Winterharte Begonien: Zwei kältetolerante Arten & Sorten

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Auch wenn die Begonie es eigentlich gern warm hat, gibt es auch winterfeste Sorten, die unsere Winter überstehen. Wir präsentieren zwei winterharte Begonien.

Japanisches Schiefblatt mit rosa Blüten
Nur wenige Begonien-Arten überstehen unsere kalten Winter. Eine davon ist das Japanische Schiefblatt (Begonia grandis) [Foto: Kollawat Somsri/ Shutterstock.com]

Im Sommer sind die exotischen Begonien (Begonia) wunderschön anzusehen. Doch wer sich im Winter nicht die Mühe macht und sie wieder ausgräbt oder die Töpfe ins Haus holt, der beginnt jedes Frühjahr erneut mit dem Kauf neuer Pflanzen. Doch einige wenige Begonien-Arten und -Sorten überstehen mit etwas Glück und dem richtigen Schutz auch bei uns den Winter.

Gibt es winterharte Begonien?

Die Bezeichnung „winterhart“ trifft auf Begonien grundsätzlich wohl eher nicht zu. Sie sind eine Gattung von Pflanzen, die sich die warmen Tropen und Subtropen zum Leben ausgesucht haben. Höchstens auf den Gipfeln der Berge lässt sich dort ab und an Frost oder Schnee blicken, doch so hoch hinauf begeben sich Begonien dann doch nicht. Nur sehr wenige Arten kommen auch mit leichten Frösten zurecht. Das Japanische Schiefblatt beispielsweise ist in den Bergländern westlich von Peking beheimatet. Dort fallen die Temperaturen im Winter häufiger unter 0 °C. Auch die aus dem Himalaya stammende Art Begonia panchtharensis kann gut geschützt unsere Winter überstehen. Vermutlich leben in den Gebirgsregionen Asiens noch einige bei uns unbekannte Arten, die mitteleuropäische Winter überstehen könnten. Wer weiß, vielleicht erwartet uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ja die eine oder andere Überraschung?

Zwei winterharte Begonien-Arten und -Sorten

Das Japanische Schiefblatt ist eine wunderschöne Staude für den Garten. Sie versteht es, auch schattige Bereiche unter Bäumen oder Gehölzen in wunderschöne Orte zu verwandeln. Mit einer Höhe von 60 Zentimetern (in Ausnahmefällen sogar 80 Zentimetern) erreicht sie dabei eine stattliche Höhe. Nach dem Winter treibt die Begonie Ende Mai wieder aus, um nicht späten Frösten ausgeliefert zu sein. Auch die Blüten erscheinen erst spät im Jahr ab August, verschönern dann aber bis in den Herbst hinein mit ihren zarten Weiß- und Rosatönen den Garten. Die Blätter hingegen sind oberseitig kräftig grün gefärbt und von roten Adern durchzogen. Im Kontrast dazu steht die rote Unterseite der Blätter.

Die Art hat verschiedene Unterarten und Sorten:

  • Heron’s Pirouette‘: Zwischen 60 und 90 cm hoch wird die Sorte ‘Heron’s Pirouette’. Sie trägt große Blätter und zahlreiche rosarote Blüten.
  • Sapporo‘: diese Sorte besitzt tiefrosa Blüten und kann bis zu 80 cm hoch werden kann.
  • Ssp. evansiana: Die sehr bekannte Unterart des Japanischen Schiefblattes besitzt hellrosa Blüten und erreicht eine Höhe von bis zu 80 cm.
  • Claret Jug‘: Diese Sorte trägt die kräftigste Blattfärbung aller Japanischen Schiefblätter und wird bis zu 70 cm hoch.
  • Marie‘: Klein bleibt die Sorte ‘Marie’ mit einer Höhe um die 40 cm.
  • Ssp. grandis: Die Unterart grandis ist überaus wüchsig, wird jedoch nicht höher als 70 cm.
  • ‘Alba’: Etwas Besonderes ist die Sorte ‘Alba’ mit ihren rein weißen Blüten.
  • Ssp. sinensis: Die Unterart des Japanischen Schiefblattes wird nur etwa 30 cm hoch. Sie hat kleinere Blätter, dafür aber eine aufrechtere Wuchsform. Die rosa Blüten erscheinen ab Juli.
  • Red Undies‘: Diese Sorte weist eine besonders intensiv rot gefärbte Blattunterseite auf.
Winterharte Begonie mit hellrosa Blüten
Vielleicht haben die asiatischen Gebirge noch einige winterharte Begonien zu bieten, wie dieses Exemplar in einem nepalesischen Nationalpark [Foto: Yundengogo/ Shutterstock.com]

Die Art Begonia panchtharensis stammt aus dem nepalesischen Teil des Himalaya-Gebirges. Ihre Blätter sind ganz und gar andersartig geformt als die der meisten Begonien. Sie sind tief eingebuchtet und werden bis zu 60 cm lang. Tatsächlich erinnern sie wohl eher an die Blätter eines Riesenbärenklaus (Heracleum mantegazzianum) als an die einer Begonie. Als Begonie zu erkennen gibt sie sich aber ab Juli mit ihren zartrosa Blüten. Die Art gilt als relativ winterhart und kann Fröste bis -9 °C überstehen.

Weitere tolle Begonien-Arten und -Sorten für den Garten finden Sie hier.

Begonien überwintern

Auch die sogenannten winterharten Begonien benötigen ausreichend Frostschutz. So richtig winterhart sind diese Arten nämlich nicht. Schnell wird ein Winter in Deutschland, Österreich oder der Schweiz kälter als -10 °C. Damit die Pflanzen den Winter trotzdem überleben, sollten sie einen warmen Mantel aus Reisig, Laub und Mulch erhalten. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanzen ab und sie ziehen sich zurück unter die Erde. Dann ist es an der Zeit, die Gewächse dick abzudecken. In rauen Lagen reicht allerdings auch dies häufig nicht. Dann sollten Sie die Pflanzen nach dem ersten leichten Frost ausgraben und in einem Topf zwischen 3 °C und 10 °C im Haus oder in der Garage überwintern.

Das Japanische Schiefblatt bildet in seinen Blattachseln Brutknospen aus, sogenannte Bulbillen. Diese überleben den Winter auch häufig dann, wenn die Mutterpflanze abstirbt. Im Frühjahr wachsen dann überall dort, wo die Bulbillen hingefallen sind, kleine, junge Schiefblätter. Wollen Sie sichergehen, dass die Bulbillen überleben, so sollten Sie im Herbst auch einige einsammeln und im Kühlschrank überwintern. Im März dann können Sie die kleinen runden Knöspchen im Haus vorziehen.

Mehr Informationen zum Überwintern von Begonien finden Sie in unserem Spezialartikel zum Thema.

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