die meisten Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden. Generell sollten Sie die Gabe von mineralischen Düngern auf zwei bis drei Gaben innerhalb der Wachstumsphase zwischen März und Anfang August verteilen, denn die Nährstoffe sind nur kurzfristig verfügbar. Gießen Sie nach jeder Düngergabe mit ausreichend Wasser nach, um Verbrennungen im Feinwurzelbereich zu verhindern.

Richtig angewandt können mineralische Dünger zwar für ein stärkeres Wachstum Ihrer Hecke im Vergleich zu Naturdüngern führen, doch sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie nicht trotzdem zu einem organischen Produkt greifen. So reduzieren Sie Ihren Einfluss auf die Umwelt und müssen bei der Düngegabe weniger Acht geben.

Tipp: Für ein sattes grünes Blattwerk sorgt die frühsommerliche Gabe von Bittersalz. Dieser Stickstoff-Magnesium-Dünger unterstützt ein ganzjähriges Grün und macht Ihre Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Das Pflanzengewebe und somit die gesamte Pflanze werden dadurch gestärkt. Beachten Sie jedoch, dass Bittersalz den Boden-pH-Wert absenkt. Fällt dieser zu sehr ab, bringt Kalkstickstoff Abhilfe. Ende August sorgt ein Griff zu Patentkali für ein schnelleres Ausreifen frischer Triebe. Dieses Extra an Kalium bringt Ihre Heckenpflanzen ohne große Verluste durch den Winter.

Bittersalz auf einem Holzlöffel
Bittersalz macht die Hecke zwar widerstandsfähiger, sollte aber nie alleine verwendet werden [Foto: Viktor1/ Shutterstock.com]

Hecken mit Hausmitteln düngen: Hornspäne und Co.

Mit einem Griff zum Naturdünger ist man bei Hecken gut bedient. Dabei haben Sie die Auswahl zwischen gut durchgereiftem Kompost, Mist oder Guano. Auch Kaffeesatz als Dünger bildet eine hervorragende Quelle für Nährstoffe und findet unter Ihrer Hecke sicherlich eine bessere Verwendung als im Hausmüll. Arbeiten Sie den Naturdünger Ihrer Wahl in die obere Erdschicht ein und bedecken Sie das Gemisch mit einer Schicht Erde. Bei schnellwüchsigen Heckenpflanzen sollten Sie außerdem Hornspäne untermischen, denn diese bieten ordentlich Stickstoff und Phosphat.

Achtung: Kompost und Kaffeesatz haben die Eigenschaft, den pH-Wert zu senken. Doch auch in Sachen Kalkung gibt es ein gutes Hausmittel: Mischen Sie der Erde einfach ein paar zerstoßene Eierschalen zum Düngen unter.

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