Palmen überwintern: Draußen & im Haus

Lea
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Ich habe ökologische Landwirtschaft studiert und erprobe gemeinsam mit Freunden neue Anbaumethoden und andere gärtnerische Experimente in einem Gemeinschaftsgarten. Mir liegt vor allem ein ressourcenschonender und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur am Herzen. Die biologische Landwirtschaft ist deshalb meine große Leidenschaft und auch für Zierpflanzen kann ich mich begeistern.

Lieblingsobst: Erdbeere, Mango, Guave
Lieblingsgemüse: Artischocke, Tomate, Rucola

Palmen erfolgreich überwintern: So überwintern Sie ausgepflanzte Palmen im Freien und Zimmerpalmen im Haus. Mit Experten-Tipps zur Pflege nach dem Winter.

Schneebedeckte Palme im Winter
Bestimmte Palmen-Arten können den Winter auch draußen überstehen [Foto: Maria Uspenskaya/ Shutterstock.com]

Die Welt der Palmen ist vielfältig. So gibt es auch Exemplare, die Schnee und Frost trotzen können. Doch welche Palmen-Arten sind winterhart? Ab wann wird es Palmen zu kalt? Wie überwintert man Palmen im Zimmer – draußen im Topf und im Gartenbeet? Und wie pflege ich Palmen nach dem Winter richtig? All diese Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Artikel.

Ab wann wird es den Palmen zu kalt?

Wann es den einzelnen Palmen zu kalt wird, hängt stark von der jeweiligen Art ab. Zimmerpalmen, die zwar den Sommer über im Freien – beispielsweise auf der Terrasse oder dem Balkon – stehen, vertragen nur wenig Kälte. Fallen die Temperaturen draußen unter 20 °C, ist es Zeit, die Zimmerpalme zurück ins Zimmer zu bringen. Bei winterharten Palmen, die draußen im Topf stehen, sollten Sie vor dem ersten Frost mit Schutzmaßnahmen für den Winter beginnen. Die Wurzeln im Topf können leicht frieren und sollten daher geschützt werden, bevor das erste Mal Minusgrade herrschen. Bei winterharten Palmen im Gartenbeet sollte man genau auf die jeweilige Art und deren Frosttoleranz schauen. Sobald die Temperaturen fallen und sich dem Frosttoleranzbereich Ihrer Palme nähern, ist es wichtig, dass Sie Maßnahmen zum Schutz ergreifen – am besten schon, wenn die Temperaturen noch fünf Grad über der angegebenen Frosthöhe liegen. So gehen Sie auf Nummer sicher und gefährden Ihre Palme nicht.

Zusammenfassung: Wann wird es Palmen zu kalt?

  • Zimmerpalmen: Bei Temperaturen unter 20 °C
  • Palmen im Freien im Topf: Vor dem ersten Frost
  • Palmen im Gartenbeet: Sobald die Temperaturen fünf Grad über der angegebenen Frosthärte liegen

Palmen drinnen überwintern

Zwar haben unterschiedliche Palmen-Arten ganz verschiedene Ansprüche an ihr Winterquartier, trotzdem gibt es aber einige allgemeingültige Faustregeln für alle Palmen im Winter. Zunächst ist es wichtig, die Palme nicht zu großen Temperaturschwankungen auszusetzen. Zugluft gefällt ihr daher ebenso wenig wie ein zu häufiger Standortwechsel in der Wohnung. Besser ist es, die Palme Anfang November an ihren Winterplatz zu stellen und bis zum Frühjahr dort zu lassen. Generell gilt für alle Palmen, dass die Temperaturen nicht unter 10 °C fallen sollten. Andernfalls wird es Ihrer Palme zu kalt. Wärmer als 20 °C im Winter mögen es aber die meisten Palmen-Arten allerdings auch nicht. Daher ist zum Überwintern eher ein beheizter Wintergarten oder ein heller Ort im Treppenhaus angebrachter als das warme Wohnzimmer.

Weitere Pflanzen für den Wintergarten finden Sie in diesem Beitrag.

