Narzissen: Giftig oder nicht?

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Narzissen erstrahlen im zeitigen Frühjahr prachtvoll im Garten. Doch viele stellen sich die Frage, ob die Narzisse giftig ist. Aber stimmt das?

gelbe Narzisse
Narzissen erstrahlen zu Ostern prachtvoll im Garten

Narzissen (Narcissus) gehören, wie auch unsere Speisezwiebel (Allium cepa), zu den Pflanzen, die Zwiebeln als Speicherorgane ausbilden. Bei ihnen fungieren verdickte Hüllblätter als Reserve für den Winter. Die Narzissenzwiebel und die Speisezwiebel sehen sich zudem noch sehr ähnlich. Da kann es schon mal passieren, dass die falschen Zwiebelringe auf dem Mettbrötchen landen. Doch macht das einen Unterschied oder diese Verwechslung sogar gefährlich?

Ist die Narzisse giftig?

Die Antwort lautet: Ja, Narzissen sind giftig und zwar aufgrund chemischer Verbindungen, die nur in Amaryllisgewächsen (Amaryllidaceae) vorkommen – den sogenannten Amaryllidaceen-Alkaloiden. Narzissen gehören zu den Amaryllisgewächsen. Die gesamte Pflanze, vorwiegend aber die Zwiebel enthalten diese chemischen Verbindungen. Sie dienen dem natürlichen Schutz der Pflanze gegen Parasitenbefall und weidende Pflanzenfresser. Sie wirken zytotoxisch, also zelltötend.

Narzissen im Garten
Die rein weißen Blütenblätter betonen die goldene Mitte [Foto: klikkipetra/ Shutterstock.com]

Der Pflanzensaft der Narzisse kann zu Hautreizungen führen. Diese verschwinden aber in der Regel ganz von alleine. Beim Verzehr der Zwiebel sollten Sie definitiv einen Arzt aufsuchen. Trotzdem finden manche Amaryllidaceen-Alkaloide Verwendung in der Medizin beispielsweise als Wirkstoff in Demenzmedikamenten, zur Hemmung von Tumorzellen oder zur Hemmung der Vermehrung von Viren.

Giftige Narzisse: Symptome einer Vergiftung

Nach dem Verzehr von Narzissenzwiebeln kommt es zu typischen Vergiftungserscheinungen. Bei kleineren Mengen kann es zu Würgereiz, Erbrechen, Durchfall, Schläfrigkeit, Schweißausbruch und Benommenheit kommen. Nach dem Verzehr größerer Mengen folgen Kollaps und Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod. Aufgrund dieser Gefahr sollten Sie sich lieber die Mühe machen und Vorratsbehälter immer gut beschriften.

Hinweis: Wenn Sie Haustiere haben, sollten Sie Ihre Blumenzwiebeln für diese unzugänglich lagern. Schon 15 Gramm Narzissenzwiebel können einen Hund töten.

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