Blumenkohl ernten, einfrieren & lagern

Sebastian
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Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Nach einer reichen Blumenkohl-Ernte muss der Kohl richtig gelagert werden. Wir zeigen, wie man Blumenkohl einfrieren und haltbar machen kann.

Reifer Blumenkohl
Blumenkohl kann nicht zu früh, sondern nur zu spät geerntet werden [Foto: Nature Clickz/ Shutterstock.com]

Nach Wochen des Wartens und Pflegens ist es je nach Anbauzeit zwischen Juni und Oktober endlich so weit: Die ersten Blumenkohl-Köpfe können geerntet werden. Hierbei ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend. Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) reift eher ungleichmäßig, was nicht gerade ein Nachteil ist: Ein einziger Satz lässt sich je nach Sorte und Witterung eine bis sechs Wochen lang beernten. Trotzdem kann es vorkommen, dass zu viel des leckeren Kohls auf einmal reift und haltbar gemacht werden muss. Wir verraten Ihnen, wie Sie Blumenkohl ernten, möglichst lange lagern und haltbar machen.

Blumenkohl ernten

Blumenkohl belohnt im Sommer und Herbst mit einer reichen Ernte, die zügig eingebracht werden will. Bevor Sie den Blumenkohl kochen können, muss er aber erst noch geerntet werden. Wir geben Tipps, damit Sie den optimalen Erntezeitpunkt erkennen und die Blume einfach ernten können.

Blumenkohl vor Erntezeit
Oft brauchen ein paar der Blumenkohlpflanzen etwas länger als andere [Foto: Harshit Srivastava S3/ Shutterstock.com]

Erntezeitpunkt für Blumenkohl

Wann Ihr Blumenkohl reif für die Ernte ist, hängt nicht nur vom Pflanzzeitpunkt und der Sorte ab. Auch die Witterung hat einen gewaltigen Einfluss darauf, wann die weißen Röschen erntebereit sind. Gerade Blumenkohl kann durch zu kühle oder zu warme Temperaturen in der Jugendentwicklung stark beeinflusst werden, sodass die Ernte verfrüht oder verspätet eintritt. Das Praktische daran ist, dass viele zeitgleich gepflanzte Blumenkohlpflanzen in der Regel in einem Zeitfenster von einer bis sechs Wochen erntereif werden. Die Blumenkohl-Erntezeit kann somit ein bisschen gestreckt werden und Sie müssen nicht alles auf einmal abernten. Ernten Sie die weißen „Blumen“, bevor sie aufgelockert aussehen – der Fachbegriff lautet „grießig“ – oder sich verfärben. Sie sollten fest und geschlossen sein.

Tipp: Blumenkohl kann eigentlich nicht zu früh geerntet werden. Erntet man ihn aber zu spät, leiden die Qualität und der Geschmack. Wenn man die Köpfe abschneidet, bevor sie ihre endgültige Größe erreicht haben, erhält man dennoch den typischen Blumenkohl-Geschmack. Je nach Sorte verzweigt sich die Pflanze und bildet weitere, kleine Köpfe aus.

Frühe Blumenkohl-Sorten können schon Mitte Juni geerntet werden, späte Sorten mit einem relativ späten Pflanztermin noch bis in den Oktober hinein. Sogenannter Winterblumenkohl wird sogar erst im nächsten Frühjahr geerntet. Sie sehen also, eine Blumenkohlsaison in der Art gibt es nicht, allerdings ist die Haupterntezeit in Deutschland etwa Juni bis Oktober. Die durchschnittliche Kulturzeit beträgt bei Blumenkohl 45 bis 60 Tage, von der Auspflanzung bis zur Ernte.

Geernteter Blumenkohl mit Blättern
Lassen Sie ein paar Blätter bei der Ernte dran, dann hält sich der Kohl länger [Foto: Oxana Denezhkina/ Shutterstock.com]

Tipp: Ernten Sie Ihren Blumenkohl für den Frischverzehr nach Bedarf und am besten frühmorgens. Abgedeckt durch seine eigenen Laubblätter oder ein leichtes Vlies hält er sich auf dem Stängel auch noch ein paar Wochen länger.

Blumenkohl richtig schneiden

Zum Blumenkohl-Ernten ist nicht viel Equipment nötig. Schneiden Sie Ihren Blumenkohl stets mit einem scharfen Messer ab, damit die Verletzungen am Kohlkopf minimal ausfallen. So bleibt er länger frisch und verliert weniger Feuchtigkeit. Der Ernteschnitt sollte ein gutes Stück unter dem Blütenansatz angesetzt werden. Direkt nach der Ernte am frühen Morgen sollte die Blume mit 0 bis 4 °C kaltem Wasser heruntergekühlt werden. Achten Sie darauf, den Kohl sauber zu halten, dann müssen Sie später nicht mehr so viel putzen.