Palme im Haus
Im Haus benötigen Palmen ein gleichmäßig temperiertes Winterquartier [Foto: Pixel-Shot/ Shutterstock.com]

Licht spielt auch im Winter eine wichtige Rolle für Palmen. Der Standort sollte daher möglichst hell sein. Die Pflanze sollten Sie aber bitte nicht praller Sonneneinstrahlung aussetzen. Da sich das Wachstum im Winter verringert, sind auch weniger Wassergaben und keine Düngung in diesem Zeitraum notwendig. Überprüfen Sie vor dem Gießen mit dem Finger das Substrat auf Feuchtigkeit. Die oberste Substratschicht sollte immer abgetrocknet sein, bevor Sie erneut gießen. Um Ihrer Palme bei trockener Raumluft im Winter etwas Gutes zu tun, können Sie sie ab und zu mit Wasser besprühen.

Wie werden Palmen drinnen überwintert?

  • Temperaturschwankungen vermeiden
  • Temperaturen über 10 °C halten
  • Möglichst hell, keine pralle Sonneneinstrahlung
  • Nur hin und wieder gießen
  • Nicht düngen
  • Ab und zu mit Wasser besprühen

Palmen draußen im Beet überwintern

Tatsächlich gibt es einige Palmen-Arten, die dem kalten Winter bei Frost trotzen und die dauerhaft im Garten eingepflanzt werden können. Generell sollten Sie beachten, Palmen erst auszupflanzen, wenn sie mindestens vier Jahre alt sind. Vorher sind die jungen Palmen noch zu empfindlich gegen die Kälte. Ist die Palme alt genug und fest an ihrem Platz im Garten verwurzelt, gilt es, sie im Winter zu schützen. Das Wichtigste ist hierbei, dass die Wurzeln der Pflanze gut vor Frost geschützt sind. Das gilt vor allem für Palmen, die jünger als zehn Jahre sind. Denn bis dahin haben die Wurzeln noch nicht tiefere Bodenschichten erreicht, in denen sie weniger Gefahr laufen zu erfrieren. Schützen Sie die empfindlichen Palmenwurzeln daher mit einer 20 bis 30 Zentimeter dicken Mulchschicht aus Laub, Reisig oder Stroh.

Dann geht es um den Schutz des oberirdischen Teils der Pflanze. Haben Sie eine Palme mit Stamm, umwickeln Sie diesen mit einem Jutesack oder einer Strohmatte. Die Palmwedel werden einzeln oder im Ganzen zusammengebunden und der Palmschopf ebenfalls mit Jute oder einer Strohmatte umwickelt. So ist die Palme gut geschützt und isoliert, um die Wintermonate zu überstehen. Schnee ist ebenfalls eine gute Isolationsschicht und sollte daher nicht entfernt werden.

Schneebedeckte Palme im Winter
Schnee isoliert Palmen im Garten und sollte daher nicht entfernt werden [Foto: Maria Uspenskaya/ Shutterstock.com]

Wie werden Palmen draußen im Beet überwintert?

  • Wurzeln mit Mulchschicht schützen
  • Palmwedel zusammenbinden
  • Palmschopf mit Jutesack oder Strohmatte umwickeln
  • Palmenstamm auch umwickeln
  • Schnee hilft beim Isolieren und sollte daher nicht entfernt werden

Palmen draußen im Topf überwintern

Bei Palmen im Kübel ist zu unterscheiden, ob die jeweilige Art frosttolerant ist oder nicht. Handelt es sich nicht um eine frostharte Palmen-Art, muss die Pflanze drinnen überwintert werden. Besitzen Sie allerdings ein winterfestes Exemplar, dann kann Ihre Palme mit den richtigen Vorkehrungen auch den Winter in ihrem Kübel im Freien verbringen.

Bringen Sie Ihre Palme zum Ende des Herbstes an einen geschützten Ort, beispielsweise nahe einer Hauswand. Um den Kübel vor Frost von unten zu schützen, sollte der Topf auf eine Holzplatte oder eine Plexiglasscheibe gestellt werden. Isolieren Sie den Kübel und schützen Sie die Wurzeln vor dem Erfrieren, indem Sie das Pflanzgefäß mit Luftpolsterfolie, Kokosfasern oder Jute mehrfach umwickeln. Sollte Ihre Palme einen Stamm haben, wird auch dieser mit Isolationsmaterial umwickelt. Zuletzt schützen Sie den Palmschopf, indem Sie einen Jutesack über die Palmenwedel stülpen. So steht einer erfolgreichen Überwinterung Ihrer Palme nichts mehr im Wege. Zur Pflege im Winter gehört auch, dass die Pflanze nur noch sehr selten gegossen und überhaupt nicht mehr gedüngt wird. Im Frühjahr sollten Sie dann den Frostschutz zeitig entfernen, nachdem kein Frost mehr zu erwarten ist, denn unter den vielen Lagen an Isolationsmaterial wird es der Palme bei Tauwetter schnell zu feucht.

Wie werden Palmen draußen im Topf überwintert?

  • Palme an einen geschützten Ort bringen
  • Frostschutz von unten
  • Kübel isolieren
  • Stamm umwickeln
  • Jutesack über die Palme stülpen
  • Nur noch selten gießen
  • Im Winter nicht düngen
  • Im Frühjahr Frostschutz zeitig entfernen

Palmen nach dem Winter düngen

Im Frühjahr ist die überwinterte Palme langsam wieder ans Sonnenlicht zu gewöhnen. Werden Palmen nämlich zu schnell in die pralle Sonne gestellt, können sie einen Sonnenbrand bekommen. Um das zu vermeiden, bringt man Palmen im Kübel in den ersten Wochen im Frühjahr zunächst nur für einige Stunden in die Sonne. Nach zwei bis drei Wochen Anpassungsphase können sie dann ganz in ihr sonnig-helles Sommerquartier umziehen. Das Frühjahr ist auch ein guter Zeitpunkt, Ihre Palme umzutopfen, falls es ihr in ihrem Topf langsam zu eng wird. Sobald die Wurzeln der Pflanze das komplette Substrat im Topf durchdrungen haben, ist es Zeit umzutopfen.

Nach dem Winter bekommt Ihre Palme wieder mehr Licht und Wärme und sie beginnt somit auch wieder stärker zu wachsen. Nun kann auch wieder häufiger gegossen werden. Staunässe aber sollten Sie unbedingt vermeiden, weil Palmen sehr empfindlich auf zu nasse Wurzeln reagieren. Im Frühjahr können Sie auch wieder mit der Düngung beginnen, damit die Palme gut wächst. Die Nährstoffe können sehr gut in Form eines Düngers mit organischer Langzeitwirkung gegeben werden. Der versorgt die Palme den ganzen Sommer über nachhaltig und schonend mit allen wichtigen Nährstoffen. Unser Plantura Bio-Universaldünger mit organischer Langzeitwirkung ist bestens für Palmen im Topf und im Garten geeignet. Im Gegensatz zu einem Flüssigdünger müssen Sie mit unserem Plantura Bio-Universaldünger nicht alle zwei bis drei Wochen nachdüngen.

Wie Sie Palmen richtig düngen, können Sie auch hier noch einmal ausführlich nachlesen.

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Wie werden Palmen nach dem Winter gepflegt?

  • Palmen langsam wieder an die Sonne gewöhnen
  • Gegebenenfalls umtopfen
  • Regelmäßig gießen
  • Staunässe vermeiden
  • Einmalig im Frühjahr mit einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung düngen

Experten-Tipps zum Überwintern von Hanfpalmen oder zur Überwinterung von Yucca-Palmen können Sie auch in unseren Spezial-Artikeln zu den Themen nachlesen.

Palme im Sommer
Palmen sollten nach dem Winter erst wieder langsam an die Sonne gewöhnt werden, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen [Foto: Maxim Blinkov/ Shutterstock.com]

Winterharte Palmen-Arten

Sogenannte winterharte Palmen können teilweise sogar Temperaturen von bis zu -25 °C tolerieren. Eine Übersicht von winterharten Palmen-Arten und deren Frosttoleranz haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.

Welche Palmen-Arten sind winterhart?

  • Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris): Winterhärte bis zu -15 °C
  • Blaue Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera): Frostbeständigkeit bis zu -10 °C
  • Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei): Frosttoleranz bis zu -18 °C
  • Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix): Frosttoleranz bis zu -20 °C
  • Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus): Winterhärte bis zu -16 °C
  • Blaue Palmlilie (Yucca baccata): Winterhärte bis zu -25° C
  • Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa): Winterhärte bis zu -25° C
  • Zwergpalmetto (Sabal minor): Frosttoleranz bis zu -20 °C

Erfahren Sie noch mehr über winterharte Palmen-Arten in unserem Spezial-Artikel.

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