Blumenkohl wird geerntet
Blumenkohl, wie hier die Sorte ‘Cheddar F1‘, wird zum direkten Frischverzehr auch ohne Blätter geerntet [Foto: Artazum/ Shutterstock.com]

Tipp: Wenn man den Blumenkohl nicht direkt verwendet, kann man die Hüllblätter am Blumenkohlkopf lassen. So bleibt er länger frisch.

Blumenkohl lagern und aufbewahren

Wollen Sie auch außerhalb der Blumenkohlsaison die weiße Kohlblüte genießen, müssen Sie diese richtig aufbewahren. Die Lagerung des empfindlichen Kohlgemüses ist dabei nicht ganz einfach. Deshalb geben wir Ihnen Tipps, damit Sie möglichst lange nach der Blumenkohl-Ernte noch in seinen Genuss kommen.

Blumenkohl in einer Schüssel
Blumenkohl kann roh in Röschen eingefroren oder eingeweckt werden [Foto: istetiana/ Shutterstock.com]

Wie lange hält sich Blumenkohl?

Blumenkohl gibt, genau wie Brokkoli (Brassica oleracea var. italica), nach der Ernte schnell viel Wasser ab und bekommt eine welke, gummiartige Konsistenz. Es ist wichtig, dass Sie Blumenkohl richtig lagern, da er sich je nach Lagerungsart bis zu sechs Wochen frisch hält. Blumenkohl reagiert sehr empfindlich auf das Reifegas Ethylen, das einige Obst- und Gemüsesorten im Zuge der Nachreife verstärkt abgeben. Das Gas regt die Zellen des Blumenkohls zu Aktivität an, wodurch er schneller welkt und verdirbt. Blumenkohl sollte deshalb niemals neben Tomaten und nachreifendem Obst wie zum Beispiel Äpfeln gelagert werden.

Blumenkohl im Kühlschrank lagern

Blumenkohl lässt sich für einige Zeit im Kühlschrank lagern. Wenn er frisch geerntet, noch beblättert und ungewaschen gelagert wird, ist er bei 0 bis 4 °C bis zu 14 Tage lang haltbar. Bei durchgängig 0 °C, über 97 % relative Luftfeuchte, Dunkelheit und abgeschottet von anderen Gemüsesorten, hält sich ein jung geernteter Blumenkohl sogar bis zu sechs Wochen.

Tipp: Der Wasserverlust kann erheblich verringert werden, wenn der Blumenkohl in Folie oder ein feuchtes Tuch eingewickelt wird.

Blumenkohl-Lagern
Im Kühlschrank hält sich Blumenkohl bis zu 2 Wochen [Foto: wsf-s/ Shutterstock.com]

Blumenkohl putzen und waschen

Bevor Sie den Blumenkohl zubereiten und kochen, sollten Sie ihn von Verunreinigungen befreien. Der Kohl bietet aufgrund seiner ausladenden Röschen viel Angriffsfläche für Schmutz und Staub, weshalb ein gründliches Putzen notwendig ist. Entfernen Sie zunächst die Laubblätter und trennen Sie die einzelnen Röschen vom Hauptstrunk. Braun verfärbte und beschädigte Röschen sortiert man beim Putzen des Blumenkohls aus. Waschen Sie danach die Blumenkohlröschen unter fließendem Wasser und lassen sie in einem Sieb abtropfen, bevor der Blumenkohl gekocht wird.

Tipp: Wenn Sie Blumenkohl kochen, ist er danach nur noch kurze Zeit im Kühlschrank haltbar. Daher lohnt es sich, nur die benötigte Menge Blumenkohl zu kochen und diesen bis zum nächsten Tag aufzubrauchen.

Blumenkohl wird klein geschnitten und eingefroren
Das Einfrieren macht Blumenkohl besonders lange haltbar [Foto: Alexander_Safonov/ Shutterstock.com]

Blumenkohl haltbar machen

Die schmackhaften Blütenstände des Blumenkohls lassen sich für längere Zeit haltbar machen. Wir erklären, welche Methoden am besten funktioniert, damit Sie auch noch zu einem späteren Zeitpunkt Blumenkohl kochen können. Außerdem verraten wir Ihnen ein paar Methoden, um Blumenkohl haltbar zu machen.

Blumenkohl einfrieren

Die erste Variante des Haltbarmachens ist, den Blumenkohl einzufrieren. Dabei unterscheidet sich das weiße Vitaminwunder von einigen seiner Artgenossen, wie beispielsweise dem Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica), denn er kann ohne Blanchieren und noch roh eingefroren werden. Bevor Sie Blumenkohl einfrieren, schneiden Sie die einzelnen Röschen vom Blumenkohlkopf, waschen diese und lassen sie in einem Sieb abtropfen. Danach portionieren Sie den gewaschenen Blumenkohl und geben ihn in das Gefrierfach. Bei Bedarf können Sie den Blumenkohl kochen, ohne ihn davor aufzutauen.

Lagerung von Blumenkohl
Für Ihr Blumenkohlrezept können Sie den Blumenkohl ohne Auftauen verwenden [Foto: Aleksey Kurguzov/ Shutterstock.com]

Blumenkohl blanchieren und einkochen

Um Blumenkohl haltbar und verdaulicher zu machen, wird er gerne blanchiert. Dies ist auch der erste Schritt, um die Blütenstände einzukochen oder einzulegen. Zum Blanchieren geben Sie geschnittene Blumenkohlröschen für einige Minuten in kochendes Salzwasser, bis sie gerade noch etwas bissfest sind. Durch einen kräftigen Schuss Zitronensäure im Wasser können Sie die weiße Farbe des Kohls erhalten. Die Röschen können nun abgegossen werden und sollten mit kühlem Wasser abgespült werden.

Um fünf Blumenkohl-Köpfe in Gläser einzukochen, nehmen Sie zwei Liter kochendes Salzwasser und füllen Röschen und Lake in Gläser. Drehen Sie die Deckel nur lose auf die Gläser, denn während des Einkochens muss Luft entweichen können. Die Gläser werden nun mindestens 20 Minuten bei 100 °C eingekocht. Das geht zum Beispiel in einer hohen, mit Wasser gefüllten Auflaufform im Ofen oder indem man die Gläser in einen großen, wassergefüllten Kochtopf stellt. Nach dem Einkochen die Deckel fest zudrehen und die Gläser auf den Kopf stellen und auskühlen lassen.

Einlegen

Wie fast jedes Gemüse kann man auch Blumenkohl haltbar machen, indem man ihn fermentiert, also einlegt. Dazu sollten Sie den rohen Blumenkohl schneiden und waschen. Anschließend wird eine zwei- bis vierprozentige Salzlake hergestellt, indem 20 bis 40 Gramm reines Salz in einem Liter Wasser gelöst werden. Die Blumenkohlröschen werden dann so dicht es geht in das Glas geschichtet, sodass nur 3 bis 4 cm Platz unter dem Rand bleiben. Auf den Blumenkohl wird ein Fermentationsgewicht gelegt und zu guter Letzt füllt man die Salzlake hinein. Das Fermentationsgewicht sollte vollständig mit Lake bedeckt sein. Das Glas wird nun fest verschlossen und für fünf bis sieben Tage bei Raumtemperatur aufgestellt – so kommt die Fermentation in Gang. Nach weiteren zwei bis drei Wochen sanften Fermentierens im Kühlschrank oder im kühlen Keller ist der eingelegte Blumenkohl genussfertig und hält sich noch einige Monate – vor allem, wenn der Glasrand sauber gehalten wird.

Blumenkohl wird in ein Glas zum Fermetieren gegeben
Wie viele andere Gemüsesorten kann auch Blumenkohl fermentiert werden [Foto: casanisa/ Shutterstock.com]

Blumenkohl zubereiten

Rezepte für Blumenkohl gibt es viele, so können Sie Blumenkohl kochen, dampfgaren, panieren und vieles mehr. Außerdem ist es möglich, Blumenkohl im Backofen zuzubereiten. Im Gegensatz zum Anbau, den wir in unserem Spezialartikel Blumenkohl pflanzen genauer behandeln, ist das Blumenkohl-Kochen weniger anspruchsvoll.

Tipp: Wussten Sie, dass die Blätter des Blumenkohles gegessen werden können? Die äußeren, älteren Blätter sind zwar weniger geeignet, aber aus den jüngeren lässt sich zum Beispiel wunderbar eine Cremesuppe zubereiten.

Kann man Blumenkohl roh essen?

Ja, man kann Blumenkohl roh essen. Gerne wird er dafür auch in Salaten verwendet oder mit einem Dip gegessen.

Blumenkohl in Salat
Blumenkohl kann auch roh, zum Beispiel in einem Salat, gegessen werden [Foto: Dream79/ Shutterstock.com]

Ist grüner Blumenkohl essbar?

Ja, ist er, denn bei grünem Blumenkohl verhält es sich ähnlich wie bei grünem Spargel (Asparagus officinalis). Wenn die Blätter die Blumenkohlblüte bedecken und vor Sonnenlicht schützen, bleibt er weiß. Sobald aber genug Sonnenlicht auf die Blüte kommt, bildet diese den grünen Farbstoff Chlorophyll, wodurch es zu einer grünlichen Verfärbung kommt. Je nach Sorte ist auch eine lila oder orangefarbene Verfärbung möglich. Wussten Sie, dass zum Beispiel der meistens grün angebotene Romanesco eine Variante des Blumenkohls ist?

Wie gesund ist Blumenkohl?

Blumenkohl gilt als gesund und bekömmlich, er ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen. Er enthält außerdem wichtige Spurenelemente und bunte Sorten enthalten zudem einen hohen Anteil an Betakarotin oder Anthocyanen.

Bevor Sie Blumenkohl haltbar machen können, gilt es die Ernte sicherzustellen und vor Schädlingen zu schützen. Besonders häufig sind bei Blumenkohl der sogenannte Kohlweißling (Piridae) und seine nimmersatten Raupen eine Schadursache. Wir stellen die Schmetterlingsart vor und geben Tipps zur Bekämpfung.

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